Der indische Aktienmarkt 2009

nach einer Untersuchung der CNBC-TV18 hat sich der indische Aktienmarkt 2009 am viertstärksten entwickelt:
1. Ausländische Investoren haben 17 Mrd $ hineingepumpt, davon 3,3 Mrd  in IPO`s, 3 Mrd ADR`s und GDR`s. Zur Erläuterung: es ist fast unmöglich, als Ausländer Aktien direkt in Indien zu erwerben.  Daher kann man eigentlich nur in ADR`s einsteigen,
2.Outperformer waren Stahlwerte wie Jindal Steel & Power mit 380%, Starlite  225 %, SAIL 205 % , Hindalco 200%, Tata Steel 180 %
Der Executive von Jindal verspricht auch für 2010 wegen der hohen Nachfrage ein gutes Jahr. Preise seien zwar derzeit sehr niedrig, aber Kosten könnten noch gesenkt werden. Mit lediglich 1 / 14- tel der chinesischen Nachfrage befände man sich noch auf einem sehr niedrigen Niveau in Indien
3. Der Tech-Index stieg um 130%, Autowerte um 200%, Bankenwerte im Schnitt um 100%.
4. Als Einzige sind Kommunikationspapiere leicht gefallen, weil insbesondere bei Mobilfunk Reliance Communications und Bharti ein starker Preiskampf tobte. (übrigens kann man in Luxemburg Reliance Communicatios ADR`s erhalten).

Armee gewesen!

Da der oberste Richter im Gasstreit Reliance Industries und Reliance Natural Resources am 11. Mai in Ruhestand tritt, kann man in den nächsten Tagen mit einer Entscheidung des höchsten Gerichts rechnen. Das wird eine milliardenschwere Auswirkung auf die beiden Firman der Ambani-Brüder haben.
Makesh Ambani , der Großaktionär von RIL ,hatte sich seinem Bruder 2006 verpflichtet, ihm Gas für den Kraftwerksbetrieb zu Preisen von 2,34 $ zu liefern, obwohl die Regierung die Gaspreise auf 4,20 $ festgesetzt hat.
Dies ginge natürlich zu Lasten der anderen Aktionäre von RIL, weshalb der Vorstand von RIL nicht einverstanden ist. Vielleicht kommt auch der Richter zu der Entscheidung, daß Makesh Ambani das Gas privat an seinen Bruder liefern muß, welches er vorher zu Marktpreisen bei RIL erworben hat (wäre mein persönlicher Lösungsvorschlag). Dann würde die Aktie von RNRL (in Luxemburg gehandelt)  sich verdoppeln oder verdreifachen und auch die von RIL würde ansteigen.

Das Gericht hat entschieden, daß die Vereinbarung der beiden Brüder über den Gas-Abgabepreis ungültig sei. Zugrunde liegt, daß das Gas bis zum Abnehmer dem Staat gehört, und damit keine der Firmen den Gaspreis aushandeln könne. Die beiden Brüder müssen jetzt eine andere Vereinbarung aushandeln, die dann hoffentlich nicht zuLlasten einer Gesellschaft gehen wird, an der auch andere Aktionäre beteiligt sind.
Die Folge: RIL ist um 2,5 % gestiegen, RNRL um 23 % gefallen sowie Reliance Power um 9%.

gemeldet werden heute für Q4: net profit= plus 44 %, Verkaufserlöse = plus 27 %m jeweils gegenüber gleicher Vorjahreszeit. Die Auftragsbestände  sind mit  1 Lakh crore die Höchsten, die jemals ein indisches Unternehmen hatte.
Die Aussichten werden vom Management weiter als gut bezeichnet, weil weiter viel Geld in Infrastrukturprojekte fließen würde. ( Kraftwerke, Atomkraftwerke und Bahnen)

RIL (Mukesh Ambani) will 26 % von Reliance Communications (Anil Ambani) übernehmen und dies wird begründet durch den Wunsch, sich stärker zu engagieren in power, telcom, financial services sowie pharmaceutical.
Da steckt aber nach meiner Meinung  wohl etwas anderes dahinter: Nachdem sich die beiden Brüder jetzt in Sachen Reliance Natural Resources geeinigt haben, und offenbar wieder ein Herz und eine Seele sind, eilt Mukesh seinem Bruder zu Hilfe, weil der sich offenbar bei der Versteigerung der 3-G-Lizenzen mit Rel. Communications übernommen hat. Da ist wohl bei Reliance Communications im Anschluß  eine kapitalerhöhung zu erwarten.

Lt. Regierungsveröffentlichung sind die Exporte im Oktober im Jahresvergleich um 21,3 % auf 18 Mrd $ gestiegen, während die Importe nur im 6,8% auf 27,7 Mrd $ zugenommen haben. Auf Jahresbasis erwartet man ein Exportplus von 15 %.
Durch reichlichen Zufluß von Investitionsmitteln dürfte sich die Rupie weiter kräftigen.
Ich bleibe weiter positiv für Larsen & Toubro, da die gute Auftragslage bei Infrastukturprojekten sich fortsetzen wird.

Hatte Tata Motors seit Einführung des Billigautos Nano bis Ende Okt. 71000 Stück verkauft, so ist man im November nur noch 509 Stück los geworden. Auch in Indien zeigt sich ähnlich wie in China das Bild, daß die Leute, die sich ein Auto leisten können, zu mehr Luxus optieren.