Von Till Weber, Hamburg
Die Rede von Alan Greenspan und die Aussicht auf ein baldiges Ende der US-Präsidentschaftswahlen haben den deutschen Aktienmärkten nach einer wochenlangen Durststrecke satte Gewinne beschert. Schon streiten Analysten, ob es sich hierbei um eine technische Reaktion oder eine Jahresend-Rally handelt.
Im Dax legten vor allem die zuletzt arg gebeutelten Werte aus der Hightech- und Bankenbranche zu. Auch der Neue Markt konnte im Sog einer freundlichen Nasdaq seine Gewinne ausweiten, der Nemax legte am Dienstag um 7,3 Prozent zu. Prompt keimten an der Frankfurter Börse Hoffnung auf: War dies bereits der erste Tag einer Jahresend-Rally? Oder vielleicht doch eher eine technische Reaktion nach den jüngsten Verlusten?
Aktienhändler Knut Hochwald von der Hamburger Sparkasse ist überzeugt, dass die Rede von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan eine Wende markiert hat. "Gestern war der erste Tag einer Jahresend-Rally", sagte Hochwald. Nach den Bemerkungen Greenspans bestehe unter den Anlegern wieder Hoffnung auf sinkende Zinsen. Hochwald glaubt, dass die Investoren nun von den Rentenmärkten wieder in Aktien investieren. "Dann wird es wohl einen Trend weg von Pharma- und Chemiewerten hin zu Hightech- und Banken geben." Die baldige Entscheidung im US-Wahlkampf dagegen hält Hochwald für "relativ unwichtig". "Bush und Gore sind sich in ihrer Politik so ähnlich, da ist es egal, wer letztlich Präsident wird."
Schlechte Stimmung am Neuen Markt
Oliver Lange, Händler bei Schnigge, sieht dagegen keine Chance auf eine Rally. "Die Stimmung am Neuen Markt ist schlecht." Die Kursgewinne seien eine technische Reaktion auf die übertriebenen Verluste der vergangenen Wochen. Einen nachhaltigen Aufschwung sieht Lange allerdings nicht. Bestenfalls dürften einige Qualitätswerte am Neuen Markt im ersten Quartal 2001 mit Zuwächsen rechnen. Im Dax dagegen ist laut Lange der Boden gefunden. "Die Leute investieren vermehrt in billige Standardwerte wie DaimlerChrysler." Dennoch sei das Jahr 2000 gelaufen und erst im kommenden Jahr mit einem Aufschwung zu rechnen.
Auch Achim Matzke von der Commerzbank sieht die Lage am Markt eher nüchtern. "Die Leute hatten keine Mai-Rally und keine Herbst-Rally, nun wollen sie nach den Verlusten eben eine Jahresend-Rally erzwingen", sagte Matzke. Der Markt überschätze die Aussagen von Greenspan. "Nun spielt Greenspan wieder mit dem Markt und erzählt, was die Leute hören wollen." Die Kursgewinne seien vielmehr auf die starken Verluste der vergangenen Wochen zurück zu führen. "Die Stimmung hat sich schon vor der Greenspan-Rede etwas verbessert." Matzke sieht - wie die meisten seiner Kollegen - in dem Gezerre um die US-Präsidentschaft kaum einen Einfluss auf die deutschen Aktienmärkte. Die beiden Kandidaten seien sich einfach zu ähnlich.
Die Rede von Alan Greenspan und die Aussicht auf ein baldiges Ende der US-Präsidentschaftswahlen haben den deutschen Aktienmärkten nach einer wochenlangen Durststrecke satte Gewinne beschert. Schon streiten Analysten, ob es sich hierbei um eine technische Reaktion oder eine Jahresend-Rally handelt.
Im Dax legten vor allem die zuletzt arg gebeutelten Werte aus der Hightech- und Bankenbranche zu. Auch der Neue Markt konnte im Sog einer freundlichen Nasdaq seine Gewinne ausweiten, der Nemax legte am Dienstag um 7,3 Prozent zu. Prompt keimten an der Frankfurter Börse Hoffnung auf: War dies bereits der erste Tag einer Jahresend-Rally? Oder vielleicht doch eher eine technische Reaktion nach den jüngsten Verlusten?
Aktienhändler Knut Hochwald von der Hamburger Sparkasse ist überzeugt, dass die Rede von US-Notenbank-Chef Alan Greenspan eine Wende markiert hat. "Gestern war der erste Tag einer Jahresend-Rally", sagte Hochwald. Nach den Bemerkungen Greenspans bestehe unter den Anlegern wieder Hoffnung auf sinkende Zinsen. Hochwald glaubt, dass die Investoren nun von den Rentenmärkten wieder in Aktien investieren. "Dann wird es wohl einen Trend weg von Pharma- und Chemiewerten hin zu Hightech- und Banken geben." Die baldige Entscheidung im US-Wahlkampf dagegen hält Hochwald für "relativ unwichtig". "Bush und Gore sind sich in ihrer Politik so ähnlich, da ist es egal, wer letztlich Präsident wird."
Schlechte Stimmung am Neuen Markt
Oliver Lange, Händler bei Schnigge, sieht dagegen keine Chance auf eine Rally. "Die Stimmung am Neuen Markt ist schlecht." Die Kursgewinne seien eine technische Reaktion auf die übertriebenen Verluste der vergangenen Wochen. Einen nachhaltigen Aufschwung sieht Lange allerdings nicht. Bestenfalls dürften einige Qualitätswerte am Neuen Markt im ersten Quartal 2001 mit Zuwächsen rechnen. Im Dax dagegen ist laut Lange der Boden gefunden. "Die Leute investieren vermehrt in billige Standardwerte wie DaimlerChrysler." Dennoch sei das Jahr 2000 gelaufen und erst im kommenden Jahr mit einem Aufschwung zu rechnen.
Auch Achim Matzke von der Commerzbank sieht die Lage am Markt eher nüchtern. "Die Leute hatten keine Mai-Rally und keine Herbst-Rally, nun wollen sie nach den Verlusten eben eine Jahresend-Rally erzwingen", sagte Matzke. Der Markt überschätze die Aussagen von Greenspan. "Nun spielt Greenspan wieder mit dem Markt und erzählt, was die Leute hören wollen." Die Kursgewinne seien vielmehr auf die starken Verluste der vergangenen Wochen zurück zu führen. "Die Stimmung hat sich schon vor der Greenspan-Rede etwas verbessert." Matzke sieht - wie die meisten seiner Kollegen - in dem Gezerre um die US-Präsidentschaft kaum einen Einfluss auf die deutschen Aktienmärkte. Die beiden Kandidaten seien sich einfach zu ähnlich.
