Trügerisches „Ende der Krise“!
Denn wenn das DAX-KGV in einer extremen Rezession noch unter dem durchschnittlichen KGV liegt, ist das ein extrem gutes Zeichen. Langfristig entscheidend ist, wie der durchschnittliche Gewinn über einen Zeitraum von 5-10 Jahren im Verhältnis zum DAX liegt. Der Feuerstein hat offensichtlich von den simpeltsen Zusammenhängen keine Ahnung und macht ausschließlich einen auf Populismus.
20:18 20.04.09
Quelle: www.hebelzertifikate-trader.de
Über 1.000 Punkte konnte der DAX in den vergangenen Wochen an Boden gutmachen. Sicherlich, der vorausgegangene Einbruch führte zu einer kurzfristigen Übertreibung nach unten. Allerdings sollte man sich nach einem Anstieg von rund 30 Prozent in einem Zeitraum von gerade einmal etwas mehr als nur einem Monat allmählich schon Gedanken machen!
Günstige Bewertungsniveaus?
Die Krise hat die Analysten dazu veranlasst, die Gewinnerwartungenzu reduzieren. Mit dem aktuellen Anstieg ergibt sich allerdings keinesfalls mehr ein günstiges Bewertungsniveau für die DAX-Titel. So liegt das durchschnittliche DAX-KGV auf Basis der Gewinnerwartungen der kommenden zwölf Monate derzeit bereits bei knapp über 13. Dies ist besonders beachtenswert, da das langjährige Durchschnitts-KGV gerade einmal bei 15 liegt. Betrachtet man nur den Zeitpunkt seit 2003 (Beginn der letzten Aufwärtsbewegung), so reduziert sich dieser Wert sogar auf 12,2. Damit liegt der DAX aktuell zwar noch unter dem langfristigen Durchschnitt. Allerdings auch über dem Schnitt der letzten Jahre und ist damit aktuell keinesfalls mehr günstig!
Gute Zahlen aus der Bankenlandschaft?
Mit der Quartalszahlensaison wurden vor allem die Bankentitel gefeiert, die im ersten Quartal ordentliche Gewinne präsentieren konnten. Es bietet sich aber an, diese Daten etwas näher zu betrachten! So hat der US-Kongress rechtzeitig zur Quartalszahlensaison die so genannte „market-to-market“-Regel gelockert, nach der Unternehmen bisher ihre Anlagen zum aktuellen Marktpreis buchen mussten. Da aber die Preise vieler Kreditportfolios am Boden liegen, hätte diese Regel zu wenig überzeugenden Ergebnissen geführt. Da man die Anlagen ja nicht verkaufen wolle, müsse man auch nicht zum Marktpreis bilanzieren! Mit der geänderten Regel können die US-Banken die Werte nun nach Belieben festsetzen. Offenbar wurde nichts aus der Krise gelernt und in den Büchern schlummern weiterhin Zeitbomben, die irgendwann doch wieder platzen können.
Vorsicht ist geboten!
Man sollte sich also nicht von den „über den Erwartungen“ gelegenen Quartalszahlen diverser US-Banken blenden lassen. Ein „sell in may and go away“ ist in diesem Jahr daher nicht das unwahrscheinlichste Szenario!
Eine erfolgreiche Börsenwoche wünscht Ihnen
Stephan Feuerstein
Hebelzertifikate-Trader
www.hebelzertifikate-trader.de