'Die Nachricht ist eine Enttäuschung für Merck' sagte Analyst Ulrich Huwald von M.M. Warburg in einer ersten Reaktion. Das Management habe sich bereits sehr zuversichtlich gezeigt. Die geschätzten Umsatzeinbußen von mehr als 300 Millionen seien aber im Vergleich zu einem Jahresumsatz von rund 6 Milliarden Euro kein allzu großer Brocken. Die strategischen Probleme im Pharmageschäft werden nun allerdings verstärkt. 'Das Medikament wäre ein großer Erfolg für Merck gewesen', so der Experte weiter.
Analyst Martin Possienke von Equinet nahm die Nachricht gelassen auf. Es handele es sich nur um einen Rückschlag für das Darmstädter Unternehmen, ein 'Beinbruch' sei es nicht.'Sarizotan war aber sicherlich eines der drei wichtigsten Medikamente von Merck'. Der Spitzenumsatz im Falle einer erfolgreichen Zulassung hätte seiner Einschätzung nach bei 500 Millionen Euro liegen können. Possienke habe für das Mittel ein 70-prozentiges Ausfallrisiko veranschlagt. Die aktuelle Kursentwicklung sei daher etwas übertrieben.
Händler waren hingegen skeptischer. 'Sarizotan war neben Erbitux einer der wichtigsten Hoffnungsträger für Merck', sagte ein Börsianer in einer ersten Reaktion. Zudem sei die Testphase schon sehr weit fortgeschritten gewesen. Mit der Aufgabe der Sarizotan-Entwicklung falle ein Hauptargument aus der Pipeline von Merck heraus. Die Studien hätten die Ergebnisse früherer Testphasen nicht bestätigt und seien enttäuschen gewesen, hatte das Unternehmen am Morgen mitgeteilt. Für 2006 würden allerdings die Prognosen nicht geändert, zu 2007 machte Merck noch keine Angaben./dr/sc
Da Merck sich nach eigenem bekunden im Bereich Onkologie verstärken will, so würde Medigene mit einer hoffnungsvollen Onkologie Pipeline gut zu Merck passen. Der zu erwartende Kaufpreis dürfte für die Darmstädter kein Problem darstellen, immerhin verfügt man über einen Sonderertrag von 400 Mio. Euro aus dem Schering Deal. Daneben ist Merck im operativen Geschäftt sehr profitabel unterwegs. Allein an Hoffnungsträgern in der Pharmapipeline mangelt es.
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