Bislang haben die chinesischen Autobauer in Europa noch kein Auto auf die Straße bekommen. Zwar war das Medienecho ausgesprochen üppig. Doch auch 18 Monate nach dem Messedebüt von Brilliance auf der AMI in Leipzig gibt es die Limousinen zum Lidl-Tarif entgegen aller großer Ankündigungen hierzulande noch nicht zu kaufen. Und auch vom Geländewagen Landwind hat man nicht mehr viel gehört, seit der ADAC pünktlich zur Europa-Premiere des chinesischen Frontera-Nachbaus auf der IAA im vergangenen Herbst dessen katastrophale Crashtest-Ergebnisse veröffentlichte.
Nachdem sich die Wogen nun geglättet haben, startet jetzt offenbar der nächste Hersteller seinen Marsch nach Westen: Great Wall Motors (GWM), so berichtet das auf Nachrichten rund um den Geländewagen spezialisierte Internetportal www.marathonrallye.com, will bis zum Jahr 2008 sein Modell "Hover" nach Europa bringen und dort mit Kampfpreisen unter 20.000 Euro etablierten Freizeit-Allradlern wie dem BMW X3 oder dem Nissan Terrano das Leben schwer machen.
Anders als der Landwind ist der in China Anfang des Jahres vorgestellte Hover allerdings keine schlecht getarnte Kopie eines europäischen Erfolgsmodells. Vielmehr sieht der Wagen im Format von Toyota RAV-4 oder Hyundai Tucson tatsächlich so aus, als hätten ihn die Chinesen nicht nur selbst entwickelt, sondern auch in Eigenregie gezeichnet. Dabei heraus gekommen ist eine relativ modern und sportlich wirkende Karosserie, die vorne einen hohen, mit Chromstreifen durchzogenen Kühler nebst riesigen Klarglasscheinwerfern, an der Flanke ein paar deutlich sichtbare Blechmuskeln und hinten einen kessen Spoiler trägt.
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