Vorab: ein paar Hundert Millionen von der EU, die wir eventuell bezahlen, statt 10 000 Arbeitslose mehr mit einem Kostenvolumen von ca. 1 Milliarde, die wir direkt in die Arbeitslosenversicherung schießen, sind mir persönlich lieber.
Zum Mißmanagement:
das Baugewerbe hat insgesamt das Problem, eine vernünftige Kostenkontrolle für ihre, meist mehrjährige, Projekte zu etablieren. Wareneinsatz (=Material) ist problemlos zu planen, aber was ist mit dem Personaleinsatz(= noch anfallende Tage bis zur Fertigstellung am Tag X). Das war das Problem von Holzmann: in 97 zu schätzen, was das Großprojekt (meist ArGe's mit diversen unfähigen Subunternehmern) XY am geplanten Projektende 2000 kostet, ist ein Vabanque-Spiel ... ganz abgesehen von Vertragsstrafen bei Terminüberschreitung und Mängelhaftung (wer von Euch hat eine ETW und die "Schnauze voll von den Unfähigen am Bau").
Leistungsfortschritte und die damit zusammenhängende Bilanzierung werden von mehr oder minder professionell ausgefüllten Time-Sheets von Polieren und Bauarbeitern dokumentiert ... was das in der Praxis heißt, könnt ihr euch vorstellen: der ukrainische Bautrupp wird natürlich geflissentlich genau alle Arbeitsschritte täglich dokumentieren.
Ein Beispiel aus der Praxis: Tiefbau
die Bahn AG macht eine Ausschreibung für einen Tunnel durch den Berg Sinai von mir aus. Keine Firma kann sagen, ob sie auf weiches oder hartes Gesteinsmaterial trifft (= 200 mio oder 800 mio kosten). Aber diese Aufträge müssen nun mal ausgeführt werden. Und jetzut sind wir wieder bei der Deutschland AG: ich persönlich empfinde es als beruhigend, daß Konzerne in dieser Größenordnung nicht fallengelssen werden .... wer soll sonst die Arbeit machen?
Daß die Holzmänner die theoretischen Risiken schon lange kannten, davon gehe ich aus. Daß die Deutsche Bank keine langfristige Lösung bieten wollte, fällt m. E. in den Bereich von mutwillig herbeigeführte Personalentscheidungen mittels öffentlichem Druck und damit in die ... Politik. Deutschland AG eben, die werden ihre Gründe gehabt haben für diesen öffentlichkeitswirksamen Schritt.