Consors Kunden : es könnte knapp werden ..VORSICHT

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Lalapo:

Consors Kunden : es könnte knapp werden ..VORSICHT

 
16.11.01 10:03
Habe die Tage einen Haufen Geld dort abgezogen ,,klar durch den ESF sind wir geschützt , aber sollte es zu einem Engpaß bei Consors kommen werden wir nicht an unser Geld bzw Aktien auf die Schnelle  ran kommen .....( bei SYS gings auch ganz schnell )

OS habe ich komplett abgebaut .. Cash auf andere Konten gezogen , bei Consors liegen nur noch Anleihen und ein paar Aktien ..

Geld kann ich schnell wieder auffüllen , muß jeder selber wießen was er macht  ... geht ja schnell und ist kaum Aufwand den sicheren Weg zu gehen ..

Ich hoffe NICHT das es dazu kommt ...


Gruß LALAPO



HAMBURG (dpa-AFX) - Das Bundesaufsichtsamt für das Kreditwesen hat nach einem Zeitungsbericht der angeschlagenen SchmidtBank ein Ultimatum gestellt. Sie muss bis zum Freitag ihre Bilanzprobleme bereinigen oder einen Käufer finden, der das Institut mit genügend frischem Kapital ausstattet, wie die "Financial Times Deutschland" (Freitag) berichtete. Die SchmidtBank habe ihre Beteiligung von 64,5 Prozent am Online-Broker Consors in ihren Büchern zu hoch bewertet. Der Buchwert liegt laut Informationen der Zeitung um mehrere hundert Millionen Euro über dem Börsenwert. Dies sei nach dem Niederstwertprinzip unzulässig. Um das Bilanzloch zu stopfen, versuche Bank-Inhaber Karl Gerhard Schmidt, seinen Consors-Anteil zu verkaufen./DP/aka/  
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1Mio.€:

Solche ID....N !

 
12.12.01 15:23
Erst sich geld leihen um damit fett kohle an der börse zu machen und dann rumheulen und klagen wenns in die hose geht.
Kinder gehören in den kindergarten und nicht an die börse.

Gruss Mio.
FloridaUSA:

Unsere Gerichte bzw. Richter sind

 
12.12.01 15:55
die Id..en. Sie geben doch solchen Nassauern noch Recht.
Warum hat in Deutschland immer der andere Schuld?
Flori
sv.Spielkind:

diesen schnellen kredite wurde aber natürlich

 
12.12.01 15:57
nur absicherungslos in der boomphase vergeben. -> das war der fehler.
wer rechnete da schon mit durchschnittlichen verlusten von über 80% am nm.

ich habe auf die schnelle in der mitte sept.2000 keinen mehr bekommen, wenn ich ihn nicht mit einem grossen depot abdecken könnte/wollte.
diese nm-geschädigte gibts doch sicher überall. das kann man consors doch nun wirklich nicht ankreiden. die anwälte kommen damit auch niemals durch;-). ein
blick in die kontoeröffnungsunterhalten verrät das kleingedruckte.

@mio
ja .. diesmal bin ich eindeutig schuld.. ich hatte die freenet-plattform für meine schwester ausprobieren wollen. naja... ich hatte jedenfalls keine bestätigung bekommen und war schon stutzig geworden. doch der text in dem
eingabefeld war schon wech.;-( es liegt vielleicht auch daran, dass ich einfach
nicht schnell genug tippen kann.;-(

gruss sv.Spielkind
Newletter:

Consors hat mir einen schönen Brief geschrieben,

 
12.12.01 16:00
u.a. Kapitaldecke sehr hoch,
 kerngesundes Unternehmen
 Geschäftsmodell Consors wegweisend
 und u.a. nur Veränderungen der Mehrheitsaktionärs!!


und das alles von Karl Matthäus Schmidt
Lalapo:

sv

 
12.12.01 16:05
den Anwälten gehts doch am A... vorbei ob die gewinnen oder verlieren ,, die Leute werden reingetrieben , ""Was, man hat Sie nicht aufgeklärt, und dann haben Sie auch noch Geld von Consors bekommen und deswegen dieses Geld  in den Sand gesetzt "" "" da MÜSSEN SIE KLAGEN , sofort ""
Wie Flori sagt , in good Germany sind es immer die anderen .....


