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was soll passieren, wenn die FED die Liquidität garantiert?
LeoF
mag Optimisten ;-)
Doch leider regieren z.Z. die Pessimisten, und GENAU DAS IST DAS PROBLEM!
Möchte mal ein Zitat von Warren Buffett (dem Echten) anbringen:
"Ich kann erkennen, ob eine Aktie billig oder teuer ist, alles was dazwischen liegt entzieht sich meiner Erkenntnis. Aber auch wenn eine Aktie billig ist, kann sie weiter fallen und wie weit sie fallen wird, entzieht sich ebenfalls meiner Erkenntnis."
Die wirkliche Gefahr geht nicht von den Subprimes oder sonstigen "faulen" Krediten aus. Die tatsächliche Ausfallrate ist weit weniger dramatisch als die Reaktion des Marktes für junk-Bonds o.ä. Möglicherweise werden sogar viele der Abschreibungen später wieder aufgelöst und als Gewinne verbucht. Trotzdem: Der Markt für Subprimes ist weggebrochen, und die Banken gehen zu Level2 und Level3-Bewertungen über. Einige sind da schon sehr weit mit den Risikomodellen gegangen. Die Ursache für die hohen Abschreibungen ist diese für einige Geschäfte vollkommen unsinnige Bilanzierungs-Regel, dass bestimmte Assets nach aktuellen Marktpreisen zu bewerten sind: Wenn der Markt übertreibt, hat man unrealistische Verluste in den Büchern.
!!! Das Hauptproblem ist die Angst !!!
Dieses Finanzsystem funktioniert nur in "normalen" Parametern. Ein Gerücht alleine reichte aus, um Banken dazu veranlassen mit Bear Stearns keine Geschäfte mehr zu machen. Investment-Banken leben aber nicht von ihrem Eigenkapital, sondern vom junglieren mit Fremdkapital. Wenn dieses fern bleibt ists aus! So geschehen bei Bears - und das nur wegen Gerüchten!
Die Bank ist nicht schlecht - die Markt-Parameter sind ausserhalb der Norm!
In dieser Krise ist leider(!) ALLES möglich. Wenn der Markt so panisch reagiert und das System weit ausserhalb der "normalen" Parameter agiert, kann wirklich noch ALLES passieren.
Banken brauchen Kredite und Kreditwürdigkeit wie die Luft zum Atmen. Kaum eine Bank wird lange mit diesem "ich leihe keiner anderen Bank mehr Geld, ausser für einen gigantischen Risikoaufschlag"-Markt leben können: Auch nicht die Stärksten (Wells Fargo, 9% Eigenkapitalanteil).
Die Banken hebeln sich gerade selber aus dem Geschäft.
Wer auf Gewinner setzen will, setzt auf die grossen starken: Bank of America, JPMorgen - die übernhemen die Geschäfte der kleinen (z.B. CountryWide, vielleicht auch Bears St.) und diese Grossbanken werden def. nicht Pleite gehen, weil der Staat intervenieren wird, mehr noch als bei BS.
Bei HRE könnte es noch wirklich düster werden, aber nicht deshalb, weil das Geschäftsmodell nicht gut wäre oder wegen der Abschreibungen, sondern wegen des verlorenen Vertrauens: Wer will mit einer Firma Geschäfte machen, über die ein Damokles-Schwert schwingt? (Siehe Bears Stearns). Egal ob das dieses "Schwert" unrechtmässig ist oder nicht, der Effekt ist derselbe. Die nächsten Monate werden spannend: Man wird sehen, ob Bear Stearns noch im Geschäft bleibt - meine Vermutung ist, dass trotz der Liquitätsspritze das Geschäfts lahm liegen wird - wegen des mangelnden Vertrauens der anderen, siehe auch das S&P downgrade für BS von gestern!
Diese Krise ist künstlich - und trotzdem wackelt das Fundament!
Zum Thema Depfa empfehle ich folgenden Link:
www.faz.net/s/...AD1EF4A368D7~ATpl~Ecommon~Scontent.html
@fuzzi08
35 Euro war wahrscheinlich kein schlechter Preis, falls HRE die nächsten 12 Monate überlebt! Billig war HRE mit 35, mit 25 und mit 15. Sie wird auch noch mit 2.5 billig sein. Wenn sie überlebt, werden diese Kurse alle "Gewinnerkurse" sein: Sie liegen alle unter Buchwert.
Wenn das Misstrauen weiter zunimmt, könnte HRE auch für einen Appel und ein Ei an eine grosse Bank fallen. Diese macht dann den Reibach: In ein paar Jahren, wenn sich der Cash-Flow auf deren Bilanzen auswirkt.
Bitte bedenken: Bear Stearns hatte ein Vertrauens- und Liquiditäts-Problem, kein Margen, Gewinn- oder Schuldenproblem! Das Geschäft ist wahrscheinlich in Takt (Quartalszahlen gibts am Montag).
So kann es auch der HRE gehen...Das weiss heute NIEMAND.
