Unternehmensstruktur:
CargoLifter Development GmbH
Die CargoLifter Development GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der CargoLifter AG und vom Luftfahrt-Bundesamt als Entwicklungs- und Instandhaltungsbetrieb nach europäischem Luftrecht anerkannt. Sie ist verantwortlich für die Entwicklung, die Produktion, die Tests und die Abwicklung der Genehmigungsverfahren der CargoLifter „Leichter-als-Luft“-Transportsysteme. Das Unternehmen ist am Werftstandort Briesen-Brand angesiedelt und beschäftigt zurzeit den größten Teil der CargoLifter Mitarbeiter.
CargoLifter Airship Operations GmbH
Die CargoLifter Airship Operations GmbH mit Sitz in Brand ist ebenso eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der CargoLifter AG. Sie soll den operativen Betrieb der „Leichter-als-Luft“-Transportsysteme innerhalb des Infrastruktur-Netzwerkes übernehmen, so wie sie dies bereits für das in Brand stationierte Trainings-Luftschiff „Charly“, ein Skyship 600, übernommen hat. Die Gesellschaft hat die operativen Richtlinien des Betriebs der „Leichter-als-Luft“-Transportsysteme erarbeitet.
CargoLifter Network GmbH
Die CargoLifter Network GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main ist verantwortlich für die Entwicklung und den späteren Vertrieb der Transport- und Logisitkdienstleistungen. Diese hundertprozentige Tochtergesellschaft ist in der jetzigen Phase primär dafür zuständig, den Kreis der „Lead User“ und der Repräsentanten weiter auszubauen. Zudem ist es Aufgabe der Gesellschaft, den Aufbau eines weltweiten Infrastruktur-Netzwerkes voranzutreiben, das die höchstmögliche Auslastung der Transportsysteme gewährleisten soll. Diese Infrastrukturen sollen im Rahmen eines Franchising-Konzepts aufgebaut und betrieben werden.
CargoLifter World GmbH
Die CargoLifter World GmbH ist für die Konzeption, die Errichtung und den Betrieb von Besucherzentren und Themenparks an allen CargoLifter Standorten zuständig. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Entwicklung und Abwicklung von Geschäften und Einrichtungen rund um die „Leichter-als-Luft“-Technologie, insbesondere die Vermarktung von Merchandising-Artikeln. Weiterhin führt die Gesellschaft Veranstaltungen durch. Die CargoLifter AG hält 100% der Anteile an der CargoLifter World GmbH mit Sitz in Berlin.
Aktivitäten weiterer Gesellschaften
Die Kernkompetenzbereiche der CargoLifter AG werden durch mehrere Service-Bereiche unterstützt. Dazu gehören neben den Fachabteilungen Controlling, Corporate Development, Marketing und Personal verschiedene Tochtergesellschaften. Auf diese Weise stellt das Unternehmen sicher, dass ein ordentlicher Geschäftsbetrieb gewährleistet wird und die Kernkompetenzen weiterentwickelt sowie im Markt umgesetzt werden können. Die CargoLifter Finance GmbH und die CargoLifter Finance B.V. stehen für die Durchführung von Finanzierungsmaßnahmen zur Verfügung. Für die Konzeption, den Aufbau und den Betrieb der Kommunikationstechnik innerhalb des CargoLifter Konzerns ist die CargoLifter Communications GmbH zuständig. Die P.O.INT Management GmbH unterstützt das Unternehmen durch spezielle Personaldienstleistungen.
Weitere Tochtergesellschaften unterstützen den Konzern bei Entwicklung, Bau und Betrieb der CargoLifter „Leichter-als-Luft“-Transportsysteme. Die CargoLifter Industrial Logistics GmbH ist verantwortlich für die Beschaffungs- und Produktionslogistik des Werftstandortes Brand. Die CargoLifter MAP GmbH steuert die Planungs- und Bauaktivitäten des CargoLifter Konzerns insbesondere bei Errichtung und Management der Produktions-, Wartungs- und Logistikstandorte. Während die CargoLifter Landeplatzbetriebsgesellschaft mbH das Flugfeld in Brand betreibt, besteht die Aufgabe der CargoLifter Industriepark Brand GmbH darin, nationale und internationale Industrie- und Dienstleistungsunternehmen auf dem Werftgelände in Brand anzusiedeln. Die Versorgung mit Strom und Wärme wird durch die Energieversorgung Brand GmbH sichergestellt.
