DaimlerChrysler: Ohne Rückwärtsgang

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bilanz:

DaimlerChrysler: Ohne Rückwärtsgang

 
13.04.04 18:29
DaymlerChrysler Chef Jürgen Schrempp sitzt fest, nicht nur im Sattel. Seine Welt AG, der globale Autokonzern muss eine weitere Rechnung bezahlen: Die Sanierung von Mitsubishi Motors kostet mindesten 4 Mrd. Euro. Sonst droht die Pleite. Eigentlich müsste DaimlerChrysler diese Gelegenheit nutzen, um sich über Nacht von seinem japanischen Dauerpatienten zu trennen. Doch Schrempp hat sich darauf festgelegt, die Fehler, die BMW bei Rover gemacht hat, zu wiederholen.
Statt die Reissleine zu ziehen, will er Mitsubishi ohne Rücksicht auf Verluste übernehmen und sanieren. Das kann verheerende Folgen für Daymler Chrysler haben, denn die Schulden des japanischen Krisenunternehmens drücken in die Bilanz. Es drohen ein schlechtes Kreditrating und damit höhere Zinsen für Fremdmittel. Diese Gefahr sieht auch Schrempp. Doch den Weg zurück hat er sich selbst versperrt: Chrysler, Smart und Mitsubishi Motors sind heute technisch so eng verzahnt, dass ohne den japanischen Partner die ganze Strategie nicht mehr funktioniert. Mitsubishi stellt die technische Basis für viele Chrysler- und Smart-Modelle. Jetzt rächt sich erneut, dass Daimler-Benz 1998 seine lupenreine Premium-Strategie aufgegeben hat, um ins Massengeschäft hinab zu steiegen. Dabei hätte das Rover-Debakel BMWs eine Warnung sein müssen, den Luxus-Pfad besser nicht zu verlassen. Renault hat es mit Nissan ungleich leichter, denn diese Massenmarken passen technisch besser zusammen als Mercedes, Chrysler und Mitsubishi. Daimler muss jetzt zahlen, dami vielleicht eines Tages zusammenwächst, was nicht zusammengehört.

Financial Times Deutschland

Schrempp der grösste Kapitalvernichter Deutschlands, oder ist ein KFZ-Mechaniker, mit seinem Schulsack, in der heutigen globalen Welt-Wirtschaft überfordert?
bilanz

TomIndustryII:

das ist ein problem,

 
13.04.04 18:33
solche manager haben die ebene der tatsachen verlassen und schweben über den dingen. falsche beratung, selbstüberschätzung etc. führen zu solch fehlinvests...

ich würde chrysler wieder abstossen, mit mitsu kann man vielleicht noch etwas anfangen
ribald:

Hatte er nicht schon 1996

 
13.04.04 18:37
Fokker "entsorgt" mit einem Schaden von ca. 5 Mrd. DM?
Vorher war der Konzern allerdings auf sein und Reuters
Betreiben über die DASA bei Fokker eingestiegen?
Tüchtige Manager
TomIndustryII:

eigentlich furchtbar für die ökonomie,

 
13.04.04 18:39
aber solche manager werden ja nur nach oben befördert, eine andere richtung kennen die nicht, leider...
ribald:

Herr Peanuts Kopper

 
13.04.04 18:43
und die Seinen sorgen schon dafür.
Zur Belohnung gibt es für den Vorstandsvorsitzenden
so ca. 17 Mio € pro Jahr.
Die Welt ist doch gerecht, woll?
bilanz:

Porsche das Gegenteil von DaimlerChrysler

 
14.04.04 08:57
Porsche - die traditionsreiche Autoperle ist auf dem Weg zu neuen Höchstkursen!
Der Name Porsche steht für Qualität, Innovation und Zuverlässigkeit und die Porsche Aktie für einen der besten Deutschen Börsentitel.
Der Konzern erzielt Rekordgewinne am laufenden Band und es ist kein Ende der Erfolgsstory in Sicht.
Damit dürften die neuen ATHs nur eine Frage der Zeit sein.

