FÜR AKTIONÄRE/NEWS

Datum: 06. Dezember 2001 Herausgeber: Online: www.stockadhoc.de



Die Märkte im Rückblick

Das erinnerte gestern fast an alte Zeiten. Steigende Kurse, wohin das Auge sieht. Hauptgrund für diese stark positiven Notierungen dürfte der besser als erwartet ausgefallene Nationale Einkaufsmanagerindex des Dienstleistungssektors gewesen sein. Es zeichnete sich aber schon am Morgen ab. Getrieben von den guten US-Vorgaben arbeiteten sich die deutschen Märkte Stück für Stück nach oben. Als die amerikanischen Märkte dann noch so stark in den Handel starteten und schnell die wichtigen Widerstände beim Dow Jones  und Nasdaq  von 10.000 und 2.000 Punkten brechen konnten, gab dies auch weitere positive Impulse für den deutschen Markt. Größte Gewinner im DAX  waren die Werte der Siemensfamilie (Infineon + 17,4 %, Epcos + 12,5 %, Siemens + 9,9 %). Am Neuen Markt konnten neben vielen anderen Werten, die Chipwerte ce Consumer (+ 18,6 %) und ACG (+ 21,8 %), wie auch ADVA (+ 18,5 %) und die comdirect bank (+ 18,2 %) überzeugen. Der DAX ging mit einem deutlichen Kursplus von 5,0 % bei 5.263 Punkten aus dem Handel. Der Nemax 50  machte einen Kurssprung von 6,9 % auf 1.321 Punkte. Die amerikanischen Märkte schlossen ebenfalls nahe dem Tageshoch. Der Dow Jones verabschiedete sich mit 10.114 Punkten (+ 2,2 %) aus dem Handel. Der Nasdaq Composite schloss bei 2.047 Punkten (+ 4,3 %).  /rh


Prognose für den aktuellen Börsentag

Da fehlen uns fast die Worte. Mit einer fulminanten Kursrallye wurden eindrucksvoll die Widerstände beim Dow Jones (10.000 Punkte) und beim Nasdaq Composite (2.000 Punkte) genommen. Bemer- kenswert ist, mit welcher Dynamik dies geschehen war. Gleich zu Handelsbeginn und im ersten Ver- such waren diese Marken geknackt wurden. Wochen zuvor wurde immer wieder mit Angst auf diese charttechnischen wie auch psychologischen Widerstände geschaut. Viele Anleger waren der Mei- nung, dass spätestens dort Schluss mit der Aufholjagd der Aktien sein sollte. Letztendlich kam es wiedereinmal anders, als die meisten vermuteten. Wie geht es nun weiter? Rein technisch betrachtet sollte der Markt weiterlaufen. Alle Voraussetzungen dafür sind gegeben. Verfallen Sie bitte jetzt aber nicht in Euphorie und kaufen, als ob es morgen keine Aktien mehr gäbe. Viele Werte sind schon sehr stark gestiegen und werden früher oder später wieder günstiger als heute zu haben sein.  /rh


Handlungsstrategie

Aufgrund der mehrfachen Nachfrage unserer Leser möchten wir den Sinn und die Aufgaben der Designated Sponsors (DS) bzw. der Market Maker (MM) näher er- läutern. Jede am Neuen Markt gelistete Firma hat die Auflage sich von zwei DS betreuen zu lassen. Die MM sind in der Regel Banken oder Emissionshäuser. Diese müssen der Pflicht nachkommen für ausreichend Liqui- dität auf der Geld- und Briefseite zu sorgen. Den Regeln entsprechend wären das jeweils 20.000 Euro. Wird ein Gebot erfüllt, d.h. ein Umsatz kommt zustande, wird die Taxe verändert. DS arbeiten grundsätzlich auf eigene Rechnung und verfolgen somit auch eigene Interessen. Baut sich z.B. ein starker Kaufdruck auf, lassen die DS den Kurs meist laufen, um nicht unnötigerweise viele Aktien zu „verlieren“. In Zeiten von fallenden Kursen bringt das Geschäft aber dicke Verluste mit sich, da die Banken alles aufkaufen, dann aber auf den Papieren sitzen bleiben. Kommt eine Firma am Neuen Markt der Forderung nicht nach zwei begleitende Institute zu finden, wird es nach einer Gnadensfrist aus dem Marktsegment ausgeschlossen.  /rh

