Dax gehalten erwartet
10. Februar 2003 Die jüngsten diplomatischen Verrenkungen können die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Irak nicht beseitigen. Auf der einen Seite ist der militärische Aufmarsch in vollem Gange. Auf der anderen scheint die internationale Gemeinschaft immer gespaltener aufzutreten. Sollten die USA alleine losschlagen, dürften sie auch von den vollen Konsequenz getroffen werden. Das dämpft ihre Wirtschaftsentwicklung und hält die Börsen unter Druck. Denn die Fantasie richtet sich auf eine zügige Konjunkturerholung in den USA.
Rentenmarkt mit starkem Fundament
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Irak hält an. Gleichzeitig geben die Konjunkturdaten rund um die Welt wenig Anlass für einen übergroßen Optimismus. Auf dieser Basis dürften die Börsen nur wenig Fantasie haben - abgesehen von technisch bedingten Erholungen. Das wiederum dürfte die Rentenmärkte auf hohem Niveau stabilsieren.
Euro in Asien knapp behauptet
Knapp behauptet zeigt sich der Euro am Montag im asiatischen Handel. Um 6.51 Uhr MEZ kostet ein Euro 1,0817 Dollar nach 1,0831 Dollar am Freitagabend in New York. Zum Yen notiert die US-Währung mit 120,36 Yen nach 120,24 Yen am Freitag im New Yorker Geschäft.
Der Dollar dürfte sich nach Ansicht von Devisenanalysten in der kommenden Woche zunächst weiter stabilisieren. Damit werde sich die Konsolidierung, die dem Hochschnellen des Euro bis auf 1,0940 Dollar folgte, wahrscheinlich fortsetzen. “Der Markt hat die Rede Colin Powells genutzt, um eine überfällige Korrektur einzuleiten“, schätzen die Devisenanalysten von Helaba-Trust die Sitution ein. Allerdings handele es sich selbst in diesem Fall nur um eine Korrektur innerhalb der intakten Abwärtsbewegung des Dollars und nicht um eine Trendwende, heißt es von der DZ Bank.
Nikkei tendiert freundlich
Der Tokioter Aktienmarkt hat am Montag freundlich tendiert. Händler begründeten dies unter anderem damit, dass sich im Vorfeld eines Feiertages keine institutionellen Investoren am Handel beteiligten. Am Dienstag bleibt die Tokioter Börse wegen eines Feiertags geschlossen. Der Handel wird wieder am Mittwoch aufgenommen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann bei geringen Umsätzen 0,44 Prozent auf 8.484,93 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index 0,17 Prozent auf 840,51 Zähler.
Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet - verhaltenes Geschäft
Gut behauptet tendiert die Börse in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit). Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der Hang-Seng-Index (HSI) ein Plus von 0,1 Prozent oder fünf Punkten auf 9.156. Das Geschäft bezeichnen Händler als ruhig bei geringen Umsätzen. Positiv sei, dass die Schwäche der Wall Street nicht mehr zu Abgabedruck führe, während im frühen Handel noch ein Tief bei 9.132 Stellen markiert wurde.
“Der Markt ist überverkauft, darum werden die US-Vorgaben nicht nachvollzogen“, erklärt ein leitender Mitarbeiter von KGI Securities. Doch die Sorge um die Irak-Krise überschatte den Handel weiterhin, so dass Gewinne begrenzt seien. Der Februar-Kontrakt des HSI-Futures weist mit einem Minus von zwei auf 9.131 Stellen einen Abschlag von nunmehr 25 Zählern zum Kassamarkt auf. Auch am Nachmittag werden im Handel keine großen Kursveränderungen erwartet.
Nachbörsliche Entwicklungen am US-Aktienmarkt
Im nachbörslichen Geschäft zeigten sich die US-Aktienkurse am Mittwoch per saldo etwas leichter. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor marginale 0,25 Prozent auf 956,80 Punkte.
Die Aktien von R. J. Reynolds haben sich am Freitag im nachbörslichen Handel erholt. Die Titel legten an der Nasdaq gegen 22.32 Uhr MEZ um 0,7 Prozent oder 0,30 Dollar auf 40,95 Dollar zu, nachdem sie den regulären Handel mit einem einprozentigen Abschlag beendet hatten. Ein Schwurgericht in Kalifornien hatte das Unternehmen gemeinsam mit Altria von der Verantwortung für das Krebsleiden eines Langzeitrauchers freigesprochen. Die Aktien von Altria zeigten sich nachbörslich dagegen unverändert. Nach der Bekanntgabe des Urteils hatten sich die Kurse beider Titel bereits in der regulären Sitzung von ihren Tiefstständen erholt.
