Eher auf "Top-Aktien" setzen als auf Flops

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EinsamerSam.:

Eher auf "Top-Aktien" setzen als auf Flops

 
05.01.06 23:42
Eher auf "Top-Aktien" setzen als auf Flops

05. Januar 2006 Zu Jahresbeginn stehen die Anleger vor der Frage, ob sie weiter auf die Top-Aktien des vergangenen Jahres setzen oder darauf hoffen sollen, daß es eine Rally der einstigen Verlierer gibt. Ein Blick zurück kann darüber Aufschluß geben.

Gesetzt den Fall, jemand soll seine Baseball-Traummannschaft zusammenstellen. Entweder könnte man einen Pitcher auswählen, weil er im vergangenen Jahr stark gespielt hat und man nun davon ausgeht, daß er an seine guten Leistungen anknüpfen wird. Oder man sucht einen Werfer aus, der ein schlechtes Jahr hatte, in der Hoffnung, er kommt wieder nach oben.

Zu Beginn dieses Jahres stellen sich Anleger dieselbe Frage, wenn sie sich für eins von zwei vorgegebenen Portfolios entscheiden müssen. Portfolio Nr. 1 besteht, bei jeweils gleicher Gewichtung, aus den zehn Branchenindizes des S&P-500, die im vorangegangenen Jahr die schwächste Performance gezeigt haben. Portfolio Nr. 2 beinhaltet die zehn Branchen, die im gleichen Zeitraum am besten gelaufen sind.

Tabelle

Rendite versus Risiko

Jeder Ansatz hat seine Berechtigung. Ein Grund, sich für die schlechtesten Aktien zu entscheiden, könnte darin bestehen, daß mit einer Erholung zu rechnen ist. Und wer auf die besten Aktien setzt, glaubt, daß er an ihrem Momentum teilhaben kann.

Tabelle

Die Tabelle 1 zeigt, daß der S&P-500 in den vergangenen 36 Jahren eine jährliche wertmäßige Gesamtwachstumsrate (Compound annual growth rate, CAGR) von 7,5 Prozent aufwies; die Dividenden wurden dabei nicht wieder angelegt. Die Standardabweichung, eine Kennzahl zur Messung der Volatilität, lag bei 16,3. Die an das Risiko angepaßte Rendite (Rendite geteilt durch Risiko) belief sich in diesem Zeitraum auf 0,46. Je höher dieser Quotient ist, umso besser.

Ein Anleger, der die Flop 10 gewählt hat, erzielte ein CAGR von 7,6 Prozent. Dafür mußte er allerdings eine höhere Volatilität in Kauf nehmen. Auch wenn sein Portfolio den Markt zu 64 Prozent geschlagen hat, wie in der Spalte Outperformance abzulesen ist, fiel die um die Risikokomponente bereinigte Rendite mit 0,29 geringer aus als beim S&P-500. Fazit: Die Rendite lohnt nicht das Risiko.

Das Top-Portfolio setzt sich durch

Tabelle

Wer sich für das Top-10-Portfolio entschieden hat, erreichte jedoch ein CAGR von 13,9 Prozent für eine jährliche Outperformance von mehr als 600 Basispunkten. Trotz erhöhter Volatilität glauben wir, daß die Rendite das Risiko rechtfertigt, da die um die Risikokomponente bereinigte Rendite den S&P-500 übertrifft. Zudem hat das Portfolio den Markt in mehr als sieben von zehn Fällen geschlagen.

Doch was ist mit den Portfolios von 2005? Die folgende Tabelle zeigt die zehn besten und die zehn schlechtesten Branchen aus dem Jahr 2004, ihre Kursentwicklung 2004 und die Kursveränderung im Jahr 2005. Obwohl das „beste” Portfolio 2004 um 60 Prozent zulegte, konnte es 2005 noch einmal um 22 Prozent steigen, verglichen mit einem Plus von 3 Prozent beim S&P-500. Das „schlechteste” Portfolio setzte 2005 seinen Trend aus dem Vorjahr fort und verlor mehr als 9 Prozent.

Tabelle

Damit bewahrheitet sich eine alte Börsenweisheit der Wall Street: „Setze weiter auf die Gewinner und trenne dich von den Verlierern”. Mancher Anleger, der eine Aktie hält, die kürzlich ein 52-Wochen-Tief gesehen hat, ist da enttäuscht.

Wenn die Aktie wieder ein wenig zulegt, sollten sich Anleger, sofern sie sich wieder berappelt haben, von solchen Verlierern trennen und sich auf lohnendere Investments konzentrieren. Gibt es zahlreiche dieser Anleger, werden sie von technischen Analysten als „Overhead-Widerstand” bezeichnet.

Die Gewinnserie fortsetzen

Wieviele Investoren sind umgekehrt unglücklich darüber, daß ihre Aktien den Gesamtmarkt schlagen? Sie erzählen anderen von ihrem Erfolg und verlängern damit möglicherweise ihre Gewinnserie.

In der Top-Ten-Liste taucht die Energiebranche wiederholt auf. Dazu kommen Unternehmen aus den Bereichen Gesundheitsvorsorge, Industrie und Halb- und Rohstoffe. Die Branchen, die 2005 schlecht abschnitten, kamen aus den Bereichen Konsumgüter des nichtalltäglichen Bedarfs, Massengüter und Technologie.

Bleibt die Frage, ob diese Rechnung auch 2006 beim S&P-500 wieder aufgeht. Doch es gibt keine Garantie dafür, daß sich die Erfolgsgeschichte aus der Vergangenheit in der Zukunft fortsetzt. Außerdem gibt es keine Methode, die immer funktioniert. Also bleibt nur abwarten und Tee trinken.

Quelle: faz.net

...be invested
 
Der Einsame Samariter

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slimfast:

Die Outperformer von gestern

 
05.01.06 23:49
werden die Outperformer von morgen sein, das weiß jedes Kind.
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