Die CargoLifter Inc., mit Sitz in Raleigh (North Carolina, USA) agiert als Spiegelbild der Unternehmensbereiche in Deutschland und steuert als hundertprozentige Tochtergesellschaft in Abstimmung mit der CargoLifter AG die Aktivitäten in den USA.
Entwicklung:
Die CargoLifter AG wurde am 1.September 1996 durch 93 Gründungsaktionäre ins Leben gerufen – dabei setzte sich das Gründungskapital aus 100.000 vinkulierten Namensaktien mit einem jeweiligen Nennwert von 5,-- DM zusammen. Durch die Kombination aus „Faszination Luftschiff“ und „moderner Technologie“ gelang es der Gesellschaft im Anschluss die größte Privatplatzierung in der deutschen Geschichte durchzuführen: Es konnten mehr als 16.000 Personen von einer vorbörslichen Beteiligung überzeugt werden.
Im Mai des Jahres 2000 folgte dann das Initial Public Offering (IPO) unter der Schirmherrschaft der Commerzbank AG. 6.935.000 Aktien konnten in dem Zeitraum vom 16.05.2000 bis zum 26.05.2000 in einer Bookbuildingspanne zwischen 12,50 EUR und 17,50 EUR gezeichnet werden. Der Emissionspreis wurde schließlich durch die Konsortialbanken (Commerzbank AG, Bayerische Landesbank Girozentrale sowie Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA) auf 15 EUR festgelegt. Erstnotiz am 30.05.2000 zu 15,50 EUR. Aufnahme der CargoLifter AG in den MDAX-Index durch die Deutsche Börse AG im Dezember 2000.
Durch eine gezielte Public Relations Kommunikation wurde die dankbare Thematik der Entwicklung überdimensionaler Luftschiffe geschickt umgesetzt – die Medienresonanz konnte von 42,2 Millionen Kontakten (zu Lesern, Zuschauern, Zuhörern) im Jahre 1997 auf über 1.100 Millionen Kontakte im Jahre 2001 gesteigert werden.
Entwicklung:
Hilfreich waren diesbezüglich sicherlich auch Highlights wie der Werftbesuch des amtierenden Bundeskanzlers Gerhard Schröder am 1.September 2000 in Brand, dessen dort abgehaltene Rede in nahezu jeder Tageszeitung auszugsweise zitiert wurde. Oder aber die Einweihung der Werfthalle „Aerium“, die im November 2000 von circa 7.000 Gästen, darunter Vertreter von Botschaften aus 52 Nationen eingeweiht worden ist.
Diese Etablierung des Markennamens „CargoLifter“ spiegelt sich ebenfalls in der Entwicklung der Aktionärsstruktur: Aus den 93 Altaktionären von 1996 sind bis dato über 70.000 Aktionäre geworden.
Nicht ganz so glorreich verlief hingegen die Geschäftsentwicklung der CargoLifter AG:
Die Kosten für Forschung und Entwicklung der beiden Flagschiffe der CargoLifter AG, des CL 75 Aircrane beziehungsweise des Luftschiffes CL 160, entwickelten sich stärker als vom Unternehmen geplant. Aus diesem Grund wurde der vorläufige Finanzierungsbedarf bis zum geplanten Start der Serienproduktion im Geschäftsjahr 2004/2005 von 510 EUR auf 590 EUR angehoben.
Das sogenannte „Lead-User-Konzept“ sollte ferner eine starke Einbindung potentieller Kunden gewährleisten. Ziel dieser engen Zusammenarbeit ist einerseits eine Transparenz der Anforderungen an den Kunden selbst sowie andererseits die Vermeidung einer wirtschaftlichen Abhängigkeit seitens der CargoLifter AG von einigen wenigen Abnehmern.
Entwicklung:
Den Lead-User-Vertrag haben bisher unter anderem die Firmen Carl Zeiss Jena, Linde und Tuma Turbomach unterschrieben.