Die Aktien von Hughes Electronics legten elf Prozent auf 10,80 Dollar zu, nachdem die New York Times berichtet hatte, SBC Communications werde das DirectTV Satelliten-Fernsehgeschäft übernehmen.
Scios setzten im nachbörslichen Handel ihre positive Tendenz ebenfalls fort. Das “Wall Street Journal“ hatte in seiner Freitagausgabe berichtet, Johnson & Johnson sei an einer Übernahme des Biotechnologieunternehmens für rund zwei Milliarden Dollar interessiert. Unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet die Zeitung, Jonson & Johnson wolle 45 Dollar je Aktie bezahlen. Die Aktien legten auf Nasdaq.com gegen 24.00 Uhr MEZ um 1,7 Prozent auf 42,93 Dollar zu. In der regulären Sitzung hatten die Titel einen Aufschlag von 22 Prozent auf 42,20 Dollar verzeichnet. Johnson & Johnson zeigten sich nachbörslich um 0,06 Dollar höher, nachdem sie im Sitzungsverlauf 0,28 Dollar auf 51,84 Dollar verloren hatten.
Trübe Prognosen machen Wall Street unsicher
Eine Reihe von trüben Unternehmensprognosen und die anhaltende Unsicherheit in der Irak-Frage haben die US-Aktienmärkte am Freitag belastet und die Kurse ins Minus gedrückt. Im frühen Geschäft hatten unerwartet positive US-Arbeitsmarktdaten der Wall Street noch zu Kursgewinnen verholfen.
Der Dow-Jones-Index verlor zum Handelsschluss 0,8 Prozent auf 7.864,23 Punkte, der Nasdaq-Composite 1,5 Prozent auf 1.282,47 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab ein Prozent auf 829,69 Zähler nach.
„Angesichts der weltpolitischen Probleme, die den Markt belasten, sind die Anleger vor dem Wochenende nicht unbedingt an Käufen interessiert", sagte William McKenna, Chefhändler beim Brokerhaus Friedman, Billings Ramsey Group. „Es ist momentan sehr schwer, einfach nur auf die Fundamentaldaten zu schauen", sagte Brian Pears von Victory Capital Management. „Es ist unmöglich, diesen Markt ohne den Irak-Faktor zu interpretieren.“
Nach Händlerangaben wurde nach der Rede von US-Präsident George W. Bush vom Vortag ein Militärschlag gegen Irak wahrscheinlicher. Bush hatte den UNO-Sicherheitsrat zu einer neuen Irak-Resolution gedrängt, die einen Militärschlag autorisieren würde. Iraks Präsident Saddam Hussein werde gestoppt. „Das Spiel ist aus", sagte Bush. Victory-Capital-Analyst Pears sagte: „Solange das Thema Irak noch nicht aus dem Weg ist, sehen die Anleger nur den Nebel, in den sie eingehüllt sind.“
Die Aktien des zweitgrößten PC-Herstellers der Welt, Dell Computer Corp, gaben rund 2,8 Prozent auf 23,34 Dollar nach. Dell hatte mitgeteilt, die Technologieausgaben der Unternehmen dürften auch in diesem Jahr schwach bleiben. Die Papiere von Tech Data büßten fast ein Fünftel auf 19,50 Dollar ein. Der zweitgrößte Vertreiber von Computerprodukten nach Ingram Micro hatte den Gewinnausblick für das Geschäftsjahr 2004 gesenkt und dies mit der unsicheren Nachfragesituation begründet.
Der größte US-Einzelhändler für Partywaren, Party City, hatte zwar seinen Gewinn im zweiten Quartal leicht erhöht. Der Gewinn im Gesamtjahr dürfte jedoch unterhalb der Analystenprognosen ausfallen, hatte Party City weiter mitgeteilt. Die Aktien des Unternehmens brachen gut ein Viertel auf 8,61 Dollar ein.
Gegen den Markttrend legten die Aktien des US-Krankenversicherers Cigna fast ein Zehntel auf 43,02 Dollar zu. Das Unternehmen hatte zwar über einen Gewinnrückgang von 75 Prozent im abgelaufenen Quartal berichtet, damit aber dennoch die Analystenerwartungen übertroffen.
