Dies könnte ein pessimistisches Börsenszenario werden - Vorsicht:
1. Habt Ihr schon mal nachgerechnet wieviel der Euro zum Dollar innerhalb eines Jahres verloren hat? Ich kam auf etwa 18% (bei Euroständen von 1,08 vor einem Jahr und nun 0,88 E zum Dollar) Wertverlust. Auch die Quartalsverluste des Euros zum Dollar sind beträchtlich.
2. Wenn ein Unternehmen 15-20% Gewinnmarge erwirtschaftete, dann galt das doch meist schon als recht interessant, oder (ohne mal auf Branchenspezifitäten zu achten) ?
Nur was passiert, wenn diese Unternehmen ganz oder überwiegend ihre Geschäfte einerseits auf Dollarbasis abrechnen und andererseits zu einem wesentlichen Teil im Euroraum abwickeln? Der Währungsverlust von 18% geht ganz oder teilweise auf Kosten der Gewinnmarge. Das heißt die betroffenen Unternehmen verdienen mit einer Gewinnmarge > 15% glänzend und müssen dennoch Gewinnwarnungen publizieren.
3. Wer ist betroffen? Z.B. alle Unternehmen aus den USA oder Japan, die global und somit auch im Euroraum wesentliche Geschäfte abwickeln. Und welche sind das ? Pauchschal gesagt sind's die Blue Chips der Börsen, wie z.B. für die USA Kodak, Intel, IBM, Gillette, Procter & Gamble, Coca Cola usw.
4. Was passiert wenn Blue Chips Gewinnwarnungen herausgeben? Das betroffene Unternehmen erleidet binnen Minuten einen Wertverlust an den Börsen zwischen 15 und 60%, wobei in deren Sog nicht nur die entsprechenden zugehörigen Branchen oder nicht nur die entsprechenden Heimatbörsen mit nach unten gerissen werden, sondern weltweite Börsenbeben geschehen (sehr anschaulich wwar zuletzt das Beispiel Intel vom letzten Freitag).
5. Es gibt natürlich einige Branchen und Unternehmen die an sich völlig unbetroffen von Euroverlusten sind. Welche sind das? Z.B. die Biotechbranche, die zu ihrem Glück von den Umsatzphantasien der Zukunft und nicht der Gegenwart profitiert. Die meisten Small Caps, weil sie eher nationale Märkte bedienen. Die meisten Internetwerte sind wohl irgendwo zwischen den Biotechs und den Small Caps angesiedelt. Alle eher national aufgestellten Companys und EU-companys sind natürlich auch weniger im negativen Sinne betroffen.
6. Nützt es den nichtbetroffenen Companys von der Euroschwäche nicht so sehr betroffen zu sein? - Meist weniger. Viele per se unbetroffenen Companys werden von den durch die Gewinnwarnungen bedingten Börsenabschwüngen mit gerissen oder können sich gerade seitwärts bewegend halten. Es gibt natürlich ein paar Ausnahmen, die jedoch die Indizez kaum beeinflussen.
7. Ist Besserung in Sicht? - wenn sich der Euro stabilisieren kann auf welchem Niveau auch immer wird es über ein Jahr gesehen positive Auswirkungen geben. Kurzfristig - über 6 Monate gesehen - sind die Dollar/Euro Vorgaben der letzten 6 Monate vorgezeichnet und damit die nächsten Quartalsverluste vorprogrammiert.
8. Was passiert bei steigendem Euro? Der Spieß wird umgedreht - europäische exportorientierte Unternehmen werden leiden wie zuvor US oder JP-companys. Wir werden vielleicht eines Tages wieder eine Dollar/Euro Parität erreichen, nur hat bis dahin die Volatilität des Euros zum Dollar diesseits oder jenseits des Atlantiks die Gewinne aufgefressen. Ich vermute, daß allein die Schwankung der Währungen großen Schaden anrichtet.
9. Wo investieren? - global aufgestellte Unternehmen werden durch die Volatilität des Euros so oder so leiden. Man könnte auch sagen Ihre Gewinne werden verwässert, wem das besser gefällt. Kurzfristig kann man so etwas wie Porsche wählen, die vom schwachen Euro profitieren. Langfristig siehe Punkt 5.
Fazit: die Gewinnwarnungssaison dürfte erst begonnen haben und noch einige Monate andauern.
