Deutsche Börse hält Neue-Markt-Regeln für intakt

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Deutsche Börse hält Neue-Markt-Regeln für intakt

 
18.12.00 12:15
Trotz des wegen zahlreicher negativer Unternehmensmeldungen
angeschlagenen Vertrauens in den Neuen Markt zeigt sich die Deutsche Börse
AG zuversichtlich, dass die strengen Zugangsregeln des
Wachstumssegments weiterhin Investoren anziehen. Die Schwierigkeiten
einiger Unternehmen und der Ausverkauf des Neuen Marktes in diesem Jahr
seien ein Indiz dafür, dass der Markt und die Investoren reifer würden, sagte
Neuer Markt-Chef Rainer Riess der Nachrichtenagentur Reuters in seinem
ersten Interview seit Antritt seines Postens. »Unsere Zulassungskriterien sind
die härtesten Europas und ich kenne keine Regeln, die die jüngsten
Entwicklungen an den Finanzmärkten hätten verhindern können«, sagte er.
Dennoch überprüfe die Deutsche Börse ihre Regelwerk und versuche, dieses
dem sich ändernden Marktumfeld anzupassen.

Im vergangenen Monat hatte die Deutsche Börse angekündigt, sie suche nach
Möglichkeiten zu Verschärfung ihrer Regeln für den Neuen Markt, nachdem das
Anlegervertrauen durch eine Reihe von Gewinnwarnungen, Insolvenzen und
Verdächtigungen auf Unregelmäßigkeiten in dem Handel mit bestimmten Aktien
gelitten hatte. »Was wir in der vergangenen Zeit gesehen haben steht mehr im
Zusammenhang mit dem Entstehen einer Aktienkultur als mit der Notwendigkeit
strengerer Regeln«, sagte Riess. Es sei Zeichen eines reifer werdenden
Marktes wenn Anleger Unternehmen einzeln bezüglich ihrer Profitabilität und
der Aufstellung ihres Managements betrachteten.

Der Frankfurter Neue Markt ist seit Jahresbeginn um rund 34 Prozent gefallen
und damit in etwa auf der selben Höhe wie die amerikanische Technologiebörse
Nasdaq, die seit ihrem März-Hoch um etwa 50 Prozent eingebrochen ist. Der

Nemax50-Index der 50 größten Unternehmen des Neuen Marktes fiel seit
seinem Allzeithoch im März bei 9665,81 Punkten auf immer neue
Allzeittiefststände und notierte Anfang Dezember bei 2991,89 Zählern. Am
Montag lag der Nemax-50 über fünf Prozent im Plus bei 3159 Zählern.

Für negative Schlagzeilen sorgte jüngst die in Schwierigkeit geratene
Medienfirma EM.TV, die ihre Prognosen drastisch nach unten korrigieren
musste. Kleinaktionärsvertretungen prüfen nun rechtliche Schritte gegen den
Filmrechtehändler. Zuvor hatte schon eine Reihe von Skandalen bei kleineren
Firmen, wie die Insolvenzen der Telekommunikationsfirma Gigabell und der
Softwarefirma Teamwork, für Aufsehen am Neuen Markt gesorgt. Auch die
Wachstumsmärkte in Paris und Mailand konnten den negativen Nachrichten
nicht entkommen. So sorgte die italienische Internet-Fernsehfirma
Freedomland für Aufregung als bekannt wurde, dass Untersuchungen wegen
falscher Bilanzierung laufen. Aber Deutschland hat in diesem Jahr die weitaus
größeren und spektakuläreren Enttäuschungen geliefert.

Mit etwa 330 am Neuen Markt gelisteten, ganz unterschiedlichen Firmen sei
das Frankfurter Wachstumssegment bei weitem größer als andere
Wachstumsmärkte, sagte Riess. Er sehe den Neuen Markt als gleichberechtigt
mit der Nasdaq und nicht als direkten Wettbewerber zu den anderen
europäischen Wachstumsmärkten an. Es habe zwar Insolvenzen, nicht
funktionierende Geschäftsmodelle und auch Gewinnwarnungen gegeben. Dies
sehe man aber auch an der Nasdaq. »Wir hatte gerade erst die zweite
Insolvenz - das ist eine bemerkenswert niedrige Rate«, fügte Riess hinzu.

Institutionelle Ivestoren sind Riess zufolge mit dem vorhandenen Regelwerk
des Neuen Marktes zufrieden. »Alle Firmen am Neuen Markt müssen nach den
internationalen Standards IAS oder nach US-GAAP bilanzieren und
Quartalsberichte vorlegen«, sagte er. »Wenn sie zum Beispiel mal auf den
britischen techMarkt schauen, dann sehen sie, dass von den 30 Prozent der
Firmen, die dort Quartalsberichte vorlegen, nur 15 Prozent nach IAS oder
US-GAAP bilanzieren«, fügte er hinzu.

Nicht äußern wollte sich Riess dazu, wieviele Neuemissionen am Neuen Markt
für das Jahr 2001 anstünden. Er erwarte, dass wie in diesem Jahr im
kommenden Jahr ebenfalls rund 130 Unternehmen an die Börse gehen werden.
Obwohl im Jahr 2000 einige Börsengänge verschoben worden seien, sei der
Neue Markt in einem guten Zustand, sagte Riess. In den USA mit einer etwa
viermal so großen Wirtschaft wie in Deutschland, gebe es jährlich etwa 500
Neuemissionen an der Nasdaq. »Mit etwa 125 Börsengängen pro Jahr stehen
wir also ganz gut da«, sagte der Neue Markt-Chef.  
furby:

Herr Riess ist als PR-Mann ggf geeignet nicht als

 
18.12.00 12:35
NM-Chef der Deutschen Börse.

Bei seiner Stellungnahme (siehe oben) kam mir das kalte Grausen. Wie soll man von den NM-Unternehmen mehr Transparenz und Ehrlichkeit verlangen, wenn der Chef des NM sich in Beschönigungen nur so schwelgt.

"strenge Zugangsregeln" - HAHAHA, Tarnen, Täuschen, Lügen und Betrügen sind an der Tagesordnung am NM. Herr Riess kann sich mal zur Märchenstunde melden, aber bitte nicht zur Börse. Keine ausreichenden Regeln für Ad hoc's, so daß manche hier Beschönigen was das Zeug hält. Prognosen sind nicht Bestandteil des Börsenprospektes, so daß dafür nicht zu haften ist und Lug und Trug Tür und Tor geöffnet sind.

"reiferer Markt" - HAHAHA, es fehlt offenbar die Kindergärtnerin a al SEC die mal aufräumen würde.

"Institutionelle Anleger seien mit dem Regelwerk zufrieden" - Guten Morgen Herr Riess, schon aufgewacht, in der Presse waren zahlreiche negative Kommentare der Institutionellen zum jetztigen Regelwerk zu lesen. Nur Herr Riess liest offenbar anderes.

.....

Leute ich ahne nichts Gutes für die weitere Verschärfung des Regelwerks für den NM angesichts dieser Pressemeldung.

Gruß furby
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