Es sind immer die besten, die uns verlassen. Oder mit Billy Joel gesprochen: "Only the good die young". Kim Schmitz alias Kimble ist nicht gestorben, aber er ist von uns gegangen. Auf der Flucht vor dem "Organisierten Verbrechen" hat der Medien-Hacker Deutschland mit unbekanntem Ziel verlassen.
Man könnte sagen, Kim Schmitz nimmt es gelassen. Das hieße aber, dass man Kimble nicht kennt und auch seine Webseite nicht angesehen hat. Dort hat er uns, den Medien, den Neidern - überhaupt allen Deutschen seinen Abschiedsbrief hinterlassen.
Jetzt, wo er uns den Rücken kehrt, kann er es ja ruhig rauslassen. Eine Deutschland-Allergie hat er. Jawohl! Man kann richtig sehen, wie er virtuell mit seinem Fuß aufstampft. "Weil einem deutschen Großsteuerzahler statt Respekt nur Spott und Hohn entgegengebracht wird." Deshalb geht er und er kehrt auch nicht wieder. Außerdem ist da noch die Sache mit dem Organisierten Verbrechen, vor dem ihn die Münchner Polizei nicht schützen will. Und noch ein Grund: "Weil Neid und Missgunst in Deutschland keinen Platz für Helden lassen."
Ja, ein Held wollte er sein. Nicht für sich, nein, um uns allen als Vorbild zu dienen, uns anzuspornen. Oder eine Legende. Einer seiner Lieblingssprüche ist "Legends May Sleep, but they never die". Allerdings können Sie demontiert werden, wie im vergangenen Jahr gesehen. Der Super-Hacker, der nicht mal seine eigene Homepage schützen kann. Der erfolgreiche Geschäftsmann, der eine Pleite nach der anderen einfährt. Der Szene-Insider, der nicht mal für 10.000 Dollar-Kopfgeld erfährt, wer hinter dem Pseudonym "Fluffy Bunny" steckt. Und der Partykönig, den nicht einmal mehr die Kollegen vom Boulevard gerne haben.
Freunde vom Boulevard
Gerade die Boulevardmagazine haben seine Flucht aus Deutschland als erste gemeldet. Ausgerechnet Frauke Ludowig präsentierte als erste die Neuigkeit: Seine Wohnung aufgelöst, wütende Gläubiger auf den Fersen. Das Geld seiner Freunde habe er durchgebracht und dazu noch Gelder aus dem Rotlicht-Milieu. Bildmaterial gibt es genug, hatten RTL-Teams den Super-Hacker doch bei seinen Eskapaden begleitet. Teppichluder Janina, früher in der Rolle als Kimbles Freundin zu sehen, weiß von nichts, sieht aber im Bikini gut aus. Und da es um das Rotlicht-Milieu geht, können schnell noch ein paar barbusige Damen gezeigt werden.
Fakten? Ominösen Besuch hat Kimble im Dezember in seiner Wohnung bekommen. Gleich drei Männer wollten ihn nötigen, 675.000 Mark herauszurücken, so "Exclusiv" - die Polizei bestätigt den Vorfall. "Bild" legt eins drauf: Nach Hamburg sei er zuerst geflogen, habe sich dort prächtig amüsiert, sei aber die Hotelrechnung von 2.000 Euro schuldig geblieben. Wohin führt die Spur? Die investigativen Schnüffelnasen sind sich nicht einig. Entweder Südamerika oder Südostasien. Auf alle Fälle, sei es warm dort.
Richtig überraschen kann es uns nicht. Die Pleite von Kimble wurde so oft prophezeit wie das Ende von Helmut Kohls Kanzlerschaft. Dort eine nicht bezahlte Zahnarztrechnung, hier ein geplatztes Geschäft. Die Telebörse berichtete im Oktober von einem Pfändungsbeschluss über mehrere Hunderttausend Mark.
Schadenfreude
Selten war die Schadenfreude in der Deutschen Netzgemeinde so groß. Und dann besitzen die Medien auch noch die Unverschämtheit, sein Pseudonym auf so einfallslose Weise zu verwenden: " Kimble auf der Flucht."
Damit wir uns während seiner Abwesenheit nicht ganz so langweilen, hat Kimble etwas Neues angekündigt. Das "Kimpire" will er gründen. Die Seiten sind zwar erst ab nächster Woche offiziell abrufbar, aber der Kimble-Report hat schon einen Blick reingeworfen.
