Verbraucherzentrale und TÜV prüfen Internetsites
Der TÜV in Essen und die nordrhein-westfälische Verbraucherzentrale in Düsseldorf haben heute gemeinsam ein Gütesiegel für Internetseiten vorgestellt. Das Zertifikat soll das bisher kaum vorhandene Kundenvertrauen in den E-Commerce und das Online-Banking stärken.
"Im virtuellen Kaufhaus des World Wide Web müssen Verbraucher mit Brief und Siegel sichergehen, dass beim Anbieter keine vertraglichen Fallstricke lauern", erläuterte Karl-Heinz Schaffartzik vom Vorstand der Verbraucher-Zentrale NRW auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale gehören umfassende Verbraucherinformationen und ausreichender Datenschutz zu den E-Commerce-Standards. Überdies muss der Kunde die Bestell- und Preis-Bedingungen des Shops eindeutig erkennen können und zuverlässig über die Lieferzusagen informiert sein. Sollte es zu Beschwerden oder Reklamationen kommen, hat der Kunde ein Anrecht darauf, genau Bescheid zu wissen, wer der Ansprechpartner ist und wie die Zuständigkeiten verteilt sind, fordert die Verbraucherzentrale. Die RWTÜV Anlagentechnik in Essen hat diesen Kriterienkatalog zum Anlass genommen, um das Beurteilungsverfahren TÜV Online Check zu entwickeln.
"Die Kosten für das Siegel hängen von der Größe des Shops ab und betragen von 5.000 Mark aufwärts", erklärte Joachim Kesting vom TÜV gegenüber c't. Bei großen Shops seien durchaus "ein paar 10.000 Mark denkbar", meint der Leiter der Zertifizierungsstelle. Will ein Shop den "Online-Check" bestehen, muss er sich einem Elchtest unterziehen: Dabei wird überprüft, ob sich die Shopseiten von jedem beliebigen PC angemessen schnell laden lassen. Anhand von zwei anonymen Bestellungen muss der Shop dann beweisen, dass seine Betreiber die Warenlogistik im Griff haben. Das in der Fernabsatzrichtlinie festgeschriebene Rückgaberecht wird ebenso ausprobiert wie die Reaktionsschnelligkeit der Hotline und die Bearbeitungszeiten für E-Mails. "Erst wenn der Shop alle diese Aufgaben zufriedenstellend gelöst hat, kann er sich mit dem Zeichen schmücken", erklärt Helga Zander-Hayat, Fachfrau für E-Commerce bei der Verbraucherzentrale.
Die nordrhein-westfälische Verbraucherschutz-Ministerin Bärbel Höhn begrüßte die Initiative als einen "Meilenstein", der Maßstäbe für den E-Commerce setzen soll. Bisher zertifiziert der Prüfdienst allerdings nur Shops, deren Betreiber selbst als Verkäufer und Anbieter der bei ihnen gehandelten Waren agieren. Daher können sich Online-Buchläden mit dem Siegel schmücken, während Internetauktionen, Gruppenkaufsites und Reisevermittlungen nicht erfasst sind. Gerade die Dienstleistungen dieser Unternehmen geben Verbrauchern aber oft Anlass, sich zu beschweren. Auch für diese E-Commerce-Anbieter werde es alsbald ein TÜV-Siegel geben, kündigte TÜV-Mitarbeiter Kesting an.
Schon zur CeBit hatte der TÜV Essen ein Prüfsiegel für Internetseiten vorgestellt. Nach Angaben von Kesting tritt der Prüfdienst mit dem neuen Siegel aber nicht in Konkurrenz zu sich selbst. Der Aufwand, mit dem der Internetdienst auf Datensicherheit, Benutzbarkeit und Übereinstimmung mit den Gesetzen geprüft werde, unterscheide die beiden Siegeltypen. Während für das jetzt vorgestellte Online-Check-Siegel nur wenige Wochen Prüfzeit notwendig seien, setzt das Siegel TÜViT hundert Personentage Prüfzeit voraus. Inklusive der drei Routineprüfungen pro Jahr belaufen sich die Kosten für das TÜViT-Siegel auf "Summen im sechsstelligen Bereich" – erheblich mehr also als das jetzt vorgestellte Zertifikat kostet. Zu den TÜViT-Siegel-Kunden gehörten bislang vor allem Banken aus arabischen Ländern, erklärte der Trusted-Site-Verantwortliche von TÜViT, Hans Günter Siebert, gegenüber c't
Der TÜV in Essen und die nordrhein-westfälische Verbraucherzentrale in Düsseldorf haben heute gemeinsam ein Gütesiegel für Internetseiten vorgestellt. Das Zertifikat soll das bisher kaum vorhandene Kundenvertrauen in den E-Commerce und das Online-Banking stärken.
