School-Latour: Konfrontation Russland - USA !!!

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Katjuscha:

School-Latour: Konfrontation Russland - USA !!!

 
14.09.01 23:40
Hab ich gerade im WO-Board gefunden! Jetzt krieg ich nochmehr Angst! Ob hier ein Grund für eine weitere Eskalation in Afghanistan zu suchen ist, bleibt dahin gestellt, jedoch hoffe ich, daß auch ein Scholl-Latour sich mal irren kann!

www.european-prophecies.de/Neuer-Kalter-Krieg.htm

Peter Scholl-Latour (aus der "Welt am Sonntag" vom 27.8.2000)

Der Machtkampf zwischen den USA und Russland um die Vorherrschaft auf dem Balkan und im Kaukasus spitzt sich zu. "Putin gilt in Washington als ernstzunehmender Gegenspieler". Der Kalte Krieg sei in Wirklichkeit nicht vorbei, so Scholl-Latour, von "partnership for peace" könne keine Rede sein. Der Russlandexperte Wolfgang Seifert erklärt: "Nimmt man hinzu, dass die USA die gleiche Politik der Verdrängung Russlands (wie auf dem Balkan) aus seiner Einflusszone im Kaukasus und Mittelasien betreibt, so lässt sich verstehen, dass kritische Beobachter in Russland die Grundlagen der nationalen Sicherheit ihres Landes als zerstört ansehen."
Dies sei der Grund dafür, dass Russland "nun in jeder Hinsicht zur Besinnung auf seine eigenen Interessen, Potenzen und Wege kommt". Putin hat schon Tatsachen geschaffen. Scholl-Latour: "Zwischen Kaspischem Meer und der chinesischen Xinjiang-Provinz ist es nämlich zu einer ökonomischen und strategischen Umschichtung gekommen, die in Washington helle Sorge auslösen dürfte. Noch vor einem Jahr glaubte jeder, es sei den großen amerikanischen Energie-Konzernen gelungen, die Russen aus ihren Einflusszonen im Süd-Kaukasus und in Zentralasien zu verdrängen. Es schien, als hätten sie die Ausbeutung der gewaltigen Vorkommen von Erdöl und Erdgas dieser Region sowie deren Abtransport über nicht-russisches Territorium endgültig an sich gerissen. Doch in dieser Neuauflage des "great game" hat Wladimir Putin sich gegen die vermeintliche Allmacht der US-Giganten nachhaltig durchgesetzt.
Moskau hat vor kurzem ein Abkommen mit Kasachstan unterzeichnet, das ihm den Löwenanteil an der dortigen Petroleumproduktion sowie dessen Ausfuhr über russisches Staatsgebiet zusichert. Damit dürfte das grandiose Pipeline-Projekt der Amerikaner, das - unter Umgehung Russlands und des Iran - von Baku über Georgien und Ost-Anatolien bis zum türkischen Hafen Ceyhan am Mittelmeer geplant ist, jede Aussicht auf Rentabilität verloren haben. Fast zum gleichen Zeitpunkt hat der selbstherrliche Staatschef Turkmenistans, Saparmurad Nijasow, (...) den Avancen aus den USA den Rücken gekehrt und einen Vorvertrag, den er erst 1999 mit einem amerikanischen Konsortium in Istanbul vereinbart hatte, aufgekündigt. Auch hier wurde den Russen bei der Belieferung mit den immensen Erdgas-Reserven Turkmenistans eindeutig der Vorrang eingeräumt.
Noch bemerkenswerter ist die Kehrtwendung des Präsidenten von Usbekistan, Islam Karimow. Bereiteten sich die Streitkräfte dieses potentesten zentralasiatischen Staates noch unlängst auf eine militärische Kooperation mit den USA und der NATO vor, so wird jetzt plötzlich die enge strategische Anlehnung an Moskau gesucht. Eine Begegnung Karimows mit NATO-Generalsekretär George Robertson wurde kurzfristig abgesagt. Statt dessen traf sich der starke Mann von Taschkent, ein Ex-Kommunist, der in Usbekistan wie ein orientalischer Despot regiert, mehrfach mit Wladimir Putin.
Bei dieser im Westen kaum registrierten, aber sensationellen Kräfteverlagerung zugunsten Moskaus handelt es sich gewiss nicht um Bekundungen gegenseitiger Sympathie, und die Zeit der unerbittlichen sowjetischen Unterdrückung ist hier keineswegs vergessen. Aber die neuen "Emire", die sich an der Spitze der diversen GUS-Republiken diktatorisch behaupten und den jeweiligen Nationalismus ihrer meist turkstämmigen Völker fördern, sehen sich durch das Vordringen des militanten Islamismus unmittelbar bedroht. In dieser Situation "ist Moskau nun einmal der verlässlichere und ortskundigere Verbündete".
Es sieht also ganz danach aus, als würde Russland den Weltmachtbestrebungen eines Brzezinski einen Strich durch die Rechnung machen. Russland lässt sich eine Behandlung als Vasall nicht gefallen.
Die Gefahr des Krieges infolge solcher Machtkämpfe rückt näher. Bezahlen werden den Krieg und seine Folgen wie immer die Völker müssen - es sei denn, sie sagen früh genug: "Njet!" und "No!".
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boomer:

