aus den USA
Bakterien, die den Asphalt von Straßen und Rollfeldern zersetzen oder Tarnfarben und Treibstoff fressen
Hamburg/Wien - Gentechnisch geschärfte Bakterien, die den Asphalt von Straßen und Rollfeldern zersetzen; Enzyme anderer Bakterien, die Tarnfarben und Treibstoff fressen; wieder andere Mikroben, die Filter verstopfen und Getriebe zerreiben - das US-Militär will seine Arsenale mit "nicht tödlichen Waffen" füllen.
Gerüchte über solche Biowaffen - "gentechnische Anti-Material-Agenten (GAMAs)" - zirkulieren schon lange, "aber jetzt haben wir es erstmals schwarz auf weiß", berichtet Jan van Aken vom deutschen Zweig der biowaffenkritischen Organisation "Sunshine" in Hamburg: "Unserer US-Zentrale sind erstmals zwei Forschungsanträge des US-Militärs zugänglich gemacht worden, in denen die Entwicklung solcher Waffen vorgeschlagen wird."
Rascher verrotten
"Beschleunigte Verrottung von militärischem Material", heißt einer der Anträge, in dem die US-Navy "Systeme" vorschlägt, die die "Mobilität, Logistik und Ausrüstung feindlicher Kräfte vor oder während eines Militäreinsatzes zersetzen." "Mit gentechnisch veränderten Bakterien kann man Katalysatoren erzeugen, die jedes Material zersetzen", hofft die Air Force in einem ihrer Anträge.
"Das sind biologische Waffen, die sowohl von der US-Gesetzgebung wie auch von der internationalen Biowaffen-Konvention verboten sind", urteilt van Aken, dessen Organisation auch die Biodiversitätskonvention einschalten will, weil die Freisetzung von GAMAs unabschätzbare ökologische Folgen hätte.
Bekannt geworden sind die Forschungen, weil das US-Militär sie von der US-Akademie der Wissenschaften evaluieren lässt und sie dort keiner Geheimhaltung unterliegen. Trotzdem hat die Akademie ihre Zusage an "Sunshine", insgesamt 77 Anträge zu übermitteln, nach zwei Tagen wieder zurückgezogen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11./12. 5. 2002)
jo.
Bakterien, die den Asphalt von Straßen und Rollfeldern zersetzen oder Tarnfarben und Treibstoff fressen
Hamburg/Wien - Gentechnisch geschärfte Bakterien, die den Asphalt von Straßen und Rollfeldern zersetzen; Enzyme anderer Bakterien, die Tarnfarben und Treibstoff fressen; wieder andere Mikroben, die Filter verstopfen und Getriebe zerreiben - das US-Militär will seine Arsenale mit "nicht tödlichen Waffen" füllen.
Gerüchte über solche Biowaffen - "gentechnische Anti-Material-Agenten (GAMAs)" - zirkulieren schon lange, "aber jetzt haben wir es erstmals schwarz auf weiß", berichtet Jan van Aken vom deutschen Zweig der biowaffenkritischen Organisation "Sunshine" in Hamburg: "Unserer US-Zentrale sind erstmals zwei Forschungsanträge des US-Militärs zugänglich gemacht worden, in denen die Entwicklung solcher Waffen vorgeschlagen wird."
Rascher verrotten
"Beschleunigte Verrottung von militärischem Material", heißt einer der Anträge, in dem die US-Navy "Systeme" vorschlägt, die die "Mobilität, Logistik und Ausrüstung feindlicher Kräfte vor oder während eines Militäreinsatzes zersetzen." "Mit gentechnisch veränderten Bakterien kann man Katalysatoren erzeugen, die jedes Material zersetzen", hofft die Air Force in einem ihrer Anträge.
"Das sind biologische Waffen, die sowohl von der US-Gesetzgebung wie auch von der internationalen Biowaffen-Konvention verboten sind", urteilt van Aken, dessen Organisation auch die Biodiversitätskonvention einschalten will, weil die Freisetzung von GAMAs unabschätzbare ökologische Folgen hätte.
Bekannt geworden sind die Forschungen, weil das US-Militär sie von der US-Akademie der Wissenschaften evaluieren lässt und sie dort keiner Geheimhaltung unterliegen. Trotzdem hat die Akademie ihre Zusage an "Sunshine", insgesamt 77 Anträge zu übermitteln, nach zwei Tagen wieder zurückgezogen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11./12. 5. 2002)
jo.