Tradingchance
 


Leider sind wir mit unserem Kauflimit bei TV- Loonland (WKN: 534840) nicht zum Zuge gekommen. Zwischenzeitlich konnte der Wert Kurszuwächse von über 10 Prozent verbuchen. Dies ist zwar ärgerlich, gehört aber zum alltäglichen Börsengeschäft. Dafür konnten die Aktien von MWG- Biotech (WKN: 730010) überproportional zulegen. Die Bekanntgabe, dass das Unternehmen bis zu 10 % des Grundkapitals über den Markt zurückkaufen möchte, erfreute die Anleger. Das dies bereits seit Mai bekannt war, störte niemanden. Das Papier ging mit einem Kursplus von 12,7 % bei 2,30 Euro aus dem Handel.  /rh


Wichtige Termine des Tages  


Aixtron AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

Basler AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

BÖWE SYSTEC AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

Fuchs Petrolub AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

IBS AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

ISRA VISION SYSTEMS AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

Jenoptik AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

LINOS AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

Loewe AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

MediClin AG  Ende der Lock-Up Frist  

MEDION AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

Parsytec AG  Analystenkonferenz im Rahmen der GMCC  

Siemens AG  Bilanz-Pressekonferenz  

GMCC: German Mid Cap Conference in Frankfurt (4. bis 6. Dezember 2001)  


Deutschland  Auftragseingänge Oktober (12:00 Uhr)  

Europa  EZB-Ratssitzung  

USA  Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe (01.12.)  

USA  Auftragseingänge Industrie Oktober 2001 (16:00 Uhr)  

Aktuelle Unternehmensmeldungen  

STOCKadHOC-Ticker

+++   Der Elektronikkonzern Siemens (WKN: 723610) hat seinen Anteil an der seit März vergangenen Jahres börsennotierten Tochtergesellschaft Infineon technologies (WKN: 623100) durch Aktienverkäufe auf dem Kapitalmarkt auf unter 50 Prozent reduziert. Der bisherige Anteil lag nach Unternehmensangaben bei zirka 50,4 Prozent. Zusätzlich sind 200 Millionen Infineon-Aktien, dies entspricht zirka 29 Prozent von Infineon, an die unabhängige US-Trust Gesellschaft First Union übertragen worden. Siemens behält jedoch weiterhin das wirtschaftliche Eigentum an den Aktien und kann diese jederzeit an Dritte verkaufen. Auch wird der Trust alle Erlöse aus den Aktien sowie etwaige Bar-Dividenden von Infineon an Siemens weiterleiten. Nach diesen Schritten wird Infineon nicht mehr wie bisher voll bei Siemens konsolidiert. Langfristig hält die Siemens AG an dem Ziel fest ihre Beteiligung an dem Chip-Hersteller Infineon vollständig aufzulösen. Die Siemens- Papiere stiegen gestern um 9,9 Prozent auf 73,65 Euro (Xetra), Infineon kletterte um 17,4 Prozent auf 28,24 Euro (Xetra).  +++  /nl


Disclaimer/ Haftungsausschluss

Die Bewertungen, Kurse und Nachrichten zu den besprochenen Aktien und Unternehmen werden von den Autoren nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Wir sind jedoch nicht in der Lage, deren Verbindlichkeit und Seriosität im jedem Einzelfall zu überprüfen. Die Informationen in diesem Newsletter und im StockSelect-Börsenforum stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Aktien dar. Dieser Newsletter kann Börseninteressierten als Anregung dienen, ersetzt jedoch in keinem Fall eine Beratung durch einen professionellen Anlageberater oder eine eigene Recherche. Jegliche Haftung wird ausdrücklich ausgeschlossen. Aktieninvestments können zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen!

Was Analysten zum Kauf empfehlen

(©BörseGo - www.boerse-go.de)
Activision-Aktien bleiben langfristig ein Kauf

Die Analysten von J.P.Morgan stuften die Aktien von Activision Inc. am Mittwoch mit einem "long-term-buy" ein und setzten ein Kursziel von 27$ für den Spieleentwickler.

In den kommenden Jahren sei mit einem starken Marktwachstum im Video Spielemarkt zu rechnen, so die Analysten. Activision solle dabei im Jahre 2001 bei einem Umsatz von 660 Mio $ einen Gewinn von 63 Cents/Aktie einfahren, im Jahre 2002 sollen es bereits 753 Mio $ Umsatz und 81 Cents/Aktie Gewinn sein.