Gruß an Poobär ( nicht persönlich nehmen , sehe Dein Grinsen gerade ;-)


LALI
Calibra21:

So einen Schwachsinn habe ich noch nie gehört!

 
12.12.01 16:07
Consors kann gar nicht das Geld von Depotinhabern zurückhalten.
Gesetzlich verankert!

Meine Meinung:

1. Consors wird als ganzes verkauft
2. Consors wird mit Sicherheit NICHT zerschlagen(Wegen dem Kundenstamm)


MfG


hjw2:

jeder dermit OS handelt wird von seinem Broker

 
12.12.01 16:10
aufgeklärt und muss eine Erklärung, dass er über die Risiken aufgeklärt wurde unterschreiben..
Bei mir hat Consors sogar richtig Theater gemacht deswegen, und mich sogar angerufen und nochmals auf die Risiken hingewiesen...
C.Webb4:

Die Klagerei ist ein Witz

 
12.12.01 16:26
aber warum gerade jetzt ??
Könnte das ein billiger Versuch sein den Kurs runterzuprügeln ??
Was meint ihr ?


Gruß
CWebb4
FloridaUSA:

hjw - du hast recht, aber

 
12.12.01 16:32
ich habe von einem Fall gelesen. Der Kunde hat jahrelang gehandelt,
wurde einmal nicht aufgeklärt, verlor das Geld und klagte.
Der Armleuchter von Richter hat im Recht gegeben.
Flori
furby:

c.web44

 
12.12.01 16:45
ich freue mich über jeden Versuch den Consors Kurs "runterzuprügeln", obwohl ich schon investiert bin, das macht das Nachkaufen leichter. Insofern: auweia, das wird aber übel für Consors nicht wahr...

SV. : wir haben offenbar ein unterschiedliches Bild von der Attraktivität von Consors. Ich denke man sollte sich mit Vergleichen innerhalb der Branche beschränken und da sehe ich Consors recht gut aufgestellt.

Aber wie Du schon sagst, ist eigentlich egal, soll jeder seine Konsequenzen ziehen. Wir werden sehen wer Recht behält.

Gruß furby
Marabut:

Die Kursberechnung ist ganz einfach!

 
12.12.01 16:59
Banken berechnen Online-Banken den Kurs nach der Formel, wieviel sie die Anwerbung eines neuen Kunden derzeit kostet. Nehmen wir an, das seien 100 Mark, dann wird das mit den 500.000 Kunden von Consors malgenommen und fertig! Derzeit rechnen manche mit ca 500 DM Werbungskosten pro Kunde. Nach dieser Formel wird Consors wohl bei 5-6 Euro pro Aktie herauskommen! Die Konkurrenz zahlt sicher nicht wesentlich mehr! Wenn Consors nämlich pleite ist, kriegen sie viele Kunden umsonst!
furby:

Marabut: knapp daneben.....

 
13.12.01 10:57
ist auch vorbei.

1. Gib mal bitte eine seriöse Quelle für Deine genannte Werbekostenangabe pro Kunde an (aus dem Hause eines Directbrokers, nicht eines Analysten).

2. Consors hat derzeit nach letzten Angaben zum November 2001 563.000 Kunden nicht 500.000, wie von Dir angegeben.

3. In der Branche gelten die potentiellen Direktkunden als mehr oder minder verteilt, d.h. ein Kundenzuwachs mit normalem Werbeaufwand bewegt sich derzeit im (einige) 1000 er Kunden Bereich je Monat je Directbroker. Es macht daher in der eigenen Profitabilität einen gewaltigen Unterschied, ob man im nächsten Jahr sagen wir mal 10.000 bis 30.000 Kunden auf normalem Wege dazugewinnt oder mit einem Schlag 563.000 Kunden bekommt.

4. Der meistbietende der Interessenten wird nach derzeitigem Szenario den Zuschlag erhalten, ob da angesichts der bisher zahlreich interessierten ein Schnäppchenpreis zustande kommt......?

5. Consors ist etwa nicht weniger pleite als comdirect und steht besser da als die DAB. Hierzu hätte ich gern nähere Angaben zu Deiner Vermutung. Komisch auch das so viele Wettbewerber ihr Interesse anmeldeten, wenn Consors vor der Pleite stünde, oder?