Die Aktien:
Porsche            01.01.00. 270 Euro
Porsche            13.04.04  517 Euro
MK 13.04.04 4,52 Mrd. Euro

DaimlerChrysler   01.01.00   100 Euro
DaimlerChrysler   13.04.04    34.60 Euro
MK 13.04.04 34,62 Mrd. Euro

Rund 60 Milliarden Euro in rund 4 Jahren an Kapital verloren hat DaimlerChrysler, Porsche hat es im gleichen Zeitraum verdoppelt.

Da gründete einer eine Welt AG und jetzt hat er eine Murx-AG. Schade für den Namen Mercedes!  
spalter:

als Japaner

 
14.04.04 09:01
hätte er nur eine ehrenvolle Alternative
:-))
bilanz:

@spalter

 
14.04.04 09:03
ich verstehe Deine Zeichen :-)) nicht, vielleicht bin ich ein wenig doof?
Kannst Du sie mir erklären? Danke.
Alpet:

Hier sind wohl nur TopManager

 
14.04.04 09:36
versammelt. Eine große Leistung, strategische Entscheidungen im nachhinein als gut oder schlecht zu bewerten.

Wenn Daimler die Wende schafft und sich in den nächsten Jahren verdoppelt, dann waren wieder alle mit dabei und applaudieren diesem tollen Strategen, der zu seinen Entscheidungen steht.

alpet
IDTE:

@alpet

 
14.04.04 09:45
selbst wenn die sich verdoppeln sollten (wovon keiner ausgeht) hat schremp doch immer noch total versagt. oder meinst du mit 15% Wertverlust in 10 jahren ist man zufrieden???
mit schremp kuresziel einstellig!!!
Hungerhahn:

@alpet

 
14.04.04 10:21
WENN Daimler die Wende schafft...
Hungerhahn:

M.M. Jubelperser sagt: Kaufen!!

 
14.04.04 10:25
M.M. Warburg stuft die Aktien des deutschen Automobilkonzerns DaimlerChrysler in einer Studie vom 13. April unverändert mit "Buy" ein.
Diese Kaufempfehlung stütze sich hauptsächlich auf zwei Punkte. Erstens liege der fundamentale Wert des Konzerns auf Sum-of-the-Parts-Basis mit 40 Euro pro Aktie höher als der aktuelle Kurs. Zweitens würde die erwartet stabile Marge für 2004 von 1,50 Euro das Rückschlagspotenzial limitieren. Sollten sich die aktuellen Presseberichte über eine Kapitalspritze von 3,0 Mrd. Euro für Mitsubishi als zutreffend herausstellen, würden die Analysten über ein Downgrade des Ratings nachdenken.

 
bilanz:

Ein gefährlicher Weg

 
14.04.04 10:30
Was kommt bei Mitsubishi noch, wir wissen es alle nicht, da könnten noch Leichen im Keller stecken, die gewaltige Sprengeffekt haben könnten.
Ich jedenfalls sehe mittelfristig nicht viel positives, ausser man sehe positiv, dass das Mutterhaus immer weiter Milliarden verbuttern muss und überdies der Name gewaltig Schaden nimmt.
Auch Mecedes selbts als Marke muss aufpassen, wenn man beobachtet, was in der Formel 1 abgeht, ist dies für die Premium-Marke unter dem Holdingdach auch nicht imagefördernd.

Hungerhahn:

Kauft Schiffsbeteiligungen an der Titanic!!

 
14.04.04 11:27
DaimlerChrysler akkumulieren
AC Research

Die Analysten von AC Research empfehlen dem langfristig orientierten Anleger weiterhin, die Aktien des Automobilherstellers DaimlerChrysler (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) zu akkumulieren.

Das Unternehmen habe sich einem Zeitungsbericht zufolge mit der Mitsubishi-Gruppe auf einen zweistufigen Restrukturierungsplan für die gemeinsame Tochter Mitsubishi Motors geeinigt.

Demnach sollten der verlustträchtigen Tochter durch die Mütter insgesamt 500 Milliarden Yen zufließen. Dabei solle dem Unternehmen im Rahmen einer ersten Kapitalerhöhung im laufenden Jahr 320 bis 370 Milliarden Yen zufließen. DaimlerChrysler solle hierzu 200 bis 250 Milliarden Yen beisteuern. Die drei größten Anteilseigner der Mitsubishi-Gruppe würden dann dem Bericht zufolge noch einmal 100 Milliarden Yen beisteuern. Die sonstigen Eigentümer sollten schließlich 20 Milliarden Yen aufbringen.

