kann mir das mal einer erklären....

Presse: Commerzbank und RWE tauschen Anteile an Heid. Druckmaschinen
21.10.2002 07:55:00


  Wie die Tageszeitung DIE WELT berichtet, sollen sich die Commerzbank und RWE darauf geeinigt haben, jeweils zehn Prozent ihrer Beteiligung an Heidelberger Druckmaschinen zu tauschen.
Der Grund dafür läge Börsianern zufolge darin, dass durch den wechselseitigen Verkauf hohe Buchgewinne realisiert würden. Denn die Anteile an Heidelberger Druck würden bei den beiden Gesellschaften im einstelligen Bereich in den Bilanzen aufgeführt. Beim aktuellen Aktienkurs von knapp unter 30 Euro würde solch ein Deal vor allem die Zahlen der Commerzbank aufwerten.

Wie geht das ? Und was bringt das bilanztechnisch ?

Gruß Hörny

Verluste können steuermäßig nur geltend gemacht werden, wenn sie realisiert wurden; - also Verkauf!
Damit der Wert erhalten bleibt, - neuer Einkauf.
Da beide Firmen die gleichen Wünsche haben, wird real getauscht.
Damit wären wir wieder bei einem politischen Thema! Je verdrehter unsere Steuergesetze, desto größer die Schlupflöcher; - und Eichel hechelt hinterher.
Die Wirtschaft läßt sich eben nicht so leicht wie die Bürger verar...(beiten).
So sehe ich es - Kritiker.

beide besitzen aktien von heidelberger druck. die pakete wurden vor langer zeit günstig erworben. durchkursanstieg an den börsen sind die pakete heute wesentlich mehr wert. Das ist erfreulich, aber dann kommt das böse HGB/IAS mit dem Niederstwertprinzip und verbietet die zuschreibung von kursgewinnen, die nicht realisiert wurden. Als stehen die aktien immer mit viel weniger als dem börsenwert in der bilanz. Um die entstandene stille reserve zu realisieren, muss die aktie verkauft werden.

Also schliessen RWE und CoBa einen Kaufvertrag, beide Kaufen die Aktienpakete des jeweils anderen zu einem aktuellen kurs und bezahlen mit aktien von heidelberger druck.

nun wird neu bilanziert, und jeder bilanziert die neu erhaltenen aktien zum aktuellen anschaffungskurs.

auf der aktivseite erhöht sich somit die vermögensgegenstände (anlage-oder umlaufvermögen). dadurch erhöht sich die aktivseite der bilanz. da aber keine neuverschuldung zum erwerb stattfand, erhöht sich auf der passivseite das eigenkapital.

die Realisierung der Gewinne durch den jeweiligen Verkauf vollkommen steuerfrei ist, da es sich bei beiden (RWE und CoBa) um Kapitalgesellschaften handelt, die Gewinne aus der Veräußerung von Beteiligungen an anderen Kapitalgesellschaften nicht versteuern müssen.
So macht man das geschickterweise. Wer weiß was den Kapitalgesellschaften ab nächstem Jahr blüht (Mindestbesteuerung und so).
Gruß MisterX