Gruß furby
Seth Gecko:

zahlreiche Interessenten? Also so wie ich das mit-

 
13.12.01 12:36
bekomme, besteht ein großer Mangel an Interessenten. Ständig werden Gerüchte in Umlauf gebracht, Ausländische Banken wären scharf auf den Deutschen (Kunden)-Markt. Normalerweise schon, aber die vielen faulen Kredite (nicht nur speziell Hofer Raum) und das Neuer-Markt-Desaster (denn Consors-Kunden hatten überwiegen auf Wachstumstitel gesetzt) machen den Deutschen Markt nicht attraktiver.
Ein paar mutige haben sich dennoch gemeldet, wandten sich aber alle schnell ab, nachdem die Familie Schmidt (eine der finanziell ungeschicktesten Familien der Welt) völlig überzogene Forderungen gestellt hat.
Das 'neue' Management sieht sich jetzt der schwierigen Aufgabe gegenüber, diesen Fehler wett zu machen. Außerdem steht Consors unter Zeitdruck, denn die mögliche Pleite ist kein Schreckgespenst findiger Kaufaspiranten, sondern tatsächlich im Bereich des Möglichen (übrigens: den anderen Direct-Brokerhäusern geht es nicht anders, aber Consors ist seit dem Schmidt-Bank-Auffang völlig auf sich allein gestellt, and that's the problem).
Insofern wird CSO vermutl. sehr günstig verkauft werden: Jetzt CSO ordern, in der Hoffnung daß es bald zum Verkauf kommt, halte ich für eine höchstspekulative Sache, bei der kaum Aussicht auf Rendite besteht.

Mein Fazit: Consors bleibt uns wohl erhalten, aber schnelle Gewinne werden in dieser Spezialsituation für die Anleger sehr gering ausfallen.

cu, seth
furby:

Hi seth

 
13.12.01 13:53
zahlreiche Interessenten:

Postbank, Fimatex, BNP paribas, DiBa (wurde allerdings zurückgepfiffen von ING Mutter), soweit aus der Presse der letzten Tage und Wochen entnehmbar. Das war doch nicht übertrieben.

Das Hofer Desaster, namentlich die faueln Kredite der Schmidt Bank, düften ohne Auswirkungen auf Consors selbst bleiben.

Wenn Consors nicht auch unter dem schlechten Börsenjahr gelitten hätte, würde man wohl kaum aktuell 25% der Belegschaft entlassen. Aber damit sehe ich die Kosten auch deutlich gebremst.

Seth bin selbst gespannt, ob das alles so läuft wie ich mir das denke. Ich rechne jedoch nach dem Kurstreiben bei Mannesmann während der Übernahme durch Vodafone mit einer vergleichbaren (in kleinerem Maßstab natürlich) Kursexplosion.

Wir werden sehen. Gruß furby

 
sv.Spielkind:

consors: charttechnische situation nach p&f

 
13.12.01 14:22
Consors Kunden : es könnte knapp werden ..VORSICHT 509830members.tripod.de/Spiely1/cons.jpg" style="max-width:560px" >

meinungen?

gruss sv.

ps:kurszielschätzung bezogen auf sofortigen ausbruch.
Marabut:

Wieso knapp daneben?

 
13.12.01 15:08
Da oben spekulieren die endlos rum, was Consors wert ist, und genauso wie ich sage, wird es berechnet. Und nicht anders. Ich weiss auch, dass Consors ein paar mehr Kunden hat, da sind aber auch Karteileichen dabei und alte Opas, die nur einmal alle zwei jahre was kaufen, die keiner will. Was soll das? Hättest Du es gleich oben berechnet Herr Furby, dann hätte ich nichts schreiben müssen! Erst wenn man euch anschubst, kommt euere Gehirn auch in Bewegung!
Lalapo:

Sozialhilfeempfänger mit 1 Mill Euro EffKredit !!

 
14.12.01 09:09
Traurig traurig traurig .....wenns stimmt ..





Klagewelle rollt auf Online-Broker zu

Die großzügigen Kredite, mit denen die deutschen Online-Broker in den vergangenen Jahren ihre Geschäfte angekurbelt haben, bringen die Banken und ihre Kunden jetzt arg in die Klemme. Tausenden von Kleinanlegern droht die Pleite. Aktionärsschützer und Anwälte kündigen eine Welle von Schadensersatzklagen an.

