Betterware de Mexico ist mexikanisches Unternehmen, das selbst entworfene und überwiegend in China produzierte Haushaltsgegenstände (Direct-to-Consumer) verkauft. Dies geschieht über einen Katalog mit ca. 300 gelisteten Gegenständen (von denen in der Regel 30-40 neu im Katalog sind) mit einem Durchschnittspreis von 5 USD. Die Kunden können ihre Ware entweder über eine App oder über sogenannte Associates ordern und über jene Associates dann die Bestellung beziehen. Die Associates wiederum werden von Distributors beliefert. Es handelt sich sozusagen um ein „Two-tier distribution network“. Diese Struktur kann man erstmal kritisch sehen, weil es auch stark an bekannte MLM-Netzwerke (Tupperware, Herba Life etc.) erinnert, hat jedoch den entscheidenden Vorteil, dass man sich die „Last Mile“ bei der Belieferung spart, die in einem Land wie Mexiko schwierig ist zu beackern.
Hier ist noch ein Artikel von Yahoo, das das Ganze noch näher beschreibt: finance.yahoo.com/news/...ocial-media-strategy-204832077.html
Auf der Unternehmensseite findet man aktuell auch eine Investorenpräsentation von August und zwei ausführliche Analystenstudien, die das ganze auch sehr genau erklären. Man muss aber dazusagen, dass die Angaben in den Analystenstudien bzgl. zukünftige Unternehmensumsätze und Gewinne nach den Q3 Zahlen überholt sind. Denn in Q3 konnte man bei den Umsätzen laut Unternehmensangaben um unglaubliche 200% wachsen. Zugleich ist man profitabel mit einer EBITDA Marge von knapp 30%. Die diesjährigen Umsätze betragen dieses Jahr ca 360 Mio USD, das EBITDA 105 Mio USD. Das Unternehmen ist aktuell mit ca 1-1,1 Mrd USD bewertet. Zwar hat man zweifelsohne sehr stark Corona profitiert, wie auch die Umsatzzahlen zeigen, jedoch konnte man von 2003 bis 2019 jedes Jahr durchschnittlich um 20% wachsen, seit 2015 sogar durchschnittlich mehr als 40%. Die Frage ist natürlich, wie die Umsätze nächstes Jahr aussehen, wenn der Corona Effekt nachlässt (z.B. Thema Putzen/Hygiene) und wie lange man noch wachsen kann. Man plant aber auch in andere LATAM Länder zu expandieren. Beispielsweise hat man Pilotprojekt in Guatemala gestartet und jetzt ein Joint Venture mit 70% Beteiligung gegründet. Andere Länder sollen folgen.
Abschließend noch ein paar Risken/Contras und Chancen/Pros:
Risken/Contras:
- MLM ähnliches Geschäftsmodell
- Kam im März durch einen SPAC an die Börse, da wurde diese Form des Börsengangs aber noch nicht so gehypt. Hat aber einen faden Beigeschmack.
- Derartige EBITDA-Margen bei dem Vertrieb von billigen Haushaltsgegenständen kann man kaum glauben und es ist auch die Frage, ob man diese aufrechterhalten kann. - Noch ausbaufähige Kapitalmarktkommunikation.
- Expansion scheitert.
- Währungsrisiko (Einkauf in USD, Verkauf in mexikanischen Pesos, wird aber auch mit Hedges gegengesteuert), Ansässig in Mexiko/Emerging Markets
- Der Handel ist leider (noch) sehr illiquide.
Chancen/Pros:
- Im Peergroupvergleich günstig bewertet.
-Laut Unternehmensangaben hat man noch reichlich Wachstumspotential, auch in Mexiko selbst. Man hat vor ein paar Tagen auch ein neues Distributionscenter bezogen mit wesentlich größeren Kapazitäten, das auch effizienter ist.