Gegenüber dem gemeinen Technologiemarkt würden die Spieleentwickler im Zuge eines Booms von Konsolen wie der XBox, der Playstation oder des GameCubes ungeachtet konjunktureller Schwankungen zulegen können. Bis zum Jahr 2003 gehe man von einem 15%igen Marktwachstum per anno aus, erklärten die Analysten.

Am Mittwoch schlossen die Aktien nach einem 8%igem Kursgewinn bei 26$ nahe ihres 52-Wochenhochs bei 27,4$.


Auch Konkurrent THQ soll langfristig gekauft werden

Den Konkurrenten von Activision, THQ, stufte J.P. Morgan aus den besagten Gründen ebenfalls mit "long term buy" ein. Hier sei das Kursziel 61$. Die operativen Gewinne sollen von 1,07$/Aktie im Jahr 2001 auf 1,85$/Aktie in 2002 ansteigen. Man könne auch nach genauestem Hinschauen keine Nachfrageschwäche erkennen, meinten die Analysten.


Pinnacle Systems für J.P. Morgan ein "Kauf"

Der Hersteller von Digitalgeräten Pinnacle Systems wurde ebenfalls von J.P. Morgan von "long term buy" auf "buy" hochgestuft und mit einem Kursziel von 10$ versehen. Als Begründung führte man ein zu erwartendes starkes Q4 an. Das Unternehmen werde nicht nur die Marktschätzungen von 54 Mio $ Umsatz und 8 Cents/Aktie Verlust übertreffen, sondern zusätzlich Marktanteile gewinnen können, meinten die Analysten.

Analysten zu General Electric und AOL TW

(©BörseGo - www.boerse-go.de)
General Electric bleibt auf "recommended list"

Die Analysten von Goldman Sachs erklärten am Mittwoch, daß sie die Gewinnschätzungen des Mischkonzerns General Electric für das Jahr 2002 von 1,6$/Aktie auf 1,55$/Aktie herabgesetzt hatten. Für das Jahr 2001 gehe man nach wie vor von 1,4$/Aktie aus, die Aktie bleibe auf der Empfehlungsliste. Der Kurs könnte in der nächsten Zeit insbesondere von einer eventuellen Anhebung der Dividente um 10% profitieren.


AOL Time Warner: Steckt mehr hinter der Levin-Kündigung?

Die Lehman Brothers Analystin Holly Becker beschrieb den geplanten Weggang von AOL Time Warner CEO Gerald Levin als "besorgniserregend". Man habe insbesondere die Befürchtung, daß die Personalentscheidung das Resulatat von schwachen internen Entwicklungen oder Zahlen sei, die so noch nicht an die Öffentlichkeit gelangt seien. Die Expertin hoffe, daß die Angaben stimmen würden, daß Levin aus rein privaten Gründen das Unternehmen verlassen wolle. Der Nachfolger sei nach Einschätzung der Analystin ein fähiger Mann, der die Unternehmensstrategie fortsetzen könne.


Verschiedene nachbörsliche Zahlen und Ausblicke

(©BörseGo - www.boerse-go.de)
Corel will 2002 höheren Umsatz mit Verlust erzielen

Der kanadische Softwarehersteller Corel meldete am Mittwoch nach Börsenschluß, daß man im nächsten Jahr 2002 zwar einen höheren Umsatz als in diesem Jahr erwarte, aber dennoch aller Voraussicht nach ein Verlust erzielen werde.

So lauten die Planzahlen für 2002 auf einen Umsatz von 170-180 Mio $ und einen Verlust von 20-27 Cents/Aktie. Analysten erwarteten bislang einen Gewinn von 6 Cents/Aktie für 2002. Damit würde man die Markterwartungen weit verfehlen.


Cable Design kann Erwartungen im Q1 schlagen- Ausblick schwierig

Cable Design Technologies meldete einen Gewinn im Q1 von 3,6 Mio $ oder 8 Cents/Aktie, Analysten hatten nur mit 7 Cents/Aktie Gewinn gerechnet. Der Umsatz betrug 142 Mio $. Vor einem Jahr hatte man noch 16 Mio $ Gewinn eingefahren.Der weitere Ausblick bleibe angesichts einer schwachen Wirtschaft schwierig, so das Unternehmen. Traditionell bleibe aber das Q2 relativ schwach.