Auf dem Höhepunkt der Aktienhausse vor zwei Jahren schien es der einfachste Weg zu sein, um das Vermögen der Kunden zu vermehren und den eigenen Gewinn zu maximieren: Die Online-Broker vergaben bis zum vorigen Jahr en gros Kredite auf Wertpapierdepots, damit die Anleger weitere Aktien kaufen konnten.

So hatte Consors-Chef Karl Matthäus Schmidt seinen Kunden per 30. Juni 2000 genau 682 Mio. Euro Kredite gegeben. Die DAB Bank hatte im vorigen Sommer 411 Mio. Euro so genannte Lombardkredite in den Büchern stehen. Beim Marktführer Comdirect erreichten die Darlehen an die Anleger Anfang 2000 einen Rekordstand von rund 750 Mio. Euro.

Den Online-Brokern verschaffen die Effektenkredite ein beachtliches Geschäft. Rund neun bis zehn Prozent ihrer Kunden kaufen Aktien auf Pump. Allein bei Comdirect sind dies rund 60.000 Anleger.

Rund die Hälfte ihres aktuellen Depotwerts können die Kunden in der Regel beleihen, um mit dem Geld weitere Aktien zu kaufen. Selbst bei den hoch spekulativen Papieren des Neuen Marktes geben Comdirect und Consors in der Regel 40 bis zu 50 Prozent des Depotwertes als Kredit.

Da war ein Desaster unvermeidlich. Seit dem historischen Hoch im März 2000 ist der Nemax-50-Index des Neuen Marktes um rund 90 Prozent eingebrochen. Wer damals seine Nemax-Werte mit 50 Prozent beliehen hat, steht heute vor einem Scherbenhaufen. Allein Comdirect hat dieses Jahr rund 1400 bis 1500 Depots zwangsweise zum Teil liquidiert, weil die Kunden ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkamen.

Geld für Jedermann

Die Online-Broker haben das Geld praktisch an jedermann gegeben, oft ohne die Kundenbonität mit der gebotenen Sorgfalt zu prüfen. Der Gießener Rechtsanwalt Claus Schmidt kennt aus seiner Praxis einen Zivildienstleistenden, dem sein Online-Broker binnen zehn Wochen Wertpapierkredite von annähernd einer Viertelmillion Mark aufschwatzte. Sein Berliner Kollege Dietmar Kälberer vertritt einen Sozialhilfeempfänger, der Effektenkredite von einer Mio. Euro zurückzahlen soll. Ein anderer Mandant bekam Darlehen über zwei Mio. Euro, ohne über regelmäßige Einkünfte zu verfügen.

Natürlich sind Anleger, die Risikopapiere auf Pump kaufen, an ihrem Schicksal nicht ganz unschuldig. Nach Auffassung vieler Rechtsexperten haben die Online-Broker jedoch schuldhaft ihre Kunden nicht oder nicht ausreichend über die Risiken dieser Geschäfte aufgeklärt. Und die sind erheblich: "Wegen der Hebelwirkung sind Wertpapierkredite vergleichbar mit Optionsscheinen", sagt Anwalt Schmidt. "Die Direktbanken haben die Unerfahrenheit der Anleger ausgenutzt", meint Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW).

Das Gesetz schreibt zwingend vor, dass die Discount Broker ihre Kunden detailliert nach Erfahrungen, Kenntnissen und finanziellen Verhältnissen befragen müssen, bevor sie ihnen Kredit gewähren. Da aber gibt es in der Praxis immer wieder Probleme, hat das Bundesaufsichtsamt für das Wertpapierwesen (BAWe) beobachtet. "Vor allem die Deckungsprüfung wird lasch gehandhabt", sagt eine Sprecherin des BAWe. Das Amt hat daher die Online-Broker verstärkt in die Prüfung einbezogen.

Auch die geschädigten Anleger machen jetzt mobil. In der kommenden Woche will Anwalt Schmidt die ersten Schadensersatzklagen wegen fehlender Beratung gegen den Online-Broker Consors einreichen. Die Kanzlei Tilp und Kälberer vertritt mehr als 20 Mandanten, die derzeit allerdings noch auf außergerichtlichem Weg versuchen, sich mit ihren Online-Brokern zu einigen. Bei der DSW haben sich seit Anfang 2000 sogar rund 500 Anleger gemeldet, die sich von ihren Direktbanken übervorteilt fühlen.

