ARD: Fiedmann - Interview

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klecks1:

ARD: Fiedmann - Interview

 
30.05.02 20:39
38 Beiträge ausgeblendet.
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hjw2:

nur so

 
01.06.02 15:35


www.hagalil.com/index.htm
Schnorrer:

Hammerhart, hjw..sind wir alle über-desinformiert?

 
01.06.02 15:42
Das ist echt ein Ding:


Friedensplan hin oder her:
ANLEITUNG ZUM BOMBENBAU IM SAUDISCHEN FERNSEHEN

Wie MA'ARIV berichtete, hat die israelische Polizei erfahren, dass die fünf israelischen Araber aus Nazareth, die vor kurzem wegen dem Bau von Bomben gegen israelische Sicherheitskräfte festgenommen worden sind, die Anleitung hierzu aus einem saudischen Fernsehprogramm erhalten hatten.

Gemäß einer am Donnerstag verlesenen Anklage, hat einer der Angeklagten eine saudische TV-Sendung gesehen, bei der ein maskierter Mann die Zuschauer unterrichtete, wie ein Sprengsatz aus einfachen Zutaten, die jedermann zugänglich sind, präpariert werden könne.

Interessant in diesem Zusammenhang scheint die Tatsache, dass israelischen Stellen saudische Sendungen nicht routinemäßig dokumentieren und auswerten, sondern von dieser Sendung eher zufällig Kenntnis erlangten.

haGalil onLine 27-05-2002
zlip:

Der Böse Möllemenn..........

 
01.06.02 16:55
ist er der Mann der jeden Tag in Palestina Menschen ermorden lässt? oder ist es Sharon? Sagt Friedman es ist gut so, oder Möllemann?

So wer ist hier gut oder bös?
bellfounder:

Friedman - Möllemann

 
01.06.02 17:23
Kann Möllemann und Friedman verstehen. Für jeden Standpunkt gibt es Argumente. Allerdings finde ich die Reaktion Friedmans weniger gut nachvollziehbar. Hier scheint mir ein bißchen "Berufsbetroffenheit" dabeizusein
maxperforma.:

mich wundert

 
01.06.02 18:28
warum die Pauschalverurteilung 'Soldaten
sind Mörder' o.k. sein soll, während die
konkrete nachvollziehbare Kritik an Sharon
und Friedmann tabu sein sollen.
Rheumax:

Mich wundert...

 
01.06.02 19:43
eigentlich nichts mehr.
Habe die ganze Diskussion mit Interesse verfolgt.
Es geht nicht um die Politik Scharons oder um Kritik daran. Das war nur der
Auslöser.

Im Kern geht es wirklich darum, wer in Deutschland was sagen oder eben nicht sagen darf.
Gegen dieses Tabu hat Möllemann verstoßen und dafür wird er von den Wächtern dieses Tabus attackiert.
Und natürlich von der mächtigen Lobby, die von diesem Gremium gesteuert wird.
Einer Lobby, die bei Bedarf in Deutschland mühelos Gesetzesänderungen bewirkt
(z. B. Aufhebung der Verjährung für Mord) oder gar Gesetze einführen lässt, wie das Verbot einer gewissen (ziemlich dummen) Aussage.
Einer Lobby, die dafür sorgt, dass ein Journalist sehr schnell arge Probleme bekommt, wenn er unerwünschte Äußerungen von sich gibt, egal ob er Wickert oder
sonstwie heißt.
Einer Lobby, die auch einen Richter schnell in den Ruhestand befördern kann, wenn seine Urteile nicht den Wünschen entsprechen.
Einer Lobby, die auch keine Probleme hat, einen Schriftsteller wie Martin
Walser in die Ecke der Antisemiten zu stellen.
Mit dieser Anschuldigung kann man jeden bei uns mundtot machen. Bisher jedenfalls.
Bei Möllemann ist es noch nicht ganz gelungen. Er hat bis jetzt nur ein blaues Auge davongetragen. Von der eigenen Partei in einer Erklärung Missbilligung ausgesprochen zu bekommen, ist kein alltäglicher Vorgang. Aber die Sache ist noch nicht ausgestanden.
Den Herren vom Zentralrat der Juden in Deutschland (hoffe die Formulierung ist so korrekt und akzeptabel und führt nicht zu weiteren Belastungen meines Ariva-Punktekontos) ist das nicht genug, deshalb das Aufheulen.
Sie wollen Möllemann einfach im Staub sehen.

