Fahndung nach Annas Vergewaltiger
Die Polizei hat den Vergewaltiger der siebenjährigen Schülerin Anna mit einem DNA-Test identifiziert.
Das Opfer von der Gaststätte in der Nähe von Seeshaupt konnte den Täter eindeutig anhand eines Lichtbildes identifizieren.)
Drei Monate nach der Vergewaltigung der siebenjährigen Anna in einer Münchner Grundschule glaubt die Polizei den Täter eindeutig identifiziert zu haben.
Die Polizei fahndet seit Freitag international nach dem 19-jährigen Sven Kemmerzell, nachdem der Verdächtige in der Silvesternacht am Starnberger See erneut eine 56-jährige Frau in einer Gaststätte brutal missbraucht haben soll.
„Es gibt einige auffällige Parallelen“, sagte Polizeisprecher Wolfgang Wenger über das Vorgehen des Täters in beiden Fällen.
Endgültige Gewissheit, ob es sich bei dem der Polizei als Stricher bekannten Mann auch um den Peiniger des Schulmädchens handelt, erwartet die Polizei nach einem abschließenden genetischen Vergleich der Tatortspuren beider Verbrechen. Das Ergebnis sollte noch am Freitagnachmittag vorliegen.
Das Opfer von der Gaststätte in der Nähe von Seeshaupt konnte den Täter eindeutig anhand eines Lichtbildes identifizieren, wie der Weilheimer Polizeisprecher Hans Peter Kammer erklärte.
Auch alle anderen Spuren wiesen auf den 19-Jährigen. „Die Flucht des Tatverdächtigen ist ein weiteres Indiz für seine Täterschaft“.
Die Polizei hatte nach Aussagen verschiedener Zeugen kurz nach der Tat in der Nacht auf Dienstag eine Ferienwohnung ermittelt, in der sich der 19-Jährige für drei Tage eingemietet hatte.
Dort fanden die Beamten auch Blut verschmierte Kleidung und weiteres Beweismaterial.
Der Verdächtige sei noch in der Nacht mit einem Taxi nach München geflüchtet, erklärte der Münchner Chefermittler Harald Pickert. Vor der Tat an Silvester habe er bereits mehrfach die Gaststätte besucht.
Der in Düren geborene Tatverdächtige kam nach Polizeierkenntnissen im Juni vergangenen Jahres von Köln nach München. Er gehe keiner geregelten Arbeit nach und verdiene sich seinen Lebensunterhalt in der Homosexuellenszene, berichtete Pickert.
Er sei in München mehrmals als Straftäter aufgefallen. Die Polizei habe in der Stadt bereits mehrere Anlaufstellen des Täters überprüft.
Wie ein Abgleich des genetischen Fingerabdrucks zeigte, hatte der Peiniger der kleinen Anna bereits im August in einer Münchner Frauenklinik eine 20-Jährige vergewaltigt und schwer verletzt.
Der Täter hatte am 19. Oktober vergangenen Jahres auf der Toilette einer Klosterschule die siebenjährige Erstklässlerin Anna vergewaltigt und fast erwürgt.
Das Mädchen musste auf Grund der schweren Verletzungen in einem Krankenhaus operiert werden. Die Polizei ermittelt wegen versuchten Mordes.
Quelle:Süddeutsche Zeitung