In jüngster Zeit konnten Absichtserklärungen einiger potentieller Kunden – nicht zuletzt durch gute Beziehungen zu der Landesregierung Brandenburg – gewonnen werden. Darunter befindet sich zum einen das Emirat Dubai. Hier hat CargoLifter bei den inzwischen angelaufenen Verkaufsverhandlungen über das Modell CL 160 „erste konkrete Erfolge“ in Abu Dhabi vermelden können sagte Wolfgang Fürniß, Wirtschaftsminister der CDU. Unter seiner Egide wurde eine Auslandsrepräsentanz des Landes Brandenburg in Dubai gegründet, die bereits 81 Projekte von 80 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt annähernd 1000 Kontakten betreut.
Ein weiterer Lichtblick sind Verhandlungen mit dem größten russischen Edelmetallproduzenten Norilski Nickel, der ebenfalls eine Absichtserklärung unterzeichnet hat - Grundlage für eine Machbarkeitsstudie über den Einsatz von 200 Luftschiffen.
Schließlich gibt ein optimistischer Ausblick hinsichtlich der Entwicklung alternativer Energiegewinnungsformen weitere Hoffnung, gehören doch Windparks und der gesamte Offshore Bereich ebenfalls zu der Zielgruppe der CargoLifter AG.
Aufkommende Euphorie sollte durch die Tatsache gebremst werden, dass selbst bei technischer Realisierbarkeit der Luftgiganten eine Bauzeit von eineinhalb Jahren für den Prototypen des CL 160 von CargoLifter veranschlagt worden ist. Im Anschluss sollen dann vier Luftschiffe pro Jahr fertiggestellt werden können. Ferner existiert aktuell nur eine Fertigungsanlage in Brand (Dahme-Spreewald) sowie die Option auf den Erwerb eines geeigneten Geländes in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Kapazität der Anlage in Brand umfasst übrigens den parallelen Bau von zwei Luftschiffen.
Mit diesen Eckdaten kann bereits aufgezeigt werden, dass die Umsetzbarkeit eventueller Großaufträge, die zur Sicherung des Unternehmens notwendig sind, mangels ausreichender Kapazitäten augenblicklich nicht gegeben ist.
Diesbezüglich könnte auch die nur „vorläufige Verkehrszulassung“ der Luftfahrtbehörde einen möglichen Stolperstein darstellen. Zudem ist eine spezielle Pilotenausbildung notwendig. Eine anerkannte Zertifikation und der dazugehörige staatliche Ausbildungsweg sind jedoch bis dato noch vakant.
Fazit:
Bei der CargoLifter AG stehen Licht und Schatten eng beisammen. Auf der einen Seite instrumentalisiert die Gesellschaft die eindrucksvollen Luftschiffe geschickt für Marketingzwecke und weckt damit die Vision eines einzigartigen Investments – so zum Beispiel auch in den Geschäftsberichten der letzten Jahre. Auf der anderen Seite rücken dadurch fundamentale Daten wie Geschäftszahlen und die nötige Anwendung des „discounted cash-flow“ Modells in den Hintergrund. Tatsache ist jedenfalls die Anhebung des benötigten Kapitals bis zur Serienproduktion um 15 Prozent sowie eine überdurchschnittliche „cash-burn rate“. Resultat ist eine ständige Suche nach neuen Kapitalgebern; so wird eine zeitnahe Durchführung der jüngst angekündigten Kapitalmaßnahme angestrebt, in der Wandelanleihen in Höhe von 50 Millionen Euro platziert werden sollen. Augenblicklich läuft die Zeichnungsfrist der Altaktionäre (bis zum 03.Mai), im Anschluss wird das breite Publikum die Möglichkeit haben in einem Zeitraum von vier
Fazit:
Wochen an der Emission zu partizipieren. Die Wandelanleihe wird zu einem Preis von sechs Euro ausgegeben und ist mit einem sechs prozentigen Kupon ausgestattet. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre. Ein Bonitätsrating wurde weder bei Standard & Poors noch bei Moody´s oder Fitch Ibca beantragt. Nach Unternehmensangaben – wir führten Gespräche mit Herrn Michael Laue (Investor Relations CargoLifter AG) – reicht der Betrag von 50 Millionen Euro jedoch voraussichtlich nur bis Mitte diesen Sommers, dann soll eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:1 für neues Kapital sorgen. Schließlich gibt es noch die Möglichkeit eines bedingt rückzahlbaren Bundesdarlehens im Jahr 2003. Die Genehmigung ist allerdings noch offen und es ist darüber hinaus fraglich, ob der Schatzmeister der Bundesregierung die im Raum stehende Summe von 300 Millionen Euro aufzubringen bereit ist.
