Sieger des TV-Duells gestern abend war...

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SchwarzerLor.:

Sieger des TV-Duells gestern abend war...

 
26.08.02 06:56
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morepixel:

@avantgarde... toll, wie du schreibst...

 
26.08.02 21:51
...kann dir in jeder beziehung nur zustimmen, egal ob zum thema schnorrer oder diesem tv-duell.

:-)

morepixel
satyr:

Eigentlich wollte ich mich nicht äußern aber

 
26.08.02 23:13
es muß noch bemerkt werden,der Verlierer sind wir.Das Volk das für so blöd gehalten wird,daß sie sich von so einer Veranstaltung beeinflussen lässt.
Wenn es schon ein Erfolg ist, daß Stoiber was auswendig lernen kann und fast ohne Fehler Vortragen kann dann gute Nacht.
Sein Grinsen übrigens hat er glaube ich nicht es erinnerte mich eher an den frühen Louis de Funes.
Ja und Schröder mein Genosse Gerd sag ich,das war kein Meisterstück eher ein Schmierentheater.Gerd wer hat dir gesagt du sollst den Langweiler geben wirf den Mann raus.
Alles in allem bin ich immer mehr der Meinug man sollte diese Verarsche stoppen und nicht zur Wahl gehen  
venetian:

...und ich dachte

 
27.08.02 02:08
dass der jammer-ossi morepixel uns erspart bleibt....

falsch gedacht

ven
SchwarzerLor.:

@fosca: Das Gleiche galt für Schröder.

 
27.08.02 08:07
Beide haben sich nicht angeschaut, wie im ZDF analysiert wurde.
@satyr: Wer sagt denn, daß sich von uns jemand davon beeinflußen läßt? Meine Wahlentscheidung stand schon lange vorher fest!
fosca:

@SL

 
27.08.02 10:55
Das ist so nicht richtig. Schroeder hat Stoiber in die Augen gesehen, wenn er ihn ansprach. Stoiber grinste dabei in die Kamera.
Was das ZDF analysiert interessiert mich dabei recht wenig. Ich brauche keine Analyse um das selbst gesehene beurteilen zu koennen.
hjw2:

sorry, aber ihr habt nen Knall

 
27.08.02 11:06

man sollte die zwei Ritter von der traurigen Gestalt

jagen, dass sie Schuhe und Strümpfe verlieren
und nicht auch noch wählen.

Ihr Wähler seid verantwortlich für die ewig währende

Muppetshow.


peinlich peinlich peinlich



satyr:

@S-Lord Ob sich jemand beeinflußen

 
27.08.02 11:08
oder nicht ist nicht die Frage.Der Punkt ist ,daß die denken das Wahlvolk ist so blöd und dementsprechend ist auch die Politik.
avantgarde:

Beide Kontrahenten haben sich zunächst nicht

 
27.08.02 11:17
angesehen. Auch Schröder nicht den Stoiber. Erst als es ein wenig spannender wurde und die Angriffe seitens Stoiber sich verschärften, hat Stoiber zu Schrödi rübergesehen.

Also ich weiß nicht was Du da gesehen hast fosca, aber mehr als pari kann da nicht rauskommen..


Im übrigen ist Stoiber nach der Sendung auf Schröder zugegangen, um seinem Widersacher die Hand zu schütteln. Wie beurteilst Du das??

Avantgarde
flexo:

Stoiber ist zum Handschütteln auf Schröder zu,

 
27.08.02 11:19
oder wollte er ihm etwa an den "SCHRITT" gehen?
ecki:

War SIEGER im Fernsehen?

 
27.08.02 11:28
Ich dachte, der ist jetzt beim Bund?

Sandsäcke schleifen oder so. Das tut ihm mal ganz gut....

Grüße
ecki
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calexa:

Deshalb postet er also nicht mehr

 
27.08.02 13:02
Und ich habe mich schon über die Ruhe in diesem Board gewundert......*g*

So long,
Calexa
www.carstenlexa.de
Kopi:

Ernüchterung bei der SPD

 
27.08.02 13:17
Berlin – Katerstimmung in der SPD am Tag nach dem großen TV-Duell zwischen Kanzler Schröder und seinem Herausforderer Edmund Stoiber (CSU)! Selbst führende Sozialdemokraten mussten einräumen, dass Stoiber nach dem Eindruck vieler Fernsehzuschauer beim Duell eine bessere Figur gemacht hatte als erwartet.