Sehr interessant ist die Entwicklung der öffentlichen Meinung in diesem Streit.
Da hat Möllemann zunächst viel Zustimmung erfahren können. "Was wollen die überhaupt, der Mann hat doch recht?" haben viele gesagt. Wenn man sich die entsprechenden Aussagen ansieht, kann man nicht einmal Karsli allen Ernstes Antisemitismus unterstellen.

In der Folge konnte man dann einiges über Medienmacht und Meinungsbildung lernen. Interessant, aber traurig.
Der saubere Herr Spiegel fordert empört einen "Aufstand der Anständigen" und schon dreschen unsere Medien auf Möllemann ein.
Dann kommt die Kritik aus den Parteien, bis schließlich hin zur eigenen.
Die macht erst richtig Druck, als unter dem Eindruck der Kampagne Stimmenverluste befürchtet werden.
Und siehe da, wenn man sich neuere Umfragen zu diesem Streit ansieht, sind die
Möllemann-Befürworter plötzlich deutlich in der Minderheit.
Ich mache mir da schon meine Gedanken, wie es um die Meinungsfreiheit in unserem Land bestellt ist.

Ich habe nichts gegen die Juden, die bei uns leben.
Sie solten sich nur damit begnügen, dies als Gleiche unter Gleichen zu tun.
Und nicht unterständigem Hinweis auf die Geschichte eine Sonderstellung zu beanspruchen und als Minderheit der Mehrheit ihren Willen aufzuzwingen.


hjw2:

Max, es ist wie es ist siehe auch hier:

 
01.06.02 19:53
 



"Gerade weil es meine Leute sind ."

Die israelischen Reporter Amira Hass und Gideon Levy berichten für die Zeitung "Haaretz" aus den Palästinensergebieten - nun gelten sie vielen als "Verräter"
Martina Doering

Viele ihrer E-Mails klicken Amira Hass und Gideon Levy einfach weg, nachdem sie einen kurzen Blick darauf geworfen haben. Manche Mails beginnen mit der Beschimpfung "Arabische Hure", die Absender fordern "Einen Strick für die Verräter" oder drohen "Wir kriegen dich".

Die beiden Journalisten Levy und Hass arbeiten für die linksliberale, israelische Tageszeitung "Haaretz". Und sie erhalten täglich Dutzende solcher Mails. Absender sind ihre eigenen Landsleute. Denn Levy und Hass gehören zu den wenigen israelischen Journalisten, die über den Alltag der Palästinenser und die Folgen der Besatzung schreiben. Das hat sie zu prominenten Reportern gemacht. Und zu angefeindeten Reportern.

Amira Hass war schon 1991 nach Gaza gezogen, seit einigen Jahren wohnt die israelische Journalistin nun in der Westbank-Stadt Ramallah. Von dort aus schreibt sie ihre täglichen Berichte, und ihre wöchentliche Kolumne "Was die Armee nicht sagt .". Ihr Kollege Levy, der in Tel Aviv lebt, schreibt Reportagen - etwa über den palästinensischen Bauern, der auf seinem Feld von jüdischen Siedlern angeschossen wurde und nun im Rollstuhl lebt; über die Witwe eines Fatah-Führers, der von israelischen Sicherheitskräften liquidiert wurde.

Seit Jahren schon werden Amira Hass und Gideon Levy von den israelischen Gegnern einer Aussöhnung angefeindet. Nach dem Ausbruch des Aufstandes in den palästinensischen Gebieten und unter dem Schock der Serie palästinensischer Selbstmordattentate sind die Probleme der beiden Reporter jedoch größer denn je: "Auf die Zeitung Haaretz wird Druck ausgeübt, Gideon Levy und Amira Hass nicht mehr zu Wort kommen zu lassen", sagt der israelische Historiker Moshe Zuckermann. Und dieser Druck gehe nicht nur von Lesern aus, die mit der Abbestellung ihres Abonnements drohen. Auch jüdische Institutionen im Ausland, insbesondere in den Vereinigten Staaten drängten die Herausgeber der Zeitung, sich von Hass und Levy zu trennen.