Kennzahlen
§1999/ 2000 2000/ 2001 2001/ 2002e
Umsatzerlöse§2.070.000 EUR 5.430.000 EUR 15.900.000 EUR
EBIT§-69.372.000 EUR -99.477.000 EUR -116.900.000 EUR
Jahresüberschuss§-67.935.100 EUR -96.351.000 EUR -123.700.000 EUR
Cashflow§-64.831.000 EUR -91.702.000 EUR -142.500.000 EUR
Ergebnis/ Aktie -3,48 EUR -3,57 EUR -4,58 EUR
Dividende§0,00 EUR 0,00 EUR 0,00 EUR
Aufgrund eines für das Geschäftsjahr 2005/ 2006 geplanten Break-even und zahlreicher Unwägbarkeiten der Geschäftsentwicklung sind seriöse Schätzungen und Hochrechnungen auf in ferner Zukunft liegende Facts & Figures unserer Meinung nach selbst mit dem erprobten Modell des „discounted-cash-flows“ nicht möglich. Deshalb möchten wir hier nur oben genannte Eckdaten sowie die darauf beruhende Schätzung veröffentlichen. Ein Konkurrenzvergleich ist ebenfalls nicht möglich, ist die CargoLifter AG doch „First Mover“ eines Nischenmarktes.
Fazit:
Als Fazit ist schließlich folgendes zu sagen:
Die Entwicklung der CargoLifter AG kann von heutiger Warte aus nicht vorhergesagt werden. Es liegen zu viele unbekannte Größen zu Grunde.
Wird die CargoLifter AG die Zulassung der Luftfahrtverkehrsbehörde endgültig bekommen, oder wird es bei der vorläufigen Verkehrszulassung bleiben. Wird das interne Schulungsmodell der CargoLifter AG für zukünftige Piloten mit dem von der Unternehmung gekauften Luftschiff „Charly“ anerkannt werden und kann CargoLifter somit die potentielle Monopolstellung durch selbstgeschulte Piloten untermauern? Ferner möchte die CargoLifter AG nach Unternehmensangaben die produzierten Luftschiffe nicht verkaufen, sondern selber als Logistikdienstleister agieren. Sollte also eine Kooperation mit einem Partner wie zum Beispiel dem Emirat Dubai zustande kommen, dürften die Luftschiffe unserer Meinung nach eine Stellung als Prestige-Objekt einnehmen können – gerade in den arabischen Ländern beziehungsweise in der ehemaligen Sowjetunion. Allerdings spielt der Ausbau der Produktionsstätten diesbezüglich eine wichtige Rolle und wir betrachten die Entwicklung des Cash-Bestandes sehr skeptisch. Die CargoLifter AG ist die nächsten Jahre auf enorme Kapitalzuflüsse angewiesen – die kritische Berichterstattung in den jüngsten Ausgaben der Wirtschaftspresse dürfte dafür jedenfalls eher hinderlich sein.
Ebenfalls ist die Entwicklung der Aktionärsstruktur nach unserer Ansicht eher negativ zu bewerten. Die Aufsplittung des 100 prozentigen Freefloats auf immer mehr Aktionäre und die damit einhergehenden minimalen Volumina erhöhen sowohl Volatilität als auch Risiko. Einziger Lichtblick diesbezüglich ist ein Henderson Fonds, der seine vorbörsliche Beteiligung von elf Prozent auf aktuell knapp 15 Prozent aufgestockt hat.
Die Wandlung der Aktionärsstruktur spiegelt sich auch im Kursverlauf – der drastische Kursverfall ähnelt eher dem Nemax All Share Index als dem MDAX.
Wir vergleichen ein jetziges Engagement mit der Vergabe von Venture Capital. Die Risiken überwiegen die Chancen und somit raten wir dem involvierten Aktionär zu einem Abbau seiner Positionen.