NRW würdigt Peter Scholl-Latour mit Professur

 
15.09.01 01:21
www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen-1999/msg00247.html

NRW würdigt Peter Scholl-Latour mit Professur

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Bitte beachten Sie ab 1. Oktober 1999 unsere
          §neue Telefonnummer: 0234/32-22830
          §neue Fax-Nummer: 0234/32-14136

Bochum, 15.10.1999
Nr. 238

Peter Scholl-Latour wird Professor
Land NRW würdigt mit Titel ein Lebenswerk
Feierliche Urkundenverleihung im kleinen Kreis in der RUB


Aufgrund seiner langjährigen Verdienste als
Auslandskorrespondent, Publizist und Autor verleiht das Land
NRW Dr. Peter Scholl-Latour den Professorentitel. Bei einer
intimen Feierstunde am 21. Oktober 1999, (18 Uhr im
Unirestaurant der RUB) wird ihm die Urkunde überreicht.
Diese Ehrung geht zurück auf eine Initiative der Sektion für
Publizistik und Kommunikation der RUB und führt den in Paris
lebenden Journalisten zurück in seine Geburtsstadt.

Intime Feierstunde

Nach einer Begrüßung durch den Rektor der RUB, Prof. Dr.
Dietmar Petzina, wird Ilse Brusis, Ministerin für Arbeit,
Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes
NRW Peter Scholl-Latour die Urkunde überreichen. Ein
Festvortrag des neuen RUB-Professors zum Thema "Aspekte und
Probleme der Medien-Auslandsberichterstattung in
Vergangenheit und Gegenwart" und die Überreichung einer
publizistischen Festschrift für Scholl-Latour durch Prof.
Dr. Heinz-Dietrich Fischer (Lehrstuhl für internationale
Kommunikation) runden das Programm ab.

Bewegtes Leben

Der Arztsohn Peter Roman Scholl-Latour wurde 1924 in Bochum
geboren, besuchte ein Collège in der Schweiz und machte in
Kassel sein Abitur. Er studierte in Mainz und Paris, später
in Beirut, und wurde 1954 Docteur-és-Lettres in Paris.
Während seines Studiums arbeitete Scholl-Latour als
Reisereporter für deutsche und französische Zeitungen und
Rundfunkanstalten und bereiste Amerika, den vorderen Orient
und große Teile Südost- und Ostasiens. Nach seiner Promotion
war er 1954/55 Sprecher der Regierung des Saarlandes, ging
aber 1956 wieder in den aktiven Journalismus zurück und
reiste nach Afrika, wo er 1960 ständiger Korrespondent der
ARD wurde. Ab 1963 hatte er die Leitung des
Frankreichstu-dios des Deutschen Fernsehens in Paris bis er
1969 als Direktor des WDR-Fernsehprogramms für zwei Jahre
wieder zurück nach Nordrhein-Westfalen ging. 1971 dann wurde
er Chefkorrespondent des ZDF in Paris und leitete das
dortige Studio bis 1983, um sich dann wieder den Printmedien
zuzuwenden. Er wurde Chefredakteur und Herausgeber des Stern
und Vorstandsmitglied der Gruner & Jahr AG+Co. 1984 wurde er
Beiratsmitglied der UFA-Film- und Fernseh-GmbH. Auch nach
seinem Ausscheiden bei Gruner & Jahr und dem Stern blieb er
als Schriftsteller und Verfasser von Dokumentarfilmen tätig.

