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CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2000/23
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
ConSors Discount-Broker AG Freitag, 09. Juni 2000
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE DEUTSCHER MARKT
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NICE*LETTER EMPFEHLUNG
7. NEUER MARKT REPORT
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
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1. CONSORS INTERN
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--- Dienstag, 13.06.2000, 18:00 - 19:00 Uhr: -----
--- GoingPublic-Magazin im BrokerBoard! ----------
| Welche Neuemissionen lohnen sich noch? Welches IPO bleibt auch auf
| Dauer interessant? Fragen die das GoingPublic-Team Karim Serrar,
| Frank Schnattinger und Christian Schiffmacher im GoingPublic-Board.
--- Mittwoch, 14.06.2000, 18:00 - 19:00 Uhr: -----
--- Wirtschaftswoche im BrokerBoard! -------------
| Messerscharfe Kommentare und Einschätzungen zum Börsentrend und zu
| Neuemissionen. Hauke Reimer beantwortet Ihre Fragen zum Neuen Markt
| im Wirtschaftswoche-Board.
--- Donnerstag, 15.06.2000, 18:00 - 19:00 Uhr: ---
--- IBS im BrokerBoard! --------------------------
| Finanzvorstand Erik Massmann stellt sich Ihren Fragen zum Unterneh-
| men und zum Börsengang im IBS-Board.
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2. MARKTANALYSE
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Deutscher Aktienmarkt, 24. Woche vom 13. bis 16. Juni 2000
So wie die derzeit drückende Schwüle des Wetters die körperlichen und
geistigen Aktivitäten im fortschreitenden Tagesverlauf zunehmend
hemmt, so hemmten der intakte Abwärtstrend vom März und zuletzt auch
der große EZB-Leitzinserhöhungsschritt bislang den Deutschen Aktienin-
dex DAX trotz einiger Kraftanstrengungen am weiteren Aufstieg. Die "7"
blieb aber an der Tausenderstelle stehen. Zuletzt notierte der Index
bei 7235 Punkten (Stand: 09.06.2000, 20 Uhr MESZ) mit einer negativen
Wochenperformance von 2,7 %. Dem neuen Abendaktienhandel muß derzeit
eine gewisse "Schonfrist" zugestanden werden. Die verlängerte Handels-
zeit bis 20 Uhr bewegte bislang nur einen sehr kleinen Anteil, gemes-
sen an den Gesamttagesumsätzen der liquidesten Werte.
Das europäische Aktienmarktbarometer, der DJ STOXX 50 Index, notierte
zuletzt nahe dem bisherigen Wochenverlaufstief (4987) bei 5020 Punkten
(Stand: 09.06.2000, 20 Uhr MESZ) im Wochenvergleich um 2,6 % im Minus.
Insbesondere die TMT-Aktien (Technologie-Medien-Telekommunikation)
zeigten eine Konsolidierung. Technisch wurde der STOXX 50 von der Wi-
derstandszone zwischen 5070 und 5160 abgehalten, weiter nach oben zu
klettern. Seit März 2000 markiert die obere Begrenzung nun schon ins-
gesamt viermal ein Top und bekräftigt damit die Bedeutung dieser mas-
siven Hürde. Der extrem steile Aufwärtstrend von Ende Mai wurde bei
5070 nach unten verlassen. Unterstützung kommt vom seit Anfang Januar
2000 bestehenden Aufwärtstrend bei aktuell 4930. Weitere Supports be-
stehen bei 4870 und 4690.
Die in der Vorwoche kräftig wiederbelebten Technologiewerte brachten
für die vergangenen fünf Börsentage keine besonderen Anregungen. Al-
lenfalls einzelne unternehmensspezifische Meldungen beflügelten. An-
sonsten bleibt das bekannte Warten auf die wöchentlich veröffentlichen
US-Konjunkturdaten, zuletzt die Zahlen zum US-Erezeugerpreisindex.
Diese zeigten sich für Mai gegenüber dem Vormonat unverändert. Sie
wurden deshalb besser als erwartet und damit als Zeichen einer ge-
dämpften Inflationsentwicklung interpretiert. Dies und die Aussichten
auf eine verlangsamte Dynamik des Wirtschaftswachstums lassen erwar-
ten, daß möglicherweise ein weiterer Dreh der US-Notenbank (Fed) an
der "Leitzinsschraube" vor den Präsidentschaftswahlen im Herbst aus-
bleibt. Die nächste FOMC-Sitzung ist am 28. Juni. Dadurch setzte sich
im Handelsverlauf am Freitag zunächst eine freundlichere Tendenz
durch. Insgesamt auf Wochenbasis betrachtet tendierte der Dow Jones
industrial average mit einer Performance von minus 1,5 % aber deutlich
Richtung "Süden". Zuletzt notierte das amerikanische Aktienmarktbaro-
meter bei 10638 Punkten (Stand: 09.06.2000, 20 Uhr MESZ). Krampfhaft
versuchte der Index, sich an seine 200-Tage-Linie bei derzeit 10775
festzukrallen. Diese verläuft innerhalb einer Widerstandszone zwischen
10730 und 10900. Mit dem Wochenverlaufstief bei 10625 wurde der be-
reits gebrochene Abwärtstrend vom April nochmals angetestet. Die wich-
tige Hürde sehen wir in dem Abwärtstrend vom Januar bei 10975. Diese
Marke sowie die untere Begrenzung der Unterstützungszone zwischen
10500 und 10300 markieren bis auf weiteres den möglichen Aktionsradius
des Dow Jones und damit seine "Hoffnungs- bzw. Schicksalslinien".
Orientierungungslosigkeit und Gewinnmitnahmen nach der zuvor kräftigen
Aktienmarkterholung kennzeichneten die Entwicklung des japanischen
Nikkei 225 Index, der im Wochenvergleich praktisch unverändert bei zu-
letzt 16861 Punkten notierte. Das Warten auf die zwischenzeitlich ver-
öffentlichten Wirtschaftszahlen wirkte zurückhaltend und insgesamt
kursdämpfend. Das Konjunkturwachstum vom Januar bis März 2000 war mit
2,4 % nach Aussagen von Marktbeobachtern nicht stark genug, um Anre-
gungen für die Aktienmärkte zu liefern. Technisch hat der Nikkei nach
der zuvor überverkauften Situation das erwartete kurzfristige Erho-
lungspotential bis zum Widerstand bei 17290 ausgelotet, um anschlie-
ßend in die Unterstützungszone zwischen 16800 bis 16400 zurückzukeh-
ren. Bei weiterer Schwäche sollte der Aufwärtstrend vom Oktober 1998,
der über das Tief vom Mai 2000 verläuft, stützend wirken, der aktuell
bei 16070 verläuft. Hier beginnt auch die von uns ausgemachte Boden-
bildung zwischen 16000 und 15500.
Beim DAX sehen wir die mögliche Bodenbildungsmarke bei unserer
"Schicksalslinie" bei 6780. Davor wurde der Index zuletzt aber von der
Unterstützungszone zwischen 7290 und 7110 aufgenommen. Auf dieser Ba-
sis könnte eine kurze Verschnaufpause zur weiteren technischen Orien-
tierung stattfinden. Eine wichtige "Börsenlandmarke" ist derzeit der
seit März 2000 intakte Abwärtstrendkanal zwischen aktuell 7390 und
6760. Diesen hatte der DAX in der Vorwoche zunächst in einem Zug von
der unteren zur oberen Begrenzung durchschritten, um nun an der oberen
Linie entlang wieder nach unten zu triften. Solange dieser Abwärts-
trend nicht nachhaltig nach oben verlassen wird, bleibt jeder DAX-An-
stieg nur eine normale Erholung innerhalb der laufenden Korrektur. Die
Hoffnung auf eine dauerhafte Seitwärtskonsolidierung zwischen 7700 und
7100 besteht noch.
Weiter schwach zeigt sich die Umsatzentwicklung, wobei in die zuletzt
fallenden Notierungen hinein ein tendenzieller Anstieg zu erkennen
ist. Dies konnten wir seit März nun schon öfters beobachten, und es
ist kein Zeichen für Stärke. Nach der kurzfristig stark überkauften
Situation ist die Stimmung am Aktienmarkt immer noch eher "bullish" zu
nennen, was als Kontraindikator die laufende Korrektur stützen würde.
