Zwischenbilanz von Apple
Süße Ergebnisse auf saurem Markt
Um den Hightech-Sektor ist es momentan schlecht bestellt – die Gewinne schrumpfen. Zuletzt hatte Chipprimus Intel am Dienstag mit schwachen Zahlen die ganze Branche nach unten gezogen. Nun ruhten alle Hoffnungen auf einer positiven Überraschung von Apple. Und das Unternehmen enttäuschte Börsianer und Fans nicht.
Die iPod-Produktfamilie hat Apple zu einem glänzenden Geschäft verholfen. Foto: ap
HB/je PORTLAND/SAN FRANCISCO. Apple hat im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal mehr denn je verdient und die Erwartungen der Analysten übererfüllt: Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz von 5,7 auf 7,1 Mrd. Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Reingewinn erreichte mit 1 Mrd. oder 1,14 Dollar pro Aktie gegenüber 565 Mill. Dollar im Vorjahr einen Rekordwert. Die Brutto-Gewinnmarge lag mit 31,2 Prozent deutlich über den 27,2 Prozent des Vorjahres.
Damit konnte Apple den Bann durchbrechen, der seit dem Auftakt der Bilanzsaison auf den Unternehmen lag: Die Schwergewichte SAP, AMD und Samsung hatten am Montag durch die Bank schwache Zahlen vermeldet. Intel reihte sich am Dienstag ein.
Keine Spur von Problemen dagegen bei Apple: Das Unternehmen lieferte über 1,6 Mill. Macintosh Computer und gut 21 Mill. iPod-Musikspeicher aus, ein Zuwachs von 28 Prozent bei Computern und sogar 50 Prozent bei iPods. „Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden“, sagte Konzernchef Steve Jobs. Er erwarte ein „starkes Jahr mit der Einführung wichtiger neuer Produkte“.
Apple hatte erst in der vergangenen Woche sein Handy iPhone vorgestellt, ein Gerät zum Telefonieren, Fotografieren, Videos anschauen, Musik hören und im Internet surfen. Besonderheit ist der Touchscreen statt einer normalen Tastatur. Apple-Fans und Fachwelt waren hellauf begeistert.
„Das iPod-Geschäft ist viel besser gelaufen, als es die meisten Leute erwartet hatten“, sagte Analyst Shaw Wu zu den Zahlen des ersten Quartals. Schuld daran war nicht zuletzt das Auslandsgeschäft, das im gesamten Konzern mittlerweile 42 Prozent der Erlöse ausmacht. Besonders in Europa seien mehr iPods verkauft worden, sagte Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer.
Mit dem iPhone-Handy will Apple die Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Apple-Chef Jobs hatte bei der Präsentation von einem revolutionären Produkt gesprochen, das die Firma weit voranbringen werde. 2008 würden weltweit 10 Mill. iPhones verkauft. Das wäre 1 Prozent des weltweiten Handy-Markts. Die Markteinführung in den USA ist für Juni geplant.
Das iPhone könnte Apple dabei helfen, seine dominante Stellung auf dem Markt für tragbare digitale Geräte auszubauen. Hier hält der Konzern in den USA mit seinem iPod mehr als 70 Prozent Marktanteil.
Für die kommenden Monate gab Apple einen zurückhaltenden Ausblick: Der Umsatz werde zwischen 4,8 und 4,9 Mrd. Dollar liegen, der Gewinn pro Aktie bei 54 bis 56 Cent. „Der Ausblick ist deutlich konservativer als erwartet“, sagte Analyst Wu. Das Unternehmen ist jedoch für seine niedrigen Prognosen bekannt.
Ganz und gar nicht niedrig ist Apples Liquiditätskissen, wie Finanzchef Oppenheimer verkündete: Es sei im Quartal um 1,75 auf 11,9 Mrd. Dollar angeschwollen. Geld für aufregende neue Produkte hat der Technologiekonzern also mehr als genug. Und die dürften vor allem aus dem Unterhaltungselektronik-Bereich kommen.
Der Verschiebung in der Produktpalette – weg von Computern, hin zu Multimedia-Geräten – hatte das Unternehmen erst vor wenigen Tagen kmit einer Umfirmierung Rechnung getragen: von Apple Computer Inc. auf Apple Inc.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 18. Januar 2007, 07:53 Uhr
Euer
Einsamer Samariter
Süße Ergebnisse auf saurem Markt
Um den Hightech-Sektor ist es momentan schlecht bestellt – die Gewinne schrumpfen. Zuletzt hatte Chipprimus Intel am Dienstag mit schwachen Zahlen die ganze Branche nach unten gezogen. Nun ruhten alle Hoffnungen auf einer positiven Überraschung von Apple. Und das Unternehmen enttäuschte Börsianer und Fans nicht.
