WestLB Panmure sieht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der finanziell angeschlagene Filmrechtehändler Kinowelt Medien AG in die Insolvenz fällt. "Die Wahrscheinlichkeit, dass Kinowelt überleben wird, liegt unter 50 Prozent", schrieb Analyst Stefan Weiss in einer Studie. Nach dem zweiten Quartal verfüge Kinowelt über ein Umlaufvermögen von 112 Mio. Euro, dem kurzfristige Verbindlichkeiten von 594 Mio. Euro gegenüber stünden. Die Bankschulden addierten sich auf 400 Mio. Euro. Es sei sinnvoller, die Unternehmensteile einzeln zu verkaufen, denn die operativen Einheiten seien leichter zu verkaufen. Mit der Einschätzung "Verkaufen" wurde die bisherige Empfehlung beibehalten.
Merck Finck & Co. geht hingegen nach wie vor von dem Überleben der Kinowelt Medien AG aus. "Der Bankenpool profitiert ANZEIGE
eher von einer Weiterführung des Unternehmens, als von einer Zerschlagung", sagte Alexander Kachler, Medienanalyst bei Merck Finck & Co. Bei einer Zerschlagung würden die Preise für die Filmrechte sehr stark sinken. Er gehe weiterhin davon aus, dass die Kinowelt überlebt. Das Unternehmen habe auch werthaltige Teile, die verkauft werden könnten. Der Bereich Home Entertainment sei beispielsweise profitabel und wachstumsstark. Es komme jedoch darauf an, wie die Banken mit den Schulden umgehen würden. Kachler beließ seine Einschätzung für die Aktie auf "Halten".
SES Research haben die Liquiditätssituation der Kinowelt Medien AG als "äußerst angespannt" bezeichnet. In ihrer Studie weisen sie darauf hin, dass sich die liquiden Mittel zum 30. Juni 2001 auf lediglich 21,4 Mio. Euro beliefen. Diese enthielten eine für Warner Bros. hinterlegte Sicherheit. Die Anlageempfehlung "Underperformer" wurde beibehalten. "Wird der Strom bald ganz abgeschaltet?", titelten die Experten. "Unseres Erachtens müsste der überwiegende Teil des Cashbestandes aus der genannten Sicherheit bestehen, so dass die für andere Zwecke verfügbaren Mittel schwindend gering sein dürften".
KPN (Frankfurt:
890963.F - Nachrichten):
WestLB Panmure hat die Aktien des niederländischen Telekom-Konzern KPN von "Buy" auf "Sell" heruntergestuft. Damit gehen sie von einer Entwicklung des Aktienkurses um mehr als 20 Prozent unter dem Referenz-Index aus. Grund für die Herabstufung seien die gescheiterten Fusions-Verhandlungen mit der belgischen Belgacom, hieß es. Die bekannt gegebenen Halbjahreszahlen des Unternehmens lagen hingegen über den Erwartungen des WestLB Panmure-Analysten Mark Davis. Vermutlich habe sich das Mobilfunkgeschäft besser als geplant entwickelt.
MÜNCHENER RÜCK:
Das Bankhaus Metzler hat die Münchener Rück nach der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen am vergangenen Donnerstag von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft. Die Zahlen für die ersten sechs Monate hätten über den Erwartungen gelegen, hieß es. Außerdem sei die Bank für das künftige operative Geschäft des Konzerns positiv gestimmt.
Als Grund für ihren Optimismus nannte Analystin Julia Münchschwander die im Herbst beginnenden Verhandlungen mit den so genannten "Erstversicherungen". Sie rechnet damit, dass die Münchener Rück weitere Preiserhöhungen durchsetzen kann. Außerdem steht die Rentenreform im Raum und die sei interessant mit Blick auf das Lebensversicherungsgeschäft des Konzerns.
TELEFONICA:
JP Morgan beurteilt die langfristige Geschäftsentwicklung der spanischen Telefongesellschaft Telefonica SA auch nach den Halbjahreszahlen weiterhin positiv. Die am Montag vorgelegten Halbjahreszahlen des Konzerns entsprächen den Erwartungen der Bank, teilte JP Morgan in einer Kurzstudie mit. Kurzfristig blieben aber Risiken.