Im frühen Geschäft hatten unerwartet positive US-Arbeitsmarktdaten noch Kursgewinne ausgelöst. Die jüngsten Zahlen des US-Arbeitsministeriums zeigen, dass die Zahl der Beschäftigten in den USA außerhalb der Landwirtschaft im Januar so stark gestiegen ist, wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. „Wir hatten den Arbeitsmarktbericht, und die Anleger sahen das positiv, aber das hat sich schnell aufgelöst, und jetzt machen sich wieder Kriegsängste breit", sagte Al Kugel, Investmentstratege bei Stein Roe Investment Counsel.
US-Anleihen schließen etwas fester
Die US-Anleihen haben sich am Freitag im späten New Yorker Geschäft etwas fester gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von vier Prozent gewannen 3/32 auf 100-17/32, die Rendite fiel leicht von 3,946 Prozent auf 3,930 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent stieg um 4/32 auf 108-23/32, die Rendite lag bei 4,806 Prozent, nach 4,827 Prozent am Donnerstag. Nachdem die Anleihen im frühen Handel noch unter den besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten litten, sorgten die zunehmenden Terrorängste im Verlauf wieder für steigende Notierungen. Grund war die Erhöhung der Terror-Alarmstufe auf “Orange“ von “Gelb“ durch die US-Regierung. Der Markt profitierte dabei von seinem Status als “sicherer Hafen“, fügte ein Teilnehmer hinzu.
“Es zeigte sich ein nervöses Umschichten der Investoren in Anleihen“, so John Canavan von Stone & McCarthy Research Associates. Die deutlich über den Erwartungen ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten für den Januar hatten den Anleihemarkt überrascht, hieß es. Die Arbeitslosenquote war auf 5,7 Prozent gesunken, während Analysten mit einem unveränderten Wert von 6,0 Prozent gerechnet hatten. “Die Daten machen etwas Hoffnung für den Arbeitsmarkt, aber es bleiben trotzdem noch einige Fragen offen“, so David Greenlaw von Morgan Stanley.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Den Frühaufsteher können Sie auch als kostenlosen Newsletter bestellen. Klicken Sie hierzu auf „Meine Daten“ in der Kopfzeile.
Text: @cri
10. Februar 2003 Die jüngsten diplomatischen Verrenkungen können die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Irak nicht beseitigen. Auf der einen Seite ist der militärische Aufmarsch in vollem Gange. Auf der anderen scheint die internationale Gemeinschaft immer gespaltener aufzutreten. Sollten die USA alleine losschlagen, dürften sie auch von den vollen Konsequenz getroffen werden. Das dämpft ihre Wirtschaftsentwicklung und hält die Börsen unter Druck. Denn die Fantasie richtet sich auf eine zügige Konjunkturerholung in den USA.
Rentenmarkt mit starkem Fundament
Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung im Irak hält an. Gleichzeitig geben die Konjunkturdaten rund um die Welt wenig Anlass für einen übergroßen Optimismus. Auf dieser Basis dürften die Börsen nur wenig Fantasie haben - abgesehen von technisch bedingten Erholungen. Das wiederum dürfte die Rentenmärkte auf hohem Niveau stabilsieren.
Euro in Asien knapp behauptet
Knapp behauptet zeigt sich der Euro am Montag im asiatischen Handel. Um 6.51 Uhr MEZ kostet ein Euro 1,0817 Dollar nach 1,0831 Dollar am Freitagabend in New York. Zum Yen notiert die US-Währung mit 120,36 Yen nach 120,24 Yen am Freitag im New Yorker Geschäft.
Der Dollar dürfte sich nach Ansicht von Devisenanalysten in der kommenden Woche zunächst weiter stabilisieren. Damit werde sich die Konsolidierung, die dem Hochschnellen des Euro bis auf 1,0940 Dollar folgte, wahrscheinlich fortsetzen. “Der Markt hat die Rede Colin Powells genutzt, um eine überfällige Korrektur einzuleiten“, schätzen die Devisenanalysten von Helaba-Trust die Sitution ein. Allerdings handele es sich selbst in diesem Fall nur um eine Korrektur innerhalb der intakten Abwärtsbewegung des Dollars und nicht um eine Trendwende, heißt es von der DZ Bank.
Nikkei tendiert freundlich
Der Tokioter Aktienmarkt hat am Montag freundlich tendiert. Händler begründeten dies unter anderem damit, dass sich im Vorfeld eines Feiertages keine institutionellen Investoren am Handel beteiligten. Am Dienstag bleibt die Tokioter Börse wegen eines Feiertags geschlossen. Der Handel wird wieder am Mittwoch aufgenommen. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index gewann bei geringen Umsätzen 0,44 Prozent auf 8.484,93 Punkte, der breiter gefasste Topix-Index 0,17 Prozent auf 840,51 Zähler.
Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet - verhaltenes Geschäft
Gut behauptet tendiert die Börse in Hongkong am Montagmittag (Ortszeit). Zum Ende der ersten Sitzungshälfte verzeichnet der Hang-Seng-Index (HSI) ein Plus von 0,1 Prozent oder fünf Punkten auf 9.156. Das Geschäft bezeichnen Händler als ruhig bei geringen Umsätzen. Positiv sei, dass die Schwäche der Wall Street nicht mehr zu Abgabedruck führe, während im frühen Handel noch ein Tief bei 9.132 Stellen markiert wurde.
“Der Markt ist überverkauft, darum werden die US-Vorgaben nicht nachvollzogen“, erklärt ein leitender Mitarbeiter von KGI Securities. Doch die Sorge um die Irak-Krise überschatte den Handel weiterhin, so dass Gewinne begrenzt seien. Der Februar-Kontrakt des HSI-Futures weist mit einem Minus von zwei auf 9.131 Stellen einen Abschlag von nunmehr 25 Zählern zum Kassamarkt auf. Auch am Nachmittag werden im Handel keine großen Kursveränderungen erwartet.
Nachbörsliche Entwicklungen am US-Aktienmarkt
Im nachbörslichen Geschäft zeigten sich die US-Aktienkurse am Mittwoch per saldo etwas leichter. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator verlor marginale 0,25 Prozent auf 956,80 Punkte.
Die Aktien von R. J. Reynolds haben sich am Freitag im nachbörslichen Handel erholt. Die Titel legten an der Nasdaq gegen 22.32 Uhr MEZ um 0,7 Prozent oder 0,30 Dollar auf 40,95 Dollar zu, nachdem sie den regulären Handel mit einem einprozentigen Abschlag beendet hatten. Ein Schwurgericht in Kalifornien hatte das Unternehmen gemeinsam mit Altria von der Verantwortung für das Krebsleiden eines Langzeitrauchers freigesprochen. Die Aktien von Altria zeigten sich nachbörslich dagegen unverändert. Nach der Bekanntgabe des Urteils hatten sich die Kurse beider Titel bereits in der regulären Sitzung von ihren Tiefstständen erholt.
Die Aktien von Hughes Electronics legten elf Prozent auf 10,80 Dollar zu, nachdem die New York Times berichtet hatte, SBC Communications werde das DirectTV Satelliten-Fernsehgeschäft übernehmen.
Scios setzten im nachbörslichen Handel ihre positive Tendenz ebenfalls fort. Das “Wall Street Journal“ hatte in seiner Freitagausgabe berichtet, Johnson & Johnson sei an einer Übernahme des Biotechnologieunternehmens für rund zwei Milliarden Dollar interessiert. Unter Berufung auf Verhandlungskreise berichtet die Zeitung, Jonson & Johnson wolle 45 Dollar je Aktie bezahlen. Die Aktien legten auf Nasdaq.com gegen 24.00 Uhr MEZ um 1,7 Prozent auf 42,93 Dollar zu. In der regulären Sitzung hatten die Titel einen Aufschlag von 22 Prozent auf 42,20 Dollar verzeichnet. Johnson & Johnson zeigten sich nachbörslich um 0,06 Dollar höher, nachdem sie im Sitzungsverlauf 0,28 Dollar auf 51,84 Dollar verloren hatten.
Trübe Prognosen machen Wall Street unsicher
Eine Reihe von trüben Unternehmensprognosen und die anhaltende Unsicherheit in der Irak-Frage haben die US-Aktienmärkte am Freitag belastet und die Kurse ins Minus gedrückt. Im frühen Geschäft hatten unerwartet positive US-Arbeitsmarktdaten der Wall Street noch zu Kursgewinnen verholfen.
Der Dow-Jones-Index verlor zum Handelsschluss 0,8 Prozent auf 7.864,23 Punkte, der Nasdaq-Composite 1,5 Prozent auf 1.282,47 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500-Index gab ein Prozent auf 829,69 Zähler nach.
