Marktkapital. (EUR Mio.) 1603,5
Buchwert/Aktie (EUR) 32,4
Bei einer Umsatzsteigerung um 7,2 % auf EUR 1,2 Mrd. rechnen wir mit einem Anstieg des EBIT um 32 % auf EUR 136 Mio. Dies ist vor allem auf die neuen Geschäftsfelder zurückzuführen. Aufgrund der höheren Beteiligungsergebnisse im ersten Halbjahr
haben wir das Finanzergebnis von minus EUR 3 Mio. auf EUR 14 Mio. deutlich
erhöht. Damit stieg das Vorsteuerergebnis von EUR 145 Mio. im Vorjahr auf
EUR 150 Mio. Somit ergibt sich 2003/04 ein Gewinn je Aktie von EUR 2,86
(zuvor: EUR 2,45, +16 %).
Zusätzlich wird sich die geplante Steuersenkung positiv auf das Konzernergebnis auswirken. Wir haben unsere Gewinn je Aktie-Schätzung 2004/05 von EUR 2,68 auf EUR 3,16 (+ 18 %)erhöht. Im Jahr 2005/06 rechnen wir mit einer Erhöhung des Gewinns je Aktie um
6 % auf EUR 3,35.
Bewertung und Empfehlung: EVN wird auf Basis unserer Gewinnschätzungen
2003/04 und 2004/05 mit einem KGV von 14,9 bzw. 13,5 bewertet. Im Vergleich
zur Peer Group von 14,0 bzw. 13,3 ist EVN somit fair bewertet. Aufgrund des
EV/EBITDA-Multiples von 8,0 und 7,5 ergibt sich gegenüber der Peer Gruppe ein
leichter Bewertungszuschlag.
Strombereich: Infolge der kompetitiven Marksituation rechnen wir 2003/04 im
Endkunden-Bereich mit einem stabilen Stromabsatz von TWh 6,1. Demgegenüber
wird der Stromhandel und –verkauf um mehr als 20 % steigen. Somit rechnen wir mit
einem Anstieg des Stromabsatzes um 7 %. Infolge des Mengenzuwachses und
infolge der um 10 % höheren Stromtarife im Endkundenbereich seit November 2003
wird sich der Bereichsumsatz – trotz des leichten Drucks der gesenkten Netztarife
- um 6,2 % erhöhen. Bei einem Stromerlös von EUR 646 Mio. erwarten wir ein
bereinigtes operatives Ergebnis von EUR 82 Mio. und eine EBIT-Marge von 12,8 %
versus EUR 73 Mio. bzw. 12,1 % im Vorjahr.
Für die nächsten zwei Jahre gehen wir von einem leicht steigenden Stromabsatz im
Endkundenbereich und von einem im Vergleich zu den letzten Jahren niedrigeren
Zuwachs im Stromhandel aus. Infolge der steigenden Bezugspreise und infolge der
höheren Primärenergiekosten rechnen wir in den nächsten Jahren mit
Tariferhöhungen im EVN-Versorgungsgebiet. Ab 2004/05 haben wir in unserem
Planungsmodell die Effekte der Österreichischen Stromlösung eingebaut. Bei einem
Umsatz von EUR 669 Mio. 2004/05 und EUR 696 Mio. im Jahr 2005/06 erwarten
wir ein EBIT von EUR 87 Mio. bzw. von EUR 91 Mio. Die EBIT-Marge wird leicht auf
13 % steigen.