CARREFOUR:
Die Landesbank Baden-Württemberg hat ihre Einschätzung des französischen Einzelhandels-Konzerns Carrefour als "Underperformer" bestätigt. Damit gehen sie davon aus, dass sich die Aktie um 10 Prozent schlechter als der Gesamtmarkt entwickeln wird. Anlass für Studie war die Bekanntgabe von Halbjahreszahlen des Unternehmens.
Besonders enttäuschend sei die Margenentwicklung, und dieser Trend werde sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen, erklärte die Analystin Barbara Ambrus. Als Gründe nannte sie die konjunkturellen Probleme in Lateinamerika, den Preisdruck im Heimatmarkt Frankreich sowie Verluste des Marktanteils in Spanien und Frankreich.
AIR LIQUIDE:
Merrill Lynch hat die mittelfristige Einschätzung (Intermediate Term Rating) für Air Liquide mit "Neutral" bestätigt. Damit rechnen die Analysten er Bank mit einem begrenzten Wertsteigerungspotenzial des Titels. Die langfristige Anlageempfehlung (long term) lautet unverändert "Buy" (Innerhalb eines Zeitraumes von mehr als 12 Monaten wird dem Titel ein "interessantes Wertsteigerungspotenzial" von 10% plus Gesamtertrag beigemessen.). Anlass der Studie war die Veröffentlichung von Halbjahreszahlen des französischen Industriegase-Herstellers.
Der Nettogewinn des Konzerns im ersten Halbjahr habe mit 329 Mio. Euro leicht über den Erwartungen der Analysten gelegen. Auch der Ausblick auf das Gesamtjahr sei optimistischer, als bisher angenommen.
EUROPÄISCHE MOBILFUNKBETREIBER:
Morgan Stanley Dean Witter (MSDW) hat mehrere europäische Mobilfunkbetreiber heruntergestuft. Der Schritt wurde mit der Besorgnis begründet, dass der Mobilfunkstandard GPRS nicht die an ihn geknüpften Erwartungen erfüllen könnte. MSDW senkten ihre Anlageempfehlung für die Aktie der Vodafone Group Plc von "Outperform" auf "Neutral". Demnach halten sie den Titel derzeit für fair bewertet. Gleichzeitig senkten sie ihr Kursziel auf 150 Pence.
Gleichzeitig stuften sie Telefonica Moviles SA auf "Neutral-V", Telecom Italia Mobile SpA auf "Neutral" herunt er. Das "V" im Anlageurteil weist darauf hin, dass starke Kursschwankungen für möglich gehalten werden. Ihre Anlageempfehlung für die Aktie der Orange SA nahmen die Experten auf "Outperform-V" zurück. Sie halten die Aktie demnach im Vergleich zu den anderen beobachteten Titeln der Branche für attraktiv.
LAMBDA PHYSIK:
SES Research haben ihre Anlageempfehlung "Underperformer" für die Aktie der Lambda Physik AG bekräftigt. Demnach gehen sie davon aus, dass die Aktie um 10 bis 20 Prozent verlieren wird. Der Laser-Hersteller hatte zuvor mitgeteilt, die Umsatzprognose für das Gesamtjahr nicht mehr einhalten zu können. Die kurz- und mittelfristige Entwicklung im Lithografiesektor sei nicht abzusehen, hieß es in der Studie. "Ein Anspringen des Marktes kann momentan nicht beobachtet werden", hieß es. Vor diesem Hintergrund seien weitere Verzögerungen von Aufträgen möglich.
DEUTSCHE TELEKOM (Frankfurt:
555750.F - Nachrichten):
WestLB Panmure haben Deutsche Telekom von "Outperform" auf "Neutral" heruntergestuft. Demnach gehen sie davon aus, dass sich die Aktie im Vergleich zum Index in einer Schwankungsbreite von 10 Prozent entwickeln wird. Wie West LB Panmure am Dienstag in einer Studie mitteilte, dürfte sich die Aktienrückfluss-Problematik voraussichtlich bis ins kommende Jahr hineinziehen.