Andere Marktindikatoren geben derzeit neutrale bis negative Signale.
Sehr überraschend kam der Beschluß der Europäischen Zentralbank (EZB)
vom vergangenen Donnerstag, den Hauptrefinanzierungssatz um 50 Basis-
punkte auf 4,25 % anzuheben, bei dem vom Anstieg her die US-Notenbank
nur oberflächlich betrachtet Pate stand. Hauptsächlich begründete die
EZB den großen Zinsschritt mit den sich klar verstärkenden Inflations-
risiken, insbesondere durch die über dem Referenzwert liegende Geld-
mengenentwicklung, das deutliche Wirtschaftswachstum in Euroland, den
hohen Rohölpreisen und dem niedrigen Euro-Wechselkurs zum US-Dollar.
Als weiteres restriktives Zinssignal interpretiert werden auch die ab
Juli geänderten Tendermodalitäten der EZB bezüglich der Liquiditäts-
steuerung. Durch die aktuelle Notenbankentscheidung wird bis auf wei-
teres Ruhe bei den Marktteilnehmern bezüglich Zinsdiskussionen eintre-
ten (zumindest bis nach der Sommerpause). Der Euro überschritt Dank
EZB kurzfristig die 0,97 US-Dollar-Marke, fiel zuletzt allerdings wie-
der unter 95 US$-Cents zurück. Wir raten, die neuerlich steigenden
Geldmarktzinsen zum Parken von Liquidität, z. B. auf Festgeldern oder
in Geldmarktfonds, zu nutzen und am Kapitalmarkt vorrangig in mittel-
bis langfristige Laufzeiten zu investieren.
Die Euro-Erholung wird insbesondere verstärkt US-Investoren an die
europäischen und damit auch deutschen Aktienmärkte locken. In drei Wo-
chen beenden wir das erste Halbjahr 2000. Bis dahin müssen erfahrungs-
gemäß institutionelle Investoren Liquidität tendenziell abbauen und
ihre Depots mit im Trend liegenden Aktienwerten auffüllen. Ob dies je-
doch für eine Sommerrallye reichen wird, bezweifeln wir. Vielmehr zei-
gen sich die Kurserholungen vor allem immer noch als Reaktion auf die
vorangegangenen Rückschläge, die seit März eingesteckt werden mußten.
Zusammengefaßt ergibt sich aus unserer sich nicht viel Neues: Die
letzte Woche hat sich nur als Korrektur innerhalb der laufenden Ab-
wärtsbewegung herausgestellt. Wir wären deshalb immer noch zufrieden,
wenn wir nach einer deutlichen Bodenbildung um 6800 nachhaltig in eine
Seitwärtsbewegung zwischen 7100 und 7700 einschwenken würden. Wir war-
ten auf neue Orientierungspunkte und empfehlen bis dahin, sich erge-
bende Gewinnmitnahmechancen zu nutzen, um Liquidität zu halten, und
beim Aufbau von Beständen ausschließlich Qualitätswerte einzusammeln.
Eine erfolgreiche Börsenwoche sowie frohe und erholsame Pfingstfeier-
tage (bzw. -ferien und -urlaub) wünscht Ihnen Ihr Researchteam aus
Nürnberg
Quelle: Schmidtbank Research
Verfasser: Alois Bauer
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche vom 02.06.00 - 09.06.00
Wochen-Hits 02.06.00 09.06.00 %
P & I 5,40 7,55 +39,81
Energiekontor 38,80 52,50 +35,31
Lobster Technology 6,70 9,00 +34,33
GPC Biotech 31,00 41,10 +32,58
Atoss Software 26,70 34,00 +27,34
Adori 8,70 10,90 +25,29
Fortec Elektronic 35,00 43,70 +24,86
Kiekert 28,95 35,50 +22,63
Orad 34,00 41,40 +21,76
Deag 27,95 34,00 +21,65
Wochen-Flops 02.06.00 09.06.00 %
ABIT 116,50 55,40 -52,45
Softing 18,70 14,90 -20,32
Emprise 49,00 40,00 -18,37
Stada Arzneimittel vink.NA 208,10 171,50 -17,59
Netlife 26,90 22,50 -16,36
Highlight Communications 35,45 29,80 -15,94
RTV Family Entertainment 50,00 42,10 -15,80
buecher.de 22,50 19,00 -15,56
Bäurer 85,00 72,00 -15,29
d+s online 20,10 17,20 -14,43
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Gebühren waren gestern.
Doch vom 5. Juni bis 28. Juli gibt es One,Two,Free für alle
Optionsscheine und Zertifikate von UBS Warburg.
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei ConSors (02.06.00 - 08.06.00)
1. COMDIRECT BANK AG 542800
2. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
3. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
4. EM.TV & MERCHANDISING AG 568480
5. BROADVISION INC. 901599
6 .ABIT AG 512250
7. INTERNATIONALMEDIA AG 548880
8. SAP AG 716463
9. T-ONLINE INTERNATIONAL AG 555770
10. ARIBA INC. 923835
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5. MUSTERDEPOTS
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Börse Online
Aktie WKN Kaufkurs Kurs
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Easy Software 563400 52,00 42,50
Eurobike 570660 11,25 13,00
H5B5 555540 38,65 47,00
Isra 548810 70,00 66,00
Kretztechnik 925955 21,70 42,10
LPFK Laser & Electr. 645000 132,50 305,00
Medion 660500 38,00 104,00
Micronas 910354 590,00 588,00
Rofin-Sinar 902757 14,10 13,80
U.C.A. 701200 64,40 67,00
Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
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Singulus Tech 723890 2040 28,97 62,45
Net AG 786740 1400 28,20 25,10
Kamps 628060 1100 36,00 33,80
Internolix 622730 1100 36,80 37,70
Internationalmedia 548880 1000 39,80 51,90
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
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Knorr Capital 768610 500 49,00 58,50
Morphosys 663200 300 92,00 220,00
International Media 548880 500 41,50 44,40
Medarex 883040 180 50,00 60,80
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6. NICE*LETTER EMPFEHLUNG
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NICE*Letter 23/00 vom 9.6.2000
bäurer: forciert Wachstum mit ASP-Strategie
Wenn Unternehmen aus dem ERP-Bereich mit Internet-Strategien aufwar-
ten, springt die Börse meist nicht sofort an. Wie das Beispiel SAP
zeigt, sind solche Strategien nicht automatisch von Erfolg gekrönt.
Ähnlich abwartend zeigt sich auch die Börse bei der bäurer AG. Dabei
ist die Internet-Strategie des Hüfinger Unternehmens wesentlich klarer
und einfacher umsetzbar. Die ERP-Software von bäurer bietet Lösungen
zur optimalen Steuerung von Produktionsprozessen. Hauptklientel ist
die mittelständisch geprägte Industrie. Um diese Software stärker mit
dem Internet zu verknüpfen, kaufte sich bäurer mit 7,38 % bei dem On-
line-Shopping-Softwarehersteller Openshop ein. Und der CRM-Hersteller
(Customer Relationship Management) TPS Labs wurde kurzerhand gleich
ganz übernommen. Richtig Farbe bekommt die Internet-Strategie mit der
Gründung der b-gate AG. Diese Tochter betreibt und initiiert Branchen-
marktplätze im Internet. Das erste Branchen-Portal steht bereits:
"OpenOptics", der eMarket rund um Glasherstellung, Glasverarbeitung,
Optiker und Augenärzte. Gegründet wurde dazu die Open Optics GmbH,
bäurer hält 65 %. Von Unternehmenschef Heinz Bäurer erfuhren wir, dass
der nächste Marktplatz - ein Möbel-Portal - kurz vor Vollendung steht.
