über Steuersenkungen und staatliche Ausgaben können keine Dauerlösungen sein, sind aber dann sinnvoll, wenn die Gefahr von Spiralen nach unten nicht auszuschließen ist. Da die Gefahren für derartige sich selbst verstärkenden Bewegungen nicht ausgeschlossen werden können, sind Maßnahem, die dieser Gefahr vorbeugen sinnvoll.
Ideologisches Geschwätz von Ausschwitzen und ähnlichem Dünnpfiff ist eben nichts anderes als dümmliches ideologisches Sabbeln - die Kosten derartige Krisen sind um ein Mehrfaches größer als ihr Nutzen. Glücklicherweise ist der weltweit renommierteste Forscher auf diesem Gebiet momentan der Präsident der amerikanischen Notenbank.
Darüber hinaus muss man aber auch sehen, dass die wichtigsten Zinsen, nämlich die Kapitalmarktzinsen, sich aufgrund von Angebot und Nachfrage bilden. Darauf haben die Notenbanken kaum Einfluss. Und genau diese Zinsen sind schon seit Jahren auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Daran müssen sich die Werte aller anderen Assets anpassen, was ein schwieriger Prozess zu sein scheint. Der Anstieg der weltweiten Immombilienpreise war ein solcher Anpassungsprozess - und durchaus richtig, nur das Problem war, dass bei diesem aufgrund der niedrigen Kapitalmarktzinsen durchaus richtigen Prozess dann noch zusätzlicher ein spekulativer Anstieg draufgesetzt wurde.
Zum berechtigen Anstieg eine simple Überlegung, die jede Kreditabteilung einer Bank anstellt und dort als der Rechnungszins bekannt ist: Wieviel ist eine Immobilie wert, die jährlich 10.000 Euro Ertrag abwirft? Hat man im Hinterkopf eine erwartete Verzinsung von 10%, kommt ein Wert von 100.000 Euro raus, hat man dagegen nur 5% im Hinterkopf, steigt der Wert dieser Immobilie auf 200.000 Euro und hat man gar nur 4% im Hinterkopf, steigt der Wert sogar auf 250.000 Euro. Wie ihr seht, ist also ein Preisanstieg von Immobilien bei sinkenden Kapitalmarktzinsen durchaus berechtigt, die Häuser werfen bei steigenden Preisen zwar niedrigere Renditen ab, aber die Vergleichsrendite auf dem Kapitalmarkt sinkt ja ebenfalls. Daher kann man auch in aller Ruhe die Situation in den USA betrachten, es gibt durchaus ein Boden für Immobilien, der durch die niedrigen Kapitalmarktzinsen relativ weit oben anzusiedeln ist.
Und jetzt kommt der besonders interessante Aspekt: Im Gegensatz zu Immobilien und anderen Assets ist bei Aktien dieser Anpassungsprozess, der die Asset-Preise nach oben bewegt, noch nicht einmal ins Laufen gekommen. Denn die Aufwärtsbewegung seit 2003 spiegelt nur die angestiegenen Gewinne wider - und noch nicht einmal das, denn bei den momentanen Kursen sind die Kurssteigerungen erheblich unter den Gewinnsteigerungen geblieben.