Das Investmenthaus Dresdner Kleinwort Wasserstein hat seine "Add"-Empfehlung für die Aktien der Deutschen Telekom bestätigt. So soll sich die Aktie im Vergleich zum Index um bis zu 10 Prozent besser entwickeln. Vor allem der erfolgreiche Verkauf des TV-Kabelnetzes an die US-amerikanische Liberty Media Corporation sei der Grund für die Bestätigung, hieß es in der am Dienstag in London veröffentlichen Studie. Für die Verschuldungssituation und der damit verbundenen Finanzierungskosten sei der Verkaufserlös von 5,5 Mrd. Euro von entscheidender Bedeutung.
Der Verkauf der sechs regionalen Kabelnetze an die US-amerikanische Liberty Media hat nach Meinung von Salomon Oppenheim am Dienstag relativ wenig Auswirkungen auf den Kurs der Deutschen Telekom gehabt. "Das war trotz der wochenlangen Warterei nun doch erwartet worden", meinte Analyst Marcus Sander am Dienstag im Gespräch mit dpa-AFX. Erwartet wird aber auch wieder ein baldiger Aufwärtstrend der Volksaktie, der Titel sei sehr stark unterbewertet. Langfristig, also im Zeitraum von sechs bis 12 Monaten sehen die Experten den "Marketperformer" Telekom bei einem Kurs von 35 Euro.
INFINEON:
Die Analysten von Dresdner Kleinwort Wasserstein haben ihre "Hold"-Empfehlung für die Aktien des Halbleiterunternehmens Infineon bestätigt. Damit rechnen sie mit einer Entwicklung der Infineon-Papiere im Gleichklang mit dem Referenzindex. Anlass für die am Dienstag in Frankfurt vorgelegte Studie war der Einbruch der Preise für DRAM-Speicherchips in der Vorwoche. Mit dem erneuten Preisverfall werde sich der Verlust von Infineon aus dem DRAM-Geschäft auf nahezu 1 Mrd. Euro im Gesamtjahr belaufen. Diese Situation werde sich auch im kommenden Jahr kaum verbessern.
SAP:
Für die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wäre es "sehr überraschend", wenn es bei SAP zu einer Gewinnwarnung kommen würde. In einem Gespräch mit dpa-AFX sagte Analyst Mirko Maier am Dienstag, dass er weiter positiv zum Walldorfer Softwareanbieter eingestellt bleibe und sich aktuellen Marktgerüchten nicht anschließen werde. Das Unternehmen verfüge "über einen exorbitant hohen Kundenstamm", und könne so neue Produkte erfolgreich auf den Markt bringen. Maier geht davon aus, dass SAP die guten Prognosen erfüllen kann und belässt den Titel weiterhin auf "Outperformer".
Die Analysten der WGZ-Bank haben ihre Einschätzung für das Papier des Software-Herstellers SAP mit "Marketperformer" bestätigt. Demnach gehen sie davon aus, dass sich Aktie im Gleichklang mit dem Gesamtmarkt bei einer Schwankungsbreite von 10 Prozentpunkten entwickeln wird. Für die zweite Jahreshälfte erwarten die Analysten eine abnehmende Gewinndynamik, da das 3. Quartal traditionell schwach sei. Zudem gehen sie von einer "moderaten Abschwächung in Europa und keinem schnellen Turnaround in den USA" aus.
HEWLETT-PACKARD:
Nach der angekündigten Übernahme des Konkurrenten Compaq hat Delbrück Asset Management die Aktien des US-Computerherstellers Hewlett-Packard (HP) von "Neutral" auf "Übergewichten" hochgestuft. "Mit der Übernahme von Compaq kann Hewlett-Packard die komplette Computer-Bandbreite anbieten", begründete der Analyst Robert Halver die Heraufstufung. Mit der Übernahme werde sich Hewlett-Packard hinter IBM als zweitgrößter Computerhersteller etablieren.
KPN:
Die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg haben die KPN-Aktie von "Marketoutperformer" auf "Marketperformer" herabgestuft. Damit erwartet die Bank, dass sich die Aktien binnen Jahresfrist innerhalb einer Spanne von 10 Prozent besser oder schlechter als der Markt entwickeln wird. Analyst Andreas Heinold begründete die Herabstufung mit der Unsicherheit über den Abbau der Verschuldung und dem Rauswurf aus dem Euro-Stoxx-50 . Dagegen hätten die Unternehmenszahlen für das zweite Quartal geringfügig über seinen Erwartungen gelegen, sagte Heinold.