Das gleiche Schema: Möbelhersteller und -zulieferer sollen in die Be-
treibergesellschaft eingebunden werden, bäurer will aus strategischen
Gründen die Mehrheit. b-gate fungiert als ASP (Application Service
Provider) für die Portale, übernommen wird also das gesamte Hosting
der Software und der Daten nebst der Pflege. Die Schwäche des Konkur-
renten Baan kommt bäurer derzeit höchst gelegen, mittlerweile finden
immer mehr Kunden mit mehr als 500 Mitarbeitern die Hüfinger Software
attraktiv. Da das zweite Quartal bis jetzt hervorragend lief, hält
bäurer an dem 2000er Ziel von rund 166 Mio. DEM und 6 % EBIT-Marge
fest - hofft aber insgeheim auf mehr. Die Börse offensichtlich auch,
sie billigt bäurer höhere KGVs und KUVs als den Konkurrenten Brain
International, PSI und infor zu.
Unsere Meinung: ERP-, CRM-, SCM- und Online-Shopping-Software spielen
bei bäurer auf eine bislang unvergleichliche Art und Weise ineinander.
Eine interessante Fantasie ergibt sich überdies durch das nahezu be-
liebig kopierbare Konzept der Online-Branchenmarktplätze. Nutzen Sie
schwache Tage zum Bestandsaufbau - akkumulieren.
Quelle: NICE*LETTER
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7. NEUER MARKT REPORT
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Czerwensky's Neuer Markt Report:
Neuer Markt trotz "Zinskeule" relativ stabil
Der deutsche Aktienmarkt stand in der abgelaufenen Woche ganz im Zei-
chen von Zinsüberlegungen. Vor allem die aus USA herüberwehenden Sig-
nale für eine Zinsentspannung lösten zu Wochenbeginn positive Kursim-
pulse aus. Insbesondere die veröffentlichten Arbeitsmarktdaten ver-
sprühten an Wall Street neuen Zinsoptimismus. Zusammen mit den seit
2 Monaten stagnierenden Einzelhandelsumsätzen und einem leicht nachge-
benden Einkaufsmanager-Index weckten sie Hoffnungen, daß die überfäl-
lige Dämpfung der US-Konjunktur bereits eingesetzt haben könnte und
Alan Greenspan von weiteren Zinsanhebungen absehen könnte. Obwohl die
Euphorie im weiteren Wochenverlauf abflaute und gute Vorgaben aus
Übersee ausblieben, stabilisierte sich der deutsche Markt auf dem er-
höhten Kursniveau. Für einen Dämpfer sorgte dann indes die Europäische
Zentralbank am Donnerstag mit ihrer unerwartet kräftigen Leitzinsanhe-
bung um 50 Basispunkte auf 4,25 %.
Doch diese Zinsentscheidung könnte sich auf mittlere Sicht - kurzfris-
tig dürfte der volatile Kursverlauf am Neuen Markt (NEMAX ALL SHARE
5901 Punkte) noch fortsetzen - günstig auf Aktien auswirken, da dieser
"Befreiungsschlag" die europäische Zinsdiskussion zunächst beenden
könnte. Damit wäre ein wesentlicher Belastungsfaktor vom Tisch. Ferner
dürften die nun verbesserten Perspektiven für eine deutliche Euro-Er-
holung zusätzliches ausländisches Anlagekapital an die Märkte der Wäh-
rungsunion lenken. Damit könnten die Wachstumstitel des Neuen Marktes
wieder stärker in den Focus rücken.
Doch Vorsicht: Die Zugpferde der letzten Hausse sind nicht unbedingt
die neuen Favoriten. Nicht alle "heruntergeprügelten" Werte werden ei-
ne Auferstehung feiern. Wir raten daher eindringlichst, bei Engage-
ments auf Qualität zu achten und sich nicht von Kurs-Pusherei blenden
zu lassen. Profitabilität, Wachstum und eine gute Marktposition soll-
ten primäre Auswahlkriterien sein.
Wie sensibel die Anleger derzeit auf negative Meldungen reagieren,
zeigte sich am Beispiel der ABIT AG sehr deutlich. Von diversen Bör-
senbriefen mit "Traumkurszielen" bis auf 225 Euro gepusht, folgte nun
der jähe Absturz. Das Unternehmen gab bekannt, daß die selbst vor Wo-
chen nach oben gesetzten Erwartungen im dritten Quartal des Geschäfts-
jahres (31.7.) wohl nicht erfüllt werden können. Verantwortlich sei
insbesondere das neue Internet-Software-Produkt e-inkasso, bei dem der
Absatz nicht wie vorhergesehen floriert. Panikartige Verkäufe rissen
den Aktienkurs in dieser Woche um 54 % in die Tiefe auf 53,50 Euro.
United Visions: TV-Produzent setzt auf "Interactive Entertainment-
Shows"
Wieder einmal wird die Familie der Medienunternehmen am Neuen Markt um
ein weiteres Mitglied erweitert. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt die
unabhängige Produktions- und Vermarktungsgesellschaft United Visions
Entertainment, deren strategischer Focus auf Event-Shows zur Prime-
Time im Fernsehen liegt, nicht auf Auftragsproduktion. Die Berliner
entwickeln neue Entertainment-Formate selbst und vermarkten diese ent-
lang der gesamten Wertschöpfungskette. Zu den bekannten Massenveran-
staltungen zählen "Die Wahl der Miss Germany", "Silvester am Branden-
burger Tor" oder "Festival des deutschen Schlagers". Das Zauberwort in
der Zukunftsstrategie von United Visions heißt jedoch "Interactive En-
tertainment" - Shows, bei denen der Zuschauer per Internet den Ablauf
beeinflußen kann. Für diesen neu entwickelten Bereich bestehen bislang
allerdings nur Konzepte, aussichtsreiche Plazierungsverhandlungen lau-
fen derzeit, erfährt Czerwensky intern exklusiv. Sollten diese Formate
auf dem hart umkämpften Unterhaltungssektor jedoch floppen, bleiben
die Vermarktungserlöse mager und der Börsengänger bleibt auf seinen
Investitionen sitzen - der "Preis der Unabhängigkeit". Seine Umsätze
von 28 Mill. DM im vergangenen Jahr erzielte United Visions denn auch
hauptsächlich in der Sparte Herstellung/Media-Services, der Vermietung
von Studio-Infrastruktur bzw. einzelner Komponenten und Einrichtungen.
Event-Shows und TV-Produktionen trugen gerade mal 11 Mill. DM bei. Al-
lerdings soll hier das Pendel ab 2000 deutlich umschlagen. Insgesamt
will United Visions im laufenden Jahr gut 38 und im kommenden über 60
Mill. DM umsetzen. Im nächsten Jahr soll pro Aktie mehr als 1 Euro
hängen bleiben. Wir rechnen mit einem Emissionspreis von rund 26 Euro.
Qualität und gute Kontakte garantiert das Vorstandsmitglied Wolfgang
Penk, langjähriger Unterhaltungschef des ZDF. Die Zeichnung (14. - 16.
Juni, Konsortialführer: DG Bank) dürfte sich deshalb lohnen.
Tips und Termine
Bevor eine richtige Flutwelle an Neuemissionen über den Neuen Markt
hereinbricht, wagt in der Woche nach den Pfingstfeiertagen mit AmaTech
(13.6.) nur ein Unternehmen den Sprung. Dabei verheißen die vorbörsli-
chen Kurse von bis zu 28 Euro (Bookbuilding-Spanne 16 - 20) ein gelun-
genes Debüt. Bemerkenswert, daß der SMAX mit drei Neulingen den Neuen
Markt deutlich überflügelt. Ferner ist die Saison der Hauptversammlun-
gen angebrochen. Am Dienstag stellt sich die Mania AG ihren Aktionä-
ren. Edel wird seinen Anteilseignern am 14. Juni die mäßige Kursent-
wicklung erläutern müssen. Vielleicht bringt hier ja der Börsengang
des TV-Musiksenders VIVA, an dem Edel 16 % der Anteile hält, neue
Kursimpulse. Intertainment, Teldafax und LPKF Laser & Electronics hal-
ten ihre HV am Donnerstag ab. Friedlich dürfte es am 16. Juni bei
Quiagen und Lintec zugehen. Auch bei Mühl (Freitag) ist der Aktienkurs
nach dem kürzlich erfolgten "zarten Internet-Anstrich" deutlich ange-
sprungen. Kritischen Fragen könnte sich das Management von FortuneCity
am Freitag gegenübersehen. Die Aktionäre dürften von den anhaltend
tiefroten Unternehmenszahlen wenig begeistert sein.
