Gesucht: Glaubwürdige Analysen
Aus der Krise der Bankenanalysten heraus etabliert sich jetzt eine unabhängige Research-Kultur
Die Analysten der Banken und Wertpapierhäuser sind in Misskredit geraten. Ihre Research-Produkte leiden am Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit und an der Vermutung der Abhängigkeit von den Zielen der Emissions- oder Kreditabteilungen ihrer Arbeitgeber.
Die laufende Diskussion beschäftigt nicht nur die obersten Wertpapierhüter, sondern auch die leidgeprüften Privatinvestoren, deren Aktien nie die angesagten Kursziele erreichten.
Lösungsansätze
Die Zuweisung von Schuld und die Lösung der Probleme sind schwierig. Die Überlegungen gehen derzeit zu Kompensationszahlungen der Investmentbanken zur Etablierung von unabhängiger Research in den USA. Über fünf Jahre sollen sie dafür eine Milliarde Dollar hergeben. Die größten Banken, unter Ihnen die Citigroup und Morgan Stanley, begrüßen den Vorschlag eines von ihnen finanzierten Kontrollgremiums.
Gleichzeitig wird über die Abspaltung und strikte Trennung der jeweiligen Abteilungen diskutiert, genauso wie über ein Verbot der Zuteilung von Emissionen an das Topmanagement der von ihnen beratenen Unternehmen.
Der Privatinvestor wird sich nun die Frage stellen, in welcher Form er schon jemals für Aktienresearch, die bei vielen Investoren als Service der Bank verstanden wird, bezahlt hat. Egal ob er Aktieneinzeltitel oder Investmentfonds gekauft hat, er hat mit Sicherheit Spesen oder Ausgabeaufschläge bezahlen müssen, die zu einem Teil zur Finanzierung der Analyseabteilungen in den Instituten verwendet wurden.
Dass guter Rat in der Realität immer seinen Preis hat, ist unbestritten, jedoch werden viele Kunden keine weiteren Kosten auf sich nehmen wollen. Durch den Schaden der vergangenen Jahre skeptischer geworden, dürfte allerdings unabhängiger Research eine künftig große Rolle zukommen: Unabhängige Institute haben in Amerika die Investorside Research Association gegründet, zu der unter anderem Precursor, Sidoti, Avalon und Argus Research gehören.
Neue Anbieter
Die Chance einer Unterstützung durch Kompensationsgelder ist aufgrund der organisatorischen Unabhängigkeit hoch und könnte den Investoren in Zukunft die Research kostengünstiger oder gar kostenlos zugänglich machen. Zu den unabhängigen Unternehmen zählen auch Value Line, Standard & Poors, Morningstar, Multex und Thestreet.com, die auch für den privaten Investor zu erschwinglichen Preisen den Zugang zu Research ermöglichen. Allerdings: Auch das sollte als nur als Informationsgrundlage zur Entscheidungsfindung betrachtet und nicht gleich als Kauf- oder Verkaufsargument hingenommen werden.
Fondskäufer haben diese Problematik auf einer schwierigeren Ebene: Sie können die Informationsquellen ihrer Fondsmanager nicht beeinflussen, wissen nicht, wie maßgeschneidert Analysen vielleicht sogar "bestellt" werden.
Dem Einzeltitelkäufer ist es dagegen möglich, seine Informationsfindung selbst zu gestalten und die oben angesprochenen Interessenkonflikte so weit wie möglich auszuschalten und auch derzeit schon auf qualitativ hochwertige und gar nicht so teure Research per Internet zuzugreifen
Aus der Krise der Bankenanalysten heraus etabliert sich jetzt eine unabhängige Research-Kultur
Die Analysten der Banken und Wertpapierhäuser sind in Misskredit geraten. Ihre Research-Produkte leiden am Zweifel an ihrer Glaubwürdigkeit und an der Vermutung der Abhängigkeit von den Zielen der Emissions- oder Kreditabteilungen ihrer Arbeitgeber.
Die laufende Diskussion beschäftigt nicht nur die obersten Wertpapierhüter, sondern auch die leidgeprüften Privatinvestoren, deren Aktien nie die angesagten Kursziele erreichten.
Lösungsansätze
Die Zuweisung von Schuld und die Lösung der Probleme sind schwierig. Die Überlegungen gehen derzeit zu Kompensationszahlungen der Investmentbanken zur Etablierung von unabhängiger Research in den USA. Über fünf Jahre sollen sie dafür eine Milliarde Dollar hergeben. Die größten Banken, unter Ihnen die Citigroup und Morgan Stanley, begrüßen den Vorschlag eines von ihnen finanzierten Kontrollgremiums.
Gleichzeitig wird über die Abspaltung und strikte Trennung der jeweiligen Abteilungen diskutiert, genauso wie über ein Verbot der Zuteilung von Emissionen an das Topmanagement der von ihnen beratenen Unternehmen.
Der Privatinvestor wird sich nun die Frage stellen, in welcher Form er schon jemals für Aktienresearch, die bei vielen Investoren als Service der Bank verstanden wird, bezahlt hat. Egal ob er Aktieneinzeltitel oder Investmentfonds gekauft hat, er hat mit Sicherheit Spesen oder Ausgabeaufschläge bezahlen müssen, die zu einem Teil zur Finanzierung der Analyseabteilungen in den Instituten verwendet wurden.
Dass guter Rat in der Realität immer seinen Preis hat, ist unbestritten, jedoch werden viele Kunden keine weiteren Kosten auf sich nehmen wollen. Durch den Schaden der vergangenen Jahre skeptischer geworden, dürfte allerdings unabhängiger Research eine künftig große Rolle zukommen: Unabhängige Institute haben in Amerika die Investorside Research Association gegründet, zu der unter anderem Precursor, Sidoti, Avalon und Argus Research gehören.
Neue Anbieter
Die Chance einer Unterstützung durch Kompensationsgelder ist aufgrund der organisatorischen Unabhängigkeit hoch und könnte den Investoren in Zukunft die Research kostengünstiger oder gar kostenlos zugänglich machen. Zu den unabhängigen Unternehmen zählen auch Value Line, Standard & Poors, Morningstar, Multex und Thestreet.com, die auch für den privaten Investor zu erschwinglichen Preisen den Zugang zu Research ermöglichen. Allerdings: Auch das sollte als nur als Informationsgrundlage zur Entscheidungsfindung betrachtet und nicht gleich als Kauf- oder Verkaufsargument hingenommen werden.
Fondskäufer haben diese Problematik auf einer schwierigeren Ebene: Sie können die Informationsquellen ihrer Fondsmanager nicht beeinflussen, wissen nicht, wie maßgeschneidert Analysen vielleicht sogar "bestellt" werden.
Dem Einzeltitelkäufer ist es dagegen möglich, seine Informationsfindung selbst zu gestalten und die oben angesprochenen Interessenkonflikte so weit wie möglich auszuschalten und auch derzeit schon auf qualitativ hochwertige und gar nicht so teure Research per Internet zuzugreifen