„Angesichts der weltpolitischen Probleme, die den Markt belasten, sind die Anleger vor dem Wochenende nicht unbedingt an Käufen interessiert", sagte William McKenna, Chefhändler beim Brokerhaus Friedman, Billings Ramsey Group. „Es ist momentan sehr schwer, einfach nur auf die Fundamentaldaten zu schauen", sagte Brian Pears von Victory Capital Management. „Es ist unmöglich, diesen Markt ohne den Irak-Faktor zu interpretieren.“
Nach Händlerangaben wurde nach der Rede von US-Präsident George W. Bush vom Vortag ein Militärschlag gegen Irak wahrscheinlicher. Bush hatte den UNO-Sicherheitsrat zu einer neuen Irak-Resolution gedrängt, die einen Militärschlag autorisieren würde. Iraks Präsident Saddam Hussein werde gestoppt. „Das Spiel ist aus", sagte Bush. Victory-Capital-Analyst Pears sagte: „Solange das Thema Irak noch nicht aus dem Weg ist, sehen die Anleger nur den Nebel, in den sie eingehüllt sind.“
Die Aktien des zweitgrößten PC-Herstellers der Welt, Dell Computer Corp, gaben rund 2,8 Prozent auf 23,34 Dollar nach. Dell hatte mitgeteilt, die Technologieausgaben der Unternehmen dürften auch in diesem Jahr schwach bleiben. Die Papiere von Tech Data büßten fast ein Fünftel auf 19,50 Dollar ein. Der zweitgrößte Vertreiber von Computerprodukten nach Ingram Micro hatte den Gewinnausblick für das Geschäftsjahr 2004 gesenkt und dies mit der unsicheren Nachfragesituation begründet.
Der größte US-Einzelhändler für Partywaren, Party City, hatte zwar seinen Gewinn im zweiten Quartal leicht erhöht. Der Gewinn im Gesamtjahr dürfte jedoch unterhalb der Analystenprognosen ausfallen, hatte Party City weiter mitgeteilt. Die Aktien des Unternehmens brachen gut ein Viertel auf 8,61 Dollar ein.
Gegen den Markttrend legten die Aktien des US-Krankenversicherers Cigna fast ein Zehntel auf 43,02 Dollar zu. Das Unternehmen hatte zwar über einen Gewinnrückgang von 75 Prozent im abgelaufenen Quartal berichtet, damit aber dennoch die Analystenerwartungen übertroffen.
Im frühen Geschäft hatten unerwartet positive US-Arbeitsmarktdaten noch Kursgewinne ausgelöst. Die jüngsten Zahlen des US-Arbeitsministeriums zeigen, dass die Zahl der Beschäftigten in den USA außerhalb der Landwirtschaft im Januar so stark gestiegen ist, wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. „Wir hatten den Arbeitsmarktbericht, und die Anleger sahen das positiv, aber das hat sich schnell aufgelöst, und jetzt machen sich wieder Kriegsängste breit", sagte Al Kugel, Investmentstratege bei Stein Roe Investment Counsel.
US-Anleihen schließen etwas fester
Die US-Anleihen haben sich am Freitag im späten New Yorker Geschäft etwas fester gezeigt. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von vier Prozent gewannen 3/32 auf 100-17/32, die Rendite fiel leicht von 3,946 Prozent auf 3,930 Prozent. Der Longbond mit einer Zinsausstattung von 5,375 Prozent stieg um 4/32 auf 108-23/32, die Rendite lag bei 4,806 Prozent, nach 4,827 Prozent am Donnerstag. Nachdem die Anleihen im frühen Handel noch unter den besser als erwartet ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten litten, sorgten die zunehmenden Terrorängste im Verlauf wieder für steigende Notierungen. Grund war die Erhöhung der Terror-Alarmstufe auf “Orange“ von “Gelb“ durch die US-Regierung. Der Markt profitierte dabei von seinem Status als “sicherer Hafen“, fügte ein Teilnehmer hinzu.
“Es zeigte sich ein nervöses Umschichten der Investoren in Anleihen“, so John Canavan von Stone & McCarthy Research Associates. Die deutlich über den Erwartungen ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten für den Januar hatten den Anleihemarkt überrascht, hieß es. Die Arbeitslosenquote war auf 5,7 Prozent gesunken, während Analysten mit einem unveränderten Wert von 6,0 Prozent gerechnet hatten. “Die Daten machen etwas Hoffnung für den Arbeitsmarkt, aber es bleiben trotzdem noch einige Fragen offen“, so David Greenlaw von Morgan Stanley.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.
Den Frühaufsteher können Sie auch als kostenlosen Newsletter bestellen. Klicken Sie hierzu auf „Meine Daten“ in der Kopfzeile.
Text: @cri