...und ein neues Geschäftsmodell
Wie alle Projekte des Multitalents wird auch das Kimpire hochprofitabel. Die ersten 100 Millionen Dollar will er unter den erfolgreichsten Anhängern verteilen. Wie das Geld reinkommt? Durch einen Internet-Fonds, zu dessen Managern er gehört.
Mehr noch - er macht sich selbst zum Geschäftsmodell. Jahrelang hatten ihn Kamerateams begleitet, warum soll das jetzt anders werden?
What makes people stay with a TV program? When do they fear to switch to another channel during a commercial break, just because they could miss something? Whenever you show material about my events, the lifestyle and the fun involved. That's why I will market my future events and have them financed by any TV program in the world that would like to have the footage exclusively?
Als nächstes wollte er mit einem Eisbrecher an den Nordpol fahren und dort mit seinem Megacar herumkurven. Daraus wird jetzt wahrscheinlich nichts mehr. Schließlich könnte das Organisierte Verbrechen schon am Hafenbecken auf ihn warten.
Vom Millionär zum Schuhverkäufer
Gefahrlos dürfte das Geschäft mit T-Shirts sein, die in Kimbles Online-Shop angeboten werden, wo er unter anderem T-Shirts vermarkten will. Stilecht gibt es die Kleidung im Kimble-Format XXXXL. Für den exklusiveren Geschmack gibt es Kimble-Schuhe und Handys für jeweils 1.500 Dollar, die Kimble-Uhr kostet das Doppelte, sein Megacar günstige 125.000 Dollar.
Ach ja: es werden noch Verleger gesucht, die das Kimble-Buch und die Kimble-Zeitschrift herausbringen. Und ein Provider, der 500 Gigabyte Traffic auf einem Hochsicherheitsserver spendiert. Und neue Kim-Worte, wie Kimpanies, Kimpotenz und Kimmigrant.
Wie auch immer, Kimble bleibt uns wohl noch eine ganze Weile erhalten. Wenn auch nicht in München, so doch im Cyberspace. Und dort wird er uns weiterhin von seinen Erfolgen, den Parties, den Millionen und den Frauen erzählen. Garantiert. Bis dann, Kimble.
Man könnte sagen, Kim Schmitz nimmt es gelassen. Das hieße aber, dass man Kimble nicht kennt und auch seine Webseite nicht angesehen hat. Dort hat er uns, den Medien, den Neidern - überhaupt allen Deutschen seinen Abschiedsbrief hinterlassen.
Jetzt, wo er uns den Rücken kehrt, kann er es ja ruhig rauslassen. Eine Deutschland-Allergie hat er. Jawohl! Man kann richtig sehen, wie er virtuell mit seinem Fuß aufstampft. "Weil einem deutschen Großsteuerzahler statt Respekt nur Spott und Hohn entgegengebracht wird." Deshalb geht er und er kehrt auch nicht wieder. Außerdem ist da noch die Sache mit dem Organisierten Verbrechen, vor dem ihn die Münchner Polizei nicht schützen will. Und noch ein Grund: "Weil Neid und Missgunst in Deutschland keinen Platz für Helden lassen."
Ja, ein Held wollte er sein. Nicht für sich, nein, um uns allen als Vorbild zu dienen, uns anzuspornen. Oder eine Legende. Einer seiner Lieblingssprüche ist "Legends May Sleep, but they never die". Allerdings können Sie demontiert werden, wie im vergangenen Jahr gesehen. Der Super-Hacker, der nicht mal seine eigene Homepage schützen kann. Der erfolgreiche Geschäftsmann, der eine Pleite nach der anderen einfährt. Der Szene-Insider, der nicht mal für 10.000 Dollar-Kopfgeld erfährt, wer hinter dem Pseudonym "Fluffy Bunny" steckt. Und der Partykönig, den nicht einmal mehr die Kollegen vom Boulevard gerne haben.