NESTLE:
Die Analysten von HelabaTrust sehen den Schweizer Lebensmittelkonzern Nestle SA nach Vorlage der Halbjahresergebnisse weiterhin auf "Neutral". Der Aktienkurs werde sich also weitgehend marktkonform entwickeln, schreiben die Experten in einer am Dienstag veröffentlichten Kurzstudie. Das abkühlende Verbrauchervertrauen in Europa und die wacklige amerikanische Konsumentenstimmung biete Risiken für die Umsatzentwicklung des weltgrößten Lebensmittelherstellers.
EPCOS (Frankfurt:
512800.F - Nachrichten), INFINEON:
Die Hightech-Werte Infineon und Epcos dürften nach Ansicht der HelabaTrust nach den neuesten Zahlen der Halbleiter-Branche weiter unter Druck geraten. Die schwachen Umsatzzahlen sollten sich in den Unternehmensresultaten für das dritte Quartal niederschlagen, schreiben die Analysten am Mittwoch in Frankfurt. Der Branchenverband der Halbleiterhersteller, Semiconductor Industry Associates (SIA), hatte berichtet, die Halbleiterindustrie leide weiter an einem starken Umsatzrückgang.
SIEMENS:
Für den Technologiebereich des Siemens-Konzerns rechnet die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) erst Mitte kommenden Jahres wieder mit besseren Geschäften. In einem Gespräch mit dpa-AFX sagte Analyst Falk Reimann am Mittwoch, dass er in diesem Jahr mit einem Verlust pro Aktie von 1,57 Euro rechnet und im kommenden Jahr mit einem Gewinn von 0,89 Euro. Die Aktien hielt er weiter auf der Bewertung "Marketperformer". Damit erwartet er eine Kursentwicklung, die sich am Dax-Durchschnitt orientiert - mit einer Schwankungsbreite von bis zu zehn Prozent.
ERICSSON, TELEKOM-AUSRÜSTER:
Das Investmenthaus Dresdner Kleinwort Wasserstein hat die Aktien von Ericsson nach deren Gewinnwarnung von Dienstag unverändert mit "Buy" bewertet. Demnach soll sich die Aktie im Vergleich zum Index um mindestens 10 Prozent besser entwickeln. In der am Mittwoch in London veröffentlichten Studie heißt es, dass die Experten für dass zweite Halbjahr zwar ebenfalls von einem deutlich langsameren Wachstum im Ausrüstungsgeschäft ausgehen. Langfristig sei jedoch eine Erholung des Marktes durchaus absehbar.
Lehman Brothers hat die Aktie des schwedischen Handy-Herstellers Ericsson nach dessen Gewinnwarnung als "Market Perform" bestätigt. Demnach geht das Investmenthaus davon aus, dass sich die Aktie im Gleichklang mit dem Gesamtmarkt bei einer Schwankungsbreite von fünf Prozent bewegen wird. Zwar sei die Absatzerwartungen für Mobiltelefone in diesem Jahr mit nur 10 Mio. Einheiten, nach bisher 25 Mio. Stück ein Dämpfer, schrieben die Analysten. Ericsson habe aber für das nächste Jahr wieder moderate Zuwächse in Aussicht gestellt.
Die Analysten von Merrill Lynch haben einige europäische Kommunikations-Unternehmen heruntergestuft. Die Empfehlung für den finnischen Handy-Hersteller Ericsson nahmen die Experten von "Buy" auf "Accumulate" zurück. Das französische Unternehmen Alcatel und die britische Gesellschaft Marconi stuften sie gleichzeitig von "Accumulate" auf "Neutral" zurück. Lediglich Nokia wird nach wie vor als "Buy" eingeschätzt. Der Markt für Telekom-Ausrüster habe den Boden noch nicht erreicht, erklärten die Analysten ihre Herabstufungen in einer am Mittwoch in New York vorgelegten Studie.