Und wenn wir ehrlich sind, müssen wir leider zugeben, dass HRE eine sehr schwache Bilanz hat: 2 % Eigenkapitalanteil sind EXTREM dünn. Da braucht es keinen Sturm, sondern ein Lüftchen und dann hat diese "Bank" auch Vertrauens- und Liquiditätsprobleme, wahrscheinlich auch gefolgt von einem "Rating-Problem".
das ist ein sehr guter Beitrag!
Vielleicht raffe ich mich später noch auf und schreibe noch was über die Unterschiede zwischen Bears und HRE. Die von Hause aus mangelhafte Kapitalausstattung der HRE habe ich bereits in meinem ersten oder zweiten Beitrag hier angesprochen. Die Eigenkapitalanforderungen sind (zugegeben: normalerweise) allerdings nicht mit denen an "normale" Banken zu vergleichen.
Es bringt nichts, sich hier ständig irgendwelche Kurse um die Ohren zu hauen. In drei, vier Jahren könnte alles wieder völlig anders aussehen. Wir sind jetzt in einer Ausnahmesituation und die wird weder morgen noch übermorgen überstanden sein. Kein Mensch weiß, was welche Hedge Fonds in welcher Menge in den nächsten Wochen liquidieren müssen.
Ich persönlich könnte mir übrigens vorstellen, daß hinter den Kulissen schon enormer Druck auf die Rating-Agenturen ausgeübt wird.
Eines noch: nach systemischen Krisen steigen die Kurse zwar, im Rahmen einer ersten allgemeinen Beruhigung, verglichen zu den absoluten Tiefstständen, schnell 100 und mehr %; die vorangegangenen Tiefststände waren jedoch auch immer echte, hinsichtliches ihres Ausmaßes unvorhersehbare Tiefststände; davon sind wir eigentlich immer noch WEIT entfernt!
Wir haben nur optisch niedrige Kurse, also niedrige KGV-Verhältnisse. Die Erfahrung zeigt, daß es vielleicht sinnvoller sein könnte, auf die erste, enorme Gewinnphase (inklusive des meist ja doch vergeblichen Ausloten des totalen Tiefstpunktes) zu verzichten, weil dann eigentlich immer noch sehr viel Zeit (und ein erheblich geringeres Risiko) bleibt, um attraktive Einstiegskurse zu bekommen.
Auf jeden Fall sollte man sehr vorsichtig mit dem Investieren anfangen, so daß man auf der jeweils nächsten tieferen Stufe - BIS HIN ZUR NULLLINIE - nachlegen kann. Und auch bei der Nulllinie sollte man noch 50 % mehr Geld in der Tasche haben als man ursprünglich überhaupt einzahlen wollte.
Allen weiterhin gute Nerven und viel Glück,
LeoF
das einzige, was jetzt wirklich schon eingepreist sein dürfte, ist der DAX-Rauswurf. Glaube nicht, daß der noch jemanden jucken würde.
z.Z. befinden wir uns leider in einer Marktphase, in der die "reinen Fakten" nicht wahrgenommen werden. Es regiert die Angst. Und nochmal: Normale Geschäftsmodelle sind nur für die "normalen" Marktparameter angepasst.
Und: Das Vertrauen und die Psychologie beim Geschäftemachens wird hier leider total unterschätzt!
Mal ein paar Beispiele, damit klar wird, was ich meine:
In Asien (aber auch in anderen Gegenden dieser Welt) will man Dich erst kennenlernen, mit Dir "einen trinken gehen", in eine Karaoke-Bar und evtl. in einen Puff, BEVOR man mit Dir Geschäfte macht!
Die Preisverhandlungen kommen erst DANACH!
Die Vertrauensbasis ist essentiell für ein Geschäft!
ODER:
Du stehst vor der Entscheidung ein Auto zu kaufen: Entweder Auto A, dessen Firma vor dem Aus steht oder Auto B (dasselbe Modell) für denselben Preis von einer anderen Firma. Meine Entscheidung wäre klar: Im Fall A habe ich möglicherweise bald keine Garantieleistung mehr.
Wenn viele so handeln, und das tun sie im Normalfall, wird der Hersteller von Auto A ein grosses Problem bekommen - nicht wegen des Produktes oder des Preises, sondern wegen des "Verbrauchervertrauens".
Was nützt mir ein niedriges (geschätztes) KGV, wenn mir der Boden unter den Füssen wegrutscht und KEINER die Situation richtig einschätzen kann?
Warum kauft Warren Buffett keine Bank-Aktien, wenn die jetzt soooo billig sind?
Er kauft keine Bank-Aktien, weil die momentan nicht einzuschätzen und zu beurteilen sind! Aber: Er kauft Bonds! Und zwar solche, die andere nicht haben wollen. Diese kann er beurteilen...
Die ganz grossen Geschäftsbanken sind klar im Vorteil: Sie mit hoher Wahrscheinlichkeit überleben.