Freunde vom Boulevard
Gerade die Boulevardmagazine haben seine Flucht aus Deutschland als erste gemeldet. Ausgerechnet Frauke Ludowig präsentierte als erste die Neuigkeit: Seine Wohnung aufgelöst, wütende Gläubiger auf den Fersen. Das Geld seiner Freunde habe er durchgebracht und dazu noch Gelder aus dem Rotlicht-Milieu. Bildmaterial gibt es genug, hatten RTL-Teams den Super-Hacker doch bei seinen Eskapaden begleitet. Teppichluder Janina, früher in der Rolle als Kimbles Freundin zu sehen, weiß von nichts, sieht aber im Bikini gut aus. Und da es um das Rotlicht-Milieu geht, können schnell noch ein paar barbusige Damen gezeigt werden.
Fakten? Ominösen Besuch hat Kimble im Dezember in seiner Wohnung bekommen. Gleich drei Männer wollten ihn nötigen, 675.000 Mark herauszurücken, so "Exclusiv" - die Polizei bestätigt den Vorfall. "Bild" legt eins drauf: Nach Hamburg sei er zuerst geflogen, habe sich dort prächtig amüsiert, sei aber die Hotelrechnung von 2.000 Euro schuldig geblieben. Wohin führt die Spur? Die investigativen Schnüffelnasen sind sich nicht einig. Entweder Südamerika oder Südostasien. Auf alle Fälle, sei es warm dort.
Richtig überraschen kann es uns nicht. Die Pleite von Kimble wurde so oft prophezeit wie das Ende von Helmut Kohls Kanzlerschaft. Dort eine nicht bezahlte Zahnarztrechnung, hier ein geplatztes Geschäft. Die Telebörse berichtete im Oktober von einem Pfändungsbeschluss über mehrere Hunderttausend Mark.
Schadenfreude
Selten war die Schadenfreude in der Deutschen Netzgemeinde so groß. Und dann besitzen die Medien auch noch die Unverschämtheit, sein Pseudonym auf so einfallslose Weise zu verwenden: " Kimble auf der Flucht."
Damit wir uns während seiner Abwesenheit nicht ganz so langweilen, hat Kimble etwas Neues angekündigt. Das "Kimpire" will er gründen. Die Seiten sind zwar erst ab nächster Woche offiziell abrufbar, aber der Kimble-Report hat schon einen Blick reingeworfen.
...und ein neues Geschäftsmodell
Wie alle Projekte des Multitalents wird auch das Kimpire hochprofitabel. Die ersten 100 Millionen Dollar will er unter den erfolgreichsten Anhängern verteilen. Wie das Geld reinkommt? Durch einen Internet-Fonds, zu dessen Managern er gehört.
Mehr noch - er macht sich selbst zum Geschäftsmodell. Jahrelang hatten ihn Kamerateams begleitet, warum soll das jetzt anders werden?
What makes people stay with a TV program? When do they fear to switch to another channel during a commercial break, just because they could miss something? Whenever you show material about my events, the lifestyle and the fun involved. That's why I will market my future events and have them financed by any TV program in the world that would like to have the footage exclusively?
Als nächstes wollte er mit einem Eisbrecher an den Nordpol fahren und dort mit seinem Megacar herumkurven. Daraus wird jetzt wahrscheinlich nichts mehr. Schließlich könnte das Organisierte Verbrechen schon am Hafenbecken auf ihn warten.
Vom Millionär zum Schuhverkäufer
Gefahrlos dürfte das Geschäft mit T-Shirts sein, die in Kimbles Online-Shop angeboten werden, wo er unter anderem T-Shirts vermarkten will. Stilecht gibt es die Kleidung im Kimble-Format XXXXL. Für den exklusiveren Geschmack gibt es Kimble-Schuhe und Handys für jeweils 1.500 Dollar, die Kimble-Uhr kostet das Doppelte, sein Megacar günstige 125.000 Dollar.
Ach ja: es werden noch Verleger gesucht, die das Kimble-Buch und die Kimble-Zeitschrift herausbringen. Und ein Provider, der 500 Gigabyte Traffic auf einem Hochsicherheitsserver spendiert. Und neue Kim-Worte, wie Kimpanies, Kimpotenz und Kimmigrant.
Wie auch immer, Kimble bleibt uns wohl noch eine ganze Weile erhalten. Wenn auch nicht in München, so doch im Cyberspace. Und dort wird er uns weiterhin von seinen Erfolgen, den Parties, den Millionen und den Frauen erzählen. Garantiert. Bis dann, Kimble.