Die USA stehen vor schwachem Aufschwung

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sir charles:

Die USA stehen vor schwachem Aufschwung

 
08.01.02 11:58
Die USA stehen vor schwachem Aufschwung

Konjunktur. Die Rezession ist demnächst vorüber, die Wachstumsraten dürften aber relativ bescheiden ausfallen.

Von unserem Korrespondenten


Beruhigung auf amerikanischem Arbeitsmarkt


WASHINGTON (lc). In anderen Gegenden der USA hat die Rezession viel tiefere Spuren hinterlassen, in Washington läuft die Konjunktur wieder fast wie vor der Rezession. Denn die Regierung läßt immer neue Geheimdienst- und andere Beamte nach Washington kommen, und diese gutverdienenden jungen Leute brauchen Wohnungen, Autos und trendige Restaurants. Von Pentagon-Aufträgen profitieren auch viele der High-Tech-Unternehmen in den südlichen Vororten in Virginia. Die Hauptstadt-Konjunktur hat sich auf hohem Niveau stabilisiert.


Etwas Ähnliches scheint für die ganze US-Wirtschaft zu gelten. Die Rezession, die im März begann, dürfte in den nächsten paar Monaten zu Ende gehen. Die Mehrheit der US-Ökonomen prognostiziert jetzt eine Erholung im ersten Quartal, oder spätestens im zweiten. 55 führende Ökonomen, die soeben vom "Wall Street Journal" befragt worden sind, prognostizieren nach nur 0,9 Prozent im ersten Quartal 2002 ein Wachstum von 2,4 Prozent im zweiten Quartal und Wachstumsraten von durchschnittlich 3,5 Prozent in der zweiten Jahreshälfte.


Rückfall Ende 2002?

Die Frage ist jetzt, wie kräftig die Erholung ausfallen wird, und ob sie Bestand haben wird. Üblich ist nach US-Rezessionen ein Wachstumsspurt mit Raten von fünf bis sieben Prozent. Die ersten neun Monate nach Rezessionen haben seit dem Zweiten Weltkrieg im Schnitt sieben Prozent Wachstum gebracht, seit den Siebzigerjahren noch fünf Prozent. Aber diesmal erwarten die Experten wesentlich weniger, nur zwei bis 3,5 Prozent. Und viele nehmen an, daß das Wachstum im vierten Quartal bereits wieder leicht sinken könnte.


Weshalb die Rezession enden wird, ist klar: Die Federal Reserve hat die Zinsen im Jahr 2001 elfmal gesenkt. Mit dieser aggressiven Geldpolitik hat sie einen vorübergehenden Aufschwung praktisch garantiert. Zusätzlich gibt es fiskalische Impulse. Die Staatsausgaben sind markant ausgeweitet worden, und die Steuersenkungen werden wenigstens betuchten Amerikaner neues Bargeld bescheren.


Die sinkenden Benzinpreise bringen den US-Konsumenten heuer massive Einsparungen. Und der Schock vom 11. September ist größtenteils überwunden. Die Kriegserfolge in Afghanistan haben die Stimmung aufgehellt und die Börsen stimuliert.


Konsum ging weiter

Ausgelöst wurde die Rezession durch den Zusammenbruch der Unternehmensinvestitionen, vor allem im High-Tech-Sektor. Die Konsumenten behielten aber die Nerven und kauften weiter. Ein Schlüsselfaktor waren dabei die tiefen Rabatte, die von den Autokonzernen offeriert wurden. Im Oktober und November machten die Konsumenten davon massiv Gebrauch.


Anzeichen für eine Konjunkturerholung vor allem in den USA und im Euroraum sehen auch die G-10. Das sagte Eddie George, britischer Notenbankgouverneur und Sprecher der G-10, am Montag in Basel.


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