BHW-Aktie schüttelt das Schmuddel-Image ab
17. September 2003 Ein überraschendes und etwas plötzliches Comeback an der Börse feiert derzeit die zuvor von schwachen Ergebnissen und Vorwürfen des Insider-Handels geplagte BHW Holding. Nachdem die Aktie ihr jüngstes Plus auch am Mittwoch auf 11,38 Euro weiter ausbaut, steht seit Ende August nun schon ein Kursgewinn von rund 50 Prozent zu Buche.
Interessant daran ist, daß in den vergangenen beiden Wochen keine wichtigen Mitteilungen vom Unternehmen bekanntgegeben wurden, welche die Aufschläge plausibel erklären könnten. So bleibt als Spekulation neben dem Hinweis auf ein Nachziehen im Kontext der allgemein gestiegenen Kurse in der Finanzbranche nur die Option, daß das Unternehmen möglicherweise bei einer jüngst abgehaltenen Analystenkonferenz einen guten Eindruck hinterlassen hat.
Eventuell wurde dabei glaubhaft versichert, daß man sich nachhaltig auf dem Weg der Besserung befindet. Schon Mitte August wurde anläßlich der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen auf die vollzogene Rückkehr in die Gewinnzone verwiesen. Konkret fiel nach einem Fehlbetrag von 9,3 Millionen in der Vorjahresperiode jetzt ein Konzernüberschuß von 43,4 Millionen Euro an. Dagegen sank das Betriebsergebnis von 84,1 Millionen im Vorjahr auf 54,3 Millionen Euro.
Geschäftsfeld Vorsorge beinhaltet Wachstumsphantasie
Den Angaben des Baufinanzierers zufolge erlaube es das Zwischenergebnis, an dem vor das Gesamtjahr vorgegebenen Zielkorridor eines Jahresergebnisses von gut 100 Millionen Euro festzuhalten. Möglich wird dies auch durch ein offenbar gut laufendes Neugeschäft in der privaten Baufinanzierung, wo es in den ersten sechs Monaten zu einem Anstieg von 19,9 Prozent auf 11,2 Millionen Euro kam.
Eine gewisse Phantasie beinhaltet für die im SDax enthaltene Aktie auch der geplante Ausbau des Geschäftsfeldes "Privater Vermögensaufbau", das vom Vorstand als Wachstumsmarkt der Zukunft eingeschätzt wird. Hier stieg die Summe der Neuabschlüsse um 13,8 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Treibende Kraft seien die klassischen Versicherungsprodukte, Kapitallebens- und Rentenversicherung, gewesen.
Auf der Internetseite des Unternehmens heißt es dazu, mehr als 3,5 Millionen Kunden investierten jährlich mit BHW rund 12 Milliarden Euro in ihre private Vorsorge. Bereits jetzt nimmt die Unternehmensgruppe damit einen Platz im Mittelfeld der zehn größten Vorsorge-Unternehmen ein. Diese Marktposition will BHW weiter ausbauen und bis zum Jahr 2005 zu den Top 3-Anbietern in Deutschland gehören.
Dabei bietet BHW ein Produktspektrum, das vom Bausparen bis zur Baufinanzierung, von der Lebensversicherung bis zum Investmentfonds alle für die Kunden wichtigen Altersvorsorgeprodukte umfaßt, wobei man auch im Ausland wachsen will.
Bewertung kontra Charttechnik
Bei allen berechtigten Hoffnungen darf aber nicht übersehen werden, daß der Titel inzwischen wieder recht anspruchsvoll bewertet ist. Auf Basis der für die Jahre 2003 und 2004 geschätzten Gewinne von 0,57 und 0,60 Euro je Aktie errechnen sich eher hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse von fast 20 und von knapp 19. Zudem steht einer Marktkapitalisierung von über zwei Milliarden Euro ein voraussichtlich in diesem Jahr erzielter Umsatz von nur 766 Millionen Euro gegenüber.
Kennziffern wie dies spreche eigentlich dafür, daß die Bäume bei der BHW Holding nicht in den Himmel wachsen sollten. Aber nachdem der Kurs seinen langfristigen Abwärtstrend überwunden hat und zuletzt das Momentum der Aufwärtsbewegung stimmte, kann die Charttechnik den Wert möglicherweise noch etwas weiter nach oben tragen. Die Risiken sollten Anleger deswegen aber nicht aus den Augen verlieren.
