Aktienanlage
Bei welchen deutschen Aktien eine hohe Dividendenrendite winkt
05. Dezember 2008 Wenn die Aktienkurse so stark fallen wie zuletzt, dann sind die Aktionäre dankbar, wenn ihnen als Entschädigung für das eingesetzte Kapital und die eingegangenen Risiken wenigstens eine ansehnliche Dividende zufließt. Und weil es vermutlich auch weiterhin turbulent an den Börsen zugeht wird, dürften Dividendenüberlegungen bis auf Weiteres eine wichtige Rolle in der Anlageentscheidung spielen.
Allerdings stellt die stark abkühlende Wirtschaft die Stabilität der optisch hohen Dividendenrendite vieler Unternehmen immer mehr in Frage. Vor allem der taumelnde Bankensektor als langjähriger Dividendenfavorit wird wahrscheinlich deswegen weiter in den Hintergrund treten. Doch die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets haben eine Liste mit 18 deutschen Unternehmen erstellt, bei denen der Dividende eine hohe Auszahlungswahrscheinlichkeit zugebilligt wird. Stimmen die Annahmen, winken den Aktionären Dividendenrenditen von 7,1 Prozent aufwärts (siehe Tabelle).
Dividendenprognosen erscheinen oft zu optimistisch
Trotzdem rechnet auch Commerzbank-Experte Markus Wallner aufgrund des weltweiten Abschwungs und der anhaltenden Finanzkrise generell damit, dass die Dividendenzahlungen vieler Unternehmen für das Geschäftsjahr 2008 um einiges niedriger ausfallen könnten als dies momentan vom Markt noch erwartet wird. Deshalb ist aus seiner Sicht manche hohe Erwartung bei der Dividendenrendite ein reines Trugbild. Unter anderem dürfte das für den europäischen Bankensektor gelten, für den im Konsens der Schätzungen eine Dividendenrendite von mehr als zwölf Prozent vorhergesagt wird.
Bei der Suche nach dividendenstarken Unternehmen hat sich Wallner neben dem Kriterium einer überproportional hohen Rendite als wichtige Auswahlfaktoren auch auf eine hohe Auszahlungswahrscheinlichkeit sowie auf eine vernünftige Auszahlungsquote (Dividendensumme im Verhältnis zum Gewinn nach Steuern) konzentriert.
Dividende und Stabilität sprechen für RWE-Aktie
Aktien dividendenstarker Unternehmen bieten Reize
Im Moment bedeutungslos: Bewertungs-Kennziffern
Aus seiner Sicht sollten insbesondere europäische und deutsche Versorger eine stabile Dividendenrendite aufweisen. Die erwarteten Renditen des europäischen (5,5 Prozent) und deutschen Versorgersektors (6,3 Prozent) liegen weit über ihren Achtjahresdurchschnitten von 4,2 Prozent und 3,3 Prozent. Die Renditedifferenz zu einer zehnjährigen Bundesanleihe beträgt 320 Basispunkte.
Eine niedrige Auszahlungsquote spricht für eine konstante Ausschüttung
Ansonsten sollten laut Wallner diejenigen Titel ausgewählt werden, die eine relativ niedrige Auszahlungsquote besitzen. Dort sollte die erwartete Dividende für 2008 auch bei rückläufigen Gewinnen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit erreicht werden. Darunter fallen insbesondere Unternehmen wie Klöckner & Co (Auszahlungsquote 7,4 Prozent), Salzgitter (27 Prozent) oder Lanxess (32 Prozent).
„Trotzdem sind einige Unternehmen durchaus in der Lage, ihre Dividendenerwartungen zu erfüllen, obwohl der Gewinn nicht ausreicht oder ein Verlust in 2008 zu erwarten ist“, so Wallner. „Dazu zählen insbesondere die früheren Staatsunternehmen Deutsche Post und Deutsche Telekom mit Renditen von 8,2 Prozent und 7,1 Prozent.“
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.
Text: @JüB
Bildmaterial: Bloomberg Daten, WGZ, FAZ.NET
Dann bin ich ja mal gespannt, wie die Dividenden in 2009 ausfallen.
