Nervenstarke Anleger dürfen sich bald auf ein neues Zockerinstrument freuen. Nach der Deutschen Börse lanciert jetzt auch die Pariser Konkurrentin Euronext einen so genannten Wetterindex - basierend auf den Durchschnittstemperaturen in fünf Großstädten.
Ähnlich wie bei den Aktienindizes sollen auf beiden Handelsplätzen in absehbarer Zeit entsprechende Terminkontrakte frei gehandelt werden. Mit diesen Derivaten wird in einem vorgegebenen Zeitraum auf einen bestimmten Wetterverlauf spekuliert. Unternehmen wie Brauereien, deren Geschäfte unmittelbar vom Klima abhängen, können sich so künftig gegen verregnete Umsätze absichern.
Bislang funktionieren derartige Deals nur in den USA oder außerbörslich. So kassierten die Elektrizitätswerke im niedersächsischen Dahlenburg vergangenen Herbst richtig ab. Ihr Wetterderivat wurde ausgezahlt, weil die Landwirte in der Region wegen des feuchten Sommerwetters weniger Strom für ihre Bewässerungsanlagen abnahmen als geplant. Pech für die Gegenpartei: Ein amerikanischer Rückversicherer hatte auf einen trockenen Sommer gewettet.
