31.01.2002 22:20
Nach Fehlstart
Wall Street startete durch
Viele zweifelten schon an der vermeintlichen Allmacht von Alan Greenspan, aber zumindest am Mittwoch konnte der Fed-Chef mit seinem Ausblick für die US-Wirtschaft
die Börsen aus dem Keller holen. Am Donnerstag gönnten sich die Märkte dann erst einmal einen Moment des Nachdenkens, ehe sie wieder zu klettern anfingen. Der Dow Jones
schloss mit 1,6 Prozent bei 9.920 Punkten im Plus, die Nasdaq legte 1,1 Prozent auf 1.934 Punkte zu.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch wie erwartet die Leitzinsen unverändert gelassen. „Die Aussichten für eine konjunkturelle Erholung sind vielversprechender geworden“, teilte die Fed nach den zweitägigen Beratungen ihres
geldpolitischen Ausschusses mit. Zugleich hatten die Währungshüter allerdings vor Risiken einer weiteren wirtschaftlichen Abschwächung gewarnt. Analysten sagten, damit halte sich die Fed die Tür für zumindest eine weitere
Leitzinssenkung offen. Zudem sei der Ausblick der Fed unter Führung von Alan Greenspan erneut etwas optimistischer ausgefallen als noch zu Beginn des Jahres.
Am Donnerstag gab es allerdings wieder kleinere Dämpfer von der Konjunkturfront. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche leicht angestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stieg die Zahl der Anträge auf 390.000 von 360.000 in der Vorwoche. Allerdings hatten
Volkswirte mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet.
Der Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago ist im Januar auf 45,1 Punkte von 41,5 Punkten im Vormonat gestiegen. Analysten hatten allerdings mit einem etwas deutlicheren Anstieg auf 45,5 Punkte gerechnet. Die Anleger seien hin- und hergerissen zwischen guten und
schlechten Unternehmensdaten sowie dem Ausblick der Notenbank und den etwas schwächeren Konjunkturdaten vom Donnerstag, so ein Händler. Positiv wirkte sich nach Angaben von Händlern dagegen eine Aufstufung der Intel-Aktie durch die Investmentbank Merrill Lynch aus. Die Analysten stuften
die Papiere des Chip-Herstellers mittelfristig auf „strong buy“ von zuvor „buy“ nach oben und benannten das Kursziel der Aktie mit 42 Dollar. Die Intel-Aktie stieg 3,5 Prozent auf 35,04 Dollar.
Die EU-Kommission hat die Fusion von Compaq und Hewlett Packard ohne Einschränkung genehmigt. Diese Entscheidung war weithin erwartet worden. Dennoch stellt sie nur einen kleinen Schritt auf dem Weg zum bisher größten
Firmenzusammenschluss in der Computerbranche dar. Entscheidend wird die Abstimmung der Aktionäre im März sein. Und da haben die Stiftungen der Gründerfamilien Hewlett und Packard bereits vor geraumer Zeit Widerstand angekündigt. Hewlett Packard legte 0,7 Prozent auf 22,11 Dollar zu, Compaq stieg 3,0 Prozent auf 12,35 Dollar.
Die Bilanzsaison in den USA nähert sich immer mehr ihrem Ende zu, doch auch am Donnerstag gab es noch einige Unternehmenszahlen.
Dow Chemical, der zweitgrößte Chemiekonzern in den USA, hat im vierten Quartal einen Verlust von 4 Cent je Aktie eingefahren, im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 16 je Aktie verbucht. Nach Abzug von Sonderaufwendungen belief sich der Verlust je
Aktie noch auf 1 Cent. Analysten hatte im Schnitt mit einem Ergebnis von 5 Cent je Aktie gerechnet. Nach anfänglichen Verlusten liegt die Aktie jetzt mit 3,9 Prozent bei 29,54 Dollar im Plus.
Besser sah es dagegen für die Erfinder von „Barbie“ und „Ken“ aus, Mattel, den größten Spielzeughersteller der USA. Das Unternehmen hat seinen Gewinn im vierten Quartal um 21 Prozent auf 146 Millionen Dollar oder 33 Cent je Aktie gesteigert - das Ergebnis lag dennoch leicht unter den
Erwartungen von Analysten, die mit 34 Cent je Aktie gerechnet hatten. Die Aktie legte 1,9 Prozent auf 19,00 Dollar zu.