Quelle: Czerwensky Intern
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8. EMPFEHLUNGEN INLAND
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Goldman Sachs: Siemens Kursziel 190 Euro
Die Analysten des Investmenthauses Goldman Sachs stufen die Aktie des
Elektrokonzerns Siemens (WKN 723610) als "Outperformer" ein. Der ein-
geleitete Restrukturierungsprozess habe das Vertrauen der Anleger ge-
winnen können. Daher sei mittelfristig mit deutlichen Gewinnzuwächsen
zu rechnen. Zur Erfüllung der hohen Erwartungen seien jedoch weitere
radikale Veränderungen in der Konzernstruktur notwendig. Nach Auffas-
sung der Experten sollte das Papier von den Anlegern wiederentdeckt
werden und eine marktüberdurchschnittliche Performance aufweisen. Das
Kursziel sei auf 190 Euro veranschlagt.
Siemens (WKN 723610)
Quelle: Aktiencheck
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Morgan Stanley Dean Witter: Lufthansa "strong buy"
Das Researchteam von Morgan Stanley Dean Witter stuft die Aktie der
Lufthansa AG (WKN 823212) mit "strong buy" ein. Das Unternehmen habe
1999 nahezu als einzige Airline schwarze Zahlen geschrieben. Der Avia-
tion-Konzern arbeite auf weltweite Fusionen hin und setze der zykli-
schen Luftfahrt antizyklische Sparten entgegen, etwa Catering für an-
dere Airlines. Sei die Lufthansa in bestimmten Geschäften dauerhaft zu
schwach, wolle sie Bündnisse mit anderen Gesellschaften eingehen oder
den entsprechenden Bereich konsequent abstossen. Das Joint-Venture
zwischen Lufthansa Cargo und der Deutschen Post Tochter Air Express
International sei nicht zu unterschätzen. Über Beteiligungen der Mut-
terkonzerne am Expressdienstleister DHL solle das größte Luftfrachtun-
ternehmen der Welt entstehen. Aktie sei unterbewertet mit Kursziel
31,9 % binnen 12 Monaten, so die Experten.
Lufthansa AG (WKN 823212)
Quelle: Aktiencheck
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Lehman Brothers: Intershop Kursziel 700 Euro
Die Analysten der Investmentbank Lehman Brothers stufen die Aktie des
e-Commerce-Spezialisten Intershop (WKN 622700) unverändert mit "Kau-
fen" ein. Die verantwortlichen Analysten Elise Horowitz und Jö Spoo-
ner stehen der angekündigten Kooperation mit dem Computer-Hardware-
Hersteller Hewlett-Packard zur Errichtung einer e-Commerce-Plattform
positiv gegenüber. Diese solle auf der bestehenden e-Commerce-Platt-
form von Intershop aufgebaut werden und auf die Bedürfnisse mittel-
ständischer und großer Unternehmen zugeschnitten sein. Diese Allianz
würde die Marktstellung des Produktes Enfinity in den Vereinigten
Staaten stärken. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung könne dem An-
leger ein Engagement in den NEMAX-50-Titel nahegelegt werden. Das
Kursziel auf Sicht von 12 bis 18 Monate veranschlagen die Experten auf
700 Euro.
Intershop (WKN 622700)
Quelle: Aktiencheck
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Telebörse: Steag Hamatech interessant
Die Börsenexperten von der "Telebörse" sehen für Steag Hamateck (WKN
730900) noch Wachstumspotenzial. Bei der Produktion von CD- und DVD-
Anlagen habe Steag Hamatech mit rund 279 Millionen Euro Umsatz im ver-
gangenen Jahr weltweit eindeutig Platz eins belegt, gefolgt von der
niederländischen Toolex International mit 230 Millionen Euro. Steag
Hamatech habe Anfang vergangenen Jahres die amerikanische First Light
Technology übernommen, um auf diese Weise möglichst schnell einen Fuß
in den Sputter-Markt zu bekommen. So sei für die Firma laut dem Vor-
stand Stephan Mohren das technische Know-how der Amerikaner bei DVD-
Technik entscheiden gewesen. Stega Hamatech wolle noch in diesem Monat
den ersten eigenen Beschichter einbauen, im bayerischen Alzenau sei es
voraussichtlich im August soweit. Wenn die kommenden Quartale überzeu-
gend seien, wäre Steag wieder interessant.
Steag Hamateck (WKN 730900)
Quelle: Aktiencheck
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ABN Amro: Fantastic bleibt empfehlenswert
Die Analysten der niederländischen Bank ABN Amro stufen die Aktie des
Schweizer Internetsoftware-Spezialisten Fantastic (WKN 925476) weiter-
hin mit "Buy" ein. Die zuständigen Analysten Hackenberg und Slomka
halten die Neuausrichtungder Gesellschaft von einem reinen Softwareun-
ternehmen zu einem Anbieter von Lösungen für das Multimedia-Breitband-
Segment für vielversprechend. Anwendungen wie beispielsweise SmartCas-
ter für multimediale Präsentationen dürften positive Umsatzeffekte
liefern. Vor allem die Erstellung einer Referenzliste mit Breitband-
Applikationen solle potentielle Kunden von der Produktqualität des
Unternehmens überzeugen. Der Vorstandsvorsitzende Reto Braun beabsich-
tige sechs Präsentationen bis zum dritten Quartal durchzuführen. Auf-
grund der guten Geschäftsstrategie könne dem Anleger weiterhin ein En-
gagement in den NEMAX-50-Titel empfohlen werden.
Fantastic (WKN 925476)
Quelle: Aktiencheck
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9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
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Salomon Smith Barney: Unicredito Italiano kaufen
Das Researchteam von Schroder Salomon Smith Barney setzt das Kursziel
für die Aktie der Unicredito Italiano S.P.A. (WKN 850832) auf 6,418
Euro binnen 12 Monaten fest. Gemessen an der Marktkapitalisierung sei
Unicredito das sechstgrößte Unternehmen Italiens. Von der erwartenden
steigenden Kreditnachfrage und wachsender Konsumausgaben sollte das
Unternehmen besonders profitieren können. Schließlich sei die Gesell-
schaft in Regionen mit erhöhter Kreditnachfrage ausnahmslos durch
Tochtergesellschaften vertreten. Dazu gehöre beispielsweise die Carito
im Nordosten und Rolo Banca in der Emilia Romana. Für dieses Jahr wer-
de ein Nettogewinn von etwa zwei Mrd. Euro erwartet. In 1999 habe Uni-
credito 1,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Anleger sollten in diesen Titel
investieren, so die Wertpapierexperten.
Unicredito Italiano S.P.A. (WKN 850832)
Quelle: Aktiencheck
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Der Aktionär: Numico Kursziel 80 Euro
Ein Einstieg in die Aktie der Numico N.V. (WKN 856176) sollte sich
nach Ansicht der Experten vom Anlegermagazin "Der Aktionär" lohnen.
Das Unternehmen habe sich erfolgreich vom traditionellen Nahrungsmit-
telhersteller zum Anbieter von hochmargiger Spezialnahrung mausern
können. Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung, ein steigendes
Gesundheitsbedürfnis und die gute Positionierung in den Wachstumsmärk-
ten Fernost mache den Titel zu einem der Favoriten der Wertpapierex-
perten. Numico werde im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich einen
Umsatz in Höhe von 3,9 Mio. Euro erzielen und werde momentan mit einem
KGV 2000e von 22 bewertet. Der Titel habe noch erhebliches Kurspoten-
tial, so die Einschätzung vom Researchteam.