Bestseller über Krisengebiete

Die großen internationalen Krisengebiete haben Peter
Scholl-Latour immer wieder angezogen. Davon zeugen viele
unvergessene Berichte (allein 150 TV-Dokumentationen),
ebenso seine Bücher, Bestseller wie "Der Tod im Reisfeld"
(Weltauflage 1,1 Mio.) und "Allah ist mit den Standhaften",
das sogar ins Persische übersetzt wurde. In "Mord am großen
Fluß" hat er ein "Vierteljahrhundert afrikanische
Unabhängigkeit" dokumentiert und "Im Fadenkreuz der Mächte"
über den Pul-verfass Balkan berichtet.

Preisgekrönte Leistungen

Für seine Werke erhielt er zahlreiche Auszeichnungen und
Preise, darunter der ‚Adolf-Grimme-Preis', die ‚Goldene
Kamera', der ‚Goldene Bildschirm', zweimal das ‚Goldene
Bambi' und ein Sonderbambi 1990. Außerdem erhielt er den
‚Aristide-Briand-Preis', die Straßburger Goldmedaille für
deutsch-französische Annäherung, den
‚Elsie-Kühn-Leitz-Preis' 1989, den Ehrenpreis des
Bayerischen Fernsehpreises 1991, den ‚Telestar' und den
Preis den Deutsch-Französischen Kulturrates 1992.



--
RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB - RUB

Mit freundlichen Gruessen

Dr. Josef Koenig
RUB - Ruhr-Universitaet Bochum
- Pressestelle -
44780 Bochum
Tel: + 49 234 32-22830, -23930
Fax: + 49 234 32-14136
Josef.Koenig@ruhr-uni-bochum.de

Schauen Sie doch bei uns mal rein:
www.ruhr-uni-bochum.de/pressestelle


Dr.UdoBroem.:

Aus der DDR vertrieben?

 
15.09.01 01:23

Was für ein hartes Schicksal.
School-Latour: Konfrontation Russland - USA !!! 412827
boomer:

Den Diskurs Europas mit dem Islam wiederbeleben ..

 
15.09.01 01:23
Dr. Peter Scholl-Latour in Bonn: "Den Diskurs Europas mit dem Islam wiederbeleben ..."

Dr. Scholl-Latour spricht zur Eröffnung der Räumlichkeiten des  Islamrats in Bonn



Im Rahmen der Eröffnung neuer großzügiger Räumlichkeiten des Islamrats in Bonn führte der Altmeister des politischen Journalismus, Dr. Peter Scholl-Latour, in das Verhältnis Europas zum Islam ein.

Scholl-Latour zeigte sich a uf der gut besuchten Veranstaltung als Kenner der politischen und geschichtlichen Einbettung diese Phänomens. Die eigentliche intellektuelle Stärke des Vortrags lag in dem erfreulichen Umstand, daß der Vortragende sich der gängigen Klischees um den politischen Islam enthielt. Der weitbekannte Journalist kann hierbei auf die praktischen und existentiellen Erfahrungen unzähliger Reisen in islamische Regionen zurückgreifen. Demzufolge hat sich auch Scholl-Latour einen durchweg persönlichen und existentiellen Zugang zum Islam erschlossen. Vor allem die persönlichen Begegnungen Scholl-Latours mit den Gläubigen Tschetscheniens hatten ihn nachhaltig beeindruckt. Der Schriftsteller Scholl-Latour hat durch seine Bücher viele Leser in das  faszinierende Thema "der geopolitischen Verortung des Islam eingeführt. Im Verlauf seiner Ausführungen schreckte Scholl-Latour auch nicht vor teilweise unbequemen Analysen und Einsichten des oft groben Umgangs der westlichen Welt mit den Muslimen zurück.  