„Stoiber war für seine Verhältnisse nicht schlecht“, lobte Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit vorsichtig den Herausforderer. Schleswig Holsteins Ministerpräsidentin Heide Simonis gab Schröder gar Ratschläge: „Der Kanzler sollte beim nächsten Mal etwas lockerer und angriffslustiger sein.“

Die Nachrichtenagentur AP urteilte unterdessen, dass Schröder „seiner Entthronung als volksnaher Medienpolitiker scheinbar widerstandslos“ zugesehen habe.

Gleichzeitig konnte Stoiber auch in den meisten Umfragen klar punkten: So bescheinigte ihm das Institut Infratest-dimap, eine höhere Kompetenz (39 %) als Schröder (35 %) bewiesen zu haben. Und: Stoiber konnte bei der Kanzlerfrage deutlich von 29 auf 36 % zulegen, während Schröders Werte nur von 40 auf 42 % stiegen.

Ähnlich sah es die Forschungsgruppe Wahlen (ZDF): Hier bescheinigten 41 % der Befragten Stoiber eine höhere Kompetenz als Schröder (13 %).

Angesichts solcher Zahlen und Kommentare machte sich in der SPD wenige Tage nach der Euphorie über das Flutkrisen-Management Ernüchterung breit.

Prompt ging SPD-Generalsekretär Franz Müntefering zum Gegenangriff über: Er verlangte, die strengen Regeln für das nächste TV-Duell am 8. September bei ARD und ZDF zu lockern. Sie erlauben es dem Kanzler bislang nicht, Stoiber spontan ins Wort zu fallen und ihn so aus dem Konzept zu bringen.

Schröder selbst sagte: „Ich wünschte mir etwas mehr Möglichkeit, direkt einzugreifen.“ Der Kanzler lehnt es aber ab, für das nächste Duell „ins Trainingscamp einzurücken“.

 Allerdings: Beide Lager hatten vor dem ersten TV-Duell wochenlang über die Regeln verhandelt, die u. a. eine Zeitbegrenzung (90 Sekunden) pro Antwort vorsehen und es beiden Politikern nicht erlauben, einander zu unterbrechen.

Deshalb reagierte Stoibers Wahlkampfmanager Michael Spreng auch ablehnend auf den Vorstoß aus dem Regierungslager: „Die SPD hätte das wohl gerne, aber an den Regeln wird nichts geändert.“
Kopi:

internationale Pressestimmen

 
27.08.02 13:46
"Corriere della Sera" (Mailand, Italien)

"Das erste Fernsehduell zwischen Kanzler und seinem Herausforderer in der Geschichte der Bundestagswahlen hat die Erwartungen nicht enttäuscht. (...) Schröder wirkte eher bedrückt, mit leicht düsterer Miene und hat zu keinem Zeitpunkte irgendwelche Gefühle zu erkennen gegeben. Im Gegensatz dazu hat Stoiber gern gelächelt, zeigte sich aggressiver und sogar fast spöttisch, und versuchte mit einigem Erfolg, sein eher hölzernes Image abzustreifen. Dem bayerischen Ministerpräsidenten sind praktisch keine Schnitzer unterlaufen und allein das ist für ihn bereits ein sehr gutes Resultat."

"The Independent" (London, Großbritannien)

"Stoibers Sieg war umso beeindruckender, weil Experten vorhergesagt hatten, dass Schröder im Vorteil sein würde, da dieser als Deutschlands bester Stegreif-Kommunikator seit Bundeskanzler Willy Brandt gilt. Doch zur Überraschung seiner Anhänger und Gegner gleichermaßen, schien Stoiber seine gestelzte Sprechweise und sein hölzernes Auftreten auf wundersame Weise überwunden zu haben. Stattdessen lächelte er munter. Schröder dagegen gelang es nicht, von der Aura seines Amtes zu profitieren. Er erschien zuweilen zaghaft und wurde oft in die Defensive gedrängt."