Numico N.V. (WKN 856176)
Quelle: Aktiencheck
CONSORS WEEKLY NEWSLETTER Nr. 2000/23
Der kostenlose, wöchentliche Newsletter der
ConSors Discount-Broker AG Freitag, 09. Juni 2000
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THEMEN DIESER AUSGABE:
1. CONSORS INTERN
2. MARKTANALYSE DEUTSCHER MARKT
3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
4. CONSORS FAVORITEN
5. MUSTERDEPOT
6. NICE*LETTER EMPFEHLUNG
7. NEUER MARKT REPORT
8. EMPFEHLUNGEN INLAND
9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
10. DISCLAIMER
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1. CONSORS INTERN
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--- Dienstag, 13.06.2000, 18:00 - 19:00 Uhr: -----
--- GoingPublic-Magazin im BrokerBoard! ----------
| Welche Neuemissionen lohnen sich noch? Welches IPO bleibt auch auf
| Dauer interessant? Fragen die das GoingPublic-Team Karim Serrar,
| Frank Schnattinger und Christian Schiffmacher im GoingPublic-Board.
--- Mittwoch, 14.06.2000, 18:00 - 19:00 Uhr: -----
--- Wirtschaftswoche im BrokerBoard! -------------
| Messerscharfe Kommentare und Einschätzungen zum Börsentrend und zu
| Neuemissionen. Hauke Reimer beantwortet Ihre Fragen zum Neuen Markt
| im Wirtschaftswoche-Board.
--- Donnerstag, 15.06.2000, 18:00 - 19:00 Uhr: ---
--- IBS im BrokerBoard! --------------------------
| Finanzvorstand Erik Massmann stellt sich Ihren Fragen zum Unterneh-
| men und zum Börsengang im IBS-Board.
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2. MARKTANALYSE
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Deutscher Aktienmarkt, 24. Woche vom 13. bis 16. Juni 2000
So wie die derzeit drückende Schwüle des Wetters die körperlichen und
geistigen Aktivitäten im fortschreitenden Tagesverlauf zunehmend
hemmt, so hemmten der intakte Abwärtstrend vom März und zuletzt auch
der große EZB-Leitzinserhöhungsschritt bislang den Deutschen Aktienin-
dex DAX trotz einiger Kraftanstrengungen am weiteren Aufstieg. Die "7"
blieb aber an der Tausenderstelle stehen. Zuletzt notierte der Index
bei 7235 Punkten (Stand: 09.06.2000, 20 Uhr MESZ) mit einer negativen
Wochenperformance von 2,7 %. Dem neuen Abendaktienhandel muß derzeit
eine gewisse "Schonfrist" zugestanden werden. Die verlängerte Handels-
zeit bis 20 Uhr bewegte bislang nur einen sehr kleinen Anteil, gemes-
sen an den Gesamttagesumsätzen der liquidesten Werte.
Das europäische Aktienmarktbarometer, der DJ STOXX 50 Index, notierte
zuletzt nahe dem bisherigen Wochenverlaufstief (4987) bei 5020 Punkten
(Stand: 09.06.2000, 20 Uhr MESZ) im Wochenvergleich um 2,6 % im Minus.
Insbesondere die TMT-Aktien (Technologie-Medien-Telekommunikation)
zeigten eine Konsolidierung. Technisch wurde der STOXX 50 von der Wi-
derstandszone zwischen 5070 und 5160 abgehalten, weiter nach oben zu
klettern. Seit März 2000 markiert die obere Begrenzung nun schon ins-
gesamt viermal ein Top und bekräftigt damit die Bedeutung dieser mas-
siven Hürde. Der extrem steile Aufwärtstrend von Ende Mai wurde bei
5070 nach unten verlassen. Unterstützung kommt vom seit Anfang Januar
2000 bestehenden Aufwärtstrend bei aktuell 4930. Weitere Supports be-
stehen bei 4870 und 4690.
Die in der Vorwoche kräftig wiederbelebten Technologiewerte brachten
für die vergangenen fünf Börsentage keine besonderen Anregungen. Al-
lenfalls einzelne unternehmensspezifische Meldungen beflügelten. An-
sonsten bleibt das bekannte Warten auf die wöchentlich veröffentlichen
US-Konjunkturdaten, zuletzt die Zahlen zum US-Erezeugerpreisindex.
Diese zeigten sich für Mai gegenüber dem Vormonat unverändert. Sie
wurden deshalb besser als erwartet und damit als Zeichen einer ge-
dämpften Inflationsentwicklung interpretiert. Dies und die Aussichten
auf eine verlangsamte Dynamik des Wirtschaftswachstums lassen erwar-
ten, daß möglicherweise ein weiterer Dreh der US-Notenbank (Fed) an
der "Leitzinsschraube" vor den Präsidentschaftswahlen im Herbst aus-
bleibt. Die nächste FOMC-Sitzung ist am 28. Juni. Dadurch setzte sich
im Handelsverlauf am Freitag zunächst eine freundlichere Tendenz
durch. Insgesamt auf Wochenbasis betrachtet tendierte der Dow Jones
industrial average mit einer Performance von minus 1,5 % aber deutlich
Richtung "Süden". Zuletzt notierte das amerikanische Aktienmarktbaro-
meter bei 10638 Punkten (Stand: 09.06.2000, 20 Uhr MESZ). Krampfhaft
versuchte der Index, sich an seine 200-Tage-Linie bei derzeit 10775
festzukrallen. Diese verläuft innerhalb einer Widerstandszone zwischen
10730 und 10900. Mit dem Wochenverlaufstief bei 10625 wurde der be-
reits gebrochene Abwärtstrend vom April nochmals angetestet. Die wich-
tige Hürde sehen wir in dem Abwärtstrend vom Januar bei 10975. Diese
Marke sowie die untere Begrenzung der Unterstützungszone zwischen
10500 und 10300 markieren bis auf weiteres den möglichen Aktionsradius
des Dow Jones und damit seine "Hoffnungs- bzw. Schicksalslinien".
Orientierungungslosigkeit und Gewinnmitnahmen nach der zuvor kräftigen
Aktienmarkterholung kennzeichneten die Entwicklung des japanischen
Nikkei 225 Index, der im Wochenvergleich praktisch unverändert bei zu-
letzt 16861 Punkten notierte. Das Warten auf die zwischenzeitlich ver-
öffentlichten Wirtschaftszahlen wirkte zurückhaltend und insgesamt
kursdämpfend. Das Konjunkturwachstum vom Januar bis März 2000 war mit
2,4 % nach Aussagen von Marktbeobachtern nicht stark genug, um Anre-
gungen für die Aktienmärkte zu liefern. Technisch hat der Nikkei nach
der zuvor überverkauften Situation das erwartete kurzfristige Erho-
lungspotential bis zum Widerstand bei 17290 ausgelotet, um anschlie-
ßend in die Unterstützungszone zwischen 16800 bis 16400 zurückzukeh-
ren. Bei weiterer Schwäche sollte der Aufwärtstrend vom Oktober 1998,
der über das Tief vom Mai 2000 verläuft, stützend wirken, der aktuell
bei 16070 verläuft. Hier beginnt auch die von uns ausgemachte Boden-
bildung zwischen 16000 und 15500.
Beim DAX sehen wir die mögliche Bodenbildungsmarke bei unserer
"Schicksalslinie" bei 6780. Davor wurde der Index zuletzt aber von der
Unterstützungszone zwischen 7290 und 7110 aufgenommen. Auf dieser Ba-
sis könnte eine kurze Verschnaufpause zur weiteren technischen Orien-
tierung stattfinden. Eine wichtige "Börsenlandmarke" ist derzeit der
seit März 2000 intakte Abwärtstrendkanal zwischen aktuell 7390 und
6760. Diesen hatte der DAX in der Vorwoche zunächst in einem Zug von
der unteren zur oberen Begrenzung durchschritten, um nun an der oberen
Linie entlang wieder nach unten zu triften. Solange dieser Abwärts-
trend nicht nachhaltig nach oben verlassen wird, bleibt jeder DAX-An-
stieg nur eine normale Erholung innerhalb der laufenden Korrektur. Die
Hoffnung auf eine dauerhafte Seitwärtskonsolidierung zwischen 7700 und
7100 besteht noch.
Weiter schwach zeigt sich die Umsatzentwicklung, wobei in die zuletzt
fallenden Notierungen hinein ein tendenzieller Anstieg zu erkennen
ist. Dies konnten wir seit März nun schon öfters beobachten, und es
ist kein Zeichen für Stärke. Nach der kurzfristig stark überkauften
Situation ist die Stimmung am Aktienmarkt immer noch eher "bullish" zu
nennen, was als Kontraindikator die laufende Korrektur stützen würde.