"Im virtuellen Kaufhaus des World Wide Web müssen Verbraucher mit Brief und Siegel sichergehen, dass beim Anbieter keine vertraglichen Fallstricke lauern", erläuterte Karl-Heinz Schaffartzik vom Vorstand der Verbraucher-Zentrale NRW auf einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Nach Ansicht der Verbraucherzentrale gehören umfassende Verbraucherinformationen und ausreichender Datenschutz zu den E-Commerce-Standards. Überdies muss der Kunde die Bestell- und Preis-Bedingungen des Shops eindeutig erkennen können und zuverlässig über die Lieferzusagen informiert sein. Sollte es zu Beschwerden oder Reklamationen kommen, hat der Kunde ein Anrecht darauf, genau Bescheid zu wissen, wer der Ansprechpartner ist und wie die Zuständigkeiten verteilt sind, fordert die Verbraucherzentrale. Die RWTÜV Anlagentechnik in Essen hat diesen Kriterienkatalog zum Anlass genommen, um das Beurteilungsverfahren TÜV Online Check zu entwickeln.
"Die Kosten für das Siegel hängen von der Größe des Shops ab und betragen von 5.000 Mark aufwärts", erklärte Joachim Kesting vom TÜV gegenüber c't. Bei großen Shops seien durchaus "ein paar 10.000 Mark denkbar", meint der Leiter der Zertifizierungsstelle. Will ein Shop den "Online-Check" bestehen, muss er sich einem Elchtest unterziehen: Dabei wird überprüft, ob sich die Shopseiten von jedem beliebigen PC angemessen schnell laden lassen. Anhand von zwei anonymen Bestellungen muss der Shop dann beweisen, dass seine Betreiber die Warenlogistik im Griff haben. Das in der Fernabsatzrichtlinie festgeschriebene Rückgaberecht wird ebenso ausprobiert wie die Reaktionsschnelligkeit der Hotline und die Bearbeitungszeiten für E-Mails. "Erst wenn der Shop alle diese Aufgaben zufriedenstellend gelöst hat, kann er sich mit dem Zeichen schmücken", erklärt Helga Zander-Hayat, Fachfrau für E-Commerce bei der Verbraucherzentrale.
Die nordrhein-westfälische Verbraucherschutz-Ministerin Bärbel Höhn begrüßte die Initiative als einen "Meilenstein", der Maßstäbe für den E-Commerce setzen soll. Bisher zertifiziert der Prüfdienst allerdings nur Shops, deren Betreiber selbst als Verkäufer und Anbieter der bei ihnen gehandelten Waren agieren. Daher können sich Online-Buchläden mit dem Siegel schmücken, während Internetauktionen, Gruppenkaufsites und Reisevermittlungen nicht erfasst sind. Gerade die Dienstleistungen dieser Unternehmen geben Verbrauchern aber oft Anlass, sich zu beschweren. Auch für diese E-Commerce-Anbieter werde es alsbald ein TÜV-Siegel geben, kündigte TÜV-Mitarbeiter Kesting an.
Schon zur CeBit hatte der TÜV Essen ein Prüfsiegel für Internetseiten vorgestellt. Nach Angaben von Kesting tritt der Prüfdienst mit dem neuen Siegel aber nicht in Konkurrenz zu sich selbst. Der Aufwand, mit dem der Internetdienst auf Datensicherheit, Benutzbarkeit und Übereinstimmung mit den Gesetzen geprüft werde, unterscheide die beiden Siegeltypen. Während für das jetzt vorgestellte Online-Check-Siegel nur wenige Wochen Prüfzeit notwendig seien, setzt das Siegel TÜViT hundert Personentage Prüfzeit voraus. Inklusive der drei Routineprüfungen pro Jahr belaufen sich die Kosten für das TÜViT-Siegel auf "Summen im sechsstelligen Bereich" – erheblich mehr also als das jetzt vorgestellte Zertifikat kostet. Zu den TÜViT-Siegel-Kunden gehörten bislang vor allem Banken aus arabischen Ländern, erklärte der Trusted-Site-Verantwortliche von TÜViT, Hans Günter Siebert, gegenüber c't