Lichtblitze über Süddeutschland aufgeklärt

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Lichtblitze über Süddeutschland aufgeklärt

 
08.04.02 10:57
Für die "mysteriösen" Lichterscheinungen, die in der Nacht zum Sonntag zahlreiche Menschen in Aufregung versetzten, gibt es eine wissenschaftlich profane Erklärung

"There are more things in heaven and earth, Horatio, than are dreamt of in our philosophy" (Hamlet 1,5). Natürlich hatte der große Shakespeare recht. Zwischen Himmel und Erde existieren in der Tat Dinge, die wir nicht verstehen und wohl auch in absehbarer Zeit nicht verstehen werden - von einigen Ausnahmen abgesehen. Denn für einige vermeintlich unerklärliche Phänomene gibt es stets eine wissenschaftlich-rationale plausible Erklärung - so wie am Wochenende vornehmlich in Bayern geschehen, wo Tausende Menschen ein Lichtspektakel sahen, wofür beim besten Willen selbst nach Angaben von UFO-Forschern kein "Unknown Flying Object" verantwortlich gewesen war.

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Sie seien etwa dreißig Sekunden lang mit unglaublichem Tempo über den Himmel geschossen und hätten dabei nicht nur ein längeres Donnergrollen und laute Explosionsgeräusche verursacht, sondern auch einen derart auffallend lichtintensiven Funkenschweif hinter sich hergezogen, dass sogar der Himmel teilweise taghell geleuchtet hätte. "Zuerst dachte ich, ein Flugzeug sei abgestürzt", erinnert sich Werner Hahmann, Wetterbeobachter des Deutschen Wetterdienstes (  DWD auf der Zugspitze. "Erst zuckten drei Blitze über den Himmel, dann folgten Explosionsgeräusche. Sie waren sehr laut und dauerten mindestens eine halbe Minute."

Ein anderer Zeuge, ein Polizist, beobachtete mehrere Blitze und hörte Glas klirren. "Ich bin selbst aufgeschreckt und habe geglaubt, es sei ein Erdbeben." Eine "helle, rot-gelbe Kugel" wollte hingegen eine weitere Zeugin, so ihre Darstellung im Baden-Württenbergischen Radio Antenne1, gegen 21.30 Uhr beobachtet haben. Selbst im Tower des Münchner Franz-Josef-Strauß-Flughafens machten Fluglotsen am Sonnabend um 22.22 Uhr im Bereich der Südbahn ein "starkes Leuchten" aus, worauf ein Airport-Angestellter die Landebahn nach möglichen Spuren der Lichterscheinung absuchte - ohne Erfolg. Ebenso erfolglos verlief auch ein Großeinsatz der bayerischen Polizei, bei dem die Beamten sogar mit einem Hubschrauber nach möglichen auf die Erde gestürzten Objekten suchten.

Zunächst gab es keine plausible Erklärung

Während in Garmisch-Partenkirchen zirka 50 besorgte Bürger näheres zu den Hintergründen des nächtlichen Spektakels in Erfahrung bringen wollten, griffen in München sogar mehrere Hundert Menschen zum Hörer. Und wie es bei solchen Phänomen nahezu vorprogrammiert ist, wurde über die Herkunft der Erscheinung auch emsig spekuliert.

Interessanterweise hatten für das Geschehen anfänglich vor allem Experten keine plausible Erklärung parat. "Die einzige Möglichkeit wäre Polarlicht, aber das ist sehr unwahrscheinlich. Für uns ist das wirklich unerklärlich - wie ein Ufo", erklärte ein DWD-Meteorologe in München, wohingegen die Lichterscheinungen laut Marilott Grosch vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach von einem Meteoriten stammen könnten, aber auch von Weltraummüll oder einem Satelliten, der in die Atmosphäre eingetaucht sei. "Die Lichtblitze deuten darauf hin, dass etwas aus dem Weltraum in die Atmosphäre eingedrungen und verglüht ist".