"La Repubblica" (Rom, Italien)

"Aus dem großen Fernsehduell in Deutschland geht der konservativ-christliche Herausforderer Stoiber gegenüber dem, wenn auch weiterhin höchst populären Kanzler, zu aller Überraschung gestärkt hervor. Das ist ein sehr wichtiges Signal, wenn auch bis zu den Wahlen am 22. September noch fast ein Monat Zeit ist. Zwar gab sich Schröder selbstsicher, aber in bestimmten Augenblicken war er nervös und hat weniger locker als ansonsten gewirkt. Sich selbst behauptend und überzeugend, doch zugleich angespannt, hatte es der Kanzler mit einem Stoiber zu tun, der oftmals auf ungezwungene Art lächelte und der es in der Auseinandersetzung zugleich verstand, öfters in den Angriff zu gehen."

"Financial Times" (London, Großbritannien)

"Edmund Stoiber hat eine überraschend gute Vorstellung geliefert. Es ist ihm gelungen, die Diskussion auf das Thema Arbeitslosigkeit und Wirtschaft zu konzentrieren. Schröder, normalerweise ein versierter Medienprofi, vermittelte anfangs ein Gefühl des Unbehagens und brauchte Zeit, um in Schwung zu kommen. Außerdem wurde er durch die entschiedene Haltung seines Herausforderers oft in die Defensive gedrängt."

gurkenfred:

ecki, SIEGER war im fernsehen!!

 
27.08.02 14:14
allerdings nicht als SIEGER beim fernsehduell sondern bei den aufnahmen am deich von klein-broitzem beim abdichten von potentiellen schwachstellen. er trug ein modisches doppelripp-bundeswehr-unterhemd. im hintergrund war leicht unscharf der audi rs4 zu sehen; auf der motorhaube rekelte sich jessyca und rief immerzu:"wann biste fertig mit den sandsäcken, siegerlein??? ich warte!"
MaxCohen:

"Bulldogge und Königspudel"

 
27.08.02 15:13
KÖRPERSPRACHE BEIM TV-DUELL

"Bulldogge und Königspudel"


Der Psychotherapeut und Unternehmensberater Ulrich Sollmann analysiert im Interview mit SPIEGEL ONLINE das Spitzenduell zwischen dem Kanzler und seinem Herausforderer. Das enge Korsett des TV-Duells, so sein Fazit, habe die Eigenheiten von Gerhard Schröder und Edmund Stoiber letztlich nicht verdecken können.

SPIEGEL ONLINE: Herr Sollmann, als Experte für Körpersprache müssen Sie sich am Sonntagabend doch gewaltig gelangweilt haben?

Ulrich Sollmann: Nein, überhaupt nicht.

SPIEGEL ONLINE: Aber schien es nicht, als ob Gerhard Schröder wie auch Edmund Stoiber Körpersprache vermeiden wollten?

Sollmann: Das geht gar nicht - denn ohne Körpersprache kann man gar nicht kommunizieren. Nein, beide waren durch diese besondere Situation - dem ersten Fernsehduell zweier Spitzenkandidaten in Deutschland - unter enormem Stress. Und unter Stress greift man unbewusst auf Reaktions- und Verhaltensmuster zurück, die lebensgeschichtlich erworben wurden.

SPIEGEL ONLINE: Was haben Sie den Kandidaten abgelesen? Fangen wir mit dem Kanzler an.

Sollmann: In den ersten Sekunden wirkte Schröder ernst, finster, gebremst. Gar nicht souverän lächelnd, jovial wie ein Macher.

SPIEGEL ONLINE: Und Stoiber?

Sollmann: Er lächelte zunächst, aber relativ schnell merkte man, dass das antrainiert war und bald wieder ausgeknipst wurde.

SPIEGEL ONLINE: Also zeigten beide hohe Stresssymptome?

Sollmann: Auf jeden Fall. Schröder schien anfangs von seiner Energie verlassen worden zu sein, Stoiber hingegen wirkte als einer, der nach einer inneren Vorgabe handeln und erscheinen wollte.

SPIEGEL ONLINE: Aber schien es nicht, als seien beide Kandidaten gar nicht gemeinsam im Studio?