In einem zweiten Schritt werde DaimlerChrysler dann innerhalb weniger Jahre in Abhängigkeit von Sanierungsfortschritten allein 150 Milliarden Yen aufbringen. Gleichzeitig strebe DaimlerChrysler eine Erhöhung seines Anteils an der Mitsubishi Motors Corp. von derzeit 37% auf über 50% an.

In den vergangenen Wochen sei über einen Kapitalbedarf bei Mitsubishi Motors von 700 Milliarden Yen spekuliert worden. Aufgrund des offensichtlich doch geringeren Investitionsbedarfs sei nun für DaimlerChrysler das Worst-Case-Szenario nicht eingetreten. Da zuvor in den Medien über einen noch höheren Investitionsbedarf spekuliert worden sei, rechne man mit keinem Verkaufdruck auf die Aktie.

Beim derzeitigen Aktienkurs von 33,40 Euro erreiche die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von rund 33,5 Milliarden Euro. Damit erscheine das Unternehmen nach Ansicht der Analysten von AC Research vor dem Hintergrund eines sich wieder belebenden Marktumfeldes noch moderat bewertet. Daher sehe man in den kommenden Monaten weiterhin Aufwertungspotential für die Aktie.

Die Analysten von AC Research empfehlen dem langfristig orientierten Investor weiterhin, die Aktien der DaimlerChrysler AG zu akkumulieren.

Hungerhahn:

Bitte keinen schwarzen Stern

 
14.04.04 11:30
Ich distanziere mich ausdrücklich von den Gepusche von M.M.Wartburg und AC Refraud
bilanz:

@Hungerhahn

 
14.04.04 11:34
Muss man jetzt kaufen?
Optisch ist die Aktie ja billig, aber real ist sie wohl auch nicht mehr wert, zur Zeit jedenfalls nicht.
Sie wird ein Underperformer bleiben und das mittelfristig.
Ich hatte sie vor einigen Jahren auch im Depot und habe keine guten Erinnerungen, doch wenn ich den jetzigen Kurs anschaue, würde mir schlecht, wenn ich sie noch hätte.
Hungerhahn:

Ich sag es mal so:

 
14.04.04 11:39
Schiffsbeteiligungen an der Titanic haben gegenüber Daimler den Vorteil, dass die Titanic nicht weiter sinken kann.

Ich selbst habe Aktien von Daimler. Helmut Kohl würde sagen, dass mir die Gnade des späten Einstiegs wiederfahren ist. Ich bin bei 38 € rein und daher nur 12% im Minus.
Ob die Aktie meinen Einstiegskurs in absehbarer Zeit wieder erreicht, wage ich zu bezweifeln.
Timchen:

Kaufen kann man die Daimler Aktie erst,

 
14.04.04 11:48
wenn sie ein kompetentes Management hat. Aber das ist schon immer ihr Problem gewesen.
Wer es nicht glaubt, braucht nur einen Langfristchart der Aktie ansehen.
Daimler leidet daran, dass sie in D schon seit Jahrzehnten sehr erfolgreich Autos bauen und enorme Gewinne machen.
Das viele Geld regt leider die Phantasie der Dilettanten im Management an. Anstatt das überzählige Geld an die Besitzer (Aktionäre) auszuschütten, wird es regelrecht mit abstrusen Gehirnblähungen vernichtet.
In den 80ern unter Reuter war die Blähung der integrierte deutsche Hightechkonzern mit Übernahmen von Fokker und AEG. Man was hab ich mich da schlapp gelacht.
Seit zehn Jahren heist die Blähung Welt AG. Es bringt überhaupt nichts noch mehr gutes Geld schlechten Investments hinterherzuwerfen.
Zu allererst sollte man mit jedem Modell, das man auf dem Markt hat, Geld verdienen.
Das ist die Grundvoraussetzung. Pauschalaussagen wie man muss in allen Modellsegmenten und überall auf der Welt präsent sein, sind Müll. Besonders wenn man sich mit seinen eigenen Modellen Konkurrenz macht.
Ich steige erst ein, wenn die Lusche Schrempp in die Tonne getreten wird.
Dann gibt es an der Börse eine Jubelfeier.

timchen
Hungerhahn:

liebes Timchen

 
14.04.04 11:56
Schade, dass wir keine Puts auf Daimler gekauft haben.
P450:

ich versteh' ja nicht viel von Aktien, aber die

 
14.04.04 12:01
kann man erst kaufen, wenn

- Mischubischi wech is
- Kreissler wech is
- Schrumpf wech is
- Hauch wech is
- Silberfarbe wech is

Und Schumi für den Rest fährt !