Zahlen legte auch der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble vor. Das Unternehmen hat seinen Gewinn im zweiten Quartal um 9 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar oder 93 Cent je Aktie im Vergleich zum Vorjahresquartal gesteigert. Ohne Restrukturierungskosten habe der Gewinn 1,03 Dollar je
Aktie betragen, was den Erwartungen von Analysten entsprach. Die Aktie schloss mit 4,3 Prozent bei 81,68 Dollar im Plus.
Die US-Fluglinie Delta Air Lines hat im vierten Quartal einen Netto-Verlust von 5,98 Dollar je Aktie „eingeflogen“. Der operative Verlust je Aktie belief sich auf 3,97 Dollar je Anteilsschein. Analysten hatten durchschnittlich mit
einem Verlust von 3,89 Dollar gerechnet. Die Aktie legte 0,1 Prozent auf 31,61 Dollar zu.
Die größte lokale Telefongesellschaft der USA, Verizon Communications, hat im vierten Quartal einen Verlust von 2 Milliarden Dollar oder 75 Cent je Aktie erwirtschaftet und damit die Erwartungen von Analysten, die mit 77 Cent
gerechnet hatten übertroffen. Die Aktie schloss mit einem leichten Aufschlag von 0,6 Prozent bei 46,35 Dollar.
Affymetrix hingegen enttäuschte am Mittwoch nach Börsenschluss die Wall Street-Erwartungen. Das Bioinformatikunternehmen hat im vierten Quartal einen Netto-Verlust je Aktie von 15 Cent je Aktie erwirtschaftet. Analysten hatten durchschnittlich nur mit einem Verlust von 5 Cent je Anteilsschein gerechnet. Die Aktien gerieten kräftig unter Druck: ein Minus von 10,3 Prozent auf 28,15 Dollar.
Nachbörslich sorgte der Mediengigant Walt Disney für eine positive Überraschung. Das Unternehmen meldete einen Quartalsgewinn von 15 Cent je Aktie. Das ist zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, lag aber deutlich
über den Erwartungen von 10 Cent. Im Vorfeld waren die Anleger aber eher skeptisch: Die Aktie gab 1,6 Prozent auf 21,06 Dollar nach.
Nach Fehlstart
Wall Street startete durch
Viele zweifelten schon an der vermeintlichen Allmacht von Alan Greenspan, aber zumindest am Mittwoch konnte der Fed-Chef mit seinem Ausblick für die US-Wirtschaft
die Börsen aus dem Keller holen. Am Donnerstag gönnten sich die Märkte dann erst einmal einen Moment des Nachdenkens, ehe sie wieder zu klettern anfingen. Der Dow Jones
schloss mit 1,6 Prozent bei 9.920 Punkten im Plus, die Nasdaq legte 1,1 Prozent auf 1.934 Punkte zu.
Die US-Notenbank hatte am Mittwoch wie erwartet die Leitzinsen unverändert gelassen. „Die Aussichten für eine konjunkturelle Erholung sind vielversprechender geworden“, teilte die Fed nach den zweitägigen Beratungen ihres
geldpolitischen Ausschusses mit. Zugleich hatten die Währungshüter allerdings vor Risiken einer weiteren wirtschaftlichen Abschwächung gewarnt. Analysten sagten, damit halte sich die Fed die Tür für zumindest eine weitere
Leitzinssenkung offen. Zudem sei der Ausblick der Fed unter Führung von Alan Greenspan erneut etwas optimistischer ausgefallen als noch zu Beginn des Jahres.
Am Donnerstag gab es allerdings wieder kleinere Dämpfer von der Konjunkturfront. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der vergangenen Woche leicht angestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, stieg die Zahl der Anträge auf 390.000 von 360.000 in der Vorwoche. Allerdings hatten
Volkswirte mit einem Anstieg in dieser Größenordnung gerechnet.
Der Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago ist im Januar auf 45,1 Punkte von 41,5 Punkten im Vormonat gestiegen. Analysten hatten allerdings mit einem etwas deutlicheren Anstieg auf 45,5 Punkte gerechnet. Die Anleger seien hin- und hergerissen zwischen guten und
schlechten Unternehmensdaten sowie dem Ausblick der Notenbank und den etwas schwächeren Konjunkturdaten vom Donnerstag, so ein Händler. Positiv wirkte sich nach Angaben von Händlern dagegen eine Aufstufung der Intel-Aktie durch die Investmentbank Merrill Lynch aus. Die Analysten stuften
die Papiere des Chip-Herstellers mittelfristig auf „strong buy“ von zuvor „buy“ nach oben und benannten das Kursziel der Aktie mit 42 Dollar. Die Intel-Aktie stieg 3,5 Prozent auf 35,04 Dollar.
