Fälscher haben bei Euro-Einführung Hochsaison
Wenn der Euro kommt, wittern nicht nur die Geldwäscher gute Geschäfte. Auch die Geldfälscher reiben sich die Hände bei dem Gedanken daran, dass die rund 300 Millionen Menschen in der Euro-Zone mit den neuen Scheinen noch nicht so vertraut sind. Die Experten des Innenministeriums rechnen daher mit einem Anstieg der Falschgeld-Kriminalität im Zuge der Euro-Einführung.
Die Kriminalpolizei rüstet gegen Euro-Fälscher auf: Die Beamten werden speziell geschult und die Zahl der Kriminalexperten in Sachen Geldfälschung wird aufgestockt. Die internationale Zusammenarbeit wird verstärkt.
Beratung
Europaweit wurde nun ein Computernetz installiert, in dem alle Informationen über Geldfälscher und die entdeckten Blüten zu finden sind. Außerdem können sich die Menschen an den kriminalpolizeilichen Beratungsdienst wenden. Diese Stellen findet man in den Landeshauptstädten, aber auch in kleineren Gemeinden sollen künftig Veranstaltungen des kriminalpolizeilichen Dienstes abgehalten werden, kündigt Erich Zwettler an, stellvertretender Abteilungsleiter für kriminalpolizeiliche Ermittlungen im Innenministerium. Auch die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) will helfen, den Euro vor Fälschern zu schützen. Informationsveranstaltungen werden nicht nur in Schulen, sondern auch in Blindenverbänden oder Pensionistenverbänden abgehalten.
Alfred Scherz von der OeNB ist sich sicher, dass „der Euro gut gegen Fälschungen geschützt ist. Die Gefahr von Fälschungen ist aber beim Euro als Großraumwährung ungleich höher, als beim Schilling“.
Bei rund 400 Millionen Stück Schillingscheinen gab es bisher durchschnittlich 1000 „Blüten“ pro Jahr. Heuer, schätzt die OeNB, wird es viermal so viel falsche Schillingscheine geben wie bisher. Denn: Viele Geldfälscher wollen ihre Schilling-Blüten noch rasch unter das Volk bringen, bevor die Scheine nur noch in den Banken umgetauscht werden können.
Tipps
Fühlen, schauen und kippen: In den Broschüren der OeNB findet man die Sicherheitsmerkmale der Euro-Scheine, die denen der Schilling-Scheine ähnlich sind: Wasserzeichen, Farbwechsel, Sicherheitsfäden, Stichtiefdruck, Durchsichtsregister, Perlglanzstreifen, Folienstreifen oder Folienelement. Kommt einem ein Schein suspekt vor, hat man das Recht, diesen zurückzuweisen.