Timchen:

@Hungerhahn

 
14.04.04 12:08
Puts habe ich leider nicht gekauft, so negativ sehe ich das Unternehmen nicht.
Aber seit 15 Jahren lebe ich nach der Devise:

Lieber einen Daimler in der Garage als eine Daimler im Depot.

Aber wenn der Schrempp noch lange am Ruder ist, kriegt er es auch noch hin,
dass ich diese Aussage überdenken muss. Seine Haupteinnahmequelle wird immer störungsanfälliger und lässt qualitativ immer mehr zu wünschen übrig.
Aber der Gute hat ja wichtigeres zu tun.

timchen
P450:

@Timchen Stimmt, als ich über meinen SL schimpfte

 
14.04.04 12:32
und erwähnte, daß ich mir keinen neuen mehr kaufen würde, wenn's nicht besser wird, sagte man mir : Was glauben die wieviele Wandlungen wir hier hatten, der Neue ist auch nicht besser !

Au weia, diese Argumentation ist der Anfang vom Ende des Sterns. Die Einführung der Farbe Silber als Einheitslook war der allererste Fehler. Schrumpf wird keine auslassen.

bilanz:

Die Lage hat sich dramatisch verändert!

 
23.04.04 13:53
Wackelt jetzt auch der Stuhl von Welt AG Schremp?
54reab:

er scheint zu schwächeln oder

 
23.04.04 14:31
ist gar selbst zur einsicht gelangt, dass seine strategie falsch ist. wenn letzteres stimmen sollte, steht ein strategiewechsel unmittelbar bevor. weg von der welt ag und hin zum breit aufgestellten mischkonzern. demnächst wird er dann barilla kaufen.

;o)
54reab:

mitsubishi ade

 
23.04.04 14:43
23.04.2004   13:50 Uhr

DaimlerChrysler lässt Mitsubishi fallen

Abschied von der Welt AG

Der Stuttgarter Konzern versagt dem strategischen Partner Mitsubishi jede weitere finanzielle Unterstützung. Die DaimlerChrysler-Aktionäre sind begeistert.

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DaimlerChrysler: Ohne Rückwärtsgang 1474808
 
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DaimlerChrysler: Ohne Rückwärtsgang 1474808
DaimlerChrysler: Ohne Rückwärtsgang 1474808
 

Der Stuttgarter Konzern kündigte überraschend an, er beteilige sich nicht an der von MMC geplanten Kapitalerhöhung und stelle die weitere finanzielle Unterstützung ein.

Finanzvorstand Manfred Gentz betonte am Freitag, es gebe keinen Verkaufsbeschluss für den DaimlerChrysler-Anteil von 37 Prozent und man bemühe sich auch nicht um einen Käufer. Es machten allerdings Gerüchte die Runde, der Beschluss könne langfristig den Ausstieg bedeuten. Analysten begrüßten die Entscheidung und an der Börse zogen die DaimlerChrysler-Titel stark an.

Gentz sagte, die Entscheidung sei sehr schwer gefallen. Es seien alle Möglichkeiten geprüft worden. Die gemeinsamen Projekte mit Mitsubishi sollen aber fortgesetzt werden. DaimlerChrysler kooperiert mit den Japanern bei der Entwicklung von Plattformen für Chrysler-Modelle und den Smart ForFour. Gentz erklärte ferner, es bestehe derzeit keine Notwendigkeit, die MMC-Beteiligung abzuschreiben.

Faß ohne Boden

Vorstand und Aufsichtsrat des Stuttgarter Konzerns hatten in einer außerordentlichen Sitzung am Donnerstagabend die Einstellung der finanziellen Unterstützung beschlossen. Mitsubishi rechnet für abgelaufene Geschäftsjahr 2003/2004 mit einem Nettoverlust von 72 Milliarden Yen (rund 530 Millionen Euro). Zudem plagen das Unternehmen milliardenschwere Schulden.