Stefan Lochow von der Rechtsabteilung des Online-Brokers Consors sieht die Klageflut gelassen: "Aktienhandel ist eben ein risikobehaftetes Geschäft."

Quelle: www.ftd.de/ub/fi/FTD1UUT66VC.html?nv=hptn



furby:

Ist schon erstaunlich diese Kreditvergabe

 
14.12.01 09:42
a) daß offenbar die Bonität nicht geprüft wurde, dürfte zum Nachteil der Banken sein und rechtlich nicht zum Nachteil der Kreditnehmer sein

b) daß Kreditnehmer Direktbanken mangels Beratungsleistung verklagen wollen, wo doch jedermann weiß, daß man bei einer Direktbank eben deshalb günstigere Konditionen erhält, weil die Beratung in der Regel entfällt. Auch für den Fall, daß normalerweise eine Bertaungspflicht der Banken bei der Kreditvergabe besteht sollte, erwarte ich für diesen Fall, daß bei Direktbanken diese nicht besteht, weil dies branchenüblich so zu erwarten war. Mir scheint die Kreditnehmer werden nun ein zweites mal ausgenommen - diemal von Ihren Anwälten....

Gruß furby
1Mio.€:

Ist echt der hammer ! o.T.

 
14.12.01 09:54
Pichel:

Consors will mit lockeren Sprüchen der Krise trotz

 
17.12.01 12:29
en
Aus der FTD vom 17.12.2001  

Von Oliver Fischer

Übernahmekandidat Consors demonstriert in der Werbung Selbstbewusstsein. Experten warnen jedoch vor flotter Werbung in schlechten Zeiten.

Der Discount Broker Consors ist nach dem Notverkauf seiner Mutterfirma Schmidt Bank zum Übernahmekandidaten geworden - und dürfte bald von einer der Großbanken verschlungen werden, die er einst mit schnellem Service und unkonventionellem Markenauftritt abzuhängen versuchte. In seiner Werbung gibt sich das Unternehmen trotzdem kämpferisch. "Alle Welt will Consors kaufen", heißt es dort in großen Lettern. Im kleiner gedruckten Text ist nicht etwa von den schwierigen Verhandlungen mit anderen Banken die Rede. Stattdessen ist die Wertpapiernummer des - börsennotierten - Unternehmens hinzugefügt. "Consors-Kunden können beruhigt sein", behauptet der Broker in einer weiteren Anzeige.

Das Unternehmen wolle mit der selbstbewussten Werbung zeigen, dass es nach wie vor gewohnt hohe Leistungen erbringe, sagt Consors-Marketingleiter Kai Wulff. Der Broker werde zwar einen neuen Mehrheitsaktionär bekommen, die Servicequalität bleibe davon aber unberührt. Das Unternehmen habe sich bewusst dafür entschieden, in der Werbung seine "gewohnt smarte Art" beizubehalten, sagt Wulff, denn dies entspreche dem Charakter der Marke: "Wir sagen unseren Kunden: Consors bleibt Consors, und die Marke wird nicht zerschlagen."



Ironie nicht angebracht


Fachleute bezweifeln, dass allein lockere Sprüche das Vertrauen in eine strauchelnde Marke wiederbringen. Es sei zwar richtig, sich in einer unsicheren Situation lautstark zu Wort zu melden, sagt Alexander Demuth von der Agentur Citigate Demuth. Viele Unternehmen bevorzugten es, während einer Krise zu schweigen oder am Marketing zu sparen - ein Fehler. Allerdings müsse das Unternehmen in seiner Kommunikation den richtigen Ton treffen. Selbst eine unkonventionelle Marke sollte sich nach Demuths Ansicht jeglicher Ironie enthalten. Doppeldeutige Aussagen könnten die Kunden noch stärker verunsichern.