Scholl-Latour sah hierbei grundsätzlich das historische Verhältnis von Christen und Muslimen weitaus differenzierter und fruchtbarer, als es das heutige durch Machtpolitik gekennzeichnete Verhältnis oft noch zuläßt. Im Gr unde seien die in die Defensive gedrängten Christen - angesichts eines nihilistischen und ideologischen Zeitalters - von der dogmatischen Unerschrockenheit des Islam nach wie vor fasziniert. Gerade wenn man den klaren theologischen Unterschied zwischen Christentum und Islam nicht zu verleugnen versuche, sei, in den Augen Scholl-Latours, ein neues fruchtbares Gespräch durchaus möglich. Nicht zuletzt die europäische Philosophie habe bereits diesen Austausch auch immer wieder gesucht. Der arabische Nationalismus und Sozialismus der Moderne, sowie der türkische Kemalismus hätten im Ergebnis die Fortführung des durchaus fruchtbaren Austausches von Muslimen und Nicht-Muslimen intellektuell verhindert. Heute sei eine authentische Wahrnehmung des Islam erschwert, da der Islam in die Feindeslinien einer groben ökonomischen Erschließung der Welt geraten sei.

In seinem geschichtlichen Abriß zeigte Scholl-Latour die facetten- und spannungsreichen Beziehungen des Abendlandes mit dem Islam auf. Das mittelalterliche Verhältnis Kaiser-Papst im Rahmen der christlichen Doktrin der Trinität zei ge bereits den fundamentalen Unterschied der großen Buchreligionen an. Die heute vielbeachteten Kreuzzüge relativierte Scholl-Latour bezüglich ihrer geschichtlichen Bedeutung für das Verhältnis von Christen und Muslimen. Im Einzelnen führte Scholl-Latour aus: Nach den großen Kriegen gegen die Sarazenen durch Karl den Großen bewegt sich das Abendland unaufhaltsam auf dem Weg der Säkularisierung. Die Reformation Luthers drängt das Religiöse endü ltig aus dem politischen Alltag der staatlichen Wirklichkeit. Diese (säkulare) Idee der Gewaltenteilung bestimmt die Verfassungsgeschichte des Abendlandes bis zum 19. Jahrhundert. Mit der Verdrängung des Christentums aus der politischen Arena ve rschärft sich zunehmend die ideologische Auseinandersetzung der Atheisten mit dem Islam.  Die politische Realität des Islam gründet sich bis heute in der Gestalt des Propheten Muhammad als politische, ökonomische und religiöse Einheit. Der Prophet ist politischer Führer und gleichzeitig erfolgreicher Feldherr u nd empfängt mit dem Qu'ran ein unumstritten exakt überliefertes Gesetzeswerk. Der Qu«ran mit seinen politischen und ökonomischen Anweisungen ist damit zeitlose Grundlage des umfassenden islamischen Nomos. Dieser umfassende Nomos ist seinen Fundamenten nach zunächst fern der abendländischen Entwicklung hin zum völkisch-territorialen Nationalstaat. Aber der politische Islam hat sich seit Ibn Rushd immer wieder mit der griechischen politischen Philosophie und Aristoteles, dem Begründer der Politikwissenschaft, inhaltlich auseinandergesetzt.

Scholl- Latour wies aber darauf hin, daß seiner Ansicht nach der Islam der Neuzeit seine adäquate politische Form im Grunde nie gefunden habe. Selbst Khomeini, so Scholl-Latou r augenzwinkernd, habe dieser These lächelnd zugestimmt.  