- Man setzt jetzt auch vermehrt auf Data Analysis und digitale Vertriebswege (z.B. App)
- Expansion (Guatemala, Peru, Kolumbien), durch Pilotprojekte wie in Guatemala und anschließendem JV m.E. auch mehr Chance als Risiko.
- Die Trafficdaten (Google Trends, Youtube-Videos über Produktvorstellungen, Twitter Austausch) sind nach wie vor hoch.
- Man möchte laut eigenen Angaben die Unternehmenskommunikation verbessern und plant ein zusätzliches Listing an der mexikanischen Börse.
Hier ist noch ein Artikel von Yahoo, das das Ganze noch näher beschreibt: finance.yahoo.com/news/...ocial-media-strategy-204832077.html
Auf der Unternehmensseite findet man aktuell auch eine Investorenpräsentation von August und zwei ausführliche Analystenstudien, die das ganze auch sehr genau erklären. Man muss aber dazusagen, dass die Angaben in den Analystenstudien bzgl. zukünftige Unternehmensumsätze und Gewinne nach den Q3 Zahlen überholt sind. Denn in Q3 konnte man bei den Umsätzen laut Unternehmensangaben um unglaubliche 200% wachsen. Zugleich ist man profitabel mit einer EBITDA Marge von knapp 30%. Die diesjährigen Umsätze betragen dieses Jahr ca 360 Mio USD, das EBITDA 105 Mio USD. Das Unternehmen ist aktuell mit ca 1-1,1 Mrd USD bewertet. Zwar hat man zweifelsohne sehr stark Corona profitiert, wie auch die Umsatzzahlen zeigen, jedoch konnte man von 2003 bis 2019 jedes Jahr durchschnittlich um 20% wachsen, seit 2015 sogar durchschnittlich mehr als 40%. Die Frage ist natürlich, wie die Umsätze nächstes Jahr aussehen, wenn der Corona Effekt nachlässt (z.B. Thema Putzen/Hygiene) und wie lange man noch wachsen kann. Man plant aber auch in andere LATAM Länder zu expandieren. Beispielsweise hat man Pilotprojekt in Guatemala gestartet und jetzt ein Joint Venture mit 70% Beteiligung gegründet. Andere Länder sollen folgen.
Abschließend noch ein paar Risken/Contras und Chancen/Pros:
Risken/Contras:
- MLM ähnliches Geschäftsmodell
- Kam im März durch einen SPAC an die Börse, da wurde diese Form des Börsengangs aber noch nicht so gehypt. Hat aber einen faden Beigeschmack.
- Derartige EBITDA-Margen bei dem Vertrieb von billigen Haushaltsgegenständen kann man kaum glauben und es ist auch die Frage, ob man diese aufrechterhalten kann. - Noch ausbaufähige Kapitalmarktkommunikation.
- Expansion scheitert.
- Währungsrisiko (Einkauf in USD, Verkauf in mexikanischen Pesos, wird aber auch mit Hedges gegengesteuert), Ansässig in Mexiko/Emerging Markets
- Der Handel ist leider (noch) sehr illiquide.
Chancen/Pros:
- Im Peergroupvergleich günstig bewertet.
-Laut Unternehmensangaben hat man noch reichlich Wachstumspotential, auch in Mexiko selbst. Man hat vor ein paar Tagen auch ein neues Distributionscenter bezogen mit wesentlich größeren Kapazitäten, das auch effizienter ist.
- Man setzt jetzt auch vermehrt auf Data Analysis und digitale Vertriebswege (z.B. App)
- Expansion (Guatemala, Peru, Kolumbien), durch Pilotprojekte wie in Guatemala und anschließendem JV m.E. auch mehr Chance als Risiko.
- Die Trafficdaten (Google Trends, Youtube-Videos über Produktvorstellungen, Twitter Austausch) sind nach wie vor hoch.
- Man möchte laut eigenen Angaben die Unternehmenskommunikation verbessern und plant ein zusätzliches Listing an der mexikanischen Börse.