Ein Mitarbeiter des Außenpolitik-Ressorts der Haaretz zieht eine Parallele zu den Vorgängen um die New York Times. Vertreter jüdischer Organisationen werfen der Zeitung in diesen Tagen "unausgewogene Berichterstattung und Israelfeindlichkeit" vor. Sie rufen die Leser zum Boykott der Zeitung und jüdische Firmen dazu auf, keine Anzeigen mehr zu schalten. "Die Organisationen in Amerika", sagt der Mann von Haaretz, "verfolgen auch, was in israelischen Zeitungen geschrieben wird und bezichtigen Hass und Levy, dass sie mit ihren Berichten die nationale Einheit Israels untergraben."

Amira Hass sagt, dass die Situation an ihren Nerven zerrt. Die resolute kleine Frau lebt im Kampfgebiet: Wochenlang standen israelische Panzer in Ramallah. Es herrschte Ausgangssperre. Kampfhubschrauber dröhnten über ihrem Haus. Die Soldaten haben sich nun wieder zurückgezogen. Jetzt besucht Amira Hass Familien, in deren Häusern sich die Armee einquartiert hatte. In ihren Artikeln fragt sie, was die Zerstörung von Wasserrohren und Stromleitungen in den Wohnungen oder die Verwüstung des Büros einer palästinensischen Friedensgruppe mit Terrorismusbekämpfung zu tun haben.

Gideon Levy war einst ein enger Mitarbeiter von Schimon Peres. Jüngst erregte Levy internationale Aufmerksamkeit mit einem offenen Brief an seinen ehemaligen Chef. Darin bezeichnet er die Scharon-Regierung als "Regierung des Verbrechens" und wirft Außenminister Peres Untätigkeit vor. Damit sei Peres ein "Mitwirkender an den Verbrechen". Levy empfiehlt dem Außenminister, mal einen Tag Urlaub zu nehmen - und in die besetzten Gebiete zu fahren um zu sehen, was sich dort abspiele.

Levy selbst tut dies nahezu täglich und konfrontiert seine Leser mit den Motiven des Aufstandes. "Gerade weil die Besatzer meine Leute sind und die Soldaten bisweilen die Söhne meiner Freunde", sagt er, "ergreife ich Partei für die palästinensischen Opfer. Ich fühle mich Israel tief verbunden und wünsche mir es als Land, das kein anderes Volk unterdrückt."

Die immer aggressiveren Reaktionen auf seine Artikel setzen auch Gideon Levy zu. "Alles ist immer polarisierter geworden", sagt er. Die Folgen dieser Polarisierung und zunehmender Intoleranz bekommt mittlerweile nahezu jeder zu spüren, der die Regierungspolitik öffentlich kritisiert. So sollte Yossi Beilin, einer der Unterhändler von Oslo, kürzlich einen Vortrag an der Ben-Gurion-Universität in Beersheba halten. Auf Druck einiger Professoren wurde der "Oslo-Verbrecher" jedoch wieder ausgeladen.

Die in Israel legendäre Sängerin Yaffa Yarkoni - wegen ihrer Auftritte an der Front in allen Kriegen seit 1948 bisher von allen geliebt -, sollte in diesem Sommer mit einem "Tribut concert", einem Konzert zu ihren Ehren, gefeiert werden. Doch dann erklärte die über Siebzigjährige in einem Radio-Interview, dass sie die Fernsehbilder von den zusammengetriebenen Palästinensern mit erhobenen Armen an schlimme Zeiten in der jüdischen Geschichte erinnere. Sie sympathisiere mit jenen Soldaten und Offizieren, die den Dienst verweigern.

Nur Minuten nach dem Interview gaben aufgebrachte Fans ihre Karten für das Konzert zurück, Sponsoren kündigten die Zusammenarbeit auf und dann sagte der Künstlerverband das Konzert einfach ab. Der stellvertretende Minister für innere Sicherheit Gideon Ezra verlangte zum wiederholten Male, dass Linke und Friedensgruppen als "Sicherheitsrisiko" verboten und zum Schweigen gebracht werden müssten. Damit meinte Ezra auch Journalisten wie Amira Hass und Gideon Levy. Doch noch widersteht die Zeitung Haaretz dem Druck. Um ihn zu mildern, werden die Artikel von Amira Hass jedoch durch Verlautbarungen der Armee komplementiert und wütende Lesermeinungen veröffentlicht.