ROYAL DUTCH/SHELL:
Die Commerzbank Securities hat den Titel von Royal Dutch/Shell von "Hold" auf "Reduce" heruntergestuft. Demnach gehen die Analysten davon aus, dass sich die Aktie im Vergleich zum Index um 5 bis 15 Prozent schlechter entwickeln wird. Das Kursziel der Aktien wurde um 4 Prozent für Royal Dutch und Shell auf 58 Euro beziehungsweise 525 Pence reduziert.
SAP:
Analysten von Goldman Sachs haben die Aktie des Software-Herstellers SAP auf ihrer "Recommended List" belassen. Die Experten erwarten laut einer am Donnerstag vorgestellten Studie einen Gewinn je Aktie (EPS) von 3,31 Euro in 2001 und 4,00 Euro in 2002. Als Grund nannten die Analysten die positiv zu wertenden langfristigen Aussichten, die Wettbewerbsfähigkeit und die Produkt-Strategie von SAP. Kurzfristig könne die Aktie aber unter Druck geraten.
AWD:
Die Analysten von Morgan Stanley haben ihr Kursziel für die Aktien des Finanzdienstleisters AWD auf 65,00 Euro reduziert. Bislang hatten sie das Kursziel noch bei 85,00 Euro gesehen. Grund für die Herabstufung sei eine Anpassung der Prognosen an die aktuellen Verhältnisse auf den Aktienmärkten, hieß es in einer am Donnerstag in London vorgelegten Studie. Gleichzeitig behielten die Wertpapierexperten ihre Einstufung für das im MDAX notierte Unternehmen als "Outperform-V" bei.
PROSIEBENSAT1MEDIA:
Die Investmentbank Merrill Lynch hat angesichts der Spekulationen um den Zusammenschluss der börsennotierten ProSiebenSAT.1 Media AG mit deren Muttergesellschaft KirchMedia ihre langfristige Anlageempfehlung für die ProSiebenSAT.1-Media-Aktie gesenkt. Die Analysten stuften ihr Rating auf "Neutral" von "Buy" herunter. Demnach messen sie der Aktie nur ein begrenztes Wertsteigerungspotenzial bei. Wie Merrill Lynch in einer Kurzstudie am Donnerstag in London mitteilte, wurde dagegen die mittelfristige Empfehlung auf "Neutral" belassen.
Die Investmentbank Dresdner Kleinwort Wasserstein sieht angesichts der Spekulationen um den Zusammenschluss der börsennotierten ProSiebenSAT.1 Media AG mit deren Muttergesellschaft KirchMedia kurzfristig weiteren Druck für die ProSiebenSAT.1-Media-Aktie. Die Möglichkeit der Verschmelzung unterstreiche ein Kernrisiko bei ProSieben, schreiben die Analysten in einer am Donnerstag in London vorgelegten Kurzstudie. Denn Anteilseigner, die sich für ein Investment in das frei zugängliche Fernsehen entschieden hätten, würden nach der Neuordnung des Medienimperiums von Leo Kirch auch Anteile an anderen Kirch-Medienanlagen in ihr Depot erhalten. Diese hätten jedoch ein potenziell höheres Risiko und erwirtschafteten weniger Gewinn, hieß es.
KONTRON:
Analysten des HelebaTrust sehen die im NEMAX 50 notierte Kontron Embedded Computer auf dem Weg zur Weltmarktspitze. Der Hersteller von miniaturisierten Computern wolle um 60 Prozent profitabel wachsen, schrieb Dennis Nacken in einer am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Analyse.
TOTALFINAELF:
Die Analysten von der Landesbank Baden Württemberg haben die Aktien des französischen Öl-Konzerns TotalFinaElf von "Marketperformer" auf "Outperformer" heraufgestuft. Damit rechnen sie mit einer Entwicklung der Aktie um mindestens 10 Prozent über dem Marktdurchschnitt. Anlass für die am Donnerstag in Stuttgart vorgelegte Studie war die Bekanntgabe von Quartalszahlen durch den Konzern.
