Kurzfristiger Ausblick (3-5 Wochen)Das Jahr 2001 war für uns Anleger noch schlimmer als das vorangegangene. Verlor der Dax im Jahr 2000 noch 7,5%, so sind es dieses Jahr –21,3%. Der Nemax-50 verliert -54,9% gegenüber –43,6% im letzten Jahr.
An den amerikanischen Börsen sieht es ähnlich trübe aus und das trotz der kräftigen Erholung in den letzten vier Wochen!
Das bedeutet, dass die meisten Anleger auch dieses Jahr ordentliche Verluste eingefahren haben dürften und was macht man mit so viele Verluste?
Nur die "Dummen" bleiben an ihre Verluste kleben. Die meisten Anleger werden wohl die Verluste realisieren um diese steuerlich zu verwerten (Verluste werden steuerlich nur dann berücksichtig, wenn diese innerhalb der Spekulationsfrist angefallen sind!)
Zudem kommt diese Jahr noch eine Besonderheit hinzu. In diesem Jahr erzielte Verluste können zu 100% ins nächste Jahr vorgetragen werden und mit der hälfte der dann anfallende Gewinne (Halbeinkunftsverfahren verrechnet werden. Das heißt, dass 10.000 DM Verlust in diesem Jahr mit 20.000 Gewinn des nächsten Jahres gegengerechnet werden kann ohne das Kapitalertragssteuern fällig werden!
Nun müssen um Verluste steuerlich absetzen zu können diese auch realisiert werden, was ein Wertpapierverkauf zur folge hat. Da jeder Verkauf den Markt unter druck bringt ist für die nächsten Wochen mit sinkenden Kurse zu rechnen. Auch aus Charttechnischer Sicht ist ebenfalls mit fallende Kurse zu rechnen.
Mittelfristiger Ausblick (1-3 Monate)Die Wirtschaftsprognosen malen für nächstes Jahr ein eher düsteres Bild und trotzdem war die jüngste Ralley von der Hoffnung getragen, dass sich die Wirtschaft im nächsten Jahr wieder erholt.
Diese Hoffnung dürfte noch ein Stückchen anhalten so das kurzfristig mit weiter anziehende Kurse gerechnet werden kann. Euroeinführung und die neue Möglichkeiten die uns der Gesetzgeber anbietet (Halbeinkunftsverfahren bei Spekulationsgewinne, Riesterrente) dürften die Investoren weiterhin zu Käufe animieren.
Risiken sollten aber nicht unterschätzt werden. Wer die Politik der USA genau verfolgt, der wird festgestellt haben, dass nachdem das Afghanistanproblem nahezu gelöst schein sich Amerika immer mehr auf andere sogenannte Schurken-Staaten fokussiert. Hierzu zählen unter anderem Syrien und der Irak. Eine Ausweitung des Krieges wird neue Unsicherheiten mit sich bringen.
Auch das vorwegnehmen einer Konjunkturerholung sehe ich als Risiko. Sollte die Wende in der Wirtschaft länger auf sich warten lassen, werden dies zum X-ten Mal enttäuschte Anleger mit Verkäufe beantworten.
Langfristiger Ausblick ( mehr als 3 Monate)
Trotz den starken Einbrüche – insbesondere an den Technologiebörsen – haben noch zu viele Zittrige Hände (Kleinanleger) überlebt. Sollten sich die Börsen jetzt wieder zu den alten Höchststände aufmachen, so wird das Risiko wieder in den Hintergrund verschwinden. Aus Erfahrung weißt man, dass wenn es läuft dann läuft es und dies möchte sich keiner entgehen lassen. Also wird jede gesparte Mark wieder an der Börse investiert. Die Kurse steigen erst langsam und dann immer schneller, eine neue Blasse entsteht mit verheerende folgen.
Beim platzen der letzte Blasse blieben viele Kleinanleger investiert und hofften auf eine baldige Kehrtwende, dabei machten sie eine schmerzliche Erfahrung die keiner so schnell wieder vergessen wird. Das platzen der nächsten Blasse wird daher Crashartig einhergehen.
mfG: Speculator