EXFO spricht Gewinnwarnung aus

EXFO Electro-Optical Engineering senkte nach Börsenschluß seine Planzahlen für das Q1 und kündigte weitere kostensenkende Maßnahmen an. Man erwarte nun einen Umsatz im Q1 von knapp über 20 Mio $ gegenüber 24-28 Mio $, die man zuvor erwartet hatte. Dabei solle ein operativer Verlust von 3-4 Cents/Aktie erwirtschaftet werden, zuvor gingen die internen Planzahlen von einem Gewinn von 2 Cents bis zu einem Verlust von 2 Cents aus. Der schwächere Ausblick trage der kriselnden Telekommunikationsindustrie sowie einer Auftragsverschlechterung seit dem 11.09. Rechnung, so das Unternehmen.



Nasdaq: Marktanalyse und Stimmen

(©BörseGo - www.boerse-go.de)
Mit einer atemberaubenden Kursrallye konnte die US-Technologiebörse Nasdaq am Mittwoch einen Kurssprung von 4,27% auf 2047 Punkten vollziehen und schloß damit zum ersten Mal seit Anfang August oberhalb der psychologisch wichtigen 2000-Punktemarke.

Stark hatte der Markt bereits begonnen, als er mit einem Plus von 0,9%, was gleichzeitig der Tagestiefstand war, eröffnete. Dann aber konnte er im Laufe des Tages immer weiter zulegen bis er fast auf Tageshoch schloß.

Der Nasdaq 100 legte gar einen Zugewinn von 5,3% auf 1720 Punkte aufs Parkett, etliche im Index enthaltene Aktien konnten im zweistelligen Prozentbereich zulegen, wie 3Com, BroadVision und Ariba, die an der Spitze der Gewinner lagen. Die größten Kurseinbußen gab es hingegen für Biogen, Metromedia und McLeodUSA.

Analysten führten die starke Performance zum einen auf starke Wirtschaftszahlen zurück, zum anderen stützen große Unternehmen wie Cisco Systems und Oracle mit bullishen Aussichten den aufkeimenden Optimismus der Investoren. Viele Experten sprechen bereits von einem neuen Bullenmarkt, der gerade begonnen habe. Jeder wolle nun mit dabei sein, um die Rallye nicht zu verpassen. Dadurch fließe viel Liquidität in die Aktienmärkte.

Außerdem bestehe ein positives Momentum, was inbesondere Trader anlocke. Die Rallye werde dabei von der Rallye selbst genährt. Shortseller würden sich in solchen Märkten zurück halten, um sich nicht die Finger zu verbrennen, meinte Richard Dickson, technischer Analyst.

Unter den 25 meist gehandeltsten Aktien gab es mit Amazon nur einen Kursverlierer. An der Spitze der Volume Leader ragten die Aktien von Cisco Systems (+5%), Oracle (+11%) und Sun Microsystems (+6%) hervor.

Bei den einzelnen Sektoren waren die Biotechs mit einem Plus von 2,72% wieder einmal Underperformer.Wesentlich stärker präsentierten sich die Bereiche Halbleiter (+7,66%), Netzwerke (+6,58%), Software (+6,01%) und Computer (+5,45%). Im Mittelfeld lagen dagegen Aktien aus Telekommunikation (+4,48%) und Internet (+3,28%).

Crossair-Aktionäre beraten Gründung einer Schweizer Fluglinie
 
BASEL (dpa-AFX) - Die Zukunft der Schweizer Luftfahrt wird am heutigen Donnerstag bei einer außerordentlichen Generalversammlung der Basler Fluglinie Crossair beraten. Auf der Tagesordnung steht der Umbau der Regional-Fluggesellschaft zu einer interkontinentalen Airline. Ziel ist die Gründung einer neuen Gesellschaft, die Nachfolgerin des bankrotten Schweizer Luftkonzerns Swissair wird. Die Swissair hatte Anfang Oktober aus Geldmangel ihren Betrieb einstellen müssen. Überschattet wird die Versammlung vom Absturz einer Crossair- Maschine vor wenigen Tagen bei Zürich. Bei dem Unglück waren 24 Menschen ums Leben gekommen./ru/DP/tw