Es würde mich freuen, wenn mich jemand wieder etwas fröhlicher stimmen könnte, gruß furby
1. Habt Ihr schon mal nachgerechnet wieviel der Euro zum Dollar innerhalb eines Jahres verloren hat? Ich kam auf etwa 18% (bei Euroständen von 1,08 vor einem Jahr und nun 0,88 E zum Dollar) Wertverlust. Auch die Quartalsverluste des Euros zum Dollar sind beträchtlich.
2. Wenn ein Unternehmen 15-20% Gewinnmarge erwirtschaftete, dann galt das doch meist schon als recht interessant, oder (ohne mal auf Branchenspezifitäten zu achten) ?
Nur was passiert, wenn diese Unternehmen ganz oder überwiegend ihre Geschäfte einerseits auf Dollarbasis abrechnen und andererseits zu einem wesentlichen Teil im Euroraum abwickeln? Der Währungsverlust von 18% geht ganz oder teilweise auf Kosten der Gewinnmarge. Das heißt die betroffenen Unternehmen verdienen mit einer Gewinnmarge > 15% glänzend und müssen dennoch Gewinnwarnungen publizieren.
3. Wer ist betroffen? Z.B. alle Unternehmen aus den USA oder Japan, die global und somit auch im Euroraum wesentliche Geschäfte abwickeln. Und welche sind das ? Pauchschal gesagt sind's die Blue Chips der Börsen, wie z.B. für die USA Kodak, Intel, IBM, Gillette, Procter & Gamble, Coca Cola usw.
4. Was passiert wenn Blue Chips Gewinnwarnungen herausgeben? Das betroffene Unternehmen erleidet binnen Minuten einen Wertverlust an den Börsen zwischen 15 und 60%, wobei in deren Sog nicht nur die entsprechenden zugehörigen Branchen oder nicht nur die entsprechenden Heimatbörsen mit nach unten gerissen werden, sondern weltweite Börsenbeben geschehen (sehr anschaulich wwar zuletzt das Beispiel Intel vom letzten Freitag).
5. Es gibt natürlich einige Branchen und Unternehmen die an sich völlig unbetroffen von Euroverlusten sind. Welche sind das? Z.B. die Biotechbranche, die zu ihrem Glück von den Umsatzphantasien der Zukunft und nicht der Gegenwart profitiert. Die meisten Small Caps, weil sie eher nationale Märkte bedienen. Die meisten Internetwerte sind wohl irgendwo zwischen den Biotechs und den Small Caps angesiedelt. Alle eher national aufgestellten Companys und EU-companys sind natürlich auch weniger im negativen Sinne betroffen.
6. Nützt es den nichtbetroffenen Companys von der Euroschwäche nicht so sehr betroffen zu sein? - Meist weniger. Viele per se unbetroffenen Companys werden von den durch die Gewinnwarnungen bedingten Börsenabschwüngen mit gerissen oder können sich gerade seitwärts bewegend halten. Es gibt natürlich ein paar Ausnahmen, die jedoch die Indizez kaum beeinflussen.
7. Ist Besserung in Sicht? - wenn sich der Euro stabilisieren kann auf welchem Niveau auch immer wird es über ein Jahr gesehen positive Auswirkungen geben. Kurzfristig - über 6 Monate gesehen - sind die Dollar/Euro Vorgaben der letzten 6 Monate vorgezeichnet und damit die nächsten Quartalsverluste vorprogrammiert.
8. Was passiert bei steigendem Euro? Der Spieß wird umgedreht - europäische exportorientierte Unternehmen werden leiden wie zuvor US oder JP-companys. Wir werden vielleicht eines Tages wieder eine Dollar/Euro Parität erreichen, nur hat bis dahin die Volatilität des Euros zum Dollar diesseits oder jenseits des Atlantiks die Gewinne aufgefressen. Ich vermute, daß allein die Schwankung der Währungen großen Schaden anrichtet.
9. Wo investieren? - global aufgestellte Unternehmen werden durch die Volatilität des Euros so oder so leiden. Man könnte auch sagen Ihre Gewinne werden verwässert, wem das besser gefällt. Kurzfristig kann man so etwas wie Porsche wählen, die vom schwachen Euro profitieren. Langfristig siehe Punkt 5.
Fazit: die Gewinnwarnungssaison dürfte erst begonnen haben und noch einige Monate andauern.
Es würde mich freuen, wenn mich jemand wieder etwas fröhlicher stimmen könnte, gruß furby