Jene Israelis aber, die die Berichte von Amira Hass und Gideon Levy schätzen, versuchen sich inzwischen zu verbünden und für die beiden einzusetzen. Als Mitte Mai in Tel Aviv die größte Friedensdemonstration stattfand, die das Land in den letzten zwanzig Jahren erlebte, waren auch Gideon Levy und Amira Hass dabei. Der "Oslo-Verbrecher" Yossi Beilin stand neben anderen Friedensaktivisten auf der Bühne. Und Yaffa Yarkoni sang.


www.nahost-politik.de/friedensbewegung/amira-hass.htm


Wie nennt man dieses Verhalten...?

gruss
hjw
 
maxperforma.:

sehr gut analysiert rheumax

 
01.06.02 20:10
wahrscheinlich werden Deine und meine ID bald
von Ariva getilgt auf Druck von oben.

die Mehrheit darf sich nicht von der
Minderheit terrorisieren lassen.
Denn nur so entsteht Frust und das Gefühl von
einer protegierten Minderheit bevormundet zu
werden und das kann auf Dauer gefährlich werden.

Die Lobbyisten haben es langsam geschafft
den Anschein zu erwecken Möllemann steht allein,
aber dem ist nicht so, spätestens der 22.09 wird das
zeigen. Schröder weiss das und deswegen hält er sich
raus.
Was auch für alle das gesündeste ist, daher sind die
Anständigen die, die sich nach wie für Ihre Meinung
sagen trauen Herr Spiegel!


@hjw
bei einer totalitären Politik hat es Widerstand schwer
das war im Deutschland des Dritten Reiches genauso, aber damals
hat man von aussen auch viel zu lange zugesehen - die Folgen
sind bekannt.
hjw2:

..

 
01.06.02 20:36
lesenswert

www.nahost-politik.de/deutschland/fdp-moellemann.htm

es tut sich was

www.nahost-politik.de/deutschland/fdp-antisemitismus.htm
hjw2:

Zentralrat/ Friedmann

 
01.06.02 21:30

search.jewish-europe.net/search/search.pl

"Zentralrat" eingeben  interessant

man findet u.a. das zu Friedmann


hagalil.de/hagalil/archiv/2000/01/zentralrat.htm - 26kb - 10 May 2002

liberale-juden.de/de/index.htm
klecks1:

zu 33

 
02.06.02 08:40
Ich betone noch einmal, dass ich weder etwas gegen Juden, Ausländer etc. habe. Ich finde Multi-Kulti sogar farbenfroh und schön, aber Friedman ist ein unverbesserlicher Stimmungsmacher, wie seinerzeit FDP-Mitglied Ignaz Bubis.
Warum dürfen die Deutschen nicht den Mund aufmachen, ohne gleich als Nazis beschimpft zu werden? Führen wir jahrelange Kriege, Vergeltungsanschläge und behandeln Menschen wie Tiere (warum durfte keine Delegation die Gefangenen besuchen?)?  Ich beziehe meine Meinung nicht  n u r  auf Israel, aber ein friedliches Volk waren die wohl auch noch nie. Spielregeln sollten für alle gelten, nicht nur für uns!

Die Aussagen von Rheumax finde ich auch widerlich (Ratten...)

Habe gegen den schwarzen Protest eingelegt, aber Ariva ist wohl mit dem Moderator einer Meinung.

Schon mal was vom Grundgesetz gehört. Schlage eine Änderung vor:

Die Würde des Menschen, ausgenommen des Deutschen, ist unantastbar.

klecks1:

Ich habe gestern sogar die Deutschland-Hymne

 
02.06.02 08:42
mitgesummt. Aber leise, damit keiner was Böses von mir denkt.

Schönen sonnigen Sonntag
wünscht klecks1.

blau.ariva.de/board/thread.m?a=all&showthread=1&nr=117482&0
Eskimato:

Hjw, hast ja ne Engelsgeduld

 
02.06.02 09:22
Hjw, prima Postings zu den jüdischen Journalisten. Die Israelis sind zerstritten, Rabin wurde von einem fanatisch orthodoxen Juden ermordet, weil
Rabin den Frieden mit den Palästinensern angestrebt hatte.
Seit Scharon provakativ den Tempelberg betreten hat, kommt keine Ruhe in dieses Land.
Ich möchte in keiner Haut stecken. Ich möchte nicht als Jude durch meine Stadt
spazieren gehen, und jederzeit damit rechnen müssen, von einem Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt zu werden.
Ich möchte aber auch nicht in einem palästinesischem Ghetto leben müssen, ohne Rechte, ohne Perspektive, jederzeit dem Willkür der israelichen
Armee ausgesetzt.
Da ziehe ich meinen Hut vor Joschka Fischer, der nach Lösungen trotz aller Ausweglosigkeit sucht.
Deine differenzierten Betrachtungen kommen aber bei Idioten wie Rheumax und
Maxperformance überhaupt nicht mehr an. Das sind Neonazis reinster Couleur.
Wer Juden mit Ratten vergleicht, ist ein Auschwitzfan oder-leugner und sollte
aus diesem Forum ausgeschlossen werden.
Und wer Juden als Weltkapitalmacht anprangert, als Besitzer von New York, gehört für mich in die selbe braune Ecke. Wenn ich so manchen Kommentar von Schnorrer, über dessen Nihilismus und Destruktivität ich in Börsendingen schon kräftig gelacht habe, und R.A.P. lese, denke ich oft, was für Arschlöcher, suchen einen Sündenbock für ihre Misere und haben ihr Feindbild klar vor Augen.
Insofern polarisiert der Streit zwischen Möllemann und Friedman dieses Land
in bester Tradition,auch mich.
Schau Dir mal an was auf der Homepage der FDP los ist, Neonazis posten dort unentwegt. Die FDP will ja unbedingt die 18 schaffen, von wem, ist Möllemann
noch gar nicht klar geworden.
Werd mir am 08.Juni Freakstars 3000 von Schlingensief auf Viva Plus ansehen
oder aufzeichnen, vielleicht ist diese Auseinandersezung mit Satire zu ertragen.
klecks1:

Auf Haiders Lob kann man verzichten

 
02.06.02 09:42
Er schließt Entschuldigung beim Zentralrat der Juden aus

Paul Spiegel: Möllemann muss sich entschuldigen


Vize-Parteichef Jürgen Möllemann schloss eine Entschuldigung beim Zentralrat der Juden kategorisch aus! Möllemann zu BamS: „Ich habe meine Äußerungen gegenüber Herrn Friedman schon vor Tagen bedauert. Was war die Antwort? Führende Mitglieder des Zentralrats der Juden haben mich wieder als Antisemiten beschimpft. Auf die ausgestreckte Hand wird ständig draufgeschlagen. Wenn das die Antwort auf das Einräumen eines Fehlers ist, muss ich sagen: Für mich war’s das jetzt. Ich werde mich bei Herrn Friedman nicht entschuldigen. Und Herr Karsli wird Mitglied in unserer Landtagsfraktion bleiben.“

Die Aufnahme des umstrittenen früheren Grünen-Politikers Karsli („Nazi-Methoden Israels“) in die Düsseldorfer FDP-Landtagsfraktion hatte den Streit ausgelöst. Später äußerte Möllemann, der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, leiste „mit seiner intoleranten, gehässigen Art“ dem Antisemitismus Vorschub.


Zuspruch – Österreichs FPÖ-Chef Haider ermuntert Möllemann bei seinem Kurs. Der FDP-Vize nennt Haider dagegen einen Rattenfänger
 

Die Ur-Liberale Hildegard Hamm-Brücher forderte Möllemann zum Rücktritt auf. Hamm-Brücher zu BamS: „Ich glaube nicht, dass noch irgendeine Hoffnung besteht, Herrn Möllemann auf den Kurs zurückzuführen, der beim Parteitag in Mannheim verabschiedet wurde. Das Problem darf nicht unendlich verschleppt werden. Deshalb bin auch ich der Meinung, dass es keine andere Lösung als eine Trennung von Herrn Möllemann gibt. Um die Partei nicht pausenlos in unwürdige Auseinandersetzungen zu verwickeln, gibt es nur eine Konsequenz: den Rücktritt Möllemanns von seinem Amt als stellvertretender Bundesvorsitzender.“

Die Erklärung des FDP-Bundesvorstands vom Freitag nannte Hamm-Brücher „nichts als heiße Luft“. Darin hatte die Parteispitze die Äußerungen Möllemanns über Friedman „bedauert und missbilligt“. Parteikreise bestätigten gestern, dass der NRW-Chef in der Vorstandssitzung mit Parteiaustritt gedroht habe, sollte er zu einer Entschuldigung gezwungen werden.