Gasbereich: Die Ausgliederung des Grosskundenbereiches und des Gashandels im
ersten Quartal 2003 (aber im zweiten Quartel des EVN-Geschäftsjahres) wird
2003/04 noch zu einem weiteren Rückgang des Gasabsatzes um etwa 37 % und zu
einer Verminderung des Umsatzes um 20 % führen. Aufgrund der niedrigeren
Margen im ausgegliederten Grosskundenbereich rechnen wir jedoch mit einer
Verbesserung des operativen Ergebnisses auf EUR 28 Mio. und der EBIT-Marge von
7 % auf 11 %. 2004/05 werden die Gasbezugspreise - infolge der anhaltend hohen
Ölpreise seit dem dritten Quartal 2003 - steigen. Damit wird die Segmentmarge unter
Druck gesetzt. Zusätzlich wird sich die vom Regulator verordnete Gastarifsenkung
negativ auswirken. Laut EVN wird die Tarifsenkung um 7 % das Konzern-EBIT um
EUR 7,7 Mio. verringern. Infolge der Erhöhung der Primärenergie erwarten wir im
vierten Quartal 2004 eine Gastariferhöhung. Wir rechnen 2003/04 mit einem
höheren Beteiligungsergebnis von EconGas als im Vorjahr. Dies ist auf die von uns
erwarteten steigenden Gaspreise im zweiten Halbjahr 2004 und zum Teil auf das
erste ganze Geschäftjahr der Handelsgesellschaft zurückzuführen.
Wasser- und Abwasserbereich: Infolge der Erstkonsolidierung der WTE-Gruppe wird
sich der Umsatz des Wasserver- und –entsorgungsbereichs 2003/04 auf
EUR 101 Mio. verfünffachen. Die WTE-Gruppe wird etwa EUR 80 Mio. zum
Konzernumsatz und EUR 13 Mio. zum EBIT beitragen. In den nächsten zwei Jahren
rechnen wir – aufgrund des Müllverbrennungsanlage-Projektes in Moskau – mit einer
weiteren Umsatz- und Ergebnissteigerung von 30 % bzw. 20 %.
Wärme- und sonstige Bereiche: Vor allem aufgrund der neuen thermischen
Müllverbrennungsanlage in Dürnrohr rechnen wir bei einem Umsatz von
EUR 133 Mio. mit einer EBIT-Verbesserung von EUR 4 Mio. auf EUR 11 Mio. Die
Anlage wurde erst im zweiten Quartal des EVN-Geschäftsjahres in Betrieb
genommen. Somit erwarten wir 2004/05 einen steigenden Umsatzbeitrag des
Segments um 30 % von EUR 40 Mio. im laufenden Geschäftsjahr.
In unserem Planungsmodell wird sich der Umsatzanteil der neuen Geschäftsfelder
(Wasser, Abwasser, Müllverbrennung) von 2 % 2002/03 auf 12 % im laufenden
Geschäftsjahr und auf 18 % im Jahr 2004/05 erhöhen.
Finanzergebnis: Aufgrund der Schuldenübernahme der WTE-Gruppe stieg die
Nettoverschuldung im ersten Halbjahr um über 70 % auf EUR 597 Mio. und der
Verschuldungsgrad des EVN-Konzernes um etwa 14 Prozentpunkte auf 44 %
gegenüber Ende 2002/03. Wir erwarten jedoch 2003/04 ein positives
Finanzergebnis von EUR 14 Mio. Wir rechnen mit einem Zinsensaldo von minus
EUR 27 Mio. Demgegenüber steht ein Beteiligungsergebnis von etwa EUR 42 Mio.
(Bewag, Verbund, RAG, Econgas). Im zweiten Halbjahr rechnen wir mit einem hohen
Beitrag von der RAG-Beteiligung und von der EconGas AG.
Kostenstruktur: Die Änderung in der EVN-Geschäftstruktur wird 2003/04 die
Kostenstruktur deutlich prägen. Infolge der Konsolidierung der WTE-Gruppe stieg die
Mitarbeiterzahl des Konzerns um 300 auf über 2.500. Die Personalkosten werden in
unserem Planungsmodell im laufenden Geschäftsjahr um 6 % zulegen. Zusätzlich
werden sich die Abschreibung und die sonstigen Aufwendungen um 8 % bzw. 6 %
erhöhen.
Für weitere Finanzdetails:
service.grz.at/oabfinet.nsf/...ec1256e89004b7e26/$FILE/EVN.pdf