Die iPod-Produktfamilie hat Apple zu einem glänzenden Geschäft verholfen. Foto: ap
HB/je PORTLAND/SAN FRANCISCO. Apple hat im abgelaufenen ersten Geschäftsquartal mehr denn je verdient und die Erwartungen der Analysten übererfüllt: Gegenüber dem Vorjahr stieg der Umsatz von 5,7 auf 7,1 Mrd. Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Reingewinn erreichte mit 1 Mrd. oder 1,14 Dollar pro Aktie gegenüber 565 Mill. Dollar im Vorjahr einen Rekordwert. Die Brutto-Gewinnmarge lag mit 31,2 Prozent deutlich über den 27,2 Prozent des Vorjahres.
Damit konnte Apple den Bann durchbrechen, der seit dem Auftakt der Bilanzsaison auf den Unternehmen lag: Die Schwergewichte SAP, AMD und Samsung hatten am Montag durch die Bank schwache Zahlen vermeldet. Intel reihte sich am Dienstag ein.
Keine Spur von Problemen dagegen bei Apple: Das Unternehmen lieferte über 1,6 Mill. Macintosh Computer und gut 21 Mill. iPod-Musikspeicher aus, ein Zuwachs von 28 Prozent bei Computern und sogar 50 Prozent bei iPods. „Wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden“, sagte Konzernchef Steve Jobs. Er erwarte ein „starkes Jahr mit der Einführung wichtiger neuer Produkte“.
Apple hatte erst in der vergangenen Woche sein Handy iPhone vorgestellt, ein Gerät zum Telefonieren, Fotografieren, Videos anschauen, Musik hören und im Internet surfen. Besonderheit ist der Touchscreen statt einer normalen Tastatur. Apple-Fans und Fachwelt waren hellauf begeistert.
„Das iPod-Geschäft ist viel besser gelaufen, als es die meisten Leute erwartet hatten“, sagte Analyst Shaw Wu zu den Zahlen des ersten Quartals. Schuld daran war nicht zuletzt das Auslandsgeschäft, das im gesamten Konzern mittlerweile 42 Prozent der Erlöse ausmacht. Besonders in Europa seien mehr iPods verkauft worden, sagte Apple-Finanzchef Peter Oppenheimer.
Mit dem iPhone-Handy will Apple die Erfolgsgeschichte weiterschreiben. Apple-Chef Jobs hatte bei der Präsentation von einem revolutionären Produkt gesprochen, das die Firma weit voranbringen werde. 2008 würden weltweit 10 Mill. iPhones verkauft. Das wäre 1 Prozent des weltweiten Handy-Markts. Die Markteinführung in den USA ist für Juni geplant.
Das iPhone könnte Apple dabei helfen, seine dominante Stellung auf dem Markt für tragbare digitale Geräte auszubauen. Hier hält der Konzern in den USA mit seinem iPod mehr als 70 Prozent Marktanteil.
Für die kommenden Monate gab Apple einen zurückhaltenden Ausblick: Der Umsatz werde zwischen 4,8 und 4,9 Mrd. Dollar liegen, der Gewinn pro Aktie bei 54 bis 56 Cent. „Der Ausblick ist deutlich konservativer als erwartet“, sagte Analyst Wu. Das Unternehmen ist jedoch für seine niedrigen Prognosen bekannt.
Ganz und gar nicht niedrig ist Apples Liquiditätskissen, wie Finanzchef Oppenheimer verkündete: Es sei im Quartal um 1,75 auf 11,9 Mrd. Dollar angeschwollen. Geld für aufregende neue Produkte hat der Technologiekonzern also mehr als genug. Und die dürften vor allem aus dem Unterhaltungselektronik-Bereich kommen.
Der Verschiebung in der Produktpalette – weg von Computern, hin zu Multimedia-Geräten – hatte das Unternehmen erst vor wenigen Tagen kmit einer Umfirmierung Rechnung getragen: von Apple Computer Inc. auf Apple Inc.
Quelle: HANDELSBLATT, Donnerstag, 18. Januar 2007, 07:53 Uhr
Euer
Einsamer Samariter