Der Anbieter von Pay-For-Performance Sucheinträgen im Internet, Overture Services, wird die zum CMGI-Konglomerat gehörende Suchmaschine Altavista für $60 Millionen in Bar und $80 Millionen in Aktien aufkaufen (BörseGO berichtete). Ziel sei die Etablierung eines eigenen Suchdienstes, der zu Konkurrenten wie Google im Wettbewerb stehen soll. Overture meldete Ende 2002 einen Kassenbestand von $251 Millionen.
Zusammen mit Altavista ist Overture nun in der Lage, anstatt seperaten Sucheinträgen komplette Suchangebote der Kundschaft zu unterbreiten. Damit möchte man direkt Google attackieren, vermuten Marktbeobachter, nachdem die beliebte Suchmaschine Overture Kunden wie EarthLink, Ask Jeeves und AOL wegschnappte.
"Der Zukauf von AltaVista stellt einen wichtigen Schritt nach vorn bei der Expansion unserer Kapazität und der Verbesserung unserer Suchdienste dar," sagt Ted Meisel, Overture's Vorstandschef. "Wir gehen davon aus, dass diese Akquisition unseren Wettbewerbsvorteil, den wir bereits besitzen, weiter stärken wird."
Mit der Akquisition von Altavista erhält Overture darüber hinaus ein weiteres Serviceangebot: Die sogenannte "paid inclusion". Paid Inclusion bezeichnet eine garantierte, zeitnahe Bearbeitung des Suchmaschineneintrages durch den Betreiber eines Suchdienstes gegen Entgelt. Bei Suchmaschinen werden die rasche Aufnahme in den Index und schnelle Aktualisierungen garantiert. Die Webseiten der zahlenden Kunden werden dann in Suchergebnissen angezeigt.
Darüber hinaus experimentierte AltaVista mit integrierten Suchdiensten, die dem Werbenden erlauben, seine Webseite direkt von Altavista aus durchsuchen zu lassen.
Laut Nielsen//NetRatings lag AltaVista im Januar auf dem 17. Platz der meist besuchtesten Websites mit 5.4 Millionen Besuchern.
AltaVista´s Kaufpreis belegt jedoch einmal mehr, wie stark die Bewertungen von Internetunternehmen zurückgegangen sind. Im August 1999, als sich CMGI mit 81.5% an Altavista beteiligte, war das Unternehmen mit fast $3 Milliarden bewertet. Bis zum Januar 2000 hat AltaVista Verluste in Höhe von $765 Millionen angehäuft, so eine Antragsstellung von Altavista bei der US-Börsenaufsichtsbehörde für einen Börsengang, der nie stattfand. In den letzten zwei Jahren hat Altavista rund 500 Mitarbeiter entlassen und beschäftigt zuletzt rund 250 Angestellte.