CargoLifter Development GmbH
Die CargoLifter Development GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der CargoLifter AG und vom Luftfahrt-Bundesamt als Entwicklungs- und Instandhaltungsbetrieb nach europäischem Luftrecht anerkannt. Sie ist verantwortlich für die Entwicklung, die Produktion, die Tests und die Abwicklung der Genehmigungsverfahren der CargoLifter „Leichter-als-Luft“-Transportsysteme. Das Unternehmen ist am Werftstandort Briesen-Brand angesiedelt und beschäftigt zurzeit den größten Teil der CargoLifter Mitarbeiter.
CargoLifter Airship Operations GmbH
Die CargoLifter Airship Operations GmbH mit Sitz in Brand ist ebenso eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der CargoLifter AG. Sie soll den operativen Betrieb der „Leichter-als-Luft“-Transportsysteme innerhalb des Infrastruktur-Netzwerkes übernehmen, so wie sie dies bereits für das in Brand stationierte Trainings-Luftschiff „Charly“, ein Skyship 600, übernommen hat. Die Gesellschaft hat die operativen Richtlinien des Betriebs der „Leichter-als-Luft“-Transportsysteme erarbeitet.
CargoLifter Network GmbH
Die CargoLifter Network GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main ist verantwortlich für die Entwicklung und den späteren Vertrieb der Transport- und Logisitkdienstleistungen. Diese hundertprozentige Tochtergesellschaft ist in der jetzigen Phase primär dafür zuständig, den Kreis der „Lead User“ und der Repräsentanten weiter auszubauen. Zudem ist es Aufgabe der Gesellschaft, den Aufbau eines weltweiten Infrastruktur-Netzwerkes voranzutreiben, das die höchstmögliche Auslastung der Transportsysteme gewährleisten soll. Diese Infrastrukturen sollen im Rahmen eines Franchising-Konzepts aufgebaut und betrieben werden.
CargoLifter World GmbH
Die CargoLifter World GmbH ist für die Konzeption, die Errichtung und den Betrieb von Besucherzentren und Themenparks an allen CargoLifter Standorten zuständig. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Entwicklung und Abwicklung von Geschäften und Einrichtungen rund um die „Leichter-als-Luft“-Technologie, insbesondere die Vermarktung von Merchandising-Artikeln. Weiterhin führt die Gesellschaft Veranstaltungen durch. Die CargoLifter AG hält 100% der Anteile an der CargoLifter World GmbH mit Sitz in Berlin.
Aktivitäten weiterer Gesellschaften
Die Kernkompetenzbereiche der CargoLifter AG werden durch mehrere Service-Bereiche unterstützt. Dazu gehören neben den Fachabteilungen Controlling, Corporate Development, Marketing und Personal verschiedene Tochtergesellschaften. Auf diese Weise stellt das Unternehmen sicher, dass ein ordentlicher Geschäftsbetrieb gewährleistet wird und die Kernkompetenzen weiterentwickelt sowie im Markt umgesetzt werden können. Die CargoLifter Finance GmbH und die CargoLifter Finance B.V. stehen für die Durchführung von Finanzierungsmaßnahmen zur Verfügung. Für die Konzeption, den Aufbau und den Betrieb der Kommunikationstechnik innerhalb des CargoLifter Konzerns ist die CargoLifter Communications GmbH zuständig. Die P.O.INT Management GmbH unterstützt das Unternehmen durch spezielle Personaldienstleistungen.
Weitere Tochtergesellschaften unterstützen den Konzern bei Entwicklung, Bau und Betrieb der CargoLifter „Leichter-als-Luft“-Transportsysteme. Die CargoLifter Industrial Logistics GmbH ist verantwortlich für die Beschaffungs- und Produktionslogistik des Werftstandortes Brand. Die CargoLifter MAP GmbH steuert die Planungs- und Bauaktivitäten des CargoLifter Konzerns insbesondere bei Errichtung und Management der Produktions-, Wartungs- und Logistikstandorte. Während die CargoLifter Landeplatzbetriebsgesellschaft mbH das Flugfeld in Brand betreibt, besteht die Aufgabe der CargoLifter Industriepark Brand GmbH darin, nationale und internationale Industrie- und Dienstleistungsunternehmen auf dem Werftgelände in Brand anzusiedeln. Die Versorgung mit Strom und Wärme wird durch die Energieversorgung Brand GmbH sichergestellt.