Gruß Pichel
17. September 2003 Ein überraschendes und etwas plötzliches Comeback an der Börse feiert derzeit die zuvor von schwachen Ergebnissen und Vorwürfen des Insider-Handels geplagte BHW Holding. Nachdem die Aktie ihr jüngstes Plus auch am Mittwoch auf 11,38 Euro weiter ausbaut, steht seit Ende August nun schon ein Kursgewinn von rund 50 Prozent zu Buche.
Interessant daran ist, daß in den vergangenen beiden Wochen keine wichtigen Mitteilungen vom Unternehmen bekanntgegeben wurden, welche die Aufschläge plausibel erklären könnten. So bleibt als Spekulation neben dem Hinweis auf ein Nachziehen im Kontext der allgemein gestiegenen Kurse in der Finanzbranche nur die Option, daß das Unternehmen möglicherweise bei einer jüngst abgehaltenen Analystenkonferenz einen guten Eindruck hinterlassen hat.
Eventuell wurde dabei glaubhaft versichert, daß man sich nachhaltig auf dem Weg der Besserung befindet. Schon Mitte August wurde anläßlich der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen auf die vollzogene Rückkehr in die Gewinnzone verwiesen. Konkret fiel nach einem Fehlbetrag von 9,3 Millionen in der Vorjahresperiode jetzt ein Konzernüberschuß von 43,4 Millionen Euro an. Dagegen sank das Betriebsergebnis von 84,1 Millionen im Vorjahr auf 54,3 Millionen Euro.
Geschäftsfeld Vorsorge beinhaltet Wachstumsphantasie
Den Angaben des Baufinanzierers zufolge erlaube es das Zwischenergebnis, an dem vor das Gesamtjahr vorgegebenen Zielkorridor eines Jahresergebnisses von gut 100 Millionen Euro festzuhalten. Möglich wird dies auch durch ein offenbar gut laufendes Neugeschäft in der privaten Baufinanzierung, wo es in den ersten sechs Monaten zu einem Anstieg von 19,9 Prozent auf 11,2 Millionen Euro kam.
Eine gewisse Phantasie beinhaltet für die im SDax enthaltene Aktie auch der geplante Ausbau des Geschäftsfeldes "Privater Vermögensaufbau", das vom Vorstand als Wachstumsmarkt der Zukunft eingeschätzt wird. Hier stieg die Summe der Neuabschlüsse um 13,8 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Treibende Kraft seien die klassischen Versicherungsprodukte, Kapitallebens- und Rentenversicherung, gewesen.
Auf der Internetseite des Unternehmens heißt es dazu, mehr als 3,5 Millionen Kunden investierten jährlich mit BHW rund 12 Milliarden Euro in ihre private Vorsorge. Bereits jetzt nimmt die Unternehmensgruppe damit einen Platz im Mittelfeld der zehn größten Vorsorge-Unternehmen ein. Diese Marktposition will BHW weiter ausbauen und bis zum Jahr 2005 zu den Top 3-Anbietern in Deutschland gehören.
Dabei bietet BHW ein Produktspektrum, das vom Bausparen bis zur Baufinanzierung, von der Lebensversicherung bis zum Investmentfonds alle für die Kunden wichtigen Altersvorsorgeprodukte umfaßt, wobei man auch im Ausland wachsen will.
Bewertung kontra Charttechnik
Bei allen berechtigten Hoffnungen darf aber nicht übersehen werden, daß der Titel inzwischen wieder recht anspruchsvoll bewertet ist. Auf Basis der für die Jahre 2003 und 2004 geschätzten Gewinne von 0,57 und 0,60 Euro je Aktie errechnen sich eher hohe Kurs-Gewinn-Verhältnisse von fast 20 und von knapp 19. Zudem steht einer Marktkapitalisierung von über zwei Milliarden Euro ein voraussichtlich in diesem Jahr erzielter Umsatz von nur 766 Millionen Euro gegenüber.
Kennziffern wie dies spreche eigentlich dafür, daß die Bäume bei der BHW Holding nicht in den Himmel wachsen sollten. Aber nachdem der Kurs seinen langfristigen Abwärtstrend überwunden hat und zuletzt das Momentum der Aufwärtsbewegung stimmte, kann die Charttechnik den Wert möglicherweise noch etwas weiter nach oben tragen. Die Risiken sollten Anleger deswegen aber nicht aus den Augen verlieren.
Gruß Pichel