Bei welchen deutschen Aktien eine hohe Dividendenrendite winkt
05. Dezember 2008 Wenn die Aktienkurse so stark fallen wie zuletzt, dann sind die Aktionäre dankbar, wenn ihnen als Entschädigung für das eingesetzte Kapital und die eingegangenen Risiken wenigstens eine ansehnliche Dividende zufließt. Und weil es vermutlich auch weiterhin turbulent an den Börsen zugeht wird, dürften Dividendenüberlegungen bis auf Weiteres eine wichtige Rolle in der Anlageentscheidung spielen.
Allerdings stellt die stark abkühlende Wirtschaft die Stabilität der optisch hohen Dividendenrendite vieler Unternehmen immer mehr in Frage. Vor allem der taumelnde Bankensektor als langjähriger Dividendenfavorit wird wahrscheinlich deswegen weiter in den Hintergrund treten. Doch die Analysten von Commerzbank Corporates & Markets haben eine Liste mit 18 deutschen Unternehmen erstellt, bei denen der Dividende eine hohe Auszahlungswahrscheinlichkeit zugebilligt wird. Stimmen die Annahmen, winken den Aktionären Dividendenrenditen von 7,1 Prozent aufwärts (siehe Tabelle).
Dividendenprognosen erscheinen oft zu optimistisch
Trotzdem rechnet auch Commerzbank-Experte Markus Wallner aufgrund des weltweiten Abschwungs und der anhaltenden Finanzkrise generell damit, dass die Dividendenzahlungen vieler Unternehmen für das Geschäftsjahr 2008 um einiges niedriger ausfallen könnten als dies momentan vom Markt noch erwartet wird. Deshalb ist aus seiner Sicht manche hohe Erwartung bei der Dividendenrendite ein reines Trugbild. Unter anderem dürfte das für den europäischen Bankensektor gelten, für den im Konsens der Schätzungen eine Dividendenrendite von mehr als zwölf Prozent vorhergesagt wird.
Bei der Suche nach dividendenstarken Unternehmen hat sich Wallner neben dem Kriterium einer überproportional hohen Rendite als wichtige Auswahlfaktoren auch auf eine hohe Auszahlungswahrscheinlichkeit sowie auf eine vernünftige Auszahlungsquote (Dividendensumme im Verhältnis zum Gewinn nach Steuern) konzentriert.
Dividende und Stabilität sprechen für RWE-Aktie
Aktien dividendenstarker Unternehmen bieten Reize
Im Moment bedeutungslos: Bewertungs-Kennziffern
Aus seiner Sicht sollten insbesondere europäische und deutsche Versorger eine stabile Dividendenrendite aufweisen. Die erwarteten Renditen des europäischen (5,5 Prozent) und deutschen Versorgersektors (6,3 Prozent) liegen weit über ihren Achtjahresdurchschnitten von 4,2 Prozent und 3,3 Prozent. Die Renditedifferenz zu einer zehnjährigen Bundesanleihe beträgt 320 Basispunkte.
Eine niedrige Auszahlungsquote spricht für eine konstante Ausschüttung
Ansonsten sollten laut Wallner diejenigen Titel ausgewählt werden, die eine relativ niedrige Auszahlungsquote besitzen. Dort sollte die erwartete Dividende für 2008 auch bei rückläufigen Gewinnen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit erreicht werden. Darunter fallen insbesondere Unternehmen wie Klöckner & Co (Auszahlungsquote 7,4 Prozent), Salzgitter (27 Prozent) oder Lanxess (32 Prozent).
„Trotzdem sind einige Unternehmen durchaus in der Lage, ihre Dividendenerwartungen zu erfüllen, obwohl der Gewinn nicht ausreicht oder ein Verlust in 2008 zu erwarten ist“, so Wallner. „Dazu zählen insbesondere die früheren Staatsunternehmen Deutsche Post und Deutsche Telekom mit Renditen von 8,2 Prozent und 7,1 Prozent.“
Die in dem Beitrag geäußerte Einschätzung gibt die Meinung des Autors und nicht die der F.A.Z.-Redaktion wieder.
Text: @JüB
Bildmaterial: Bloomberg Daten, WGZ, FAZ.NET
Dann bin ich ja mal gespannt, wie die Dividenden in 2009 ausfallen.