DAX-Schluss: SAP nach Zahlen deutlich schwächer
Der Deutsche Aktienindex konnte am Donnerstag mit kräftigen Aufschlägen aus dem Handel gehen. Nach einem kräftigen Anstieg am Mittag belastete der Terroralarm in London die Stimmung. Das im Handelsverlauf erreichte Drei-Jahreshoch bei 4.865,72 Zählern konnte daher nicht gehalten werden, Zum Handelsschluss meldete der DAX30 ein Plus von 0,95 Prozent auf 4.829,87 Zähler.
Am Abend verzeichneten die meisten DAX-Werte Kursgewinne. An der Spitze des Index standen heute die Deutsche Post, MAN und E.ON mit kräftigen Aufschlägen. Die Deutsche Post erfreute vor allem aufgrund positiver Analystenkommentare und der Zahlen des US-Wettbewerbers UPS.
Am Ende des Index standen den Tag über die Aktien von SAP. Nach den heutigen Zahlen gaben die Papiere fast 1,4 Prozent nach. Ebenfalls schwächer tendierten heute die Aktien von BMW, sowie die T-Aktie.
Im Mid- und SmallCap-Bereich herrscht ebenfalls gute Stimmung vor. Der MDAX notierte zum Handelsende knapp unter dem neuen Allzeit-Hoch bei 6.603,29 Zählern. Unter den MDAX-Werten konnte vor allem Pfleiderer und GEA Group mit Aufschlägen von rund 3 Prozent erfreuen.
Schlussstände 17.40 Uhr:
DAX: 4.829,87 (+0,95 Prozent)
MDAX: 6.598,72 (+0,16 Prozent)
Tagesgewinner: Deutsche Post, MAN, E.ON
Tagesverlierer: SAP, BMW, Deutsche Telekom
Unternehmensnachrichten:
Die SAP AG (ISIN
DE0007164600/ WKN
716460) veröffentlichte am Donnerstag vor Börsenbeginn die Zahlen für das zweite Quartal 2005 und hat den Angaben zufolge die Erwartungen des Marktes leicht verfehlt. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, wuchs der Gesamtumsatz um 13 Prozent auf 2,02 Mrd. Euro. Der Überschuss wurde mit 289 Mio. Euro beziffert und lag damit 16 Prozent höher als im Vorjahresquartal. Das Betriebsergebnis stieg im zweiten Quartal um 18 Prozent gegenüber der vergleichbaren Vorjahresperiode auf 460 Mio. Euro (2004: 391 Mio. Euro). Das Pro-forma-operative-Ergebnis erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 16 Prozent auf 496 Mio. Euro (2004: 428 Mio. Euro). Zudem teilte der Konzern mit, dass man den Ausblick, den man im April gegeben hatte, nicht geändert hat. SAP erwartet eine Steigerung in 2005 des Softwarelizenzumsatzes in der Spanne von 10 bis 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Presseberichten zufolge wird der Ex-Vorstandsvorsitzende Ulrich Schumacher der Infineon Technologies AG (ISIN
DE0006231004/ WKN
623100) im Skandal um Schmiergeldzahlungen von einem der Hauptbeteiligten entlastet. Dies berichtet die Wochenzeitung "DIE ZEIT". Gegenüber der Zeitung sagte demnach Udo Schneider, Consulting-Chef der Sportsponsoringfirma BF Consulting, Schumacher habe gar keine Rolle gespielt, als Infineon die Verträge mit der Sportsponsoringfirma BF Consulting geschlossen habe. Schumacher habe auch von den umstrittenen Zahlungen von BF Consulting an den zurückgetretenen Infineon-Vorstand Andreas von Zitzewitz nichts gewusst. Das waren Dinge, die habe ich mit Zitzewitz allein abgewickelt", so Schneider weiter.