MMC habe mit Unterstützung von DaimlerChrysler einen neuen Businessplan erstellt, erklärte der Stuttgarter Konzern. Danach seien erhebliche finanzielle Ressourcen nötig, um eine nachhaltige Sanierung des Unternehmens sicher zu stellen. „Gemeinsam mit den Hauptgesellschaftern der Mitsubishi-Gruppe hat sich DaimlerChrysler bemüht, eine solide Finanzstruktur herbeizuführen. Dabei konnte keine Lösung gefunden werden, die zu einem für DaimlerChrysler akzeptablen Ergebnis führt“, hieß es in der Mitteilung.

Die japanischen Hauptgesellschafter von MMC, Mitsubishi Heavy Industries (15 Prozent), die Mitsubishi-Handelsgesellschaft (5 Prozent) und Bank of Tokio-Mitsubishi (3 Prozent) zeigten sich überrascht von der Entscheidung DaimlerChryslers. Zugleich erklärten sie, sie wollten ihr Möglichstes für MMC tun, stellten allerdings keine Finanzspritze in Aussicht stellen.

Mitsubishi hatte in der vergangenen Woche Pläne zur Ausgabe neuer Aktien angekündigt. Dies gilt als Teil eines Sanierungsplans, der am 30. April vorgestellt werden soll. Der Autobauer braucht Gerüchten zufolge mehr als fünf Milliarden Euro frisches Kapital.

MMC kämpft mit sinkenden Absatzzahlen und hat sich auf dem japanischen Markt nie ganz von der Affäre um jahrelang vertuschte Mängel an seinen Fahrzeugen erholt.

Pia Hellbach, Fondsmanagerin bei Union-Investment beurteilte die Entscheidung von DaimlerChrysler positiv. „Es ist ein erster Schritt raus aus der Welt AG“. „Mitsubishi wäre ein Fass ohne Boden gewesen“. Mit einer ähnlichen Entscheidung für Chrysler rechnet sie nicht. Hier sehe die Lage anders aus. Der US-Automarkt erhole sich langsam, und der Turn-around bei Chrysler sei endlich geschafft.

In Branchenkreisen hieß es, zwar wackele die Position von Konzernchef Jürgen Schrempp nicht. Wenn aber der Aufsichtsrat seine Strategie der Welt AG kritisch überprüfe, sei das nicht unbedingt positiv.

Schrempps Vertrag als Vorstandschef war erst kürzlich bis 2008 verlängert worden.

(sueddeutsche.de/AFP/dpa)

bilanz:

Müssen die Arbeiter Schremps Debakel bezahlen?

 
14.07.04 07:24


SPD und Gewerkschafter legen sich mit DaimlerChrysler an

Das Sparprogramm von DaimlerChrysler wird immer mehr zum Politikum. Während hinter verschlossenen Türen Betriebsrat und Konzernführung von DaimlerChrysler heftig um die Einzelheiten der Arbeitszeitpläne ringen, setzt es scharfe Kritik von SPD-Politikern und Gewerkschaftern am Kurs des Vorstands.

SPD-Vorstandsvize Vogt: Kompromissbereitschaft eingefordert
Stuttgart - SPD-Vorstandsvize Ute Vogt forderte die Konzernführung des Autoherstellers auf, auf die Arbeitnehmervertretung zuzugehen. Äußerungen von DaimlerChrysler-Vorstand Jürgen Hubbert, wonach Privilegien der süddeutschen Standorte eine baden-württembergische Krankheit seien, trügen nicht zur Beilegung des Konflikts bei. Auch SPD-Fraktionsvize Michael Müller attackierte die Konzernführung: Er sprach von einer Verrohung der Sitten und einem unglaublichen Verfall des Verständnisses von Unternehmertum in Deutschland.

Dagegen stellte sich FDP-Vize Rainer Brüderle auf die Seite des Unternehmens und warf den Gewerkschaften Blockadepolitik vor. Er forderte erneut gesetzliche Öffnungsklauseln in den Flächentarifverträgen. Nur so könne die Blockadepolitik der Gewerkschaften wirkungsvoll aufgebrochen werden. Zugleich kritisierte Brüderle SPD-Fraktionsvize Michael Müller für dessen Äußerungen zu den Sparplänen: "Wer bei einer eventuellen Produktionsverlagerung von Stuttgart nach Bremen den Untergang des Abendlandes beschwört, sollte einmal seine Gewerkschaftsbrille abnehmen."