Andere Marktindikatoren geben derzeit neutrale bis negative Signale.
Sehr überraschend kam der Beschluß der Europäischen Zentralbank (EZB)
vom vergangenen Donnerstag, den Hauptrefinanzierungssatz um 50 Basis-
punkte auf 4,25 % anzuheben, bei dem vom Anstieg her die US-Notenbank
nur oberflächlich betrachtet Pate stand. Hauptsächlich begründete die
EZB den großen Zinsschritt mit den sich klar verstärkenden Inflations-
risiken, insbesondere durch die über dem Referenzwert liegende Geld-
mengenentwicklung, das deutliche Wirtschaftswachstum in Euroland, den
hohen Rohölpreisen und dem niedrigen Euro-Wechselkurs zum US-Dollar.
Als weiteres restriktives Zinssignal interpretiert werden auch die ab
Juli geänderten Tendermodalitäten der EZB bezüglich der Liquiditäts-
steuerung. Durch die aktuelle Notenbankentscheidung wird bis auf wei-
teres Ruhe bei den Marktteilnehmern bezüglich Zinsdiskussionen eintre-
ten (zumindest bis nach der Sommerpause). Der Euro überschritt Dank
EZB kurzfristig die 0,97 US-Dollar-Marke, fiel zuletzt allerdings wie-
der unter 95 US$-Cents zurück. Wir raten, die neuerlich steigenden
Geldmarktzinsen zum Parken von Liquidität, z. B. auf Festgeldern oder
in Geldmarktfonds, zu nutzen und am Kapitalmarkt vorrangig in mittel-
bis langfristige Laufzeiten zu investieren.
Die Euro-Erholung wird insbesondere verstärkt US-Investoren an die
europäischen und damit auch deutschen Aktienmärkte locken. In drei Wo-
chen beenden wir das erste Halbjahr 2000. Bis dahin müssen erfahrungs-
gemäß institutionelle Investoren Liquidität tendenziell abbauen und
ihre Depots mit im Trend liegenden Aktienwerten auffüllen. Ob dies je-
doch für eine Sommerrallye reichen wird, bezweifeln wir. Vielmehr zei-
gen sich die Kurserholungen vor allem immer noch als Reaktion auf die
vorangegangenen Rückschläge, die seit März eingesteckt werden mußten.
Zusammengefaßt ergibt sich aus unserer sich nicht viel Neues: Die
letzte Woche hat sich nur als Korrektur innerhalb der laufenden Ab-
wärtsbewegung herausgestellt. Wir wären deshalb immer noch zufrieden,
wenn wir nach einer deutlichen Bodenbildung um 6800 nachhaltig in eine
Seitwärtsbewegung zwischen 7100 und 7700 einschwenken würden. Wir war-
ten auf neue Orientierungspunkte und empfehlen bis dahin, sich erge-
bende Gewinnmitnahmechancen zu nutzen, um Liquidität zu halten, und
beim Aufbau von Beständen ausschließlich Qualitätswerte einzusammeln.
Eine erfolgreiche Börsenwoche sowie frohe und erholsame Pfingstfeier-
tage (bzw. -ferien und -urlaub) wünscht Ihnen Ihr Researchteam aus
Nürnberg
Quelle: Schmidtbank Research
Verfasser: Alois Bauer
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3. GEWINNER UND VERLIERER DER WOCHE
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Die Gewinner und Verlierer der Börsenwoche vom 02.06.00 - 09.06.00
Wochen-Hits 02.06.00 09.06.00 %
P & I 5,40 7,55 +39,81
Energiekontor 38,80 52,50 +35,31
Lobster Technology 6,70 9,00 +34,33
GPC Biotech 31,00 41,10 +32,58
Atoss Software 26,70 34,00 +27,34
Adori 8,70 10,90 +25,29
Fortec Elektronic 35,00 43,70 +24,86
Kiekert 28,95 35,50 +22,63
Orad 34,00 41,40 +21,76
Deag 27,95 34,00 +21,65
Wochen-Flops 02.06.00 09.06.00 %
ABIT 116,50 55,40 -52,45
Softing 18,70 14,90 -20,32
Emprise 49,00 40,00 -18,37
Stada Arzneimittel vink.NA 208,10 171,50 -17,59
Netlife 26,90 22,50 -16,36
Highlight Communications 35,45 29,80 -15,94
RTV Family Entertainment 50,00 42,10 -15,80
buecher.de 22,50 19,00 -15,56
Bäurer 85,00 72,00 -15,29
d+s online 20,10 17,20 -14,43
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Gebühren waren gestern.
Doch vom 5. Juni bis 28. Juli gibt es One,Two,Free für alle
Optionsscheine und Zertifikate von UBS Warburg.
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4. CONSORS FAVORITEN
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Die meistgehandelten Werte bei ConSors (02.06.00 - 08.06.00)
1. COMDIRECT BANK AG 542800
2. INTERSHOP COMMUNICATIONS AG 622700
3. DEUTSCHE TELEKOM AG 555750
4. EM.TV & MERCHANDISING AG 568480
5. BROADVISION INC. 901599
6 .ABIT AG 512250
7. INTERNATIONALMEDIA AG 548880
8. SAP AG 716463
9. T-ONLINE INTERNATIONAL AG 555770
10. ARIBA INC. 923835
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5. MUSTERDEPOTS
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Börse Online
Aktie WKN Kaufkurs Kurs
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Easy Software 563400 52,00 42,50
Eurobike 570660 11,25 13,00
H5B5 555540 38,65 47,00
Isra 548810 70,00 66,00
Kretztechnik 925955 21,70 42,10
LPFK Laser & Electr. 645000 132,50 305,00
Medion 660500 38,00 104,00
Micronas 910354 590,00 588,00
Rofin-Sinar 902757 14,10 13,80
U.C.A. 701200 64,40 67,00
Platowbriefe
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Singulus Tech 723890 2040 28,97 62,45
Net AG 786740 1400 28,20 25,10
Kamps 628060 1100 36,00 33,80
Internolix 622730 1100 36,80 37,70
Internationalmedia 548880 1000 39,80 51,90
Der Aktionär - Bernd Förtsch
Aktie WKN Stck. Kaufkurs Kurs
--------------------------------------------------
Knorr Capital 768610 500 49,00 58,50
Morphosys 663200 300 92,00 220,00
International Media 548880 500 41,50 44,40
Medarex 883040 180 50,00 60,80
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6. NICE*LETTER EMPFEHLUNG
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NICE*Letter 23/00 vom 9.6.2000
bäurer: forciert Wachstum mit ASP-Strategie
Wenn Unternehmen aus dem ERP-Bereich mit Internet-Strategien aufwar-
ten, springt die Börse meist nicht sofort an. Wie das Beispiel SAP
zeigt, sind solche Strategien nicht automatisch von Erfolg gekrönt.
Ähnlich abwartend zeigt sich auch die Börse bei der bäurer AG. Dabei
ist die Internet-Strategie des Hüfinger Unternehmens wesentlich klarer
und einfacher umsetzbar. Die ERP-Software von bäurer bietet Lösungen
zur optimalen Steuerung von Produktionsprozessen. Hauptklientel ist
die mittelständisch geprägte Industrie. Um diese Software stärker mit
dem Internet zu verknüpfen, kaufte sich bäurer mit 7,38 % bei dem On-
line-Shopping-Softwarehersteller Openshop ein. Und der CRM-Hersteller
(Customer Relationship Management) TPS Labs wurde kurzerhand gleich
ganz übernommen. Richtig Farbe bekommt die Internet-Strategie mit der
Gründung der b-gate AG. Diese Tochter betreibt und initiiert Branchen-
marktplätze im Internet. Das erste Branchen-Portal steht bereits:
"OpenOptics", der eMarket rund um Glasherstellung, Glasverarbeitung,
Optiker und Augenärzte. Gegründet wurde dazu die Open Optics GmbH,
bäurer hält 65 %. Von Unternehmenschef Heinz Bäurer erfuhren wir, dass
der nächste Marktplatz - ein Möbel-Portal - kurz vor Vollendung steht.
