Wall Street: Merck-Einbruch drückt US-Markt nach unten
Die Wall Street notiert im frühen Handel am Donnerstag uneinheitlich. Die Technologiewerte an der NASDAQ können sich behaupten. Die Standardwerte im Dow Jones müssen dagegen im Zuge des Einbruchs der Merck-Aktie deutlich an Wert abgeben. Die Aktie notiert derzeit mit einem Minus von rund 26 Prozent, nachdem das Unternehmen ein Blockbuster-Medikament weltweit vom Markt genommen hat.
Daneben kamen auch von Seiten der US-Konjunkturdaten eher negative Nachrichten. Die US-Einkommen erhöhten sich wie erwartet und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen überraschend um 18.000 Neuanträge an. Zu Handelsbeginn belastete auch die Meldung über die Notlandung einer British Airways-Maschine in Amsterdam, nachdem die Maschine zuvor aufgrund einer nicht näher erläuterten Terrordrohung von Kampfjets begleitet worden war.
Der Dow Jones notiert in den aktuell mit einem Minus von 0,55 Prozent bei 10.080,20 Punkten. Der Technologieindex NASDAQ Composite notiert dagegen momentan mit einem Plus von 0,35 Prozent bei 1.900,48 Zählern.
Der Pharmakonzern Merck & Co. teilte heute mit, dass er sein Arthritis- und Schmerzmedikament Vioxx unverzüglich und weltweit vom Markt nimmt. So ergaben neue Tests, dass bei Patienten, die Vioxx einnahmen, das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen um 50 Prozent größer war als bei Patienten, die das Konkurrenzprodukt Celebrex der Pfizer Inc. verwendeten. Zwar wäre es auch möglich gewesen, das Präparat unter Hinweis auf diese Nebenwirkungen weiter zu vermarkten, da aber alternative Therapiemöglichkeiten verfügbar sind, entschied sich das Unternehmen für einen Verkaufsstopp. Der Blockbuster generierte im vergangenen Jahr noch Umsätze in Höhe von über 2.5 Mrd. Dollar.
Der weltweit zweitgrößte Softdrink-Hersteller, PepsiCo, gab heute bekannt, dass er seinen Gewinn im dritten Quartal dank Steuervorteilen erhöhen konnte. Der Nettogewinn belief sich auf 1,36 Mrd. Dollar bzw. 79 Cents pro Aktie nach 1,01 Mrd. Dollar bzw. 58 Cents pro Aktie im Vorjahr. Ohne die Steuervorteile wurde ein Gewinn von 66 Cents pro Aktie erzielt. Analysten hatten einen Gewinn von 65 Cents pro Aktie erwartet. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen selbst nun mit einem Gewinn von 2,35 Dollar pro Aktie, nachdem ursprünglich ein EPS-Ergebnis von 2,29 Dollar in Aussicht gestellt wurde.
Der Ölkonzern ChevronTexaco teilte heute mit, dass die Fördermenge von Öl und Erdgas im Golf von Mexiko im September um 28 Prozent zurückging. Dies ist auf die Auswirkungen des Hurrikan "Ivan" zurückzuführen. Demnach wurden in dieser Region täglich 80.000 BOE (barrels of oil equivalent) weniger gefördert. Das Unternehmen erklärte ferner, dass ein Teil dieser Fördermenge auch über das dritte Quartal hinaus noch nicht wieder hergestellt werden könnte.
Der Netzwerkausrüster Nortel Networks kündigte den Abbau von insgesamt 3.250 Stellen in den Bereichen Forschung und Entwicklung an. Der Großteil der Rationalisierungsmaßnahmen entfällt dabei auf die Standorte in den USA, wo insgesamt 1.400 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. Konzernangaben zufolge werden im Rahmen der geplanten Restrukturierungsmaßnahmen Sonderbelastungen in Höhe von 450 Mio. Dollar anfallen. Im kommenden Jahr geht Nortel im Zuge dieser Maßnahmen von Kosteneinsparungen in Höhe von 500 Mio. Dollar aus.
Der Ölkonzern ConocoPhillips meldete heute, dass er ein zweitägiges Angebot über 628 Mio. Dollar zur Erhöhung seines Anteils an LUKoil, seinem neuen strategische Partner in Russland, auf 10 Prozent unterbreitet hat. Nachdem der Konzern bereits gestern für rund 2 Mrd. Dollar den Zuschlag für eine 7,6-prozentige Beteiligung an LUKoil erhalten hat und zudem weitere 520 Mio. Dollar in das Joint Venture Arctic investieren will, werden sich die Ausgaben für ConocoPhillips in Russland auf über 3 Mrd. Dollar belaufen. ConocoPhillips will demnach bis zu 20.417.597 LUKoil-Aktien (2,4 Prozent) erwerben und für jede Aktie 30,76 Dollar bzw. 123,04 Dollar pro ADR zahlen. Eine ADR entspricht vier LUKoil-Aktien.
Quelle: FINANZEN.NET