Sahen die Menschen in Südbayern also nur den bevorstehenden Absturz des Weltraummülls, den die Nasa vor einigen Tagen angekündigt hatte, oder war es der Komet  Ikeya-Zhang, der zurzeit sein Unwesen treibt? Einerseits wies die NASA den vermuteten Zusammenhang mit dem jüngst angekündigten Wiedereintritt von Weltraummüll in die Erdatmosphäre zurück. Danach sollten Reste der 1996 gescheiterten amerikanisch-argentinischen Satellitenmission  HETE am Sonntagmorgen unkontrolliert auf die Erde stürzen, was gegen sechs Uhr morgens (MESZ) dann auch tatsächlich über dem zentralasiatischen Tibet geschah.

Andererseits wurde aber auch die "Kometentheorie" schnell wieder verworfen, weil "Ikeya-Zhang" letztendlich viel zu weit weg und seine Lichtintensität entschieden zu gering gewesen war, um ein solche Wirkung zu erzielen.

Landwirtin half beim Aufklären des Falls

Was sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag über Süddeutschland (schwerpunktmäßig Südbayern) genau ereignet hat und zahlreiche Bürger in Oberbayern, Schwaben und der Oberpfalz, aber auch in Franken und im Frankfurter Raum, in Oberösterreich und selbst im weit entfernten Münsterland teils beunruhigte, teils in Erstaunen versetzte, entpuppte sich am frühen Sonntagabend zwar als extraterrestrisches, dafür aber als ein höchst natürliches Objekt aus den Tiefen des Kosmos: Hinter dem Himmelsschauspiel verbarg sich nichts Mysteriöses, sondern "nur" ein profanes Naturphänomen.

Dafür, dass sich der Spuk ebenso schnell in Luft auflöste wie er gekommen war, und dass sich die vorangegangenen Spekulationen in Luft auflösten, sorgte eine Landwirtin aus dem oberbayerischen Landkreis Erding, die, nachdem sie beobachtete, wie ein faustgroßer Stein leuchtend in ihren Garten fiel, denselben schnell zur Polizei brachte. Eine erste Untersuchung beim Geologischen Institut in München ergab, dass es sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um einen Teil eines Meteoriten handelte.

Dieses Ergebnis korrespondiert auch mit der Auswertung von Himmelsfotos durch die Vereinigung für Sternfreunde in Heppenheim bei Heidelberg, die das deutschlandweite Meteornetz koordiniert, das alle Himmelsphänomene fotografisch aufzeichnet. Deren Vorsitzender  Otto Guthier verdeutlichte, dass das Leuchtphänomen auf eine ungewöhnlich große Sternschnuppe zurückzuführen sei. "Es handelte sich um eine Sternschnuppe von mehreren 100 Kilogramm Masse", so Guthier, der zugleich ausschloss, dass ein Satellit oder Weltraummüll die Ursache der Lichtblitze war.

UFO-Forscher schätzten Lage richtig ein

Noch bevor überhaupt ein Beweisstück zur Analyse vorlag, tippte die Mannheimer Ufo-Meldestelle, bei der nach Angaben ihres Leiters Werner Walter Dutzende Anrufer von einem "grünlich-weißlichen Feuerball berichteten, der in mehrere Einzelteile zerbrochen sei", auf einen besonderen Sternschnuppen-Typ. "Viele sagten, sie hätten ein Ufo gesehen", berichtete Walter, Gründer des  Centralen Erforschungsnetzes für außergewöhnliche Himmelserscheinungen. Für die Lichtblitze seien aber, so Walter, nur "Feuerball-Boliden", ein "megagroßer Bruder der Sternschnuppe", der in flacher Bahn in die Erdoberfläche eingetreten und dann in mehrere Einzelteile zerbrochen ist, verantwortlich.

Während in der aktuellen Ausgabe der Bild das Bild vermittelt wird, die Bevölkerung habe auf das Geschehen mit "Panik" reagiert (Titel: "Panik in Bayern! Es grollte und knallte. Unheimlicher Feuerblitz aus dem All") und dabei das Naturphänomen mit dem Schleier des Mysteriösen gezielt eingenebelt wird, kommentierte die "Gesellschaft zur Untersuchung von anomalen atmosphärischen und Radar-Erscheinungen (MUFON-CES, der zu Unrecht nachgesagt wird, dem UFO-Phänomen zu unkritisch gegenüber zu stehen, den Sachverhalt noch am selben Tag in einer Pressemeldung nüchtern und korrekt. "Eine mögliche Erklärung für die Beobachtungen sind extrem helle Meteoriten (Boliden). Allerdings müssten es aufgrund des sehr großen Beobachtungsradius von mehreren 100 km mehrere Boliden gewesen sein, bzw. ein großes Exemplar, das auf seinem Weg durch die Atmosphäre Teile abgespalten hat....Die Erklärung durch eine derartige große Sternschnuppe ist bisher die beste Erklärung. Um zu weiteren Erkenntnissen zu Gelangen müssen nun Zeugenaussagen detailliert verglichen werden.".