Der frühere FDP-Innenminister Gerhart Baum riet Parteichef Guido Westerwelle, „seinen Stellvertreter Möllemann nun ganz genau zu beobachten. Sobald er auf seine bisherigen umstrittenen Positionen wieder zurückfällt, muss Möllemann sofort zur Ordnung gerufen werden. Sonst Verliert der Vorsitzende seine Autorität“.

Möllemann zeigte sich unberührt von aller Kritik: Bei der jüngsten Sitzung des FDP-Bundesvorstands habe er „keinen großen Druck gespürt, diesen Forderungen nachzukommen. Natürlich gibt es Einzelne in unserer Partei, die Kritik äußern. Ich respektiere diese Persönlichkeiten. Doch ihre Forderungen beeindrucken mich nicht sonderlich.“

Der Streit rief auch den österreichischen Rechtspopulisten Jörg Haider auf den Plan. Der Kärntner Landeshauptmann sprang dem FDP-Vizechef zur Seite. „Möllemann vertritt jetzt eine Politik, die wir in Österreich schon seit 1986 machen. Damit stößt er in Teilen der Führungsspitze natürlich auf Widerstand“, so der FPÖ-Politiker zu BamS. „An der Parteibasis darf er aber mit großer Zustimmung rechnen.“

Haider sieht in der FDP „viele Politiker, die kein Problem hätten, das Programm der FPÖ auch in Deutschland zu vertreten“. In den Landesverbänden gebe es „viele Sympathisanten, die mit uns laufend in Kontakt sind“, sagte der Landeshauptmann.

Um die FDP neu zu positionieren, sei „Zivilcourage und langfristiges Stehvermögen“ erforderlich, erklärte Haider. „Ich kann Möllemann nur empfehlen: Kopf hoch und nicht gleich in Deckung gehen.“

Der ehemalige FPÖ-Chef zeigte Interesse an einem Treffen mit dem Vize-Vorsitzenden der Liberalen: „Ich habe kein Problem damit,
mit Möllemann zu reden.“ Die Initiative müsse aber vom NRW-Chef ausgehen.

maxperforma.:

@eskimato

 
02.06.02 12:04
musste erst mal eine Weile warten mit meinem Posting um mich nicht auf Dein Niveau herablassen zu müssen. Dein Posting ist der Beweis dafür dass etwas nicht stimmt, weil es keine sachliche Diskussion geben kann ohne dass intolerante Menschen die Neonazi Keule auspacken.

Ich habe nie irgendjemanden mit Ratten verglichen,
sondern habe lediglich rheumax für sein Posting
Nummer 45 recht gegeben.

Dass du nicht zu den Anständigen gehörst hast du ja
eindrucksvoll bewiesen. Menschen, die nicht deiner
Meinung sind sind also:'Idioten, Neonazis, Auschwitzfans bzw.
Leugner (komisch, da Auschwitz in der Diskussion bisher nicht vorkam)
Arschlöcher.

Dass du dich nicht sachlich mit dem Problem des Pro-Israelischen Lobbyismus in der Welt oder dem Problem der Meinungsfreiheit in Deutschland auseinandersetzen kannst?
Aber die Antwort hast Du schon gegeben:'... und sollte aus diesem Forum ausgeschlossen werden'."
Klingt für mich ähnlich wie der Boykottaufruf in den 30er Jahren
Kauft nicht bei....!

Irgendwann zieht die Strategie von dem 'In die Braune Ecke stellen' nicht mehr
und wirkt nur noch hilflos und peinlich weil einem die Sachargumente fehlen
Rheumax:

@maxperformance , oder von Neonazi zu Neonazi

 
02.06.02 13:22
Oder von Idiot zu Idiot, um unsere Beuteilung durch diesen Eskimato gleich nochmals zu zitieren, der solche Äußerungen hier natürlich unbeanstandet von sich geben darf.

