Der deutsche Aktienmarkt dürfte am Mittwoch im Vorfeld des Fed Beige Books auf Grund uneinheitlicher Vorgaben zunächst eher verhalten tendieren. Die Grundstimmung ist nach wie vor positiv, aber die Dynamik ist verloren gegangen. Vorbörsliche Indikationen sehen den Dax knapp unter dem Vortagesschluß in den Handel gehen.
Rentenmarkt zeigt sich neutral
Die europäischen Rentenmärkte zeigen sich vergleichsweise impulslos, der Bund-Future befindet sich in neutralem Territorium. Es dürften stark negative Nachrichten nötig sein, um ihn auf neue Hochs zu bringen. Sollte sich gleichzeitig das konjunkturelle Bild aufhellen, könnte er eher in die Defensive geraten.
Euro im frühen Handel kaum verändert
Der Euro hat sich am Mittwoch im frühen Handel nahezu unverändert bei knapp 1,2020 Dollar präsentiert. Auch zum Yen lag der Dollar mit Kursen von 112,70 Yen kaum verändert zu seinem Vortagesniveau in New York. Händler sagten, bei den Kursen habe sich mittlerweile wieder allmählich das Niveau von vor der Entscheidung Chinas zur leichten Aufwertung des Yuan eingestellt. In dieser Woche rückten vor allem eine Reihe anstehender amerikanischer Konjunkturdaten in den Blickpunkt. Die weitgehend erwartete Entscheidung der Bank von Japan für eine unveränderte Geldpolitik wirkte sich Händlern zufolge am Devisenmarkt kaum aus.
Aktien Tokio im Verlauf fester - Hoffnung auf gute Bilanzdaten
Fester tendieren die Aktienkurse am Mittwoch im späten Tokioter Handel. Der Nikkei-225-Index gewinnt gegen 6.15 Uhr MESZ 0, 9 Prozent oder 102 Punkte auf 11.840. Der Topix-Index steigt um 0,8 Prozent oder 9 Zähler auf 1.198. Die Anleger hofften auf gute Geschäftszahlen von Unternehmen wie Canon, Sharp und Honda, erklären Händler die optimistische Stimmung. Gesucht seien vor allem Technologiewerte sowie die Aktien von Banken und Automobilherstellern.
Aktien Hongkong am Mittag gut behauptet - Unicom gesucht
Gut behauptet tendieren die Aktienkurse am Mittwochmittag (Ortszeit) in Hongkong. Der Hang-Seng-Index hat die erste Sitzungshälfte mit einem Plus von 0,1 Prozent oder 9 Punkten auf 14.779 beendet. Unicom entwickeln sich den zweiten Tag in Folge überdurchschnittlich und legen um 2,2 Prozent auf 6,90 Hongkong-Dollar zu. Ursächlich seien Gerüchte um eine Restrukturierung, heißt es aus dem Handel. Index-Schwergewicht HSBC verlieren 0,2 Prozent auf 127 Hongkong-Dollar. Hang Seng Bank büßen 0,2 Prozent auf 107,10 Hongkong-Dollar ein. Die beiden Banken werden am Montag die Berichtssaison in Hongkong eröffnen.
Neuigkeiten und Kursbewegungen nach Börsenschluß
Nachbörslich tendierten amerikanische Aktien am Dienstag etwas leichter. Der Nasdaq-100 After Hours Indicator schloß um 0,11 Prozent tiefer als im regulären Handel bei 1.597,17 Punkten.
Amazon.com haben am Dienstag im nachbörslichen Handel 10,6 Prozent auf 41,84 Dollar gewonnen. Der Internethändler hat bei Umsatz und Gewinn die Erwartung der Analysten übertroffen. Der Nettogewinn lag bei 0,12 Dollar je Aktie, während Experten mit 0,10 Dollar gerechnet hatten. In diesen Zahlen ist der Verkauf des neuesten Harry-Potter-Bandes noch nicht eingeschlossen. Biogen Idec gaben 0,9 Prozent auf 38,85 Dollar ab, obwohl das Unternehmen mit seinen Quartalszahlen vor außerordentlichen Posten die Analystenschätzungen übertroffen hat. Eine bereinigte Nicht-GAAP-Berechnung ergab einen Quartalsgewinn von 0,43 Dollar je Aktie, nach GAAP belief er sich allerdings auf 0,10 Dollar je Anteilsschein. Analysten hatten 0,36 Dollar erwartet. Sun Microsystems legten um 3,6 Prozent auf 3,99 Dollar zu, da die ausgewiesenen Zahlen über den Analystenprognosen lagen. Beim Gewinn erzielte Sun Microsystems nach GAAP 0,04 Dollar je Aktie oder 0,06 Dollar vor Sonderposten. Damit hat das Unternehmen die Konsensprognose der von First Call befragten Analysten um 0,01 Dollar übertroffen. Siebel Systems gaben um 3,2 Prozent auf 8,21 Dollar nach. Das Unternehmen hatte seine im zweiten Quartal erzielten Ergebnisse als enttäuschend bezeichnet und für das laufende Quartal einen Ausblick gegeben, der unter den Erwartungen der Analysten lag. Demnach rechnet Siebel mit einem Quartalsergebnis je Aktie von 0,02 bis 0,03 Dollar. Die Konsensschätzung der Analysten lag bislang bei 0, 04 Dollar. RF Micro Devices verbilligten sich um 2,2 Prozent auf 6,20 Dollar, obwohl Ergebnis und Ausblick die Erwartungen der Analysten übertrafen. Der für das erste Quartal des Geschäftsjahrs ausgewiesene Nettoverlust je Aktie war mit 0,01 Dollar geringer als der von Analysten prognostizierte Verlust von 0,02 Dollar.