Um ehrlich zu sein: Ich habe auch in HRE investiert - zum Glück noch nicht viel verloren. Aber ich bin mir dessen bewusst, dass das ein bisschen "Zockerei" ist. Wirklich beurteilen kann meiner Meinung derzeit die Situation NIEMAND.
Wie schon erwähnt: Sollte im schlechten Fall das Geschäftsmodell von HRE wegbrechen und/oder HRE Liquiditätsprobleme bekommen, dann droht ihr ein ähnliches Schicksal wie Countrywide oder Bear Stearns (BS steht angeblich vor der Zerschlagung/Verkauf, siehe ftd.de). Der Aktionär sollte dabei der Verlierer sein...
(Der Buchwert von Countrywide ist $30bn, Bank of America kaufte Countrywide für $4 bn - guter Deal für BOA, schlecht für die Aktionäre von CFW)
Soviel also zu den Fakten...
Herr Funke sagt, daß man auf bestimmte Parameter im Moment keinen Einfluß mehr hat.
Die Sehnsucht nach Fakten ist zwar so groß wie verständlich, aber niemand - entschuldigt: immer dieselbe Platte - weiß, was morgen Fakt sein könnte. Die Sehnsucht ist z.B. sehr schön dokumentiert auf den webcasts der Bilanzpressekonferenzen der Allianz und der Dresdner Bank (zu K 2 sind sie jetzt schon weniger zuversichtlich...); für den sich von Tag zu Tag schlagartig ändernden Stand der Dinge bot neulich der Chef von Credit Suisse ein "schönes" Beispiel. Alles ok,... wir haben die Größenordnung (Samstag), Dienstag fehlten dann die nächsten Milliarden.
Wie gesagt: ich gehe davon aus, daß die Rating-Agenturen, deren Herabstufungen der Auslöser der Krise waren, jetzt eng an die Leine genommen werden (deutete sich vor ein paar Tagen bei Ambac schon an).
Streitet Euch doch nicht,
es hätte auch ganz anders kommen können (überlegt mal, was wohl passiert wäre, wenn die HRE erst Ende Februar aus der Deckung gekommen wäre: Kurs wäre vermutlich sogar gestiegen, weil die Abschreibungen viel geringer als dann befürchtet ausgefallen wären).
LeoF
werden überleben... das sieht der Markt im Moment etwas anders: wenn es so weitergeht, fallen Citigroup und UBS in die Arme der ......: Postbank; sind jetzt schon fast auf Augenhöhe mit HVB. Auch wenn deren Marktkapitalisierung wegen des kleinen Anteils an freien Aktionären natürlich fiktiv geworden ist, muß man sich das auf der Zunge zergehen lassen...
LeoF
"Die ganz grossen Geschäftsbanken sind klar im Vorteil: Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit überleben.".
Bank of America und JPMorgan sind z.B. in einer sehr starken Position z.Z.
Was bei UBS abgeht, ist ein echter Jammer. Aber trotz der gigantischen Abschreibungen und des Konzern-Verlusts in 2007, glaube ich, dass die Chancen des Überlebens grösser sind als bei der HRE.
UBS hat einfach eine "gute Lobby" - die bekommen Investoren aus dem nahen Osten, die US15 bn oder mehr hinlegen als 14%-Wandelanheihe. Wer würde denn der HRE Geld leihen, ausser vielleicht der Staat (siehe IKB)?
Ausserdem hat die UBS mehrere Stützen und ist nicht so einseitig auf ein oder zwei Geschäftsfelder fixiert wie Bear Stearns oder HRE.
Die Marktkapitalisierung ist wirklich sekundär, weil sie nichts über das Eigenkapital und die Finanzkraft des Unternehmens aussagt: UBS hat Eigenkapitalanteil von >8% - das ist absolute Weltklasse!!!
[Gilt übrigens für alle Schweizer Banken - die haben eine sehr strenge Bankenaufsicht und sind sehr konservativ finanziert]
Der Markt neigt zu Übertreibungen. UBS ist momentan eine Black-Box - man weiss nicht, welche Abschreibungen noch kommen... Aber ich bin mir relativ sicher, dass es die UBS in 10 Jahren noch geben wird...(Ich hoffe, ich irre mich nicht)
Nach aussen siehts bei der UBS alles ganz dramatisch aus, wegen der gigantischen Abschreibungen. Aber die Bank ist innerlich so gesund, dass sie die Abschreibungen wegsteckt. Nur die Aktionäre sind z.Z. in Panik.
Wie gesagt, die HRE steht auf dünnem Eis, auch wenn die Abschreibungen sehr gering waren. Bei der HRE bin ich mir nicht sicher, ob sie in 12 Monaten noch existiert... und das hat nicht unbedingt etwas mit den Fundamentaldaten, sondern mit den augenblicklichen nicht-rationalen Reaktionen des Marktes und des Vertrauensverlusts zu tun.
Ich bin in HRE investiert und hoffe, dass HRE überlebt und in ein paar Jahren zu alter Stärke zurückfindet....
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