HAMBURG. Wer sich beim Fondskauf bislang den Ausgabeaufschlag sparen wollte, ging den Weg über die Direktbanken. Die boten den Anlegern regelmäßig zwischen 50 und hundert Prozent Rabatt. Doch seit einiger Zeit haben die Discounter Konkurrenz bekommen. Die Fondsbörsen, aktuell gibt es drei, verkaufen Fonds ohne Ausgabeaufschlag. Statt dessen wird ein Spread fällig.
Im Schnitt ist diese Version deutlich günstiger als der klassische Weg des Fondskaufs: Bis zu maximal zwei Prozent der Anlagesumme kostet Investoren die Transaktion beispielsweise bei Aktienfonds. Das Prinzip kommt an. 2005 hatte allein die Fondsbörse Deutschland Investmentfonds im Wert von weit mehr als einer Mrd. Euro umgesetzt, Tendenz steigend. Bei der Börse Berlin sieht es ähnlich aus – der Handel mit Fonds über die Börse legt kräftig zu.
Dabei ist das Prinzip ganz einfach – schließlich werden auch Aktien seit vielen Jahren über die Börse gehandelt. Der Handel über Fondsbörsen ist damit vergleichbar. Die Börse bringt Käufer und Verkäufer der Fonds zusammen. Makler ermitteln den Preis dafür. Im Falle der Fonds ist die Basis dafür der Rückkaufswert – der Preis also, den Anleger erzielen, wenn sie den Fonds an die Fondsgesellschaft zurückgeben. Diesen Rücknahmepreis oder Net Asset Value (NAV) errechnen die Fondsgesellschaften ein Mal börsentäglich – übrigens zu unterschiedlichen Uhrzeiten. Aus den Rückkaufswerten werden Trends errechnet, denn auch die Werte wie Aktien oder Anleihen, die sich im Fonds befinden, schwanken in ihrem Wert. Daraus und aus der Nachfrage nach den Fonds errechnet sich auch der Spread. Daumenregel: Je liquider ein Fonds, um so günstiger ist er