Wall Street schließt uneinheitlich
Uneinheitliche Unternehmensmeldungen haben am Dienstag an Wall Street für einen volatilen und wenig zielgerichteten Verlauf gesorgt. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte (DJIA) verlor 0,2 Prozent oder 17 Punkte auf 10.580. Der S&P-500 stieg dagegen um 0,2 Prozent oder 2 Zähler auf 1.231. Der Nasdaq-Composite gewann 0,4 Prozent oder 9 Stellen auf 2.176.
Die Unternehmenszahlen hätten zwar die Kurse bewegt und auch bisweilen auf die jeweilige Branche ausgestrahlt. Ein einheitliches Bild der Saison zeichne sich aber noch nicht ab, hieß es aus dem Handel. Auch am Berichtstag standen positive Überraschungen und das Verfehlen von Prognosen nebeneinander. Die Konjunkturdaten des Tages gerieten in den Hintergrund. Der Index des amerikanischen Verbrauchervertrauens war im Juli mit 103,2 unter der Erwartung von 106,0 geblieben. Er verdüsterte zwischenzeitlich zwar etwas die Stimmung. Das Conference Board hatte aber selbst davor gewarnt, den Zahlen eine allzu hohe Bedeutung zuzumessen. Händler sagten, auch technische Faktoren hätten den volatilen Verlauf begünstigt. So pendelte der DJIA um die Marke von 10.600 Punkten.
Halbleiterwerte gingen fester um, nachdem Texas Instruments (TI) am Vorabend die Investoren mit guten Quartalszahlen erfreut hatte. Das TI- Management sprach selber vom ”besten operativen Ergebnis in der Unternehmensgeschichte”. Die Aktie verteuerte sich um 5,6 Prozent auf 32,30 Dollar. Im Dow kletterten Intel um 1,4 Prozent auf 26,89 Dollar nach oben. Den Kontrapunkt zu Texas Instruments lieferte DuPont. Der Chemiekonzern hatte bei den veröffentlichten Geschäftszahlen die hohen Markterwartungen enttäuscht. Das Ergebnis sei lediglich durch Steuer- und Einmaleffekte aufgewertet worden, hieß es im Handel. Dennoch verdoppelten DuPont im zweiten Quartal ihr Ergebnis je Aktie auf 1,01 nach 0,50 Dollar. Die Aktie brach um 6,6 Prozent auf 41,15 Dollar ein und zog zugleich den Dow ins Minus.
Mit einer Überraschung wartete General Motors auf. Das Unternehmen plant, Autokredite im Volumen von bis zu 55 Milliarden Dollar an die Bank of America zu verkaufen. Dies könnte dem finanziell angeschlagenen Konzern wieder Luft fürs Kerngeschäft verschaffen. Der Kurs steigerte sich um 3 Prozent auf 36,96 Dollar, nachdem er zunächst vor sich hingedümpelt hatte. Die Titel von Konkurrent Ford zogen mit und verbesserten sich um 2,4 Prozent auf 10,86 Dollar. Verizon Communications, der größte amerikanische Telekomkonzern, hat gute Quartalszahlen ausgewiesen. Der Gewinn war um 18 Prozent gestiegen, vor allem wegen des Mobilfunkgeschäfts. Der Kurs stieg um 0,3 Prozent auf 34,13 Dollar. Auch SBC Communications waren gesucht; sie schlossen mit einem Plus von 0,9 Prozent auf 24, 04 Dollar. Ganz oben auf den Kauflisten standen ferner Stahlwerte, nachdem United States Steel ebenfalls mit guten Zahlen aufgewartet hatte. Der Kurs verteuerte sich um 5 Prozent auf 43,69 Dollar, AK Steel Holdings um 6,1 Prozent auf 9,60 Dollar.
Amerikanische Anleihen im späten Handel gut behauptet
Gut behauptet haben die Notierungen der amerikanischen Anleihen im späten New Yorker Handel am Dienstag tendiert. Das amerikanische Verbrauchervertrauen im Juli war schwächer als erwartet ausgefallen, was den Anleihen etwas Auftrieb gab. Zehnjährige Titel mit einem Kupon von 4,125 Prozent gewannen 5/32 auf 99-6/32 und rentierten mit 4,226 Prozent, nach 4,246 Prozent am Montag. Die mit 5,375 Prozent verzinste 30-jährige Treasury stieg um 10/32 auf 114-02/32. Ihre Rendite fiel von 4,467 auf 4,448 Prozent. Der Index des Verbrauchervertrauens wurde mit 103,2 ausgewiesen, während Volkswirte mit 106 gerechnet hatten. Das Conference Board warnte aber davor, die Zahl über zu bewerten. Der Rückgang sei kein Anlaß zur Sorge, so ein Vertreter der Gruppe. Insgesamt seien keine stürmischen Wolken am Konjunkturhimmel auszumachen. Die Zurückhaltung am Handelstag bezeichnete ein Teilnehmer als ”Ruhe vor dem Sturm”. Er verwies auf die große Zahl von Konjunkturdaten und anderen Terminen, die bevorstünden.
Quellen: FAZ.NET, vwd, dpa, AP, AFP, Bloomberg, Reuters.