Zeitpunkt: 27.04.20 15:10
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Kommentar: Marktmanipulation vermutet
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Die Wirecard AG wurde aktuell von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG darüber informiert, dass KPMG die Ergebnisse der laufenden Sonderuntersuchung am Montag, den 27. April 2020, vorlegen wird. In den verbleibendenTagensollen noch eingegangene Datenbestände verarbeitet und berücksichtigt werden.
Bislang haben sich entsprechend des Prüfauftrages in allen vier Prüfbereichen - den Geschäftsbereichen Dritt-Partnergeschäft (TPA) und Merchant Cash Advance (MCA) / Digital Lending sowie bei den Geschäftstätigkeiten in Indien und Singapur - keine substanziellen Feststellungen ergeben, die für die Jahresabschlüsse im Untersuchungszeitraum 2016, 2017 und 2018 zu Korrekturbedarf geführt hätten. Belege für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation wurden nicht gefunden.
KPMG führt seit Oktober 2019 im Auftrag des Aufsichtsrats der Wirecard AG eine Sonderuntersuchung durch, um die von Medien gegen das Unternehmen erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation aufzuklären. Die Wirecard AG wird im Sinne transparenter Prozesse den zu veröffentlichenden Bericht auf ihrer Homepage in der Sektion "Transparenz" zur Verfügung stellen.
Die Veröffentlichung des Jahresabschlusses und die Bilanzpressekonferenz finden wie angekündigt am 30. April 2020 statt.
Verdächtige bzw. aus meiner Sicht unglücklich formulierte Phrasen wurden markiert. Besonders überflüssig und daher verdächtig: "Belege für die öffentlich erhobenen Vorwürfe der Bilanzmanipulation wurden nicht gefunden." Hätte man den Satz nicht weglassen können und wir hätten es implizit schon verstanden?
Du hast mich gefragt, warum ich im Wirecard-Forum schreibe.
1. Die Coronakrise ist eine in jeder Hinsicht besondere Zeit, an die wir uns das ganze Leben zurück erinnern werden. Große Risiken, große Chancen. In solchen Zeiten werden wahrscheinlich Vermögen umverteilt. Alles ist möglich, von der Chance des Lebens, Aktien zu kaufen bis zur Weltwirtschaftskrise, einem Salami-Crash der Börsen, Zusammenbruch des Euros (woran ich aber aktuell nicht glaube) und/oder einer Vermögensabgabe i.S. eines Lastenausgleichs. Letzteren hatten wir schon einmal in Deutschland als Folge des WW II im Jahr 1952. Damals betrug die Abgabe für Vermögende 1,67 % pro Jahr über 30 Jahre, d.h. als 50 % (!) des Vermögens. Keine Sorge, ich bin nicht so alt, dass ich das aus Erfahrung weiß, aber ich beschäftige mich mich nun einmal nicht nur mit WDI. Offenbar wird auch in diesen Tagen eine neue Vermögensabgabe im Bundestag diskutiert. Das nachfolgende Dokument "Verfassungsmäßigkeit einer Vermögensabgabe zur Bekämpfung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie" ist seit dem 09.04.2020 online.
www.bundestag.de/resource/blob/691376/...-041-20-pdf-data.pdf
Da die jetzige Krise auch als Riesenchance für den Kauf von Aktien gesehen werden könnte, habe ich auch WDI gekauft und wieder verkauft. War mir zu heiß bzw. nicht sicher genug! Ich behalte WDI noch auf dem Schirm, sowohl auf der Long- als auch Shortseite. Es gibt einige Mitglieder in den Foren, die gut informiert sind und mir in meinen Einschätzungen helfen.
2. Du wirst mir zustimmen, dass die aktuelle WDI-Story spannender als jeder Krimi ist! Für Außenstehende Unterhaltung pur.
Wenn der Wirtschaftskrimi zu Ende geht, und nicht der kleinster Fleck auf der WDI-Weste zu sehen ist, würde ich mir ein langfristiges Engagement in WDI ev. nochmals überlegen. Wie wahrscheinlich ist das? Kommt dann trotzdem die nächste FT-Attacke auf WDI und KPMG? Warum wäre das möglich?
Wenn ein Wirtschaftsprüfer ein Unternehmen untersucht, wird er grundsätzlich irgendwelche kleine Unregelmäßigkeiten finden. Lass Dir das gesagt sein. Solange diese nicht ergebnisrelevant sind, gäbe es auch keine Probleme. So zumindest in einem "normalen" Unternehmen bzw. unter normalen Umständen.
Das wissen natürlich auch FT und Konsorten, nämlich dass Wirtschaftsprüfer immer etwas finden können. Es ist daher denkbar, dass die Presse diese an sich "normalen" Unregelmäßigkeiten ausnutzt und dem unwissenden Volk wissentlich als Betrug verkauft. Da die Vorwürfe, auch dank des trägen Kommunikationsmanagements des Unternehmens, sich schon über 1 Jahr hinziehen, könnten die Anleger auf entsprechende Presseartikel heftig reagieren und ihre Aktien verkaufen. Was den professionellen Hedgefonds (LV) natürlich in die Hände spielen würde.
Das wissen natürlich auch MB, Wirecard und die KPMG. Die KPMG kann aus meiner Sicht "nur" folgendermaßen handeln: Sollte ein klarer Bilanzbetrug zu finden sein, werden sie den aufdecken müssen, da hängt auch deren Ruf dran. Bei kleineren, also "normalen" Unregelmäßigkeiten hat die KPMG Spielraum, diese im Bericht "herunterzuspielen", da diese ja normalerweise in jedem Unternehmen zu finden sein werden. Was aus meiner Sicht auch legitim wäre.
Das gesagt ist es also klipp und klar, dass es auch sehr auf die Formulierung des endgültigen KPMG-Berichts ankommt, also frei nach dem Motto "Kleinigkeiten gefunden, aber alles gut" oder "Bilanz sauber, aber zahlreiche Failures". Die Formulierung wird m.E. entscheidend für die kurzfristige und vielleicht auch mittelfristige Entwicklung des Aktienkurses sein.
Zusammenfassend halten mich diese möglichen Szenarien davon ab, WDI auch auf lange Sicht nochmals zu kaufen. Selbst wenn ich persönlich überzeugt wäre, dass WDI unschuldig ist (was ich Stand heute auch tue) und durch fake news/professionellen Heuschrecken beschädigt wird, wäre die Aktie nicht mehr für mich interessant. Ich habe zwar ein starkes Gerechtigkeitsempfinden, aber was nützt meine Meinung gegen die Macht von der FT und Konsorten? Dafür ist mir mein erarbeitetes Geld zu schade. Das gesagt, warte ich schon aus Interesse den spannenden Wirtschaftskrimi ab. Je nach Verlauf werde ich kurzfristig long oder short in WDI gehen, aber wahrscheinlich keine WDI-Aktien für die Rente halten. Naja, irgendwann nach den Q-Zahlen (stellt Euch vor, es gibt doch eine Enttäuschung oder Gewinnwarnung..) bin ich dann auch nicht mehr hier im Forum. Naja, vielleicht wenn Lady Newbiest vorbeischaut..
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