Sollmann: Das sehe ich anders. Stoiber war nicht in der Lage, sich auf Schröder einzulassen, mit ihm in Blickkontakt zu treten. Er hatte diese gebremst aggressive Kopfbewegung - er wirft den Kopf leicht nach rechts hinten, als wollte er ausholen und seinen Satz loszulassen. Schröder hingegen nahm nach rund 25 Minuten den ersten Augenkontakt zu Stoiber auf, wurde daraufhin freier und gelöster. Das war ein Zeichen von Souveränität und Lockerheit, von Führungskompetenz. Dazu gehört auch, sich im geeigneten Augenblick zurücknehmen zu können.

SPIEGEL ONLINE: Also hatte sich Schröder besser im Griff?

Sollmann: Als der Kanzler voreilig auf Stoiber antworten und von einem der beiden Moderatoren unterbrochen wurde, hat er sich sofort gebremst. Das war kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Moderne Führungskompetenz zeigt sich auch darin, dass man flexibel auf Situationen reagiert. Stoiber hat in manchen Situationen die völlig falschen Signale gesendet - wenn er über ernste Dinge sprach, lächelte er - das wirkt auf viele Menschen unangemessen.

SPIEGEL ONLINE: Immer wieder haben beide den Blickkontakt ja gesucht.

Sollmann: Richtig - nur gab es zwischen beiden einen elementaren Unterschied - Schröder verstand es, den Blickkontakt auch zu halten, während Stoiber nur für eine Sekunde hinüber sah und ansonsten seine Vorwürfe gegen Schröder über den Umweg der Moderatoren zu transportieren versuchte - eine absurde Situation.

SPIEGEL ONLINE: Was sagt Ihnen das ?

Sollmann: Dass Stoiber unter Stress gar nicht Kontakt mit seinem Gegenüber aufnehmen kann. Er hat dann nach einiger Zeit sich auch auf das Moralisieren verlegt, von Wahr und Unwahr gesprochen und sich selbst zum Schiedsrichter erhoben. Das ist kein Zeichen von Führungsstärke. Schröder dagegen hat davon gesprochen, was "falsch" gelaufen ist, auch in seiner eigenen Politik, und sich zugleich auf eine sachliche Ebene zurückgezogen - rhetorisch fand ich das brillant. Dagegen hat Stoiber immer stärker gedroht, den Wahltag zum Stichtag erhoben. Doch damit hat er sich aus der Diskursebene, die an diesem Abend ja hergestellt werden sollte, herausgehoben.

SPIEGEL ONLINE: Aber wirkte Schröder nicht zahnlos?

Sollmann: Er wirkte zu gebremst, als würde er nur 60 Prozent von dem geben, was er eigentlich kann.

SPIEGEL ONLINE: Oder will der Durchschnittszuschauer in Deutschland gerade diese gebremsten Kandidaten?

Sollmann: Ich glaube, die Zuschauer haben die subtile Form der Arroganz von Stoiber wahrgenommen, seine Distanziertheit. Seine Körpersprache war im Gegensatz zu der von Schröder doch sehr gehemmt, eingeschränkt. Während Schröder mal die Hand offen hielt, vom Pult wegnahm, hat Stoiber sich am Pult festgehalten und wenn er die Hand mal hochhielt, nahm er sie höchstens zehn Zentimeter hoch, spreizte sie und führte sie sofort zum Pult zurück. Das war wie ein Impuls: Es kochte in ihm hoch und sogleich funktionierte seine innere Kontrolle.

SPIEGEL ONLINE: Waren nicht letzlich beide Kandidaten durch das enge Korsett der Sendung gehandicapt?

Sollmann: Sie wussten, auf was sie sich einließen. Zudem kann auch das engste Korsett nicht die Eigenheiten eines Menschen völlig verdecken, schon gar nicht, wenn eine Sendung unter einem so hohen Aufmerksamkeitsgrad fast 90 Minuten dauert. Ich sage es mal ein wenig salopp - auch an der Leine bleibt eine Bulldogge eine Bulldogge und ein Königspudel ein Königspudel.

SPIEGEL ONLINE: Jetzt steht noch ein Duell aus, mit den weiblichen Moderatorinnen Sabine Christiansen und Maybrit Illner. Verändert das die Körpersprache der beiden Männer?

Sollmann: Stoiber muss natürlich aufpassen, dass er in der Konfrontation mit Sabine Christiansen, in deren Sendung er ja vor einigen Monaten furchtbar gestottert hat, in eine Art Retraumatisierung fällt.

