Prognose

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vega2000:

Prognose

 
07.09.01 15:59
Aus der FTD vom 7.9.2001  
Marktplatz: Bald wieder aufwärts
Von Gertrud R. Traud

Nachdem der deutsche Aktienmarkt in dieser Woche ein Zweijahrestief erreicht hat, fällt es schwer, eine optimistische Prognose abzugeben. Viel einfacher wäre es, sich in den Kreis derjenigen einzureihen, die wenig Hoffnung haben. Wir wagen dennoch die Prognose, dass sich der Dax in einem halben Jahr wieder der 6000er Marke nähern wird.

Für ein Ende des Abwärtstrends an den Märkten betrachten wir vier Bedingungen als relevant: Kapitulation, niedrige Bewertung, Liquidität und Stabilisierung der Wachstumserwartungen.

Der Beginn der Kapitulation war bereits im März dieses Jahres zu beobachten, als es zu Nettoabflüssen aus Aktienfonds kam. Während im Frühjahr letzten Jahres die Überzeugung vorherrschte, dass allein Aktieninvestments vorteilhaft seien, folgten im Laufe der vergangenen 18 Monate die üblichen Phasen eines psychologischen Börsenzyklus. Mit fallenden Kursen wird die Überzeugung durch Beschönigung abgelöst, gefolgt von Besorgnis bis zur Kapitulation.

Der Trendwechsel erfolgt von der Kapitulationsphase zur Phase der Verachtung. Der Verachtung folgt die Vorsicht und erst mit erheblicher Verzögerung das Vertrauen. Das Vertrauen mündet zu Boomzeiten in die Phase der Überzeugung, wie wir sie zum Jahreswechsel 1999/2000 kurz vor dem Ende der Aufwärtsentwicklung gesehen haben.

Von der Bewertungsseite eröffnet der deutsche Aktienmarkt bereits wieder etwas Potenzial. Bei einem aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von etwa 18 besteht im Vergleich zum Rentenmarkt (KGV knapp 22) die Möglichkeit zu Kurssteigerungen.

Mehr Liquidität

Liquidität wird zunehmend von fast allen Zentralbanken zur Verfügung gestellt. Die US-Notenbank begann den expansiven Zinszyklus bereits im Januar dieses Jahres, die Europäische Zentralbank steuert seit dem 10. Mai eine expansivere Zinspolitik an.

Hinsichtlich der vierten Bedingung für ein Ende der Abwärtsentwicklung - Stabilisierung der Wachstumserwartungen - ist derzeit noch kein überzeugendes Muster festzustellen. Während sich in den USA die Wachstumserwartungen für das Bruttoinlandsprodukt in den vergangenen Monaten stabilisiert haben, ist für Euroland noch kein Ende absehbar.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass bei den Bedingungen für das Ende eines Abwärtstrends noch kein eindeutiges Raster vorliegt. Daher ist nicht auszuschließen, dass zunächst keine Trendwende eintritt. Unsere mittelfristige Prognose geht deshalb mit dem Risiko einher, kurzfristig lächerlich zu erscheinen.

Alles wird gut !!
V2000

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