Ein Bericht über den Ablauf der Ereignisse von Werner Walter: "Deutschlands-Super-UFO - 2002 und was dahinter steckt. Die Samstag-Nacht des Feuerballs: 6.April 2002.
Hiob:

Meine Theorie ist anders - und aufgeklärt ...

2
08.04.02 11:41

ist in der Sache gar nichts. Denn es scheint nicht ganz ausgeschlossen, daß ein von der CSU und ihrer Wirtschafts- bzw. Medienkompetenz enttäuschter Niederbayer so in Zorn geriet, daß er einen Steinklumpen genommen und Richtung Hauptquartier der Münchener Leo-Bazis geschleudert hat. Die Erregung hat wohl dazu geführt, daß ein grandioser Wurf gelang, der zwar sein Ziel verfehlt hat, aber eine Himmelserscheinung produzieren half, die letztlich auch den Zorn Gottes auf die heimischen Parteiluschen symbolisiert.

Gegen den vermeintlichen Verursacher der Himmelserscheinung wurde inzwischen ein Parteiausschlußverfahren eingeleitet. Er ist todtraurig und verflucht die Bazis nun noch mehr.
Happy End:

Magisches Dreieck am Sternenhimmel

 
08.04.02 16:10
Am Abendhimmel ereignet sich bald ein seltenes Schauspiel: Fünf Planeten versammeln sich zu einem Gipfeltreffen. Im Programm sind auch Szenen von wahrhaft biblischem Zuschnitt.

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Biblisches Dreieck über Bagdad: Planetentrio aus Venus, Mars und Saturn
 
Für Ende April erwarten Astronomen ein spektakuläres Szenario, das sich erst in einigen Jahrzehnten ähnlich wiederholt: Am westlichen Abendhimmel reihen sich alle fünf mit bloßem Auge zu erkennenden Trabanten zu einer beinahe perfekten Linie aneinander.
Die planetare Perlenschnur, die mit Merkur nahe am Horizont beginnt und sich über Venus, Mars und Saturn bis hin zum etwas abseits stehenden Jupiter erstreckt, soll drei Wochen lang bis in den Mai hinein zu sehen sein. Die ideale Beobachtungszeit ist der frühe Abend, da die tief stehenden Trabanten Merkur und Venus schon früh wieder untergehen.

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Treffen der Trabanten: Am westlichen Himmel versammeln sich fünf Planeten  
 
"Es wird in der Zukunft zwar noch andere Möglichkeiten geben, Planeten in verschiedenen Konstellationen zu beobachten, aber etwas Vergleichbares passiert frühestens wieder in 70 Jahren", erklärt Philip Sadler vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics. "Dies ist wirklich eine Gelegenheit, die sich nur einmal im Leben bietet."

Während des Trabanten-Treffens werden zudem einige der Planeten eine besonders auffällige Formation bilden: Am 5. Mai prangen Mars, Saturn und Venus als gleichseitiges Dreieck am Himmel, das fast überall auf der Welt zu erkennen ist. Im Mittleren Osten wird das Schauspiel symbolträchtig ausfallen - das leuchtende Trio, zu dem die römischen Götter der Liebe und des Krieges gehören, steht dort über Bethlehem.

Viele Historiker und Astronomen nehmen an, dass eine vergleichbare Zusammenkunft vor über 2000 Jahren den Stern von Bethlehem bildete, der die Heiligen Drei Könige zur Krippe geführt haben soll. Tatsächlich strahlten, wie Forscher nachgerechnet haben, genau am 1. April des Jahres 2 vor Christus eben diese drei Planeten in einer ähnlichen Konstellation am Himmel.
erzengel:

Hey Leute, das war ich und mein

 
08.04.02 16:53
entzundener Pfurz.
Erzi
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