Merck KG: Viel Cash, schmale Pipeline

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Merck KG: Viel Cash, schmale Pipeline

 
23.06.06 10:32
FRANKFURT (dpa-AFX) - Merck-Aktien Merck KG: Viel Cash, schmale Pipeline 2632872 haben am Freitag auf die Bekanntgabe des Stopps der Entwicklung des Parkinson-Arzneimittels Sarizotan mit deutlichen Kursverlusten reagiert. Gegen 10.00 Uhr verloren die Titel des Pharma- und Spezialchemiekonzerns 5,34 Prozent auf 70,17 Euro. der MDAX stieg unterdessen um 0,16 Prozent auf 7.659,95 Zähler.

'Die Nachricht ist eine Enttäuschung für Merck' sagte Analyst Ulrich Huwald von M.M. Warburg in einer ersten Reaktion. Das Management habe sich bereits sehr zuversichtlich gezeigt. Die geschätzten Umsatzeinbußen von mehr als 300 Millionen seien aber im Vergleich zu einem Jahresumsatz von rund 6 Milliarden Euro kein allzu großer Brocken. Die strategischen Probleme im Pharmageschäft werden nun allerdings verstärkt. 'Das Medikament wäre ein großer Erfolg für Merck gewesen', so der Experte weiter.



Analyst Martin Possienke von Equinet nahm die Nachricht gelassen auf. Es handele es sich nur um einen Rückschlag für das Darmstädter Unternehmen, ein 'Beinbruch' sei es nicht.'Sarizotan war aber sicherlich eines der drei wichtigsten Medikamente von Merck'. Der Spitzenumsatz im Falle einer erfolgreichen Zulassung hätte seiner Einschätzung nach bei 500 Millionen Euro liegen können. Possienke habe für das Mittel ein 70-prozentiges Ausfallrisiko veranschlagt. Die aktuelle Kursentwicklung sei daher etwas übertrieben.

Händler waren hingegen skeptischer. 'Sarizotan war neben Erbitux einer der wichtigsten Hoffnungsträger für Merck', sagte ein Börsianer in einer ersten Reaktion. Zudem sei die Testphase schon sehr weit fortgeschritten gewesen. Mit der Aufgabe der Sarizotan-Entwicklung falle ein Hauptargument aus der Pipeline von Merck heraus. Die Studien hätten die Ergebnisse früherer Testphasen nicht bestätigt und seien enttäuschen gewesen, hatte das Unternehmen am Morgen mitgeteilt. Für 2006 würden allerdings die Prognosen nicht geändert, zu 2007 machte Merck noch keine Angaben./dr/sc

Da Merck sich nach eigenem bekunden im Bereich  Onkologie verstärken will, so würde Medigene mit einer hoffnungsvollen Onkologie Pipeline gut zu Merck passen. Der zu erwartende Kaufpreis dürfte für die Darmstädter kein Problem darstellen, immerhin verfügt man über einen Sonderertrag von 400 Mio. Euro aus dem Schering Deal. Daneben ist Merck im operativen Geschäftt sehr profitabel unterwegs. Allein an Hoffnungsträgern in der Pharmapipeline mangelt es.

 

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Peddy78:

Merck,Stopp von Sarizotan halb so wild

 
23.06.06 10:43
News - 23.06.06 10:32
ROUNDUP: Merck stellt Entwicklung von Parkinson-Mittel Sarizotan ein

DARMSTADT (dpa-AFX) - Das Pharma- und Spezialchemieunternehmen Merck KGaA  hat sich überraschend von dem als Hoffnungsträger gehandelten Parkinson-Mittel Sarizotan verabschiedet. Die Entwicklung des Medikaments werde nicht weiter verfolgt, teilte das im MDAX  notierte Unternehmen am Freitag in Darmstadt mit. Studien der Phase III mit mehr als 1.000 Parkinson-Patienten hätten die Ergebnisse aus den vorherigen Testphasen nicht bestätigt. Die Aktie reagierte mit deutlichen Kursverlusten. Analysten nahmen die Nachricht aber überwiegend gelassen auf.

An der Prognose für das laufende Geschäftsjahr ändere sich nichts, sagte ein Sprecher des Unternehmens. So rechnet das Familienunternehmen früheren Angaben zufolge sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis mit zweistelligen Wachstumsraten. Ursprünglich sei geplant gewesen, bis Ende dieses Jahres einen Antrag zur Zulassung von Sarizotan einzureichen, sagte der Sprecher. Das Mittel hätte also ohnehin erst 2007 den Umsatz beeinflussen können. Eine Prognose für das kommende Jahr gibt es bislang nicht.

Auf mögliche Spitzenumsätze von Sarizotan wollte der Sprecher nicht eingehen. 'In der Regel sagen wir nichts zu Peak-Sales.' Angaben des früheren Vorstandschefs Bernhard Scheuble, wonach sich Merck von dem Mittel Spitzenerlöse von bis zu einer halben Milliarde Euro weltweit erhofft hatte, wollte er nicht bestätigen. Zweifellos sei die Einstellung von Sarizotan aber ein Rückschlag. 'Wir haben das auch nicht erwartet. Das ist natürlich enttäuschend.' Im vergangenen Jahr hatte Merck einen Umsatz in Höhe von 5,87 Milliarden Euro und einen Gewinn von 673 Millionen Euro erwirtschaftet.

