Wirtschaft
Börsenbären vom Aussterben bedroht
Die US-Regierung will Börsenbären wegen der globalen Überhitzung der Aktienmärkte als bedrohte Tierart in das nationale Artenschutzgesetz aufnehmen.
Börsenbären gehören zu den bedrohten Arten.
Der Börsenbär soll als bedrohte Tierart in das nationale Artenschutzprogramm aufgenommen werden.
Dies gab der US-Artenschutzbeauftragte Nick Bull bekannt:
„Börsenbären gehören zu den wenigen Tieren, die in rauestem Börsenumfeld leben können.“
Er fürchtet, dass der Lebensraum der Börsenbären buchstäblich wegschmelzen könnte.
Die Kursrückgänge an den Aktienmärkten der Welt sind in den letzten Jahren selten geworden und damit auch der Lebensraum der Bären.
Ökonomen warnen, dass der Bestand der Börsenbären in den nächsten Jahrzehnten dramatisch abnehmen könnte.
Seit einiger Zeit warnen Ökonomen, dass weltweit steigende Indizes und Aktienkurse den Lebensraum der Bären erheblich einengen und die Jagdgründe der Börsenbären zerstören. Jetzt erkennt es die US-Regierung offiziell an.
Laut „Washington Gazette“ sei dies das erste Mal, dass die Regierung Bush die Börsenüberhitzung als Hauptursache für das mögliche Aussterben einer Art benenne. Das könnte rechtliche Folgen nach sich ziehen: Wenn eine Art als bedroht eingestuft ist, muss das sie einen Plan zur Erhaltung und zum Schutz der Tiere ausarbeiten. Dazu gehört, alles zu unterlassen, was die Existenz oder den Lebensraum der Tiere gefährden könnte.
Anlegerschützer argumentieren, dass der stete Zufluss von billig geliehenen Geldern, insbesondere die beliebten Carrytrades in Yen, die globale Marktüberhitzung anheizt und deshalb große Gefahr für die Börsenbären bedeutet. Sie sehen deshalb die US-Regierung in der juristischen Pflicht, die internationalen Währungshüter zu einer drastischen Reduzierung der Geldemission zu veranlassen. Bull sagte, die Regierung Busch nehme das Geldmengenwachstum sehr ernst und erkenne die Rolle der Carrytrades als Gefahrenherd an.
Entscheidung fällt erst in einem Jahr
Den entsprechenden formellen Antrag zur Aufnahme der Börsenbären in die Liste der bedrohten Arten stellte der US-Economy- and Wildlife-Service, die Artenschutzbehörde des amerikanischen Innenministeriums. Nach der Veröffentlichung des Dokuments können Fachleute und interessierte Bürger öffentlich Stellung dazu nehmen. Die Behörde will sich in den kommenden Monaten einen Überblick über die Lage der Börsenbären verschaffen und in zwölf Monaten verbindlich entscheiden, ob die Tiere in das Artenschutzprogramm aufgenommen werden. „Wir haben genügend wissenschaftliche Evidenz für eine Bedrohung der Art, die es rechtfertigt, diesen Antrag zu stellen.“, sagte James Call, Direktor des US-Economy- and Wildlife-Service.
Börsenbären leiden unter dem Klimawandel
Chartmodelle sagen voraus, dass sich die internationalen Indizes bis zum Jahr 2040 oder 2080 im Extremfall verhundertfachen könnten. Der extreme Geldmengenzufluss schränkt die Jagdmöglichkeiten der Börsenbären ein – der dramatische Gewinnmangel hat bereits zu Kannibalismus unter den Tieren geführt. In einschlägigen Börsenforen wie Ariva werden Bären verspottet und geächtet; mitunter gar zerfleischt. Bären in allen Kontinenten sind kleiner und leichter als vor 4 Jahren, und ihre Überlebensrate sinkt: Während in den Jahren 2000 bis 2003 noch 95 Prozent der Börsenbärjungen älter als ein Jahr wurden, schaffen das heute nur noch 13 Prozent.
Noch leben weltweit geschätzte 20 000 bis 25 000 Börsenbären. Aufgrund der zahlreichen Bedrohungen allerdings werde dieser Bestand in den nächsten 45 Jahren um 30 bis 50 Prozent zurückgehen, fürchten Experten der Weltwirtschaftsorganisation WEO. Aus diesem Grund setzten sie den Börsenbären im Mai dieses Jahres erstmals auf die Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.
Washington/20.06.07/hip