Das gleiche Schema: Möbelhersteller und -zulieferer sollen in die Be-
treibergesellschaft eingebunden werden, bäurer will aus strategischen
Gründen die Mehrheit. b-gate fungiert als ASP (Application Service
Provider) für die Portale, übernommen wird also das gesamte Hosting
der Software und der Daten nebst der Pflege. Die Schwäche des Konkur-
renten Baan kommt bäurer derzeit höchst gelegen, mittlerweile finden
immer mehr Kunden mit mehr als 500 Mitarbeitern die Hüfinger Software
attraktiv. Da das zweite Quartal bis jetzt hervorragend lief, hält
bäurer an dem 2000er Ziel von rund 166 Mio. DEM und 6 % EBIT-Marge
fest - hofft aber insgeheim auf mehr. Die Börse offensichtlich auch,
sie billigt bäurer höhere KGVs und KUVs als den Konkurrenten Brain
International, PSI und infor zu.
Unsere Meinung: ERP-, CRM-, SCM- und Online-Shopping-Software spielen
bei bäurer auf eine bislang unvergleichliche Art und Weise ineinander.
Eine interessante Fantasie ergibt sich überdies durch das nahezu be-
liebig kopierbare Konzept der Online-Branchenmarktplätze. Nutzen Sie
schwache Tage zum Bestandsaufbau - akkumulieren.
Quelle: NICE*LETTER
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7. NEUER MARKT REPORT
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Czerwensky's Neuer Markt Report:
Neuer Markt trotz "Zinskeule" relativ stabil
Der deutsche Aktienmarkt stand in der abgelaufenen Woche ganz im Zei-
chen von Zinsüberlegungen. Vor allem die aus USA herüberwehenden Sig-
nale für eine Zinsentspannung lösten zu Wochenbeginn positive Kursim-
pulse aus. Insbesondere die veröffentlichten Arbeitsmarktdaten ver-
sprühten an Wall Street neuen Zinsoptimismus. Zusammen mit den seit
2 Monaten stagnierenden Einzelhandelsumsätzen und einem leicht nachge-
benden Einkaufsmanager-Index weckten sie Hoffnungen, daß die überfäl-
lige Dämpfung der US-Konjunktur bereits eingesetzt haben könnte und
Alan Greenspan von weiteren Zinsanhebungen absehen könnte. Obwohl die
Euphorie im weiteren Wochenverlauf abflaute und gute Vorgaben aus
Übersee ausblieben, stabilisierte sich der deutsche Markt auf dem er-
höhten Kursniveau. Für einen Dämpfer sorgte dann indes die Europäische
Zentralbank am Donnerstag mit ihrer unerwartet kräftigen Leitzinsanhe-
bung um 50 Basispunkte auf 4,25 %.
Doch diese Zinsentscheidung könnte sich auf mittlere Sicht - kurzfris-
tig dürfte der volatile Kursverlauf am Neuen Markt (NEMAX ALL SHARE
5901 Punkte) noch fortsetzen - günstig auf Aktien auswirken, da dieser
"Befreiungsschlag" die europäische Zinsdiskussion zunächst beenden
könnte. Damit wäre ein wesentlicher Belastungsfaktor vom Tisch. Ferner
dürften die nun verbesserten Perspektiven für eine deutliche Euro-Er-
holung zusätzliches ausländisches Anlagekapital an die Märkte der Wäh-
rungsunion lenken. Damit könnten die Wachstumstitel des Neuen Marktes
wieder stärker in den Focus rücken.
Doch Vorsicht: Die Zugpferde der letzten Hausse sind nicht unbedingt
die neuen Favoriten. Nicht alle "heruntergeprügelten" Werte werden ei-
ne Auferstehung feiern. Wir raten daher eindringlichst, bei Engage-
ments auf Qualität zu achten und sich nicht von Kurs-Pusherei blenden
zu lassen. Profitabilität, Wachstum und eine gute Marktposition soll-
ten primäre Auswahlkriterien sein.
Wie sensibel die Anleger derzeit auf negative Meldungen reagieren,
zeigte sich am Beispiel der ABIT AG sehr deutlich. Von diversen Bör-
senbriefen mit "Traumkurszielen" bis auf 225 Euro gepusht, folgte nun
der jähe Absturz. Das Unternehmen gab bekannt, daß die selbst vor Wo-
chen nach oben gesetzten Erwartungen im dritten Quartal des Geschäfts-
jahres (31.7.) wohl nicht erfüllt werden können. Verantwortlich sei
insbesondere das neue Internet-Software-Produkt e-inkasso, bei dem der
Absatz nicht wie vorhergesehen floriert. Panikartige Verkäufe rissen
den Aktienkurs in dieser Woche um 54 % in die Tiefe auf 53,50 Euro.
United Visions: TV-Produzent setzt auf "Interactive Entertainment-
Shows"
Wieder einmal wird die Familie der Medienunternehmen am Neuen Markt um
ein weiteres Mitglied erweitert. Im Gegensatz zur Konkurrenz setzt die
unabhängige Produktions- und Vermarktungsgesellschaft United Visions
Entertainment, deren strategischer Focus auf Event-Shows zur Prime-
Time im Fernsehen liegt, nicht auf Auftragsproduktion. Die Berliner
entwickeln neue Entertainment-Formate selbst und vermarkten diese ent-
lang der gesamten Wertschöpfungskette. Zu den bekannten Massenveran-
staltungen zählen "Die Wahl der Miss Germany", "Silvester am Branden-
burger Tor" oder "Festival des deutschen Schlagers". Das Zauberwort in
der Zukunftsstrategie von United Visions heißt jedoch "Interactive En-
tertainment" - Shows, bei denen der Zuschauer per Internet den Ablauf
beeinflußen kann. Für diesen neu entwickelten Bereich bestehen bislang
allerdings nur Konzepte, aussichtsreiche Plazierungsverhandlungen lau-
fen derzeit, erfährt Czerwensky intern exklusiv. Sollten diese Formate
auf dem hart umkämpften Unterhaltungssektor jedoch floppen, bleiben
die Vermarktungserlöse mager und der Börsengänger bleibt auf seinen
Investitionen sitzen - der "Preis der Unabhängigkeit". Seine Umsätze
von 28 Mill. DM im vergangenen Jahr erzielte United Visions denn auch
hauptsächlich in der Sparte Herstellung/Media-Services, der Vermietung
von Studio-Infrastruktur bzw. einzelner Komponenten und Einrichtungen.
Event-Shows und TV-Produktionen trugen gerade mal 11 Mill. DM bei. Al-
lerdings soll hier das Pendel ab 2000 deutlich umschlagen. Insgesamt
will United Visions im laufenden Jahr gut 38 und im kommenden über 60
Mill. DM umsetzen. Im nächsten Jahr soll pro Aktie mehr als 1 Euro
hängen bleiben. Wir rechnen mit einem Emissionspreis von rund 26 Euro.
Qualität und gute Kontakte garantiert das Vorstandsmitglied Wolfgang
Penk, langjähriger Unterhaltungschef des ZDF. Die Zeichnung (14. - 16.
Juni, Konsortialführer: DG Bank) dürfte sich deshalb lohnen.
Tips und Termine
Bevor eine richtige Flutwelle an Neuemissionen über den Neuen Markt
hereinbricht, wagt in der Woche nach den Pfingstfeiertagen mit AmaTech
(13.6.) nur ein Unternehmen den Sprung. Dabei verheißen die vorbörsli-
chen Kurse von bis zu 28 Euro (Bookbuilding-Spanne 16 - 20) ein gelun-
genes Debüt. Bemerkenswert, daß der SMAX mit drei Neulingen den Neuen
Markt deutlich überflügelt. Ferner ist die Saison der Hauptversammlun-
gen angebrochen. Am Dienstag stellt sich die Mania AG ihren Aktionä-
ren. Edel wird seinen Anteilseignern am 14. Juni die mäßige Kursent-
wicklung erläutern müssen. Vielleicht bringt hier ja der Börsengang
des TV-Musiksenders VIVA, an dem Edel 16 % der Anteile hält, neue
Kursimpulse. Intertainment, Teldafax und LPKF Laser & Electronics hal-
ten ihre HV am Donnerstag ab. Friedlich dürfte es am 16. Juni bei
Quiagen und Lintec zugehen. Auch bei Mühl (Freitag) ist der Aktienkurs
nach dem kürzlich erfolgten "zarten Internet-Anstrich" deutlich ange-
sprungen. Kritischen Fragen könnte sich das Management von FortuneCity
am Freitag gegenübersehen. Die Aktionäre dürften von den anhaltend
tiefroten Unternehmenszahlen wenig begeistert sein.