Ich kann nur den Kopf schütteln, wenn ich sehe, wie schnell man bei uns ein braunes Hemd übergestülpt bekommen kann.
Auch wenn man in 30 Jahren Wahlrechtsausübung nur ein einziges Mal rechts genug war, um CDU zu wählen.
Wenn Du in einem Posting mal emotional reagierst, weil Dir diese Medien-Hetzjagd auf Möllemann langsam auf den Keks gehst, gehörst Du bei gewissen Leuten sofort in den "braunen Sumpf".
Wenn Du Dich aber mit der Thematik in einem Dutzend Postings sachlich auseinandersetzt, kommst Du zu dem Eindruck, dass dies von den entsprechenden Leuten ignoriert wird.
Weil sie einfach nur ihre Sichtweise beibehalten wollen.

Gestern hat Reich-Ranitzky den Suhrkamp-Verlag aufgefordert, Martin Walsers
neuen Roman nicht zu drucken.
Dies als Ergänzung zu den Äußerungen bezüglich Meinungsbildung und Meinungsfreiheit in meinem letzten Posting.

Wenn Martin Walser ein Antisemit und Neonazi ist, dann gibt es davon bei uns
sehr viele.
Und dann bin ich auf jeden Fall auch einer.

Gruß
Rheumax




Kicky:

man sollte Beiträge sorgfältiger lesen

 
03.06.02 01:51
ich war auch etwas entgeistert über eskimatos Beitrag,denn ich kann  den kritischen Beiträgen zur "Medienfreiheit"bzw Manipulation durch Medien von Maxperformance und Rheumax nur zustimmen.
Auch das Debakel über Walser kann man besser verstehen,wenn man den Versuch einer gerechten Kritik von jemandem der das Buch wirklich gelesen hat und mit beiden befreundet ist oder war,nämlich von Karasek im Tagesspiegel gelesen hat .Karasek sagt ,das Buch sei wirklich voller Hass geschrieben und so eindeutig gegen Reich-Ranicki gerichtet,dass es peinlich sei.Und das hat mich auch schon früher an Walser gestört,dieses Aufarbeiten eigener Probleme in seinen Büchern.Das ist nicht unbedingt ein Zeichen von guter Literatur.
hier der Karasekartikel:
archiv.tagesspiegel.de/archiv/31.05.2002/ak-kl-449921.html
Eskimato:

Das war zu hart, Entschuldigung

 
03.06.02 06:06
Ich war bei meinem letzen Posting ziemlich betrunken und entschuldige mich
bei Rheumax und maxperformance und alle anderen die ich beleidigt habe. Nur als ich "Zentralratten" gelesen hatte , ist bei mir ne Sicherung durchgebrannt.
klecks1:

kicky: guter Artikel

 
03.06.02 07:32
Ich finde, dass Du in den letzten Wochen viel objektiver und besser geworden bist (kritisch warst Du zum Glück ja immer und stehst auch weiterhin zu Deiner Meinung).


Zu 33: der Moderater sollte sich mal outen.


Ariva: Warum bekomme ich kaum einen Einspruch durch?


klecks1
maxperforma.:

o.k. erledigt

 
03.06.02 08:10
@ekimato

immer erst ausnüchtern - dann posten
Kicky:

und heute abend Reich-Ranicki-Sandra Maischberger

 
03.06.02 16:37

bei n-tv

interessant ist auch folgneder Artikel zur US-Kritk am europäischen Antisemitismus,wobei man sich die Frage stellt,ob die ganze Diskussion nicht absichtlich so angeheizt worden ist:
magrathea.hitchhiker.ch/znetz/article.php/...um.news/2241.html
Rheumax:

@Kicky + hjw : Danke für die Links

 
03.06.02 18:25
Besonders den Karasek-Artikel finde ich interessant.
Bin gespannt auf das Buch. Wenn Walser wirklich ein Problem mit Reich-Raniczki hat, ist das für mich noch lange kein Antisemitismus.
Aber das wird (oder ist schon) die nächste heiße Debatte zu diesem Thema.
Kicky:

Walser will den Roman nicht mehr drucken lassen

 
04.06.02 00:58
kam vorhin beim WDR
Bronco:

Unabhängig davon, ob er es tut oder nicht,

 
04.06.02 01:12
ich hoffe (und weiß, daß das völlig unrealistisch ist), daß die Diskussion über Walsers Schriften unabhängig von der Diskussion über Möllemann & Co. geführt werden kann.
klecks1:

Karlsi bleibt in FDP

 
04.06.02 06:49
Nachtdebatte Westerwelle, Genscher, Lambsdorf usw. beendet: kein Ausschluss
Es gibt keine neuen Beiträge.

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