Bundeskanzler Gerhard Schröder sprach sich dagegen für eine Versachlichung der Diskussion aus. In einer Rede auf der Tagung des Verbandes der Automobilindustrie warnte er vor jeder Einseitigkeit in der Debatte. "Das bringt die Menschen auf die Bäume."

Von entscheidender Bedeutung sei dagegen eine Flexibilisierung der Wochenarbeitszeit und nicht die Fixierung auf eine bestimmte Wochenstundenzahl. Die Tarifabschlüsse in der jüngsten Vergangenheit wiesen bereits in die richtige Richtung. Jedenfalls, so Schröder, werde ein großer Fehler gemacht, wenn die Diskussion ideologisch geführt werde.

Mercedes-Chef Hubbert: Großangriff auf die Fünf-Minuten-Pause
Im gleichen Sinne äußerte sich auch der Vizechef des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Otmar Zwiebelhofer. In die Debatte müsse wieder Ruhe einkehren, sagte der Arbeitgeberfunktionär. In Deutschland gebe es zwar ein Kostenproblem. Das könne aber nicht nur durch die Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich gelöst werden. "Jeder Einzelfall muss beleuchtet werden." Generell zu fordern, in Deutschland müsse 50 Stunden in der Woche gearbeitet werden, bringe die Diskussion nicht weiter. Auf der anderen Seite müsse auch die IG Metall über ihren Schatten springen und Dogmen ablegen.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer kritisierte die vom Vorstand des Autokonzerns geplanten Kostensenkungsmaßnahmen als "kaum erträgliche Drohung und Bedrohung". Der Stuttgarter IG Metall-Chef Jörg Hofmann warf dem Management von DaimlerChrysler vor, die "sozialpartnerschaftliche Kultur des Unternehmens zu zerstören". Er sagte der "Berliner Zeitung", mit der Drohung der Produktionsverlagerung habe sich DaimlerChrysler vom Prinzip der einvernehmlichen Maßnahmen verabschiedet. "Was jetzt passiert, ist dramatisch." Er befürchte, dass es bei den Beratungen zwischen Betriebsrat und Leitung über das Sparprogramm nicht zu einem Ergebnis kommen wird.

Betriebsrat und Vorstand des Autokonzerns DaimlerChrysler haben am Dienstag ihre Verhandlungen über Kosteneinsparungen bei der Produktion der C-Klasse fortgesetzt. Mit einer raschen Einigung ist nach Einschätzung von Beobachtern jedoch nicht zu rechnen. Eine weitere Gesprächsrunde ist für den 20. und 21. Juli geplant.

Mercedes-Chef Jürgen Hubbert hatte am Montag den Druck auf die Belegschaft massiv erhöht. Wenn es bis zum Monatsende keine Einigung auf jährliche Kosteneinsparungen von 500 Millionen Euro gebe, werde die Fertigung der C-Klasse vom Stammwerk Sindelfingen nach Bremen oder Südafrika verlagert, kündigte Hubbert an. Dadurch stünden 6000 Arbeitsplätze in Baden-Württemberg auf dem Spiel.

Gesamtbetriebsratschef Erich Klemm sagte der "Netzeitung", die Belegschaft sei betroffen und wütend über das harsche Vorgehen der Führung. Gleichzeitig betonte er, die Arbeitnehmer-Vertretung sei weiter gesprächsbereit. Er verwies auf das Angebot, das der Betriebsrat der Konzernführung vorgelegt habe. Dazu zählt die Streichung von Einmalzahlungen, was Einsparungen von rund 180 Millionen Euro beinhaltet.

Am Donnerstag wollen die DaimlerChrysler-Beschäftigten bundesweit gegen die geplanten Kostensenkungen demonstrieren. Nach Angaben des Gesamtbetriebsrats sind 160.000 Mitarbeiter aufgerufen, sich an den Protestaktionen zu beteiligen. Der Konzern selbst kann die erwarteten Auswirkungen noch nicht abschätzen. "Wir haben vom Betriebsrat noch keine Informationen über die Form der Proteste erhalten", sagte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage in Stuttgart.