Quelle: Czerwensky Intern
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8. EMPFEHLUNGEN INLAND
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Goldman Sachs: Siemens Kursziel 190 Euro
Die Analysten des Investmenthauses Goldman Sachs stufen die Aktie des
Elektrokonzerns Siemens (WKN 723610) als "Outperformer" ein. Der ein-
geleitete Restrukturierungsprozess habe das Vertrauen der Anleger ge-
winnen können. Daher sei mittelfristig mit deutlichen Gewinnzuwächsen
zu rechnen. Zur Erfüllung der hohen Erwartungen seien jedoch weitere
radikale Veränderungen in der Konzernstruktur notwendig. Nach Auffas-
sung der Experten sollte das Papier von den Anlegern wiederentdeckt
werden und eine marktüberdurchschnittliche Performance aufweisen. Das
Kursziel sei auf 190 Euro veranschlagt.
Siemens (WKN 723610)
Quelle: Aktiencheck
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Morgan Stanley Dean Witter: Lufthansa "strong buy"
Das Researchteam von Morgan Stanley Dean Witter stuft die Aktie der
Lufthansa AG (WKN 823212) mit "strong buy" ein. Das Unternehmen habe
1999 nahezu als einzige Airline schwarze Zahlen geschrieben. Der Avia-
tion-Konzern arbeite auf weltweite Fusionen hin und setze der zykli-
schen Luftfahrt antizyklische Sparten entgegen, etwa Catering für an-
dere Airlines. Sei die Lufthansa in bestimmten Geschäften dauerhaft zu
schwach, wolle sie Bündnisse mit anderen Gesellschaften eingehen oder
den entsprechenden Bereich konsequent abstossen. Das Joint-Venture
zwischen Lufthansa Cargo und der Deutschen Post Tochter Air Express
International sei nicht zu unterschätzen. Über Beteiligungen der Mut-
terkonzerne am Expressdienstleister DHL solle das größte Luftfrachtun-
ternehmen der Welt entstehen. Aktie sei unterbewertet mit Kursziel
31,9 % binnen 12 Monaten, so die Experten.
Lufthansa AG (WKN 823212)
Quelle: Aktiencheck
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Lehman Brothers: Intershop Kursziel 700 Euro
Die Analysten der Investmentbank Lehman Brothers stufen die Aktie des
e-Commerce-Spezialisten Intershop (WKN 622700) unverändert mit "Kau-
fen" ein. Die verantwortlichen Analysten Elise Horowitz und Jö Spoo-
ner stehen der angekündigten Kooperation mit dem Computer-Hardware-
Hersteller Hewlett-Packard zur Errichtung einer e-Commerce-Plattform
positiv gegenüber. Diese solle auf der bestehenden e-Commerce-Platt-
form von Intershop aufgebaut werden und auf die Bedürfnisse mittel-
ständischer und großer Unternehmen zugeschnitten sein. Diese Allianz
würde die Marktstellung des Produktes Enfinity in den Vereinigten
Staaten stärken. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung könne dem An-
leger ein Engagement in den NEMAX-50-Titel nahegelegt werden. Das
Kursziel auf Sicht von 12 bis 18 Monate veranschlagen die Experten auf
700 Euro.
Intershop (WKN 622700)
Quelle: Aktiencheck
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Telebörse: Steag Hamatech interessant
Die Börsenexperten von der "Telebörse" sehen für Steag Hamateck (WKN
730900) noch Wachstumspotenzial. Bei der Produktion von CD- und DVD-
Anlagen habe Steag Hamatech mit rund 279 Millionen Euro Umsatz im ver-
gangenen Jahr weltweit eindeutig Platz eins belegt, gefolgt von der
niederländischen Toolex International mit 230 Millionen Euro. Steag
Hamatech habe Anfang vergangenen Jahres die amerikanische First Light
Technology übernommen, um auf diese Weise möglichst schnell einen Fuß
in den Sputter-Markt zu bekommen. So sei für die Firma laut dem Vor-
stand Stephan Mohren das technische Know-how der Amerikaner bei DVD-
Technik entscheiden gewesen. Stega Hamatech wolle noch in diesem Monat
den ersten eigenen Beschichter einbauen, im bayerischen Alzenau sei es
voraussichtlich im August soweit. Wenn die kommenden Quartale überzeu-
gend seien, wäre Steag wieder interessant.
Steag Hamateck (WKN 730900)
Quelle: Aktiencheck
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ABN Amro: Fantastic bleibt empfehlenswert
Die Analysten der niederländischen Bank ABN Amro stufen die Aktie des
Schweizer Internetsoftware-Spezialisten Fantastic (WKN 925476) weiter-
hin mit "Buy" ein. Die zuständigen Analysten Hackenberg und Slomka
halten die Neuausrichtungder Gesellschaft von einem reinen Softwareun-
ternehmen zu einem Anbieter von Lösungen für das Multimedia-Breitband-
Segment für vielversprechend. Anwendungen wie beispielsweise SmartCas-
ter für multimediale Präsentationen dürften positive Umsatzeffekte
liefern. Vor allem die Erstellung einer Referenzliste mit Breitband-
Applikationen solle potentielle Kunden von der Produktqualität des
Unternehmens überzeugen. Der Vorstandsvorsitzende Reto Braun beabsich-
tige sechs Präsentationen bis zum dritten Quartal durchzuführen. Auf-
grund der guten Geschäftsstrategie könne dem Anleger weiterhin ein En-
gagement in den NEMAX-50-Titel empfohlen werden.
Fantastic (WKN 925476)
Quelle: Aktiencheck
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9. EMPFEHLUNGEN AUSLAND
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Salomon Smith Barney: Unicredito Italiano kaufen
Das Researchteam von Schroder Salomon Smith Barney setzt das Kursziel
für die Aktie der Unicredito Italiano S.P.A. (WKN 850832) auf 6,418
Euro binnen 12 Monaten fest. Gemessen an der Marktkapitalisierung sei
Unicredito das sechstgrößte Unternehmen Italiens. Von der erwartenden
steigenden Kreditnachfrage und wachsender Konsumausgaben sollte das
Unternehmen besonders profitieren können. Schließlich sei die Gesell-
schaft in Regionen mit erhöhter Kreditnachfrage ausnahmslos durch
Tochtergesellschaften vertreten. Dazu gehöre beispielsweise die Carito
im Nordosten und Rolo Banca in der Emilia Romana. Für dieses Jahr wer-
de ein Nettogewinn von etwa zwei Mrd. Euro erwartet. In 1999 habe Uni-
credito 1,6 Mrd. Euro erwirtschaftet. Anleger sollten in diesen Titel
investieren, so die Wertpapierexperten.
Unicredito Italiano S.P.A. (WKN 850832)
Quelle: Aktiencheck
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Der Aktionär: Numico Kursziel 80 Euro
Ein Einstieg in die Aktie der Numico N.V. (WKN 856176) sollte sich
nach Ansicht der Experten vom Anlegermagazin "Der Aktionär" lohnen.
Das Unternehmen habe sich erfolgreich vom traditionellen Nahrungsmit-
telhersteller zum Anbieter von hochmargiger Spezialnahrung mausern
können. Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung, ein steigendes
Gesundheitsbedürfnis und die gute Positionierung in den Wachstumsmärk-
ten Fernost mache den Titel zu einem der Favoriten der Wertpapierex-
perten. Numico werde im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich einen
Umsatz in Höhe von 3,9 Mio. Euro erzielen und werde momentan mit einem
KGV 2000e von 22 bewertet. Der Titel habe noch erhebliches Kurspoten-
tial, so die Einschätzung vom Researchteam.
Numico N.V. (WKN 856176)
Quelle: Aktiencheck