Dass es kontraproduktiv sein kann, wenn ein krisengeschütteltes Unternehmen den Ton verfehlt, musste Demuths Kollege André Kemper von der Agentur Springer & Jacoby (S&J) leidvoll feststellen. Der S&J-Kunde Mercedes versuchte nach dem Elchtest-Debakel seiner A-Klasse vor einigen Jahren, arrogant die Kritik abzuwürgen: "Wir wollen die Diskussion um die Sicherheit der A-Klasse beenden", tönte der Konzern in einer Anzeige und setzte nach: "Endgültig." Die Kritik wurde dadurch nur noch ätzender, erinnert sich S&J-Chef Kemper. Immerhin ging Mercedes in der Folge sensibler vor. Der Autobauer stattete seine Autos mit technischen Hilfsmitteln aus, initiierte Tests und verwies in seiner Werbung darauf. Experten bewerteten dieses Vorgehen als mustergültig.


Unternehmen in der Krise sollten zunächst ihre Hausaufgaben machen und dann über die Verbesserungen berichten, lautet die Lehre, die Kemper aus dem Desaster gezogen hat. Er empfiehlt eine möglichst seriöse, glaubhafte Aufklärung.



Gutes Lufthansa-Beispiel


Ein gutes Beispiel lieferte die Lufthansa, die nach dem 11. September in Anzeigen auf die Maßnahmen hinwies, die zur Erhöhung der Sicherheit ergriffen wurden. "Hätte die Lufthansa Gimmicks oder flotte Sprüche geliefert", so Kemper, "wäre das nach hinten losgegangen." Auch der Hamburger-Brater McDonald’s reagierte nüchtern, als sein Image von den BSE-Debatten belastet wurde. Das Unternehmen bildete Deutschland-Chef Gerd Raupeter ab, der sich für die einwandfreie Verarbeitung, Qualität und Kontrolle des verarbeiteten Rindfleischs verbürgte.


Besonders knifflig ist die Krisenkommunikation, wenn aktuelle Entwicklungen den Werbeaussagen krass entgegenlaufen. Nachdem ein Tanker mit dem Öl des TotalFina-Konzerns (heute: TotalFina Elf) die bretonische Küste verseucht hatte, erntete der Konzern bittere Häme für seinen Werbeslogan "Sie kommen nicht aus Zufall wieder zu uns". Demonstranten verballhornten den Spruch in: "Total. Wir kommen nicht wieder. Und das ist kein Zufall." Total-Konkurrent Shell war zuvor wegen der geplanten Versenkung der "Brent Spar"-Ölplattform in ein Image-Tief geraten - vor allem deswegen, weil er zuvor den gesellschaftskritischen Spruch "Das wollen wir ändern" verbreitet hatte. Alexander Demuth riet damals dem Konzern, den Slogan in "Wir wollen uns ändern" umzudichten. Dadurch konnten viele Kritiker nicht besänftigt werden, gibt Demuth heute zu. Immerhin registrierte er einen Effekt: "Wer sich entschuldigt, wird nicht mehr so stark geprügelt."


Der von den Medien geprügelte Consors-Broker berichtet übrigens, von seiner smarten Werbung profitiert zu haben. Die Zahl der "Nettoneukunden" sei in den vergangenen Wochen deutlich angewachsen.



© 2001 Financial Times Deutschland
Seth Gecko:

zur Familie Schmidt fällt mir nichts mehr ein

 
17.12.01 12:39
Was die Geld gemacht haben, innerhalb kürzester Zeit, und dann innerhalb noch kürzerer Zeit einen Großteil wieder verloren...
Soll man die bedauern oder belächeln?
Und die Politik zur Stärkung der Region Hof, ging wohl voll in die Hose.
Das viel Geld auch viel Verantwortung bedeutet, sollte man mal einigen Leuten, die CSO so kräftig gefördert haben, mitteilen. Aber vermutl. wissen die's inzwischen auch selbst.

cu, seth (der mal wieder seinem Zynismus freien Lauf lassen mußte ;-)
Pichel:

Postbank: Consors-Übernahme nicht ausgeschlossen

 
17.12.01 16:13
--------------------------------------------------



Eine mögliche Übernahme des Nürnberger Discountbrokers Consors durch die Deutsche Postbank ist nach den Worten von Vorstand Wulf von Schimmelmann grundsätzlich nicht ausgeschlossen. Wie der CEO am Montag in Bonn verkündete, sei sein Unternehmen durchaus bereit, bei einem angemessenen Preis einen solchen Schritt zu vollziehen.