Die CargoLifter Inc., mit Sitz in Raleigh (North Carolina, USA) agiert als Spiegelbild der Unternehmensbereiche in Deutschland und steuert als hundertprozentige Tochtergesellschaft in Abstimmung mit der CargoLifter AG die Aktivitäten in den USA.
Entwicklung:
Die CargoLifter AG wurde am 1.September 1996 durch 93 Gründungsaktionäre ins Leben gerufen – dabei setzte sich das Gründungskapital aus 100.000 vinkulierten Namensaktien mit einem jeweiligen Nennwert von 5,-- DM zusammen. Durch die Kombination aus „Faszination Luftschiff“ und „moderner Technologie“ gelang es der Gesellschaft im Anschluss die größte Privatplatzierung in der deutschen Geschichte durchzuführen: Es konnten mehr als 16.000 Personen von einer vorbörslichen Beteiligung überzeugt werden.
Im Mai des Jahres 2000 folgte dann das Initial Public Offering (IPO) unter der Schirmherrschaft der Commerzbank AG. 6.935.000 Aktien konnten in dem Zeitraum vom 16.05.2000 bis zum 26.05.2000 in einer Bookbuildingspanne zwischen 12,50 EUR und 17,50 EUR gezeichnet werden. Der Emissionspreis wurde schließlich durch die Konsortialbanken (Commerzbank AG, Bayerische Landesbank Girozentrale sowie Hauck & Aufhäuser Privatbankiers KGaA) auf 15 EUR festgelegt. Erstnotiz am 30.05.2000 zu 15,50 EUR. Aufnahme der CargoLifter AG in den MDAX-Index durch die Deutsche Börse AG im Dezember 2000.
Durch eine gezielte Public Relations Kommunikation wurde die dankbare Thematik der Entwicklung überdimensionaler Luftschiffe geschickt umgesetzt – die Medienresonanz konnte von 42,2 Millionen Kontakten (zu Lesern, Zuschauern, Zuhörern) im Jahre 1997 auf über 1.100 Millionen Kontakte im Jahre 2001 gesteigert werden.
Entwicklung:
Hilfreich waren diesbezüglich sicherlich auch Highlights wie der Werftbesuch des amtierenden Bundeskanzlers Gerhard Schröder am 1.September 2000 in Brand, dessen dort abgehaltene Rede in nahezu jeder Tageszeitung auszugsweise zitiert wurde. Oder aber die Einweihung der Werfthalle „Aerium“, die im November 2000 von circa 7.000 Gästen, darunter Vertreter von Botschaften aus 52 Nationen eingeweiht worden ist.
Diese Etablierung des Markennamens „CargoLifter“ spiegelt sich ebenfalls in der Entwicklung der Aktionärsstruktur: Aus den 93 Altaktionären von 1996 sind bis dato über 70.000 Aktionäre geworden.
Nicht ganz so glorreich verlief hingegen die Geschäftsentwicklung der CargoLifter AG:
Die Kosten für Forschung und Entwicklung der beiden Flagschiffe der CargoLifter AG, des CL 75 Aircrane beziehungsweise des Luftschiffes CL 160, entwickelten sich stärker als vom Unternehmen geplant. Aus diesem Grund wurde der vorläufige Finanzierungsbedarf bis zum geplanten Start der Serienproduktion im Geschäftsjahr 2004/2005 von 510 EUR auf 590 EUR angehoben.
Das sogenannte „Lead-User-Konzept“ sollte ferner eine starke Einbindung potentieller Kunden gewährleisten. Ziel dieser engen Zusammenarbeit ist einerseits eine Transparenz der Anforderungen an den Kunden selbst sowie andererseits die Vermeidung einer wirtschaftlichen Abhängigkeit seitens der CargoLifter AG von einigen wenigen Abnehmern.
Entwicklung:
Den Lead-User-Vertrag haben bisher unter anderem die Firmen Carl Zeiss Jena, Linde und Tuma Turbomach unterschrieben.
