26.07.2002 11:40
Privatvermögen
Börsenkrise frisst angelegte Gelder auf
Das Vermögen der Bundesbürger wächst erstmals nicht mehr. Vor allem mit Aktien wurden Milliardenbeträge vernichtet.
Immer nur bergauf, und das mit immer höherem Tempo – so waren es die Aktien-Sparer bis Ende der neunziger Jahre noch gewohnt. Doch auf den Höhenflug folgte der Absturz. (dpa )
Erstmals seit Gründung der Bundesrepublik ist das Geldvermögen der Deutschen praktisch nicht mehr gewachsen.
Wie der Bundesverband Deutscher Banken am Freitag in Berlin mitteilte, hatten die Bundesbürger Ende 2001 insgesamt 3,65 Billionen Euro auf Sparbüchern und Konten deponiert oder in Aktien und anderen Wertpapieren angelegt.
Damit blieb das Geldvermögen im Vergleich zum Vorjahr, als dieses 3,64 Billionen Euro betrug, nahezu unverändert.
Ursache sei vor allem die Börsenbaisse, durch die das Aktienvermögen der Deutschen binnen Jahresfrist um knapp 100 Milliarden Euro auf 337 Milliarden Euro geschrumpft sei, erklärte der Bankenverband.
Die meisten sparen konservativ
Sparen in Investmentfonds habe unterdessen weiter zugenommen. Nach wie vor halten die Deutschen den Angaben zufolge aber den größten Teil ihres Geldvermögens bei Banken in Spar-, Sicht- und Termineinlagen.
Deutlich gestiegen sind die Anlagen bei Versicherungen (plus sieben Prozent); mit 930 Milliarden Euro belegen diese den zweiten Platz.
Milliardenschwere Geldvernichtung
Von 1995 bis 1999 war das in Aktien angelegte private Geldvermögen auf das Zweieinhalbfache geklettert. Immer mehr Unternehmen wagten den Gang an die Börse, und die Kurse vor allem vieler Telekommunikations- und Hightech-Unternehmen schossen nach oben.
Die Kurse rutschten in den Keller, viele Unternehmen verschwanden gänzlich vom Börsenzettel. Für die Anleger bedeutete das – zumindest auf dem Papier – Geldverluste in Milliardenhöhe.
(sueddeutsche.de/AFP/dpa)
Quelle: www.sueddeutsche.de/index.php?url=/...ll/49186&datei=index.php