Wie von Schimmelmann weiter ausführte, rechne er allerdings nicht mehr damit, in diesem Jahr noch konkrete Angebote für Consors vorgelegt zu bekommen. (lw)

Internet: www.platow.de
MaxCohen:

DAB bank und Comdirect befüchten keine Klagewelle

 
18.12.01 14:48
Von der Klagewelle, die dem Direktbroker Consors auf Grund mangelnder Risikoaufklärung bei Effektenkrediten droht (w:o berichtete), dürften nach Recherchen von wallstreet:online die DAB bank und Comdirect vorerst verschont bleiben. „Wir weisen unsere Kunden ausdrücklich auch auf die Kursrisiken bei einem Effektenkredit hin, wie das im Wertpapierhandelsgesetz gefordert wird. Nur wer eine entsprechende Risikoerklärung unterschreibt, erhält bei uns überhaupt einen Effektenkredit“, sieht DAB bank-Pressesprecher Markus Reiter keine Parallelen zu den Consors-Fällen. Der DAB bank lägen daher auch keine Klagen vor. In der Tat hat die Münchener Direkt-Bank für ihre Vergabepraxis bei Effektenkrediten sogar Lob erhalten: Von Marco Tüngler, Rechtsanwalt bei der Anlegerschutzgemeinschaft DSW in der Zeitschrift „Das Wertpapier“. Zudem würden bei Effektenkrediten nur Aktien und Fonds zu maximal 50 Prozent ihres Kurswertes beliehen. Die Summe der in Anspruch genommenen Kredite per 30. September 2001 belief sich auf 204 Mio. Euro bei einem verwalteten Kundenvermögen von 10,53 Mrd. Euro. „Das Kreditgeschäft mit Wertpapieren“, erklärt Pressesprecher Reiter angesichts dieser vergleichsweise geringen Summen, „ist für uns nur eine Ergänzung unseres Angebots und kein Kerngeschäft.“

Auch Comdirect-Pressesprecher Mathias Hajek erwartet keine Klagen. Bei den Quickbornern ist die Situation ähnlich. „Wir gehen nicht aktiv auf die Kunden zu“, sagt Hajek im Gespräch mit wallstreet:online. Eine Risikoaufklärung der Kunden findet im Vorfeld der Krediteinräumung statt. Das Volumen der in Anspruch genommenen Kredite sei mittlerweile von mehr als 700 Mio. Euro im vergangenen Jahr auf 250 Mio. Euro zurück gegangen. Rund 10 Prozent der Kunden der Comdirect Bank haben sich eine Effektenkreditlinie einräumen lassen, aber längst nicht alle nutzen diese aus. Dazu kommt, dass eine geduldete Überziehung des Kontos bei der Commerzbank-Tochter nicht stattfinden kann. Hajek: „Handel ist bei uns nur gegen Deckung möglich.“ Anwälte schießen sich daher mangels Erfolgsaussichten bei den anderen Direkt-Banken momentan auf Consors ein. Hintergrund des Rechtsstreits sind eventuelle Verstöße gegen die Aufklärungsvorschriften gemäß §31 Wertpapierhandelsgesetz (WPHG). Die verpflichten einen Finanzdienstleister, seine Kunden im Vorfeld von Wertpapierdienstleistungen und Wertpapiernebendienstleistungen über die Risiken der eingegangenen Geschäfte aufzuklären. Dies hat Consors nach Ansicht des Giessener Anwalts Claus Schmidt, der die potenziellen Kläger vertritt, versäumt. Die Nürnberger sehen dies anders. Stefan Lochow, Rechtsexperte des Discount-Brokers, sieht sein Institut weder in einer Beratungs- noch in einer Risikoaufklärungs-Pflicht im Zusammenhang mit Wertpapierkrediten. Auch die Pflicht zur Risikoaufklärung sei in den Kreditfällen nicht gegeben. Lochow verweist auf ein Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH). In diesem Fall ging es um ein hochspekulatives Investment in exotische Optionsscheine. Die Schadenersatzklage des Anlegers wurde vom BGH abgewiesen, da dem Anleger das hohe Risiko des Engagements auch ohne gesonderte Aufklärung hätte klar sein müssen. Die Interessenslage ist nach Ansicht des Consors-Rechtsexperten in den Kreditfällen ähnlich. Wenn es notwendig ist, wollen die Nürnberger eine Entscheidung vor dem BGH herbei führen.