Der Chemiekonzern BASF AG (ISIN DE0005151005/ WKN 515100) hat ein Vertriebs-Joint Venture in Spanien vollständig übernommen und baut damit seine Marktposition im Bereich Coil Coatings weiter aus. Wie der weltweit größte Chemiekonzern am Donnerstag bekannt gab, übernimmt der Geschäftsbereich BASF Coatings die von der spanischen Naber S.A. gehaltenen Anteile an dem Gemeinschaftsunternehmen BASF Naber S.A., womit das seit 1998 bestehende Joint Venture gleichzeitig beendet wird. BASF wird ihre Produkte, die auf der an das Joint Venture lizensierten Coil-Technologie basieren, nun direkt den Kunden zur Verfügung stellen. Zudem wird die BASF Coatings die am spanischen Standort Guadalajara vorhandene Precoatings-Organisation nutzen. Finanzielle Einzelheiten der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben. Das 50:50 Joint Venture BASF Naber S.A. war zwischen Hydro Coatings Ltd. und Naber S.A. 1998 gebildet und nach der Übernahme des Coil-Geschäfts von Hydro Coatings durch BASF 1999 fortgesetzt worden. Das Gemeinschaftsunternehmen produziert und vertreibt in Spanien so genannte Coil Coatings. Darunter versteht man Lacke, welche bei der Beschichtung von Stahl und Aluminium insbesondere für die Bauindustrie zum Einsatz kommen.
Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA (ISIN
DE0006599905/ WKN
659990) konnte im zweiten Quartal 2005 beim Umsatz deutlich zulegen. Unternehmensangaben vom Donnerstag zufolge wuchsen die Umsätze der Merck-Gruppe um 8,6 Prozent auf 1,48 Mrd. Euro. Dieses Umsatzwachstum wurde insbesondere von den Sparten Ethicals, Generics und Liquid Crystals getragen. Ferner stieg das operative Ergebnis um 15 Prozent auf 203 Mio. Euro, wogegen das EBIT um 34 Prozent von 513 Mio. auf 340 Mio. Euro zurückging. Das Ergebnis nach Steuern fiel von 364 Mio. Euro im Vorjahresquartal um 31 Prozent auf 252 Mio. Euro. Ursache für die Rückgänge bei den Gewinnzahlen war der einmalige außerordentliche Gewinn von 292,5 Mio. Euro aus der Veräußerung von VWR International im Vorjahr. Ohne Berücksichtigung der Sondermaßnahmen kletterte das Ergebnis nach Steuern von 96 Mio. Euro um 27 Prozent auf 123 Mio. Euro. Im Juni hat Merck seine mittelfristigen Finanzziele nach oben korrigiert. Die Zielmarke für die Umsatzrendite (ROS) wurde von 15 auf 20 Prozent angehoben und die Zielmarke für die Rendite des eingesetzten Kapitals (ROCE) von 15 auf 25 Prozent. Für 2005 rechnet Merck weiterhin mit einem Umsatzwachstum für die Gruppe (ohne VWR International und Electronic Chemicals) im einstelligen Prozentbereich.
Der Online-Broker comdirect bank AG (ISIN
DE0005428007/ WKN
542800) gab am Donnerstag die Zahlen für das erste Halbjahr 2005 bekannt. Den Angaben zufolge konnte der Broker einen Gewinn von 24,5 Mio. Euro vor Steuern erzielen, das Ergebnis des zweiten Quartals beträgt 11,4 Mio. Euro vor Steuern. Rund 70 Prozent des Ergebnisziels für das Gesamtjahr in Höhe von 35 Mio. Euro sind damit zur Jahresmitte bereits erreicht. "Das gute Ergebnis versetzt uns in die Lage, mit unserem Wachstums- und Wertsteigerungsprogramm comvalue weiter Tempo zu machen. Trotz der damit verbundenen zusätzlichen Ausgaben erwarten wir, unser Ergebnisziel in Höhe von 35 Mio. Euro vor Steuern zu erreichen oder zu übertreffen", sagt Andre Carls, Vorstandsvorsitzender der comdirect bank. Der Gewinn des ersten Halbjahrs 2005 lag wie erwartet unter dem außergewöhnlich hohen Ergebnis des ersten Halbjahrs 2004 (33,0 Mio. Euro; 32,9 Mio. Euro ohne comdirect ltd), das durch ein sehr starkes Börsenumfeld geprägt war. Für die Kunden der comdirect wurden im ersten Halbjahr 2005 3,04 Mio. Wertpapierorders ausgeführt (Vorjahr: 3,42 Mio.). Der Provisionsüberschuss beträgt 43,8 Mio. Euro (Vorjahr: 47,6 Mio. Euro, ohne comdirect ltd), der Zinsüberschuss vor Risikovorsorge 31,2 Mio. Euro (Vorjahr: 28,3 Mio. Euro, ohne comdirect ltd).
Gruß Moya 
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