Nach den Kreuzzügen und Auseinandersetzungen des Mittelalters und dem Imperialismus der Neuzeit sei der heutige politische Diskurs um den Islam von dem globalen Kreuzzug Amerikas für die "amerikanische Zivilisation" bestimmt, der zu nehmend im Islam seinen Hauptgegner ausmache. Diese Zivilisation werde vom japanischen Politologen Fukojama auf den einfachen Nenner "Demokratie und MarktwirtschaftÒ gebracht. Beide Begriffe seien jedoch im 20. Jahrhundert durchaus fragwürdig ge worden. Die parlamentarische Demokratie sei längst in den Händen eines kapitalabhängigen Medienmonopols, die freie Martwirtschaft bringt heute, so Scholl-Latour süffisant, "nicht etwa den freien Handel, wohl aber das Monopol hervor. Überhaupt seien die vordergründig ökonomischen Interessen Amerikas immer oberflächlicher durch eine einseitige Rhetorik, wie im Falle Tibets, um die Menschenrechte verdeckt. Geht es um ökonomische Notwendigkeiten, wie den Pipe linebau durch Afghanistan, schrecke Amerika auch vor der Finanzierung der Taliban keineswegs zurück und dies, so Scholl-Latour, sei "der eigentliche Skandal". Nun dienten Amerika die, offensichtlich außerhalb der islamischen Gesetzlichkeit agierenden Taliban, zur weltweiten Diffamierung des Islam.   Diese polemischen Auseinandersetzungen, hintergründig von geopolitischen Interessen bestimmt, dominierten auch die aktuelle Diskussion um den Islam. Hierher gehöre, so Scholl-Latour weiter, auch die willkürliche Bombardierung Sudans und die gleichzeitige Weigerung Amerikas, eine unabhängige UN-Untersuchungskommission in den Sudan zu senden. Im Völkerrecht habe sich daher eine äußerst fragwürdige Identität von Macht und Recht durchgesetzt. Der ebenfalls vom CIA zunächst finanzierte und untertstützte Bin Ladin sei nun willkommener Aufhänger einer banalen Dialektik von Gut gegen Böse. Dies alles mache eine unvoreingenommene Auseinandersetzung mit dem Islam bewußt unmöglich.

In Europa habe sich die westliche Außenpolitik letztendlich darauf konzentriert, einen islamischen Staat in Europa zu verhindern. Der Dayton-Vertrag, so die nüchterne Feststellung Scholl-Latours, "sei vor allem abgeschlossen worden , um einen islamischen Staat in Europa zu verhindern." Der Kosovo-Konflikt und seine Folgen, sei, so Scholl-Latour, ein weiterer Skandal der passiven EU-Außenpolitik. Im Übrigen sei der Pazifismus Rugovas mitverantwortlich, daß das legitime Interesse der Bevölkerungsmehrheit der Albaner im Kosovo zur Zeit des Bosnienkriegs nicht durchgesetzt wurde.

Heute sei längst klar, daß ein echter Frieden auf dem Balkan nicht auf der Grundlage überkommener Grenzverläufe manifestiert werden könne. Gerade die Deutschen müssten aber für das Wiedervereinigungsbestreben der Albaner durchaus Sympathie und Verständnis aufbringen.  

Zur Lage der Muslime in Deutschland, die nach wie vor von rechtlicher Benachteiligung geprägt sei, rief Scholl-Latour zu einer respektvollen Koexistenz unterschiedlicher Lebensweisen auf. Alleine am Beispiel Frankreich zeige sich bereits das Faktum, daß eine starke Präsenz des Islam in Europa besteht. Die Lösung könne angesichts dieser Lage weder eine Ghettoisierung noch ein stärkerer Assimilierungsdruck sein. Scholl-Latour räumte schlußendlich ein, daß er allerdings bezüglich dem Schicksal der Muslime in Europa kein Patentrezept anzubieten habe. Dr. Scholl-Latour lud darufhin zu einer Diskussion um das Thema ein. Er sei sich bewußt, so Scholl-Latour, daß es viele Meinungen zu diesem Thema gebe, er habe selbst jedoch vor allem das Thema möglichst objektiv darstellen wollen.