SPIEGEL ONLINE: Das meinen Sie doch nicht im Ernst?

Sollmann: Natürlich. In solchen Augenblicken können selbst bei Profis unbewusste Prozesse der Retraumatisierung beginnen.

SPIEGEL ONLINE: Was raten Sie dem Kandidaten der Union?

Sollmann: Ich würde Stoiber empfehlen, seinen Impulsen Raum zu lassen und auf jeden Fall mehr Kontakt zu seinem Gegenüber zu suchen. Sein Motto müsste demnächst lauten: Augenkontakt, Augenkontakt, Augenkontakt.

SPIEGEL ONLINE: Und Schröder? Er gilt ja als Frauentyp. Ist er damit nicht in Gefahr, die letzte Runde mit den Moderatorinnen zu lässig zu nehmen?

Sollmann: Er darf nicht zu sehr mit den Frauen flirten, sich gemein machen mit den Frauen. Denn wenn der Chef anfängt, mit den Frauen zu koalieren, dann verliert er in den Augen der meisten Männer seine Glaubwürdigkeit. Ich würde ihm empfehlen, aggressiver aufzutreten.

SPIEGEL ONLINE: Also den Macho-Schröder zu spielen?

Sollmann: (lacht). So würde ich das nicht sagen - das wäre eine Nuance zu viel. Er muss sich als Alphamännchen zeigen, als Führungsperson.

SPIEGEL ONLINE: Ist es nicht merkwürdig, dass in manchen Umfragen nach dem TV-Duell Stoiber dazu gewonnen hat, insbesondere was seine Kompetenz angeht?

Sollmann: Das finde ich gar nicht. Die Umfragen sind Momentaufnahmen, die sich vor einem realen Hintergrund abgespielt haben. Viele Zuschauer hatten vor der Sendung noch den desaströsen Auftritt Stoibers in der Sendung von Sabine Christiansen vor Augen. Gemessen an dem, hat sich der Kanzlerkandidat der Union in den Augen vieler verbessert - aber das ist noch lange kein Zeichen dafür, dass ihm wirklich Kompetenz zugesprochen wird. Viele werden sagen: Okay, er hat in den vergangenen Monaten an sich gearbeitet, er war fleißig. Der eigentlich souveräne Mann an diesem Abend aber war Schröder - nur müsste er beim nächsten Mal ein wenig agressiver, gelöster auftreten.

SPIEGEL ONLINE: Also diesmal ein leichter Punktgewinn für den Kanzler?

Sollmann: Ich würde es so sagen - Schröder hat gewonnen, aber nicht gesiegt. Das Zusammentreffen am Sonntag war ein Warm-up. Beim nächsten Duell geht es für beide nur um eines - um den Sieg.

Das Interview führte Severin Weiland


So hab ich das Rededuell auch gesehen, wobei ich zugeben muß, daß ich gewisse Antipathien gegenüber Stoiber hege und ihn wohl nicht objektiv beurteilen kann.
Stoiber wirkte sehr verkrampft, all seine Posen kamen sehr rüber. Immer wenn er gefragt wurde, was er als Kanzler vorhat, hat er diese Fragen nicht beantwortet, sondern immer wieder mantraartig auf Arbeitslosigkeit und Mittelstand hingewiesen. Die Positionen der CDU/CSU sind nach dem Duell immer noch genauso unklar wie davor.
Auch Schröder schien am Anfang nervös, aber immer wenn das straffe Korsett der Diskussionsregeln etwas gelockert wurden, war er souveräner als Stoiber. Außerdem konnte er seinem Gegenüber in die Augen schauen und hat nicht wie Stoiber krampfhaft in die Kamera geblickt.
Es war wohl zu erwarten, daß die CDU einen besseren Auftritt als bei Sabine Christiansen als Erfolg für Stoiber  werten würde. Ich denke das zweite Duell wird noch durchaus neues bieten können. Es wäre zu wünsche, daß die Moderatorinnen es schaffen, Stoiber in Hinblick auf sein fehlendes Progamm ein wenig festnageln zu können. In dieser Hinsicht wurde in der vergangenen Sendung noch ziemlich sanft angefasst.