Die EU-Kommission hat die Fusion von Compaq und Hewlett Packard ohne Einschränkung genehmigt. Diese Entscheidung war weithin erwartet worden. Dennoch stellt sie nur einen kleinen Schritt auf dem Weg zum bisher größten
Firmenzusammenschluss in der Computerbranche dar. Entscheidend wird die Abstimmung der Aktionäre im März sein. Und da haben die Stiftungen der Gründerfamilien Hewlett und Packard bereits vor geraumer Zeit Widerstand angekündigt. Hewlett Packard legte 0,7 Prozent auf 22,11 Dollar zu, Compaq stieg 3,0 Prozent auf 12,35 Dollar.
Die Bilanzsaison in den USA nähert sich immer mehr ihrem Ende zu, doch auch am Donnerstag gab es noch einige Unternehmenszahlen.
Dow Chemical, der zweitgrößte Chemiekonzern in den USA, hat im vierten Quartal einen Verlust von 4 Cent je Aktie eingefahren, im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 16 je Aktie verbucht. Nach Abzug von Sonderaufwendungen belief sich der Verlust je
Aktie noch auf 1 Cent. Analysten hatte im Schnitt mit einem Ergebnis von 5 Cent je Aktie gerechnet. Nach anfänglichen Verlusten liegt die Aktie jetzt mit 3,9 Prozent bei 29,54 Dollar im Plus.
Besser sah es dagegen für die Erfinder von „Barbie“ und „Ken“ aus, Mattel, den größten Spielzeughersteller der USA. Das Unternehmen hat seinen Gewinn im vierten Quartal um 21 Prozent auf 146 Millionen Dollar oder 33 Cent je Aktie gesteigert - das Ergebnis lag dennoch leicht unter den
Erwartungen von Analysten, die mit 34 Cent je Aktie gerechnet hatten. Die Aktie legte 1,9 Prozent auf 19,00 Dollar zu.
Zahlen legte auch der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble vor. Das Unternehmen hat seinen Gewinn im zweiten Quartal um 9 Prozent auf 1,3 Milliarden Dollar oder 93 Cent je Aktie im Vergleich zum Vorjahresquartal gesteigert. Ohne Restrukturierungskosten habe der Gewinn 1,03 Dollar je
Aktie betragen, was den Erwartungen von Analysten entsprach. Die Aktie schloss mit 4,3 Prozent bei 81,68 Dollar im Plus.
Die US-Fluglinie Delta Air Lines hat im vierten Quartal einen Netto-Verlust von 5,98 Dollar je Aktie „eingeflogen“. Der operative Verlust je Aktie belief sich auf 3,97 Dollar je Anteilsschein. Analysten hatten durchschnittlich mit
einem Verlust von 3,89 Dollar gerechnet. Die Aktie legte 0,1 Prozent auf 31,61 Dollar zu.
Die größte lokale Telefongesellschaft der USA, Verizon Communications, hat im vierten Quartal einen Verlust von 2 Milliarden Dollar oder 75 Cent je Aktie erwirtschaftet und damit die Erwartungen von Analysten, die mit 77 Cent
gerechnet hatten übertroffen. Die Aktie schloss mit einem leichten Aufschlag von 0,6 Prozent bei 46,35 Dollar.
Affymetrix hingegen enttäuschte am Mittwoch nach Börsenschluss die Wall Street-Erwartungen. Das Bioinformatikunternehmen hat im vierten Quartal einen Netto-Verlust je Aktie von 15 Cent je Aktie erwirtschaftet. Analysten hatten durchschnittlich nur mit einem Verlust von 5 Cent je Anteilsschein gerechnet. Die Aktien gerieten kräftig unter Druck: ein Minus von 10,3 Prozent auf 28,15 Dollar.
Nachbörslich sorgte der Mediengigant Walt Disney für eine positive Überraschung. Das Unternehmen meldete einen Quartalsgewinn von 15 Cent je Aktie. Das ist zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, lag aber deutlich
über den Erwartungen von 10 Cent. Im Vorfeld waren die Anleger aber eher skeptisch: Die Aktie gab 1,6 Prozent auf 21,06 Dollar nach.