Quelle: Spiegel Online
Timchen:

Die Antwort ist eindeutig ja

 
14.07.04 09:24
Zuerst bezahlten die Aktionäre durch die Halbierung der Marktkapitalisierung von Daimler Chrysler.
Nun sind die Mitarbeiter dran.
Schade, dass wir in einer so komischen sozialen Demokratie leben, so dass es für die eigentlichen Schuldigen im Management keine schwerwiegenden Folgen hat. Stattdessen haben die Jungs in den letzten 10 Jahren ihre Gehälter amerikanischen Massstäben angepasst und damit vervielfacht. Manchmal sehnt man sich an gute, alte Zeiten zurück wo Steinigungen und Lynchjustiz noch im Bereich des Möglichen waren.

timchen  
bilanz:

Die Aktie dümpelt dahin

 
11.08.04 11:04
Der Hyundai-Anteil wird doch noch nicht verkauft.

Man wartet auf eine günstige Gelegenheit.

Die Aktie von Daimler kommt einfach nicht vom Fleck, sie ist wieder bei rund 33 Euro.
teak_ich_o:

ich halt das nicht mehr aus...

 
11.08.04 12:21
ich hab vor ca. 2 Jahren die Aktie bei rund 30,** gekauft! aber, ich glaube ich bekomms gleich mit meinen nerven.. wenn man auf die Entwicklung anderer Aktien in diesem Zeitraum schaut, wird mir kotz übel.

mfg
teakicho
bammie:

Razzia bei DaimlerChrysler

 
11.12.04 11:19
Razzia bei DaimlerChrysler - Verdacht wegen illegaler Iran-Geschäfte

München (ddp). Zollfahnder haben nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins «Focus» Büroräume des Automobilkonzerns DaimlerChrysler wegen des Verdachts eines illegalen Millionengeschäfts mit Lastwagen durchsucht. 453 Lkw, die offiziell nach Saudi-Arabien verkauft wurden, sollen tatsächlich in den Iran verschoben worden sein, heißt es in einer Vorabmeldung vom Samstag. Dort könnten die Lkw nach Ansicht von Militärexperten für kriegerische Zwecke umgerüstet werden.

Die Stuttgarter Staatsanwältin Tomke Beddies bestätigte dem Magazin, dass gegen «namentlich nicht bekannte Verantwortliche der Firma DaimlerChrysler» ermittelt werde. Sie stünden im Verdacht des Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz. Die Ermittlung gegen die Hintermänner des illegalen Lkw-Geschäfts ist laut «Focus» durch eine Selbstanzeige des Konzerns im Februar 2004 ausgelöst worden. Dies habe schließlich zu einer Razzia am 30. November in der Stuttgarter Zentrale sowie im Lkw-Werk in Wörth (Rheinland-Pfalz) geführt. ddp.vwd/hsi  
bammie:

Verkauf und Service an ausgesuchtem Standort

 
19.01.05 21:41
Am 17. Januar eröffnete in Moskau das erste Mercedes-Benz Center, das gleichzeitig Verkauf und Service bietet, zunächst nur für Personenwagen und Transporter, im März werden ein Maybach- und SLR-Studio das Angebot vervollständigen. Ziel sei es, so Juergen Sauer, Generaldirektor der DaimlerChrysler Automotive Russia, Mercedes als Marke in dem wachsenden Automarkt Russlands offensiver zu positionieren. Die neue Niederlassung auf dem Weg zum Flughafen Scheremetjewo gehört mit einer Ausstellungsfläche von 2000 Quadratmetern zu einem der größten Mercedes-Center in Mittel- und Osteuropa.
bilanz:

Mercedes belastet Daimler

 
10.02.05 11:20

10. Februar 2005 Der Automobilhersteller Daimler-Chrysler hat mit einem operativen Gewinneinbruch im vierten Quartal die Markterwartungen deutlich verfehlt. Zur Ergebnisverbesserung trugen nach Konzernangaben vor allem die Sparte Chrysler und die Nutzfahrzeugsparte bei. Belastungen rührten dagegen aus der Mitsubishi Fuso and Bus Corporation und Toll Collect.