Grüße Max
SchwarzerLor.:

Focus-Umfrage: Stoiber ist der Gewinner.

 
27.08.02 19:31
P O L I T I K

Stoiber überflügelt den Kanzler

Über 52 000 FOCUS-Online-User haben nach dem TV-Duell zwischen dem Kanzler und seinem Herausforderer einen eindeutigen Sieger gekürt.
„Mich überzeugte Edmund Stoiber mehr“ klickten bis zum Dienstagvormittag knapp 27 000 User bei FOCUS Online an. Gerhard Schröder (SPD) sahen dagegen nur 24 000 Surfer als Sieger aus dem TV-Duell gehen. Für 1000 User endete das Wortgefecht zwischen dem Kanzler und seinem Kontrahenten mit einem Unentschieden.

Nach Meinung der Leser der „Bild"-Zeitung ist ebenfalls Stoiber (CSU) klarer Gewinner des Fernsehduells. Wie das Blatt in seiner Dienstagsausgabe berichtet, haben bei einer Telefonaktion mehr als 75 Prozent von 164 000 Anrufern für Stoiber votiert. Lediglich 25 Prozent hätten demnach Schröder vorne gesehen.

27.08.02, 18:45 Uhr  

Quelle: focus.de/G/GN/gn.htm?snr=110316&streamsnr=7&q=3

 
morepixel:

@ venetian

 
27.08.02 19:39
"jammer-ossi"... schau an, das hab ich ja noch gar nicht gehört.

muß dir ja ganz schön an die nieren gegangen sein, was ich in der vergangenheit geschrieben habe, wenn du hier in diesem thread extra für mich postest...

tut mir leid, ignorier in zukunft doch einfach, was ich schreibe, okay? dann gehts dir vielleicht auch wieder besser...

morepixel
fosca:

@SL

 
27.08.02 20:26
Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefaelscht hast.
Wer liest denn bevorzugt den Focus? Das ist ein schwarzes Schmierblatt und der "Chef" bekennender CDU-Waehler.
Ein Sieg der CDU waere absolut fatal. Wenn sie denn gewaehlt wird, dann haben die Deutschen die oekologischen und wirtschaftlichen Folgen wohl verdient.  
Kritiker:

@ fosca ... Du mußt... o.T.

 
27.08.02 20:47
ecki:

TV-Duell: Union droht Forsa

 
27.08.02 20:48
TV-Duell: Union droht Forsa
--------------------------------------------------

Nachdem die SPD gestern noch viel Wirbel wegen der angeblich zu
strikten Regeln des TV-Duells gemacht hatte, rückt die Kanzlerpartei
nun doch von der Forderung nach einer Regeländerung ab. Beleidigt
zeigt sich indes die Union und droht dem Meinungsforschungsinstitut
Forsa wegen einer Schröder-freundlichen Blitzumfrage.

Den vollständigen Artikel erreichen Sie im Internet unter der URL
www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,211199,00.html


Zum Thema
---------

- Widersprüchliche Wahlumfragen: Das Elend der Demoskopie
 www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,211139,00.html

- Auslandspresse zum TV-Duell: "Mutation zur Show"
 www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,211138,00.html

- Interview mit Wolfgang Thierse: "Journalistische Selbstüberhöhung"
 www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,211075,00.html

- Körpersprache beim TV-Duell: "Bulldogge und Königspudel"
 www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,211016,00.html

- TV-Duell: Bis zur Unkenntlichkeit verstellt
 www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,210976,00.html

- Wahlkampf: Der Kanzler verschiebt die Steuerreform und bringt die
 Union in die Defensive
 www.spiegel.de/spiegel/0,1518,211069,00.html

- Showdown in Adlershof: Die Spreng-Maschine
 www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,210974,00.html



Freie Meinung nach Unionsart. Wer das falsche Ergebnis aus Umfragen rauskriegt wird verklagt. Gute Nacht Deutschland, wenn die drankommen....
Kritiker:

@ fosca... (Panne) ... Du mußt die

 
27.08.02 20:55
Kirche nicht lieben, aber laß sie im Dorf! Der Focus-chef steht der FDP nahe und die versteht man nicht unter schwarz. Welche wirtschaftl. Folgen meinst Du nach CDU-Sieg?? Schröder hatte 4 Jahre Zeit zu zeigen, was er kann, er hat es verpennt.
Ein Aussitzer (Kohl) reicht Deutschland!
In 4 Jahren kann ja Schröder wiederkommen. Zufrieden??  - Kritiker.
Karlchen_I:

Aus der Frankfurter Rundschau von gestern....

