solange nicht alle mitmachen. Wenn viele sich an eine wie auch immer geartete Chart-Technik halten, wird der Kursverlauf eines Papiers für einen überschaubaren Zeitraum immer besser kalkulierbar je mehr sich an diese "Regeln" halten - bis zu dem Punkt, an dem die Rückkopplung (und Chart-Technik ist immer eine Rückkopplung, weil sie lediglich aus dem Kursverlauf der Vergangenheit den weiteren Verlauf bestimmen möchte) so stark wird, daß eine Kettenreaktion entsteht (Resonanzkatastrophe). Ab da sind wir voll im Chaos, d.h. es ist keinerlei Voraussage mehr möglich. Daraus leite ich für mich drei Folgerungen ab:
1.) Meine Entscheidung, WAS ich kaufe oder verkaufe, mache ich ausschließlich von fundamentalen Gesichtspunkten abhängig. Dabei ist für mich insbesondere ein Verkaufs-Niveau dann erreicht, wenn man sich auch auf diesem Niveau noch eine durchschnittliche Performance erwarten kann (ich halte andere Markt-Teilnehmer nicht für so blöd, daß sie mir etwas abkaufen, das völlig ausgezuzelt ist).
2.) Für den genauen Zeitpunkt, WANN ich kaufe oder verkaufe, versuche ich den Chart so einzubeziehen, wie ich meine, daß die meisten anderen das auch so oder so ähnlich tun (the Trend is your friend). Bei Spekulationen mit Optis auf Baisse haut das natürlich nicht hin. Die sind immer gegen den Trend (die Emittenten sind ja nicht saublöd), entsprechend riskant und daher wildes Gezocke (Nervenkitzel muß sein).
3.) Ab einer gewissen Volatilität des Papiers oder auch des zugehörigen Marktes (Index) steige ich aus (von Ausnahmen, in denen die Unvernunft mit mir durchgeht, abgesehen). Der "Tanz auf dem Vulkan" kommt i.d.R. kurz bevor es knallt.
Dabei bewerte ich die gängigen Chart-Techniken nicht nach "rational" oder "irrational". Wenn sich die Meinung durchsetzt, daß Aktienkurse Mondphasen-abhängig sind, dann versuche ich mich mit meinen Zeitpunkten für Käufe und Verkäufe an Mondphasen zu halten.
Mich würde mal interessieren, wie Ihr das so haltet ?