In der Mercedes Car Group brach der Operating Profit um 47 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro ein. Allein im vierten Quartal ging der Gewinn um 97 Prozent auf nur noch 20 Millionen Euro zurück. Begründet wurde dies mit der Dollarschwäche, den hohen Anlaufkosten für neue Produkte und die Kosten für die Qualitätsverbesserung bei Mercedes-Benz sowie dem deutlich negativen Ergebnisbeitrag von Smart.

Hoffnung auf 2006 gesetzt

Daimler-Chrysler rechnet auch 2005 nur mit einem leichten Gewinnanstieg. Allerdings würden die Jahre 2006 und 2007 deutlich besser, weil sich dann die Produktoffensive voll auswirke, hieß es.

Vorstandschef Jürgen Schrempp hat sich zuversichtlich gezeigt, die Ertragsprobleme von Mercedes-Benz bald zu lösen. „Wir werden die Herausforderungen bei Mercedes-Benz-Pkw innerhalb von 12 Monaten in den Griff bekommen”, sagte er auf der Jahrespressekonferenz des Autokonzerns in Sindelfingen. Das neue Optimierungsprogramm CORE werde die Schwerpunkte Qualitätsoffensive, Kostenoptimierung und Erlössteigerung haben. Im Laufe des Jahres werde man erste Ergebnisse sehen. Schrempp sagte, auch ohne den schwachen Dollar wären die Ergebnisse in der MCG „nicht akzeptabel” gewesen.

Bei der defizitären Kleinstwagenmarke Smart werde an einem langfristig tragfähigen Geschäftsmodell gearbeitet. Dazu gehöre auch, daß die Wirtschaftlichkeit des geplanten Geländewagens smart „formore” nochmals auf den Prüfstand komme. Das Smart-Produktprogramm solle im Laufe der nächsten zwei Jahre attraktiver gestaltet werden. Auch die Einführung von Smart in den Vereinigten Staaten werde untersucht.

Das einstige Sorgenkind Chrysler glänzte mit einem Gewinn von 1,4 Milliarden Euro nach einem Verlust von 500 Millionen Euro im Jahr davor. Die Nutzfahrzeuge konnten den Gewinn um 64 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro steigern. Der Konzernumsatz wuchs um vier Prozent auf 147 Milliarden Euro.

Aktie sackt ab

Die Aktien von Daimler-Chrysler gerieten nach der Vorlage der Geschäftszahlen bereits vor Börseneröffnung unter Druck. Im vorbörslichen Handel der elektronischen Handelsplattform Instinet verbuchten die Aktien ein Minus von rund 1,7 Prozent.
„Die Zahlen waren sehr schlecht, was vor allem an der Mercedes Car Group liegt. Auch den Ausblick finde ich wenig aussagekräftig", sagte ein Händler. Kurz nach Handelsauftakt an der Frankfurter Börse rutschte das Papier um 2,35 Prozent auf 35,27 Euro und war damit Schlußlicht im Deutschen Aktienindex (DAX)

„Enttäuschend”, resümiert ein Händler nach einem erstem Blick auf das Zahlenwerk von Daimler-Chrysler. Operativ habe der Konzern lediglich die Prognose von Merrill Lynch getroffen, und dort sei die Aktie mit „Sell” eingestuft. Die Probleme lägen nun klar bei Mercedes, das operative Ergebnis hier sei deutlich schwächer als ohnehin befürchtet.

FAZ 10.2.2005

Die Aktie wird weiter dümpeln. Schrempp kriegt den Laden einfach nicht in den Griff.
emarald:

technisch überkauft?

 
10.02.05 13:16
Der Kurstrend ist seitwärts gerichtet, nach den Kursgewinnen der letzten Tage dürfte der Titel deshalb nun eher "überkauft" sein, denn der kurzfristige Relative Stärke Index notiert bei über 65 Punkten, s.a. www.traducer.de/star/include/chart5a.htm

Gruß emarald
bilanz:

Die Aktie

 
10.02.05 14:55

Obwohl Mercedes durch viele Zukäufe und Beteiligungen zur Daimler-Chrysler
wurde,

ist die Aktie des heute viel grösseren Unternehmens

3 Prozent weniger wert als vor 10 Jahren.

Wann kommt hier der Tournaround?
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