 
28.08.02 09:39
Mit diskutierender Öffentlichkeit hat das nichts zu tun. In aller wünschenswerten Deutlichkeit haben Politik und Medien das TV-Duell als Ritual inszeniert. Die strengen Regeln des turn taking und die zeremonielle Zeitökonomie waren nicht lästiges Beiwerk, sondern die Sache selbst. In diesem Rahmen sind Themen und Probleme lediglich Anlass für die Performance der Widersacher. Arbeitslosigkeit, Konjunkturschwäche, Bildungskatastrophe - darüber kann man nur reden. Politischer Talk erweist sich hier als das emotionale Management dessen, was man faktisch nicht managen kann. Man könnte das als Ästhetisierung der Politik auf dem Markt der Gefühle bezeichnen.

Im permanenten Wahlkampf bilden Politik, Medien und Demoskopie eine Endlosschleife. Das TV-Duell war eine Unterhaltungssendung, in der die Medien und die Politik sich gegenseitig inszeniert haben - umrahmt von Demoskopen und Experten, die in einer anschließenden Sendung über die Sendung sichergestellt haben, was eigentlich zu hören und zu sehen war. Daraus kann man nicht nur lernen, dass Politik ein Teil der Unterhaltungsindustrie geworden ist, sondern auch, dass der Kern der Demokratie die Demoskopie ist. In dieser Form herrscht das Volk über seine politischen Führer. Demoskopie hilft den Leuten, ihre Wahl zu treffen, denn dazu müssen sie wissen, wie die anderen wählen; und sie hilft den Politikern, sich im Wahlkampf zu profilieren, denn dazu müssen sie wissen, was die Leute hören möchten.

Diese konsequente Medieninszenierung von Politik hat eine besonders schwerwiegende Folge: Die Wähler wollen nicht den besseren Kanzler, sondern den besseren Kanzlerdarsteller. Die Zuschauer des TV-Duells haben offenbar gar keine Programmatik erwartet, sondern nur Performance. Da die Bürger keine Metakompetenz haben, um die Kompetenz der konkurrierenden Politiker zu beurteilen, bleibt ihnen nur das ästhetische Urteil. Erst in den letzten Jahren haben sich die politischen Parteien darauf eingestellt und konzentrieren ihre Anstrengungen nicht mehr auf Programme, sondern auf das politische Design. Und auch das ist kein Grund zur kul-turkritischen Klage. Es geht den Zuschauern zurecht um die Performance der Kandidaten, weil die Programme der Parteien undeutlich oder ununterscheidbar sind.

Das hat durchaus seine Logik. Sozialpsychologen wissen, dass klare Ziele hinderlich sind beim Sichern von Identität. Vielversprechend sind dagegen Identitäten, die aus Kontrollbemühungen angesichts des Chaos resultieren - siehe Flutkatastrophe. Wir haben es dann mit Menschen und Geschichten statt nur mit Ideen und Werten zu tun. Die Spin Doctors, die seit Kennedys legendärem Duell mit Nixon das Management der Aufmerksamkeit übernommen haben, wissen das. Sie sind die Wärter im Zoo der politischen Tiere. Stolz zeigen sie den Besuchern die Prachtexemplare; nur das zoon politikon suchen Alteuropäer vergebens.
SchwarzerLor.:

@fosca

 
28.08.02 10:38
Ich lese auch (!) den Focus, aber nur im Internet. Es ist in meinen Augen weniger ein politisches, vielmehr ein Lebensstil-Magazin. Ich meine mal gelesen zu haben, daß der Markwort ein FDP-Mann sei. Wer von uns liegt denn da nun falsch?
Selbstverständlich sind sämtliche Statistiken und vor allem Umfragen mit großer Vorsicht zu genießen. Die von Focus ist keinesfalls repräsentativ.
mod:

Neue Stimmen hier? o.T.

 
04.09.02 21:17
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