Der Vortrag wurde von den anwesenden Gästen auch in der Diskussionsrunde positiv aufgenommen. Viele Teilnehmer sahen in dem Vortrag durchaus einen wichtigen Ausgangspunkt für einen neuen politischen Diskurs um den Islam. Wichtig sei es, so ein Teilnehmer, letztendlich einen eigenen europäischen Weg der Auseinandersetzung mit dem Islam zu definieren. Der Begriff  "Gerechtigkeit" werde  heute durch Muslime in den Diskurs zurückgebracht. Zu diesem aktuellen Diskurs gehöre auch, die eigene politische Legitimität Europas angesichts der Ursachen und Folgen der Krisen der Welt kritisch zu beleuchten. Viele Europäer zweifeln inzwischen die Interessenidentität Europas und der USA in diesen Fragen an. Eine  solche n eue Auseinandersetzung Europas mit dem Islam, ohne die einhaltliche Bevormundung der USA, wäre durchaus in   der europäischen Tradition.

Islamische Zeitung, 23. Ausgabe

@ Ekrem Yolcu

boomer:

Lieber Hans Dampf, schau mal bitte in den

 
15.09.01 01:26
Spiegel an der Wand!
School-Latour: Konfrontation Russland - USA !!! 412830
Reila:

Wenn hier einer ein Messer finden würde,

 
15.09.01 01:27
gäbe es vermutlich Tote. Dreht doch mal alle wieder ein paar Umdrehungen runter.

R.

PS: katjuscha, toller hinweis auf diese Propagandaseite. Wie können die Bullen auch ein besetztes Haus räumen? Häuser darf man ruhig besetzen. Recht darf man beugen. Welche Ratschläge hast Du für die Amerikaner?
boomer:

Ach was Reila, wir sind doch alle soo tolerant und

 
15.09.01 01:29
weltoffen!  
Katjuscha:

Habt Ihr nen Schatten??

 
15.09.01 01:31
Müßt Ihr meinen Thread versauen!!

Wart Ihr eigentlich schon in Aspen?
Dr.UdoBroem.:

Eben

 
15.09.01 01:33
Aber das mit der Vertreibung aus der DDR musst Du schon noch erklären.

Außer Biermann kenne ich da eigentlich niemanden, der gegen seinen Willen ausgebürgert wurde.

Gruß Dr. Broemme
School-Latour: Konfrontation Russland - USA !!! 412836
boomer:

Aspen?

 
15.09.01 01:33
www.grindelwald.ch/aspen/daspen.html
Reila:

katjuscha???? Banane oder zuviel Wodka??? o.T.

 
15.09.01 01:34
positiver:

ach was o.T.

 
15.09.01 01:34
boomer:

1953

 
15.09.01 01:37
Deutsche Geschichte

Einer Säuberungswelle in der DDR folgt eine deutliche Zunahme von Westflüchtlingen (von mtl. 20´000 im Januar auf 51´000 im März). Im April werden Preiserhöhungen für Grundnahrungsmittel und im Mai die Erhöhung von Arbeitsnormen um 10% beschlossen. Die Bevölkerung des durch über 1´200 Betriebsdemontagen und Hunger geschwächten Landes begehrt auf.
Die SED kann eine offene Konfrontation mit der Arbeiterschaft auch durch öffentliche Selbstkritik vom 11.6. nicht mehr verhindern. Als die Normenerhöhung nicht nur nicht zurückgenommen, sondern am 16.6. im Organ des FDGB "Tribüne" gar verteidigt wird, treten die als besonders leistungsbewußt geltenden Bauarbeiter der Baustelle "Stalinallee" in den Streik und lösen damit eine Lawine aus. Am Morgen des 17.6. legen Tausende ihre Arbeit nieder, im Tagesverlauf werden es 300´000 in 272 Orten in der ganzen DDR.
Der anfangs ökonomische Charakter der Streikforderungen wandelt sich sehr bald zu einem politischen mit Forderungen nach freien Wahlen. Es kommt zu Gewaltaktionen gegen vielfache Zeichen sowjetischer Präsenz. Die ersten russischen leichten Panzer fahren am Vormittag, schwere T34 gegen Mittag in Berlin auf. Die Aufständischen befreien vielerorts politische Gefangene. Als schließlich die Rote Fahne vom Brandenburger Tor geholt wird, läßt der sowjetische Militärkommandant von Berlin den Aufstand mit Panzern niederwalzen. Nach offiziellen Angaben sterben 19 Demonstranten, lediglich 126 sollen schwer verletzt worden sein.
Der Aufstand bricht angesichts des gewaltsamen Eingreifens des russischen Militärs zusammen. Der 17.6. wird in den Folgejahren in der BRD als arbeitsfreier "Tag der Deutschen Einheit" Nationalfeiertag bis zur Wiedervereinigung am 3.10.1990.