In jüngster Zeit konnten Absichtserklärungen einiger potentieller Kunden – nicht zuletzt durch gute Beziehungen zu der Landesregierung Brandenburg – gewonnen werden. Darunter befindet sich zum einen das Emirat Dubai. Hier hat CargoLifter bei den inzwischen angelaufenen Verkaufsverhandlungen über das Modell CL 160 „erste konkrete Erfolge“ in Abu Dhabi vermelden können sagte Wolfgang Fürniß, Wirtschaftsminister der CDU. Unter seiner Egide wurde eine Auslandsrepräsentanz des Landes Brandenburg in Dubai gegründet, die bereits 81 Projekte von 80 Unternehmen und Institutionen mit insgesamt annähernd 1000 Kontakten betreut.
Ein weiterer Lichtblick sind Verhandlungen mit dem größten russischen Edelmetallproduzenten Norilski Nickel, der ebenfalls eine Absichtserklärung unterzeichnet hat - Grundlage für eine Machbarkeitsstudie über den Einsatz von 200 Luftschiffen.
Schließlich gibt ein optimistischer Ausblick hinsichtlich der Entwicklung alternativer Energiegewinnungsformen weitere Hoffnung, gehören doch Windparks und der gesamte Offshore Bereich ebenfalls zu der Zielgruppe der CargoLifter AG.
Aufkommende Euphorie sollte durch die Tatsache gebremst werden, dass selbst bei technischer Realisierbarkeit der Luftgiganten eine Bauzeit von eineinhalb Jahren für den Prototypen des CL 160 von CargoLifter veranschlagt worden ist. Im Anschluss sollen dann vier Luftschiffe pro Jahr fertiggestellt werden können. Ferner existiert aktuell nur eine Fertigungsanlage in Brand (Dahme-Spreewald) sowie die Option auf den Erwerb eines geeigneten Geländes in den Vereinigten Staaten von Amerika. Die Kapazität der Anlage in Brand umfasst übrigens den parallelen Bau von zwei Luftschiffen.
Mit diesen Eckdaten kann bereits aufgezeigt werden, dass die Umsetzbarkeit eventueller Großaufträge, die zur Sicherung des Unternehmens notwendig sind, mangels ausreichender Kapazitäten augenblicklich nicht gegeben ist.
Diesbezüglich könnte auch die nur „vorläufige Verkehrszulassung“ der Luftfahrtbehörde einen möglichen Stolperstein darstellen. Zudem ist eine spezielle Pilotenausbildung notwendig. Eine anerkannte Zertifikation und der dazugehörige staatliche Ausbildungsweg sind jedoch bis dato noch vakant.
Fazit:
Bei der CargoLifter AG stehen Licht und Schatten eng beisammen. Auf der einen Seite instrumentalisiert die Gesellschaft die eindrucksvollen Luftschiffe geschickt für Marketingzwecke und weckt damit die Vision eines einzigartigen Investments – so zum Beispiel auch in den Geschäftsberichten der letzten Jahre. Auf der anderen Seite rücken dadurch fundamentale Daten wie Geschäftszahlen und die nötige Anwendung des „discounted cash-flow“ Modells in den Hintergrund. Tatsache ist jedenfalls die Anhebung des benötigten Kapitals bis zur Serienproduktion um 15 Prozent sowie eine überdurchschnittliche „cash-burn rate“. Resultat ist eine ständige Suche nach neuen Kapitalgebern; so wird eine zeitnahe Durchführung der jüngst angekündigten Kapitalmaßnahme angestrebt, in der Wandelanleihen in Höhe von 50 Millionen Euro platziert werden sollen. Augenblicklich läuft die Zeichnungsfrist der Altaktionäre (bis zum 03.Mai), im Anschluss wird das breite Publikum die Möglichkeit haben in einem Zeitraum von vier
Fazit:
Wochen an der Emission zu partizipieren. Die Wandelanleihe wird zu einem Preis von sechs Euro ausgegeben und ist mit einem sechs prozentigen Kupon ausgestattet. Die Laufzeit beträgt fünf Jahre. Ein Bonitätsrating wurde weder bei Standard & Poors noch bei Moody´s oder Fitch Ibca beantragt. Nach Unternehmensangaben – wir führten Gespräche mit Herrn Michael Laue (Investor Relations CargoLifter AG) – reicht der Betrag von 50 Millionen Euro jedoch voraussichtlich nur bis Mitte diesen Sommers, dann soll eine Kapitalerhöhung im Verhältnis 1:1 für neues Kapital sorgen. Schließlich gibt es noch die Möglichkeit eines bedingt rückzahlbaren Bundesdarlehens im Jahr 2003. Die Genehmigung ist allerdings noch offen und es ist darüber hinaus fraglich, ob der Schatzmeister der Bundesregierung die im Raum stehende Summe von 300 Millionen Euro aufzubringen bereit ist.
