Die International Media AG ging aus dem Zusammenschluss der Londoner Intermedia und der kalifornischen Pacifica hervor.
Das Kerngeschäft der Münchener ist die Projektentwicklung, die Finanzierung sowie die internationale Vermarktung von US- und UK-Spielfilmen, die von externen Produktionsfirmen gedreht wurden. Die Gesellschaft hat nach eigenen Angaben im Jahr 1999 sechs Filme herausgebracht, für das Folgejahr 2000 sind zehn Streifen angesetzt. In der aktuell 51 Filme umfassenden Bibliothek sind beispielsweise Spielfilme wie "Der mit dem Wolf tanzt", "Where the money is" und "Hilary & Jackie" zu finden.
Zu den Abnehmern von Internationalmedia zählen unter anderen Lizenzvermarkter wie Miramax, Universal, Parmount, Metro Goldwyn Mayer, Kinowelt, Senator, CLT-UFA, Helkon, Warner und Buena Vista. Mit den Partnern existieren teilweise Vereinbarungen, die den Bayern die jährliche Abnahme einer bestimmten Anzahl von Filmen garantieren, wobei Internationalmedia nur zeitlich begrenzte Vermarktungslizenzen an die Abnehmer vergibt. Allerdings bleiben dem Konzern das Copyright und damit die Rechte an weitergehenden Verwertungen erhalten. In aller Regel beträgt ein Lizenzzeitraum sieben bis fünfzehn Jahre, da danach eine Zweit- und Drittverwertung erfolgt.
Geschäftszahlen
Die Bayern steigerten ihren Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 1999 von rund 70 auf 130 Millionen Euro, ein Plus von 85 Prozent. Im Jahr 2000 wollen die Vermarktungsspezialisten rund 190 Millionen Euro umsetzen. Bis zum Jahr 2003 soll der Umsatz durchschnittlich um 45 Prozent per anno zulegen.
Das Unternehmen arbeitet seit Jahren profitabel: Im Geschäftsjahr 1999 verdoppelte sich der Vorsteuer-Gewinn von 3,7 Millionen auf 7,5 Millionen Euro. Für die Folgejahre werden Steigerungsraten von bis zu 90 Prozent pro Jahr prognostiziert.
Ausblick
Die durch den Börsengang zufließenden Mittel will Internationalmedia in erster Linie zum Ausbau der Rechte-Bibliothek einsetzen. Darüber hinaus strebt der Konzern die Expansion in neue Geschäftsbereiche wie Soundtrack-Produktion, TV-Filme und die Merchandising-Vermarktung via Internet an. Auch Firmenzukäufe sind geplant.
Bewertung
Der Kinofilmvermarkter Internationalmedia hat sich zu einem Weltvertriebsunternehmen entwickelt und sich durch langjährige Verträge mit Spielfilmproduzenten bestens positioniert.
Im Filmbusiness kommt es vor allem auf gute Kontakte zu den Lizenzabnehmern an: Hier dürfte der Börsenneuling keinerlei Probleme haben, da neben Firmengründer Guy East auch Vorstandsmitglied Nigel Sinclair, Anwalt von Stars wie Kevin Costner und Bruce Willis, das nötige "Insiderwissen" aus der Welt der Stars und Sternchen mitbringen. Letztendlich hängt jedoch der Erfolg von der Qualität der einzelnen Produktionen ab.
Obwohl es sich um eines der weltweit führenden Unternehmen der Vermarktungsbranche handelt, ist die Preisspanne von 26 bis 32 Euro mit einem 2001er Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von maximal 27 nicht zu hoch gegriffen. Vielmehr ist der Aktie einiges zuzutrauen.
Fazit: Mit Internationalmedia bietet sich Anlegern die Gelegenheit, vom boomenden Filmgeschäft zu profitieren. Da es sich zudem um ein erfahrenes Unternehmen der Medienbranche handelt, sollten Anleger die Gelegenheit nutzen und beherzt zeichnen.
WKN 54888
Branche Film
Marktsegment Neuer Markt
Konsortium DG Bank (Leader)
Bank Paribas
BW-Bank
Emissionsvolumen 7.800.000 Aktien
Greenshoe 1.170.000 Aktien
Streubesitz 26 Prozent
Aktien insgesamt 30.000.000 (ohne Greenshoe)
Zeichnungsfrist 09.05.2000 - 16.05.2000
Preisbekanntgabe
Preisspanne 26,00 - 32,00 Euro
Emissionspreis
Erster Handelstag 18. Mai 2000
Vorstand Guy East
Florian Bollen
Nigel Sinclair
Andreas Konle
Morit Borman
Aufsichtsrat Antoinette Hiebeler-Hasner
Stefan v. Moers
Matthias Deyle
Matthias Hink
Tony Stewart
Hugh Grant
Firmensitz Internationalmedia AG
Siebertstr. 3
81675 München
Telefon 089/99 818 500
Telefax 089/99 818 519
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