Unter russischem Druck macht die SED Zugeständnisse an die Aufständischen, die Normenerhöhung wird zurückgenommen, viele Gefangene wieder freigelassen. Die Spitzenfunktionäre Pieck und Ulbricht können ihre Machtposition behaupten. Walter Ulbricht wird im Juli zum Ersten Sekretär des ZK Zentralkomitees der SED gewählt und bleibt damit mächtigster Mann der DDR.
Bereits im Februar wurde mit dem Londoner Schuldenabkommen ein Schlußstrich unter die aus dem 1. Weltkrieg stammenden Reparationsleistungen Deutschlands gezogen. Die BRD übernimmt die gesamte Altlast von 29,5 mrd DM den westlichen Gläubigern gegenüber. Die Ostblockstaaten nehmen am Abkommen nicht teil. In einem Separatvertrag mit der DDR wird diese im August von weiteren Reparationsleistungen an die UdSSR befreit, die sich allein am Uranbergbaubetrieb "SDAG Wismut" weiter dominierend beteiligt.
Um Splitterparteien den Einzug in das westdeutsche Parlament zu erschweren, wird die 5%-Klausel ins Wahlrecht der BRD eingeführt. Die Bundestagswahl vom 6.9. bringt der CDU/CSU unter Kanzler Konrad Adenauer beinahe die absolute Mehrheit (an der ihr lediglich ein einziges Mandat fehlt).

www.geschichte.2me.net/dcx/dcx_1954.htm
--------------------------------------------------
Dr.UdoBroem.:

Westflüchtling = Vertreibung

 
15.09.01 01:41
Na gut.
Kann man natürlich so sehen - mein Vater ist damals auch in den Westen gegangen (die Grenze in Berlin war noch offen), von Verteibung hat er allerdings nie gesprochen.

Gruß Dr. Broemme
School-Latour: Konfrontation Russland - USA !!! 412847
boomer:

Flüchten wäre vielleicht besser, aber nicht frei-

 
15.09.01 01:47
willig.

Alternative: 20 bis 30 Jahre Bautzen oder schnellstens (abenteuerlich) raus.

.. und das alles wegen einer andersartigen politischen Meinungsäußerung zur Bodenreform.
Reila:

@Dr.UdoB.

 
15.09.01 01:53
Es gab eine ganze Menge Leute, denen man in der DDR mehr oder weniger nahegelegt hatte, das Land zu verlassen. Schlimm waren die Zeiten ab Mitte der 50er Jahre vor allem für viele noch private Bauern. Mein Großvater mußte nachts Getreidesäcke zum Nachbarn schaffen, weil der sonst sein Abgabesoll nicht erbringen konnte und im Knast gelandet wäre. Ganze Dörfer in der Magdeburger Börde siedelten bei Nacht in den Westen über, weil die Menschen dem Druck nicht mehr standhielten. Die Enteignungen der mittelständischen Wirtschaft '72 waren töricht und auch nicht geeignet, Menschen an das Land zu binden. Und wie es kritischen Intellektuellen und Künstlern ging, wirst Du ja wissen.
Andererseits wird das DDR-Bild viel zu oft auf den Unterdrückungsapparat verkürzt. Das ist natürlich auch eine einseitige Betrachtungsweise. Aber zu einer differenzierteren Sicht der Dinge gehören Intellekt und die Fähigkeit, über den eigenen Tellerrand blicken zu können. Beides gehört nicht zu den weit verbreiteten deutschen Sekundärtugenden.