Kennzahlen
§1999/ 2000 2000/ 2001 2001/ 2002e
Umsatzerlöse§2.070.000 EUR 5.430.000 EUR 15.900.000 EUR
EBIT§-69.372.000 EUR -99.477.000 EUR -116.900.000 EUR
Jahresüberschuss§-67.935.100 EUR -96.351.000 EUR -123.700.000 EUR
Cashflow§-64.831.000 EUR -91.702.000 EUR -142.500.000 EUR
Ergebnis/ Aktie -3,48 EUR -3,57 EUR -4,58 EUR
Dividende§0,00 EUR 0,00 EUR 0,00 EUR
Aufgrund eines für das Geschäftsjahr 2005/ 2006 geplanten Break-even und zahlreicher Unwägbarkeiten der Geschäftsentwicklung sind seriöse Schätzungen und Hochrechnungen auf in ferner Zukunft liegende Facts & Figures unserer Meinung nach selbst mit dem erprobten Modell des „discounted-cash-flows“ nicht möglich. Deshalb möchten wir hier nur oben genannte Eckdaten sowie die darauf beruhende Schätzung veröffentlichen. Ein Konkurrenzvergleich ist ebenfalls nicht möglich, ist die CargoLifter AG doch „First Mover“ eines Nischenmarktes.
Fazit:
Als Fazit ist schließlich folgendes zu sagen:
Die Entwicklung der CargoLifter AG kann von heutiger Warte aus nicht vorhergesagt werden. Es liegen zu viele unbekannte Größen zu Grunde.
Wird die CargoLifter AG die Zulassung der Luftfahrtverkehrsbehörde endgültig bekommen, oder wird es bei der vorläufigen Verkehrszulassung bleiben. Wird das interne Schulungsmodell der CargoLifter AG für zukünftige Piloten mit dem von der Unternehmung gekauften Luftschiff „Charly“ anerkannt werden und kann CargoLifter somit die potentielle Monopolstellung durch selbstgeschulte Piloten untermauern? Ferner möchte die CargoLifter AG nach Unternehmensangaben die produzierten Luftschiffe nicht verkaufen, sondern selber als Logistikdienstleister agieren. Sollte also eine Kooperation mit einem Partner wie zum Beispiel dem Emirat Dubai zustande kommen, dürften die Luftschiffe unserer Meinung nach eine Stellung als Prestige-Objekt einnehmen können – gerade in den arabischen Ländern beziehungsweise in der ehemaligen Sowjetunion. Allerdings spielt der Ausbau der Produktionsstätten diesbezüglich eine wichtige Rolle und wir betrachten die Entwicklung des Cash-Bestandes sehr skeptisch. Die CargoLifter AG ist die nächsten Jahre auf enorme Kapitalzuflüsse angewiesen – die kritische Berichterstattung in den jüngsten Ausgaben der Wirtschaftspresse dürfte dafür jedenfalls eher hinderlich sein.
Ebenfalls ist die Entwicklung der Aktionärsstruktur nach unserer Ansicht eher negativ zu bewerten. Die Aufsplittung des 100 prozentigen Freefloats auf immer mehr Aktionäre und die damit einhergehenden minimalen Volumina erhöhen sowohl Volatilität als auch Risiko. Einziger Lichtblick diesbezüglich ist ein Henderson Fonds, der seine vorbörsliche Beteiligung von elf Prozent auf aktuell knapp 15 Prozent aufgestockt hat.
Die Wandlung der Aktionärsstruktur spiegelt sich auch im Kursverlauf – der drastische Kursverfall ähnelt eher dem Nemax All Share Index als dem MDAX.
Wir vergleichen ein jetziges Engagement mit der Vergabe von Venture Capital. Die Risiken überwiegen die Chancen und somit raten wir dem involvierten Aktionär zu einem Abbau seiner Positionen.