Der französische Mineralölkonzern TotalFinaElf bleibt für die Analysten des Bankhauses Lampe ein "Outperformer". Das Kursziel für die im Dow Jones EURO STOXX 50 gelistete Aktie wurde in der am Donnerstag vorgestellten Kurzstudie von 174,70 auf 185,00 Euro erhöht. Die Gewinnschätzung wurde für das laufende Jahr von 10,75 auf 11,60 Euro je Aktie (EPS) angehoben. In 2002 sei hingegen wegen dann voraussichtlich sinkender Ölpreise nur noch ein EPS von 11,25 Euro möglich.
MICROSOFT (Frankfurt:
870747.F - Nachrichten):
Die Analysten von Merrill Lynch haben die jüngsten Entwicklungen im Fall Microsoft als "nicht besonders bedeutend" bezeichnet. Dass der Vorwurf, der Software-Hersteller habe seinen Browser Internet Explorer illegal in das Betriebssystem Windows integriert, um Konkurrenten auszuschalten, fallen gelassen wird, sei so zu erwarten gewesen. Staranalyst Henry Blodget bestätigte in einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse seine kurz- und langfristige Anlageempfehlung "Accumulate" für die Microsoft-Aktie.
MOTOROLA:
Die Analysten von Merrill Lynch haben ihre Gewinnprognosen für das US-Technologieunternehmen Motorola nach unten revidiert. Die Schätzung für den Gewinn je Aktie (EPS) im laufenden Jahr nahmen die Experten von 25 Cent auf 19 Cent zurück und für das kommende Jahr verringerten sie ihre Prognose von 30 Cent auf 25 Cent. Anlass für die am Donnerstag in New York vorgelegte Studie war eine Umsatzwarnung von Motorola. Die Empfehlung "Neutral/Accumulate" für die Motorola-Aktien bestätigten die Experten./hi/
DEUTSCHE TELEKOM:
Sal. Oppenheim hat mit Gelassenheit auf die Meldung über abgespeckte UMTS-Startversionen reagiert und die Telekom-Aktien auf "Outperformer" belassen. Es gebe keinen Anlass, das bisherige Kernszenario zum UMTS-Start im Jahr 2003 zu ändern, erklärte Analyst Frank Rothauge am Freitag im Gespräch mit dpa-AFX. Die "Financial Times" hatte zuvor berichtet, nach Einschätzung von Vodafone (Frankfurt:
875999.F - Nachrichten) würden die neuen UMTS-Mobiltelefone zunächst weder Videoclips noch Musik empfangen können.
FRANCE TELEKOM:
Merck Finck & Co haben die Aktie der France Telekom auf "Underperformer" von "Marketperformer" herab gestuft. Sie gehen damit davon aus, dass sich der Aktienkurs in den kommenden sechs Monaten um mehr als 5% schlechter entwickeln wird als der EURO STOXX 50 , in dem das Papier gelistet ist. Gleichzeitig senkten sie ihre Gewinnschätzung für 2001 von 1,40 Euro auf 0,86 Euro pro Aktie (EPS). In 2002 wird ein EPS von 1,16 Euro statt bisher 1,45 Euro erwartet. Für 2003 rechnen sie mit einem EPS von 1,52 Euro statt der bislang geschätzten 1,60 Euro.
Die Ankündigung des Unternehmens, dass eine Reduzierung der Netto-Verschuldung auf 30 bis 40 Mrd. Euro bis 2003 unrealistisch ist, bewerteten die Experten negativ.
HUGO BOSS:
M.M. Warburg hat die Aktien des Mode-Konzerns Hugo Boss von "Kaufen" auf "Halten" herabgestuft. Erste Indikatoren zum Auftragsbestand der Frühjahr-/Sommerkollektion ließen auf ein deutlich schwächeres Umsatzwachstum im Jahr 2002 schließen, hieß es in der Studie. Die Gewinnprognosen für die kommenden Jahre wurden damit ebenfalls nach unten revidiert. Für das laufende Jahr wird die Gewinnschätzung je Aktie (EPS) von 1,73 Euro auf 1,67 Euro gesenkt. Für das kommende Jahr änderten sie ihre EPS-Prognose von 2,17 Euro auf 1,74 Euro, und im Jahr 2003 sehen sie das EPS bei 1,96 Euro nach bisher 2,71 Euro.