R.
Katjuscha:

@Reila, Idch wollte boomer und Udo nur ablenken

 
15.09.01 01:59
Haben sich ja Gott sei Dank wieder eingekriegt!

Ich wußte doch, das ist ein ordentliches deutsches Board!
boomer:

Zur Klärung: 1953, das war mein Vater, der

 
15.09.01 02:00
verfolgt wurde und seine Verwandten.

Ich bin über Berlin, Frankfurt, München, Hamburg, Paris, London, New York schließlich in Zürich gelandet.

MfG
Dr.UdoBroem.:

Auch meine Großeltern waren Bauern,

 
15.09.01 02:02
betrieben nebenher noch eine Bäckerei und eine Gastwirtschaft.
Davon ist nichts übriggeblieben.

Meine Mutter durfte übrigens im Zuge einer "weichen Welle" später mit meinen beiden älteren Geschwistern auch ausreisen. Ich bin allerdings schon im Westen zur Welt gekommen.

Gruß Dr. Broemme
School-Latour: Konfrontation Russland - USA !!! 412867
Reila:

@boomer,

 
15.09.01 02:05
na herzlichen Glückwunsch. Da wohnt eine Ex-Klassenkameradin von mir. War die absolut härteste rote Socke, aber auf ihre Art auch wieder nett. Die hat einen schweizer Millionär geheíratet. Bist du das?

@katjuscha, dann besteht ja noch Hoffnung. Bist Du blond? Lädst du mich mal in Deine kommunistische Zelle ein?

R.
Katjuscha:

Wollt Ihr nicht noch Euren Stammbaum diskutieren ?

 
15.09.01 02:07
Möglichst bis ins 15.Jahrhundert!

Reila:

Hi Udo,

 
15.09.01 02:07
dann wissen wir ja, wovon wir reden. Ist doch interessant, was man hier für Leute trifft.

R.
Reila:

katjuscha, das müssen wir nicht.

 
15.09.01 02:10
Ähnlicher Stallgeruch verbindet. Das ist einerseits ein Vorurteil, andererseits eine praktische Erfahrung - na gut, mit Ausnahmen.

R.
boomer:

Lieber Reila,

 
15.09.01 02:17
ich habe immer noch die deutsche Staatsangehörigkeit und fühle mich auch als Deutscher.
Meine Frau habe ich schon weit vor der Wende geheiratet. Sie ist auch keine ehemalige "rote Socke".
ecki liest sicher noch mit: Auch, wenn ich als Student aktiv (ohne Gewaltanwendung wie Fischer) zur
Protestszene gehört habe, so wird man im Laufe der Zeit durch berufliche Aufgaben und kosmopolitische Sichtweisen bedeutend konservativer: Man besinnt sich halt wie alle meine ehemaligen "Genossen", die in hohen Ämtern sind, auf die "ewigen Werte".
Typischen Beispiel ist die Kindererziehung: Von der autoritären zur antiautoritären Erziehung hin zur partnerschaftlichen und jetzt zur grenzen-aufzeichnenden Erziehung, d.h. im Prinzip zu alten Bildungsidealen. Und alles geschieht auf dem Rücken der armen Kinder.
boomer:

Jetzt muß ich aber ins Bett; ich will heute früh

 
15.09.01 02:19
um 7 Uhr ca. 20 km joggen.

Gute Nacht
b.
Reila:

@boomer, kann Dich gut verstehen.

 
15.09.01 02:23
... und mit ein wenig Sarkasmus läßt sich alles noch leichter ertragen.

Wünsche auch eine gute Nacht.

(katjuscha, das Kapital schläft. Gute Zeit für einen Angriff.)

R.  
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