Erst vor kurzem hatte Merck im Bieterwettlauf mit Bayer  um den Berliner Pharmakonzern Schering  den Kürzeren gezogen. Merck hatte sich mit der Übernahme selbst gegen Angriffe größerer Konkurrenten wappnen wollen. Außerdem hätten die Darmstädter mit der Übernahme ihre Angebotspalette im Pharmabereich ausweiten und ihren Vertrieb verbessern können. Als deutsche Nummer vier gilt Merck im internationalen Vergleich nur als kleiner Spieler, die Produktpalette bei Medikamenten als begrenzt. Ein weiteres wichtiges Standbein ist die Chemie-Sparte mit dem Flüssigkristallbereich. Flüssigkristalle kommen in Flachbildschirmen zum Einsatz.

Die Aktie von Merck startete mit deutlichen Kursverlusten in den Handel. Bis gegen 10.00 Uhr verlor das Papier 5,34 Prozent auf 70,17 Euro. Analysten nahmen die Nachricht von der Einstellung dennoch überwiegend gelassen auf. 'Sarizotan war sicherlich eines der drei wichtigsten Medikamente von Merck', sagte Analyst Martin Possienke von Equinet. Der Spitzenumsatz im Falle einer erfolgreichen Zulassung hätte seiner Einschätzung nach bei 500 Millionen Euro liegen können. Dennoch handele es sich nur um einen Rückschlag für das Darmstädter Unternehmen, aber 'keinen Beinbruch.' Er selbst habe für das Mittel ein 70-prozentiges Ausfallrisiko veranschlagt. Die Kursverluste der Aktie nannte er übertrieben.

Ein anderer Analyst sagte: 'Wir hatten relativ begrenzte Umsatzhoffnungen für dieses Präparat. Merck sei normalerweise auf Krebsmedikamente, Blutdruckpräparate oder Diabetes-Mittel spezialisiert. Erkrankungen des Zentralen Nervensystems gehörten eigentlich nicht zu den Spezialgebieten. So sei der Ausfall zwar ärgerlich, aber nicht dramatisch. Die bisherigen Entwicklungskosten schätze der Experte auf einen zweistelligen Millionenbetrag./mf/mur/fn

Quelle: dpa-AFX

News  
Peddy78:

Merck weiterhin Outperform

 
23.06.06 10:58
News - 23.06.06 10:55
ANALYSE: Sarizotan gescheitert - deutlicher Rückschlag für Merck - LRP

MAINZ (dpa-AFX) - Der Stopp der Entwicklung des Parkinson-Arzneimittels Sarizotan ist nach Ansicht der Landesbank Rheinland-Pfalz ein deutlicher Rückschlag für Merck . Die Pipeline des Pharma- und Spezialchemiekonzerns sei ohnehin sehr schmal, hieß es in einem ersten Kommentar vom Freitag. Die Analysten sind von einer Zulassung im kommenden Jahr und von Spitzenumsätzen in Höhe von 250 Millionen Euro ab 2011 ausgegangen. Die Einschätzung für die Aktie bleibe aber unverändert bei 'Outperform'. Die Probleme für Merck seien eher strategischer als finanzieller Natur.

Die geschätzten Umsatzeinbußen seien für sich genommen zwar nicht sehr hoch, die Nachricht über das Scheitern von Sarizotan werde dennoch sehr negativ bewertet, so die Analysten weiter. Denn zum einen kursierten bereits deutlich höhere Umsatzschätzungen für das Mittel. Zum anderen trete die mangelnde Risikostreuung im Bereich Pharma nun noch deutlicher zu Tage.

Gemäß der Einstufung 'Outperformer' geht die LRP davon aus, dass sich die Aktie mehr als 5 Prozentpunkte über der Benchmark entwickeln wird./dr/sc

Analysierendes Institut LRP Research - Landesbank Rheinland-Pfalz.

Quelle: dpa-AFX
permanent:

Die Frage ist wie will Merck seine Zukunft sichern

2
23.06.06 12:08
In der Gegenwart geht es Merck gut, die Bilanzstrukturen sind sehr gut, es wird Geld verdient, es gibt einen Sonderertrag aus dem Schering Deal. Für die Zukunft sieht es nicht so rosig aus, die Pharmaforschungspipeline ist sehr schlecht mit Medikamentenkanidaten bestückt. Wie schnell so etwas zum Problem werden kann sieht man sehr schön an Altana: Der Nachschub aus der Pipeline fehlt und kein strategischer Partner ist zu finden.

Merck will hier vorbeugen, der Wille zum Kauf von "Zukunft" auch in großen Dimensionen ist vorhanden, siehe Schering. Das Merck Management ist sich sehr wohl der Gefahr für die Zukunft bewußt.
Nach meiner Auffassung könnte der Kauf einiger kleinerer Biotechs durchaus mehr Wert für Merck bringen als der Erwerb eines mittelgroßen Pharmaunternehmens. So denke ich paßt Medigene hervorragend zu Merck.

Schauen wir mal wie es weiter geht.

gruss

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