Nasdaq: Aufwärtsschwung vorerst verloren

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tom68:

Nasdaq: Aufwärtsschwung vorerst verloren

 
28.04.01 15:58
Nasdaq: Aufwärtsschwung vorerst verloren
 
Cisco der Verlierer der Woche
 
Nach den Gewinnen der vergangenen Wochen legen die US-Wachstumswerte erst einmal eine Verschnaufpause ein. Vor allem der einstige Börsenliebling Cisco verliert das Vertrauen der Anleger. Philip Morris und Walt Disney hingegen führen den Dow Jones nach oben. Unterschiedliche Signale senden die Konjunkturdaten.

Indexname
Indexstand aktuell
Indexstand Vorwoche
Veränderung Punkte
Veränderung Prozent
Höchststand
Tiefststand

Nasdaq
2.076
2.163
-87
-4,2%
2.119
2.076

Dow Jones
10.810
10.579
+231
+2,1
10.895
10.373





5-Tageschart Nasdaq Composite


Eindeutiger Verlierer der Woche ist der Netzwerkausrüster Cisco Systems, der von diversen Vorkommnissen belastet wird. Zum einen schließt Cisco eine israelische Firma, die erst im September für 135 Mio.$ übernommen wurde, dann wird ein Top-Manager des Konzerns wegen Betrugverdachts festgenommen  und zu guter Letzt stuft die UBS Warburg den gesamten Sektor herunter, da immer mehr große Telefongesellschaften ihre Investitionen in den Netzausbau zurückstellen .

Nach unten geht es auch für den jetzt nur noch zweitgrößten PC-Hersteller der Welt Compaq . Nicht nur die aktuellen Quartalszahlen des texanischen Unternehmens, sondern vor allem der Ausblick auf die zukünftige Geschäftsentwicklung enttäuschen . In der aktuellen Marktsituation geradezu eine Todsünde.

Besser macht es da der größte Online-Einzelhändler der Welt Amazon. Nach Ebay  ein weiterer Lichtblick für den gebeutelten Internetsektor. Amazon übertrifft nicht nur die Erwartungen, sondern bestätigt auch die Prognosen der Analysten. Besonders beruhigend für die Aktionäre: Die Unternehmenskasse ist gut gefüllt, Gerüchte über eine eventuelle Pleite sollten also vom Tisch sein .

5-Tageschart Dow Jones Industrial


Zu den Gewinnern unter den Standardwerten gehört wieder einmal der Tabakkonzern Philip Morris. Grund ist die anhängige Klage der US-Regierung. Zeitungsberichten zufolge sind im Budget des neuen Präsidenten G. Walker Bush nicht genügend Mittel vorhanden, um das Verfahren erfolgreich abzuschließen.

Zumindest in der zweiten Wochenhälfte schießt die Aktie des zweitgrößten Medienkonzerns der USA Walt Disney in die Höhe. Disney macht im ersten Quartal 2001 deulich mehr Gewinn als von Analystenseite erwartet und will in Zukunft die Schätzungen nicht nur erfüllen, sondern sogar übertreffen . Zudem will man durch Akquisitionen von den niedrigen Bewertungen vieler Unternehmen profitieren.

Wie geht es weiter?

Noch macht sich kein Optimismus zur Lage der US-Wirtschaft breit. Ökonomen gehen immer noch von einer schwachen Konjunkturentwicklung aus, rechnen aber immerhin nicht mit einer Rezession . Überraschend gut fällt z.B. das Bruttoinlandsprodukt der USA für das erste Quartal aus. Mit einem Anstieg um 2,0% rechnete keiner der Experten . Auch die Hausverkäufe und die Auftragseingänge für März steigen überraschend stark an. Allerdings klettern die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung auf ein neues Rekordhoch und das Verbrauchervertrauen fällt auf den niedrigsten Stand seit 4,5 Jahren.

Und die kommende Woche wird in dieser Hinsicht fast noch spannender. Verbrauchereinkommen und –ausgaben, Einkaufsmanager-Index für April und vor allem die Arbeitsmarktdaten zum Wochenschluss stehen auf der Liste.

Die Quartalszahlensaison geht natürlich ebenfalls weiter, auch wenn die ganz großen Namen in der kommenden Woche fehlen. Mit dabei sind aber u.a. der Software-Hersteller Macromedia, Mobilfunkbetreiber Nextel und die IT-Beratungsfirma Razorfisch.

Autor: Björn Junker, 15:43 28.04.01
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