Grüße Max
1Mio.€:

hahaha

 
21.12.01 16:48


Rechtsanwalt reicht Montag Schadensersatzklagen gegen ConSors ein

Gießen/Nürnberg (vwd) - Gegen die ConSors Discount-Broker AG, Nürnberg,
sollen am Montag beim Landgericht Nürnberg zwei Schadensersatzklagen über
insgesamt 600.000 DEM eingereicht werden. Darin wird dem Discount-Broker
vorgeworfen, zwei Kleinanlegern Wertpapierkredite eingeräumt zu haben, ohne
sie über die besonderen Risiken zu informieren, erklärte der Gießener
Rechtsanwalt Claus Schmidt am Freitag auf Anfrage von vwd.

Er wolle damit einen Präzedenzfall schaffen, denn seiner Ansicht nach hat
der Discount-Broker im Falle seiner beiden Mandante gegen ' 31 das
Wertpapierhandelsgesetz verstoßen. Darin sei festgeschreiben, welche
Informationspflichten Wertpapierdienstleister gegenüber Kunden haben.
ConSors sei dieser bei der der Vergabe von Wertpapierkrediten nicht
nachgekommen.

Der Nürnberger Discount-Broker argumentiert den Angaben des Rechtsanwalts
zufolge damit, dass für ihn der so genannte Beratungsausschluss gelte. Nach
Ansicht von Schmidt umfasst dieser allerdings nur Vermittlungsgeschäfte,
nicht aber direkt vergebene Wertpapierkredite durch den Discount-Broker.

Schmidt räumt der Klage gute Aussichten auf Erfolg ein. Das
Oberlandesgericht Nürnberg habe bereits im Juni in einem Beschluss
entschieden, dass das Wertpapierhandelsgesetz auch auf den Wertpapierkredit
Anwendung finde. Außerdem könnten nach Einschätzung von Schmidt sowohl das
Bundesaufsichtsamt für  Wertpapierhandel, Frankfurt, als auch das
Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen, Bonn, ihrer Aussichtspflicht nicht
nachgekommen sein. +++ Marion Brucker
 vwd/21.12.2001/mbu/bb
1Mio.€:

....

 
21.12.01 16:57

  DGAP-News: ConSors Discount-Broker deutsch

Consors: Joint Venture mit ONBanca in Italien unverändert

Corporate-News übermittelt durch die DGAP.
Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.
--------------------------------------------------

Consors: Joint Venture mit ONBanca in Italien unverändert

Consors wird ONBanca auffordern, das Joint Venture zwischen Consors und ONBanca
vertragsgemäß weiter zu führen. Dies beinhaltet, dass ONBanca das komplette
Brokeragegeschäft in den nächsten Monaten aufgeben muss und Consors Online
Broker SIM S.p.A. exklusiv  Online-Brokerage für die ONBanca Kunden anbieten
wird.

Consors liegt ein Schreiben der ONBanca und der Banca Popolare Commercio e
Industria (BPCI) vor, in welchem unter Berufung auf die Change-of-Control-
Klausel im Joint-Venture-Vertrag mit Consors eine Option zum Verkauf ihrer
Anteile an Consors ONline Broker SIM S.p.A. (39%) geltend gemacht wird. Des
weiteren liegt ein Schreiben von BPCI und Banca Popolare di Luino e di Varese
(BPLV) vor, in welchem unter Berufung auf den selben Vertrag die Ausübung der
Kaufoption für die ONBanca Anteile (16,8%), die durch Consors gehalten werden,
beansprucht wird.

Nach Auffassung von Consors ist die Voraussetzung für die Anwendung der von
ONBanca angeführten Change-of-Control-Klausel aus heutiger Sicht nicht gegeben,
da sich die Aktionärsstruktur der Consor
hat. Damit entfällt die Rechtsgrundlage zur Beendigung des Joint Ventures sowie
für die Ausübung der Optionen.



Ende der Mitteilung, (c)DGAP 21.12.2001
--------------------------------------------------
WKN: 542700; ISIN: DE0005427009; Index: NEMAX 50
Notiert: Neuer Markt in Frankfurt; Freiverkehr in Berlin, Bremen, Düsseldorf,
Hamburg, Hannover, München und Stuttgart
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