DEUTSCHE BANK:
Die WestLB Panmure hat das Kursziel für die Deutsche Bank von 103 auf 94 Euro zurückgenommen. Die Experten bleiben jedoch bei ihrer "Kaufen"-Empfehlung. Der Aktienkurs soll sich im Vergleich zum Index um mindeste ns 20 Prozent besser entwickeln. Die verringerten Stillen Reserven, sowie die erhöhten Risikoprämien (3,5 statt 3,0 Prozent) zu reduzierten Gewinnerwartungen - und damit auch zu dem reduzierten Kursziel - geführt.
ALCATEL:
Merrill Lynch hat die Prognosen für das Betriebsergebnis des Telekom-Ausrüsters Alcatel drastisch gesenkt. Die Jahresschätzung 2001 werde auf 17 Mio. Euro nach 449 Mio. Euro und die Prognose für das kommende Jahr auf 470 Mio. Euro von 919 Mio. Euro gesenkt, schreibt Merrill in einer Kurzstudie. Gründe seien die allgemeine Vorhersage-Schwierigkeit des Marktes sowie fehlende Prognosen für das dritte und vierte Quartal. Der Gewinn je Aktie (EPS) wurde für das laufende Jahr auf 0,03 Euro von 0,29 Euro reduziert und für das kommende Jahr auf 0,19 Euro von 0,47 Euro. Das Kursziel auf Zwölfmonats-Basis behielt Merrill jedoch auf 17 Euro.
Alcatel habe bei einem Analystentreffen zwar wiederholt, im Jahr 2001 ein positives Betriebsergebnis zu erzielen. Sie hätten jedoch das Gefühl einer "Drücken Sie uns die Daumen"-Einstellung gehabt, schreiben die Analysten. Ein Gros der Prognosen basiere darauf, dass der europäische Markt stabil bleibe.
STMICROELECTRONICS:
Merrill Lynch hat die Aktien von STMicroelectronics mit der Einstufung "Buy" bestätigt. Der Aktie des Chipherstellers wird somit ein interessantes Wertsteigerungspotenzial beigemessen. Es blieben aber Sorgen über Berichte, denen zufolge France Telecom sich von einem 11%igen Anteil an dem Konzern trennen wolle. Für das dritte Quartal wurde ein Gewinne am unteren Ende der von STMicroelectronics angepeilten Spanne von Merrill prognostiziert. Merrill Lynch rechnet damit, dass die gesamte Halbleiterbranche im dritten Quartal im Durchschnitt Umsatzeinbußen von 15 Prozent hinnehmen muss.
EUROPÄISCHEN HALBLEITERSEKTOR:
Goldman Sachs hat den europäischen Halbleitersektor auf "Overweight" gestuft. Bei Aixtron begründe die dominante Marktstellung sowie ein kontinuierliches Umsatz- und Gewinnwachstum die Bewertung als "Market Outperformer". So solle sich der Kurs der Aktie im Vergleich zum Index um mehr als 5% besser entwickeln. Den Gewinn je Aktie (EPS) prognostizieren die Experten für 2001 auf 0,48 Euro und für 2002 auf 0,69 Euro.
Ebenfalls als "Market Outperformer" stuft Goldman auch die Aktien der Siemens Tochter Epcos . Mit dem Handy-Markt sollte auch Epcos nun das Schlimmste überstanden haben. Für 2001 erwarten die Experten ein EPS von 2,91 Euro und für 2002 ein EPS von 1,66 Euro.
Auf der "Recommended List" finden sich die Aktien des niederländischen Elektronikkonzerns Philips Konzerns wieder. Damit gehen die Experten davon aus, dass sich die Aktie im Vergleich zum Index um mehr als 10% besser entwickeln wird. Sowohl der Bereich Medizinische Systeme als auch die Sparten Lichttechnik und Konsumelektronik würden sich gut entwickeln.
Die zweite Siemens Tochter, Infineon , setzte Goldman Sachs ebenfalls auf ihre "Recommended List". Die Experten sind davon überzeigt, dass das Unternehmen mit genügend Kapital ausgestattet ist, um die aktuelle Schwächephase unbeschadet zu überstehen. Den erwarteten Verlust je Aktie (EPS) schätzen Experten für 2001 noch auf -0,66 Euro und für 2002 aber nur noch auf -0,27 Euro.